DE333157C - Verfahren zur Darstellung von Reduktionserzeugnissen der Nitrotetrahydronaphthaline - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Reduktionserzeugnissen der Nitrotetrahydronaphthaline

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DE333157C
DE333157C DE1916333157D DE333157DD DE333157C DE 333157 C DE333157 C DE 333157C DE 1916333157 D DE1916333157 D DE 1916333157D DE 333157D D DE333157D D DE 333157DD DE 333157 C DE333157 C DE 333157C
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nitrotetrahydronaphthalenes
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  • Verfahren zur Darstellung von Reduktionserzeugnissen der Nitrotetrahydronaphthaline. Reduktionserzeugnisse der nitrierten Tetra. hydronaphthaline, insonderheit Aminotetrahydronaphthaline, sind bisher lediglich durch -Hydrierung der entsprechenden Naphthalinabkömmlinge erhalten worden. Da die Hydrierung dieser Verbindungen jedoch nur teilweise im unbesetzten, teilweise auch im besetzten Kern erfolgt, so entstehen stets die beiden möglichen Isomeren nebeneinander, da sich die Aminogruppe (nach der Bambergischen -Nomenklatur) sowohl im alicyklischen (ac-) wie im aromatischen (ar-) Kern befinden kann. Bei der Hydrierung des ß-Naphthylamins mit Natrium und Amylalkohol erhielten Bamberger und Kitschelt (Ber, d. Deutsch. Chem. Ges. z3, 882-883) beispielsweise nur 3 bis ¢ Prozent ar-Tetrahydronaphthylamin, während der Rest aus ac-Tetrahydronaphthylamin besteht. .
  • Es ist nun einleuchtend, daß die ar-Aminoderivate von besonderer Bedeutung sein müssen, weil sie, wie das Anilin, in weitgehendster Weise als Ausgangsstoff für die Herstellung von Farbstoffen und Arzneimitteln benutzt werden können, und ein Verfahren, das die Darstellung dieser Verbindungen in einfacherer Weise-und in reinerer Beschaffenheit gestatten würde, müßte demnach von großer technischer Bedeutung sein.
  • Es wurde nun gefunden, daß man diese Erzeugnisse in weit bequemerer Weise und in guter Ausbeute dadurch erhalten kann, daß man, anstatt die Aminonaphthaline zu hydrieren, die Nitroverbindungen des TetrahydronaphthaUns, die sich nachdem-Verfahren des Patentes 299oi4 erhalten lassen, den bekannten Reduktionsverfahren unterwirft. Auf diese Weise lassen sich auch alle die Verbindungen erhalten, welche die Reduktionszwischenglieder zwischen den Nitrokörpern und Aminen darstellen, und zwar als monomolekulare die entsprechenden Hydroxylaminoverbindungen, aus denen durch Umlagerung die entsprechenden p-Aminophenolderivate gewonnen werden können, als dimolekulate Azoxy-, Azo- und Hydrazoverbindungen, aus denen durch Umlagerung Benzidinderivate erhalten werden.
  • Beispiel z.
  • Unterwirft man das durch Nitrierung erhältliche Gemisch von u- und> cder i- und 2-Nitrotetrahydronaphthalin der Reduktion beispielsweise mit Zinn bzw. Zinnchlorür und Salzsäure oder mit Natriumsulfhydrat oder mit Zink und Säure oder schließlich mit Wasserstoff bei Gegenwart eines als Katalysator wirksamen Metalles oder Metalloxydes unter Verwendung von Äther, Benzol, Tetrahydronaphthalin, oder anderen indifferenten Flüssigkeiten als Verdünnungsmittel oder auch ohne Verdünnungsmittel, so erhält man ein Gemisch von i- und 2-ar-Aniinotetrahydronaphthalin, das durch fraktionierte Kristallisation der Chlorhydrate aus Wasser getrennt und durch die mit Essigsäure oder Essigsäureanhydrid leicht darstellbaren Acetylverbindungen vollkommen getrennt und bestimmt werden kann. Der Schmelzpunkt des i-Acetaminotetrahydronaphthalins liegt bei 156 bis -i58°, der des 2-Acetaminotetrahydronaphthalins bei io5 bis io6°. Das freie i-Aminotetrahydronaphthälin ist frisch destilliert eine farblose Flüssigkeit, die sich an Licht und Luft rötlich färbt und auch beim Abkühlen in Eis nicht erstarrt. Es siedet unter 12 mm Druck bei i46° und ist auch unter gewöhnlichem Druck unzersetzt destillierbar. Das 2-Aminotetrahydr onaphthalin bildet farblose Kristalle, die bei 38,5 bis -3g,5' schmelzen, und siedet unter 12 mm Druck bei 146 bis 147°. Beide Amine stimmen mit den Erzeugnissen überein, welche Bamberger und Althausse bzw. Bamberger und Kitschelt (Berl. Ber. 21, 1789, 23, 882) aus a- bzw. ß-Naphthylamin durch Reduktion mit Natrium und Amylalkohol erhalten haben.
  • Beispiele. Reduziert man das durch Nitrieren von. Tetrahydronaphthalin erhältliche Gemisch von i= und 2-Nitrotetrahydronaphthalin mit einer ungenügenden Menge wirksamen Wasserstoffes, z. B. 6 Mol. Nitrogemisch mit nur io Mol. Wasserstoff, so wird das ß- oder 2-Nitrotetrahydronaphthalin vollkommen, das u- oder i-Nitrotetrahydronaphthalin aber nur teilweise zum entsprechenden Amin reduziert, und man erhält nach Ausschüttelung mit Salzsäure, welche die Amine löst, reinesyi-Nitrotetrahydronaphthalin als Rückstand.
  • Reduziert man dieses gereinigte i-Nitrotetrahydronaphthalin mit der auf 4 Atome Wasserstoff berechneten Menge 'Zinkstaub und Natronlauge in verdünnt alkoholischer Lösung, so scheidet sich i-Azotetrahydronaphthalin Clo HI, (i) N : N (i) Clo Hil''.als-roter Bödenkörper mit dem Zinkschlamm aus. Nach Absaugen und Entfernen des Zinkschlammes durch Säurenwäschung kristallisiert man das i-Azotetrahydronaphthalin aus heißem Eisessig um und erhält es so in prachtvollen, rubinroten Prismen vom Schmelzpunkt 175 bis i77°; es ist sehr schwer löslich in Alkohol, etwas leichter in Äther, Aceton, Essigäther, Eisessig, leicht löslich in Benzol usw. Durch weitere Reduktion mit Zinkstaub_-,-und Alkali wird i-Azotetrahydronaphthalin in i-Hydrazotetrahydronaphthalin umgewandelt, das auch unmittelbar aus i-Nitrotetrahydronaphthalin durch Reduktion mit-der 5 Atomen Wasserstoff entsprechenden -Menge Zinkstaub und Alkali in alkoholischer Lösung glatt erhalten wird. @ Es bildet aus Essig und Äther lange, glänzende, farblose Nadeln, welche bei 18o -bis 182° --zu einer roten Flüssigkeit schmelzen, -indem sie sich -z. T. dabei in Azotetrahydronaphthalin verwandeln. Ein Gemisch von -Azo-und Hydrazotetrahydronaphthalin schmilzt schon unter 1g0°. Hydrazotetrahydronaph-~thalin ist bei gewöhnlicher TemperaturAuftbeständig.- Durch geeignete Oxydationsmittel wird es aber glatt in i-Azotetrahydronaphthalin umgewandelt. Durch Mineralsäuren erhält man 4. # 4-Diamino-i - i-octohydrodinaphthyl. Beispiel l.
  • Bei der Reduktion des i # 3-Dinitrotetrahydronapl@thalins werden je nach der Arbeitsweise entweder ein Nitroamin oder ein Diamin erhalten.
  • Werden beispielsweise 222 g Dinitrotetrahydronaphthalin in einem Gemisch von ioo g.' Alkohol und ioo g Essigester gelöst und zu der kochenden Lösung allmählich Natriumsulfhydratlösung hinzugetropft, so erhält man nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels ein Nitroamin des Tetrahydronaphthalins in orangegelben Kristallen vom Schmelzpunkt 94 bis 96°. Es stimmt überein mit einem der Erzeugnisse, welche man durch Nitrieren- von 2-Acetaminotetrahydronaphthalin erhält -und ist daher als 4-Nitro-2-Aminotetrahydronaphthalin anzusprechen. Das gleiche Erzeugnis erhält man auch durch unvollständige katalytische Reduktion des Dinitrotetrahydronaphthalins. -- .. .::.
  • Die vollständige katalytische Reduktion des i # 3-Dinitrotetrahydronaphthalins führt direkt zur Diaminoverbindung.
  • Werden beispielsweise 74g Dinitrotetrahy: dronaphthalin in 3öo g Tetrahydronaphthalin gelöst und mit 25 g eines der industriell gewöhnlich benutzten Katalysatoren versetzt, so erhält man beim Zuleiten -von Wasserstoff unter Druck in die auf 1251 erhitzte Lösung unter freiwilliger Temperatursteigerung i - 3-Diaminotetrahydronaphthalin als ein unter 13 mm Druck bei toi bis 2o3° siedendes, gelbes, beim Erkalten erstarrendes 0l. Zur Reinigung wird die Base am besten aus verdünnter Essigsäure umkristallisiert. Der in der Mutterlauge verbleibende Rückstand kann mit, starker Salzsäure als Chlorhydrat ausgefällt werden. Die Base . schmilzt bei 72 bis 74°, ihre Benzoylverbindung bei 235°, die Benzylidenverbindung bei 2o8°.
  • Beispiel q..
  • 2 - 3-Diaminotetrahydronaphthalin erhält man durch Reduktion von z # 3-Nitroaminotetrahydronaphthalin, dessen Acetylverbindung durch Nitrieren vön 2-Acetaminotetrahydronaphthalin neben leicht abtrennbaren Isomeren entsteht. -Löst man z. B: 40 g 3-Nitro-2-Aminatetra hydronaphthalin in. *5o ccm reinem. Dekahydronaphthalin und gibt io g etwa 1.5 -Prozent Nickel enthaltenden Katalysator . hinzu, - so wird bei . Hinzuleiten- von-: Wasserstüff -unter Druck dieser bei etwa i5o ° vollständig absorbiert. Nach dem Erkalten ist das Druckrohr mit farblosen Kristallen des 2 - 3-Diaminotetrahydronaphthalins durchsetzt, welche bereits vollkommen lein sind und bei 135 bis i36° schmelzende, in Ather leicht, in Dekahydronaphthalin schwer lösliche Blättchen bilden. Die Stellung der Sübstituenten geht aus der Bildung eines hei aMi his 2c#2° schmelzenden Imidazols beim Kochen mit Eisessig, sowie aus der Verschiedenheit dieses Amins von dem i # 2-Diaminotetrahydronaphthalin hervor.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung von Reduktionserzeugnissen der Nitrotetrahydronaphthaline, dadurch gekennzeichnet, daß man die durch Nitrierung des Tetrahydronaphthalins bzw. seiner Homologen erhältlichen Nitroverbindungen den bekannten Reduktionsmethoden unterwirft.
DE1916333157D 1916-03-17 1916-03-17 Verfahren zur Darstellung von Reduktionserzeugnissen der Nitrotetrahydronaphthaline Expired DE333157C (de)

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