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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft Gasfedern; sie bezieht sich insbesondere auf
Gasfedern, die derart automatisch kompensieren, daß sie über einen weiten Temperaturbereich
gleichmäßig arbeiten.
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Die Federn, die zum Abstützen von Auto-Kofferraumdeckeln, Motorhauben
und dergleichen, insbesondere des als Heckklappe ausgebildeten Kofferraumdeckels,
dienen, sind oft vom Gasfedertyp. Eine Gasfeder umfaßt in der Hauptsache einen geschlossenen
Zylinder, der ein unter hohem Druck stehendes Gas enthält und von dessen einem Ende
eine Kolbenstange wegragt. In einem typischen Beispiel wird Stickstoffgas unter
einem Druck von annähernd 69 bar (1000 psi) im Zylinder verwendet. Die Federkraft
stammt von dem Druck des Gases, der auf eine Querschnittsfläche gleich derjenigen
der Stange in dem Zylinder wirkt und die Stange nach außen drückt. Wenn die Stange
in den Zylinder hineingeschoben wird, etwa wenn die Heckklappe geschlossen wird,
verdrängt die Stange ein bestimmtes Volumen in dem Zylinder, das vorher vom Gas
eingenommen worden war. Da das Gesamtvolumen im Zylinder unverändert bleibt, nimmt
das restliche, dem Gas zur Verfügung stehende Volumen ab, wodurch sich der Druck
des Gases erhöht. Folglich nimmt die Kraft zum Bewegen der Stange nach außen zu.
Bei herkömmlichen Gasfedern kann an der Stange im Inneren des Zylinders ein kolbenartiger
Bauteil angefügt sein, der dazu dienen kann, die Bewegung der Stange zu dämpfen
und den Bewegungsspielraum zu begrenzen. Da der Gasdruck normalerweise auf beiden
Seiten des Kolbens gleich ist, erzeugt er, wenn überhaupt, nur eine kleine Kraft
an der Stange.
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Im Idealfall muß der Druck des Gases ausreichen, um die Kolbenstange
aus dem Zylinder nach außen zu schieben und den Kofferraumdeckel oder dergleichen,
der mit der Stange verbunden ist, anzuheben. Zudem muß der Gasdruck so niedrig sein,
daß,wenn die Stange vollständig ausgefahren ist und der Kofferraumdeckel oder dergleichen
angehoben ist, eine Person in der Lage ist, die Stange zum Schließen des Kofferraumdeckels
leicht in den Zylinder zurückzuschieben. Aus der Verwendung eines einzigen Gases
in einer Gasfeder erwächst ein Nachteil, weil nämlich der Druck jedes Gases in einem
feststehenden Volumen von der Temperatur des Gases abhängt. Für ein ideales Gas,
dem Stickstoff nahekommt, ist der Druck direkt proportional zur absoluten Temperatur
des Gases. Diese Abhängigkeit kann beachtliche Probleme verursachen, wenn derartige
Gasfedern in Kraftwagen verwendet werden, die Umgebungstemperaturen von unter -320C
bis über 38"C ausgesetzt werden.
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Wenn die Umgebungstemperatur niedrig ist, ist der Druck des Gases
im Inneren des Zylinders niedrig, woraus eine ungenügende Kraft zum Vorschieben
der Stange nach außen für das Anheben des Gewichts des Kofferraumdeckels resultiert.
Wenn die Umgebungstemperatur hoch ist, ist der Gasdruck im Zylinder hoch, was eine
große Kraft zur Folge hat, die die Stange aus dem Zylinder vorschiebt, und eine
solche Situation kann dazu führen, daß der mit der Stange verbundene Kofferraumdeckel
sehr rasch angehoben wird und der den Kofferraum öffnenden Person einen Schlag versetzt.
Außerdem ist, wenn die Umgebungstemperatur hoch ist, der Gasdruck im Zylinder hoch,
wenn die Stange vollständig ausgefahren ist, was es schwierig macht, die Stange
in den Zylinder zurückzuschieben, wenn der Kofferraumdeckel geschlossen werden soll.
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Es sind bereits Stoßdämpfer bekannt, die Änderungen der Umgebungstemperatur
automatisch kompensieren. Siehe hierzu beispielsweise US-PS 2 944 639; 3 107 752;
3 301 410; 3 971 551 und 3 944 197. Diese Einrichtungen sehen im allgemeinen eine
eigene Kammer oder dergleichen in dem Stoßdämpfer vor, um bei Änderung der Umgebungstemperatur
das sich ändernde Volumen des primären Dämpferfluids anzugleichen. Solche Einrichtungen
sind für einen Temperaturausgleich in einer Gasfeder nicht geeignet, weil sie damit
befaßt sind, das Fluidvolumen, nicht aber einen nach außen gerichteten Druck konstant
zu halten.
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Die Erfindung bezweckt, eine Gasfeder vorzusehen, bei der die Empfindlichkeit
der Federkraft für Temperaturschwankungen auf ein annehmbares niedriges Maß reduziert
ist.
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Die erfindungsgemäße temperaturkompensierte Gasfeder weist ein geschlossenes
Gehäuse auf, aus dessen Innenraum sich eine verschiebliche Stange durch ein Ende
des Gehäuses nach außen erstreckt, sowie einen an der Stange in dem Gehäuse angebrachten
Kolben. Eine Hauptdruckquelle, die in dem Gehäuse untergebracht ist,wirkt gegen
den Kolben, um die Stange aus dem Gehäuse vorzufahren, und eine Hilfsdruckquelle,
die sich ebenfalls in dem Gehäuse befindet,wirkt gegen den Kolben, um die Stange
in das Gehäuse zurückzudrücken. Der Hauptdruck ist höher als der Hilfsdruck und
die prozentuale Änderung des Hilfsdrucks mit der Temperatur ist größer als die prozentuale
Änderung des Hauptdrucks mit der Temperatur.
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Die Hauptdruckquelle ist vorzugsweise ein unter Druck stehendes prn.märes
Gas, beispielsweise Stickstoffgas, dessen Druck sich im wesentlichen proportional
mit der absoluten Temperatur ändert und das in dem Temperaturbe-
reich,
dem die Gasfeder ausgesetzt wird, in der Gasphase bleibt. Der angestrebte Temperaturbereich
ist von -300C bis 800C.
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Die Hilfsdruckquelle ist vorzugsweise der Dampfdruck eines Zweiphasensystems,
in dem die flüssige Phase und die Dampfphase über den Temperaturbereich von -30-°C
bis 80"C im Gleichgewicht sind. Ein derartiger Dampfdruck ändert sich annähernd
exponentiell mit der absoluten Temperatur.
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Geeignete Zweiphasensysteme sind Acetylen, Ethan, FREON-12, FREON-13,
FREON-114, Propan, Propadien, Perfluorpropan, Dimethylether, n-Butan, Ammoniak,
Bromwasserstoff und Jodwasserstoff. Die Hilfsdruckquelle kann auch ein Zweiphasensystem
sein, in dem die flüssige und die Dampfphase über einen beträchtlichen Teil des
Temperaturbereichs von -30°C bis 800C im Gleichgewicht bleiben, wie beispielsweise
Schwefelhexafluorid.
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In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das geschlossene
Gehäuse ein zylindrisches Rohr auf mit einer geschlossenen Endwand am einen Ende
und mit einer Endwand, die eine Öffnung für den Durchtritt der Stange hat, am anderen
Ende. In dem Gehäuse ist koaxial ein inneres Rohr angebracht, das mit seinem einen
Ende an der geschlossenen Endwand befestigt ist. In dem inneren Rohr ist der Kolben
untergebracht, der das innere Rohr in ein erstes inneres Volumen zwischen dem Kolben
und der geschlossenen Endwand und ein zweites inneres Volumen in dem übrigen inneren
Rohr unterteilt. Zwischen dem inneren und dem äußeren Rohr ist eine Trennwand angeordnet,
um das Gehäusevolumen außerhalb des inneren Rohrs in ein erstes äußeres Volumen
nächst der geschlossenen Endwand und ein zweites äußeres Volumen nächst der mit
der Öffnung versehenen Endwand zu unterteilen. Eine erste Leitungsanordnung ermöglicht
einen Fluidfluß zwischen dem
ersten inneren Volumen und dem ersten
äußeren Volumen und eine zweite Leitungsanordnung gestattet einen Fluidfluß zwischen
dem zweiten inneren Volumen und dem zweiten äußeren Volumen Die Hauptdruckquelle
ist in dem ersten inneren Volumen und dem ersten äußeren Volumen angeordnet und
die Hilfsdruckquelle befindet sich in dem zweiten inneren Volumen und dem zweiten
äußeren Volumen.
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Die erste Leitungsanordnung besteht vorzugsweise aus einem oder mehreren
Löchern durch das innere Rohr jenseits der Reichweite des Kolbenhubs zur geschlossenen
Endwand hin. In einer Ausführungsform ist das innere Rohr kürzer als das zylindrische
Rohr und steht in Fluidflußverbindung mit dem zweiten äußeren Volumen, um so die
zweite Leitungsanordnung zu formen. In einer zweiten Ausführungsform hat das innere
Rohr die gleiche Länge wie das zylindrische Rohr und beide Enden sind an den Endwänden
des Gehäuses festgemacht und die zweite Leitungsanordnung besteht aus einem oder
mehreren Löchern durch das innere Rohr jenseits der Reichweite des Kolbenhubs zu
der mit der Öffnung versehenen Endwand hin.
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Die Gasfeder kann auch noch einen Anschlag haben, der den Bewegungsspielraum
des Kolbens begrenzt. Zwischen dem Kolben und dem inneren Rohr, sowie zwischen der
Stange und der Wand, durch die sie tritt, ist eine Fluidabdichtung vorgesehen.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der beigefügten Zeichnungen. Darin
zeigen: Fig. 1 eine axiale Schnittansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Gasfeder;
Fig. 2 ein Diagramm, das die Kraft als Funktion der Temperatur
der in Fig. 1 gezeigten Gasfeder veranschaulicht, wobei die Hauptdruckquelle Stickstoffgas
und die Hilfsdruckquelle flüssiges und dampfförmiges Ammoniak im Gleichgewicht sind;
Fig. 3 eine axiale Schnittansicht einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Gasfeder; Fig. 4 ein doppelt logarithmisches Diagramm, das das Phasendiagramm für
FREON-12 veranschaulicht; Fig. 5 ein Diagramm der auswärts gerichteten Nettofederkraft
in Abhängigkeit von der Temperatur für die in Fig. 3 gezeigte Gasfeder, wobei die
Hauptdruckquelle Stickstoffgas ist und die Hilfsdruckquelle FREON-12; Fig. 6 ein
doppelt logarithmisches Diagramm, das das Phasendiagramm für Schwefelhexafluorid
veranschaulicht; und Fig. 7 ein Diagramm der auswärts gerichteten Nettofederkraft
in Abhängigkeit von der Temperatur für die in Fig. 3 gezeigte Gasfeder, wobei die
Hauptdruckquelle Stickstoffgas ist und die Hilfsdruckquelle Schwefelhexafluorid.
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In Fig. 1 ist eine Ausführungsform einer temperaturkompensierten Gasfeder
nach der Lehre der Erfindung dargestellt. Die Gasfeder 10 weist ein geschlossenes
Gehäuse 12 auf, das aus einem äußeren Zylinder oder Rohr 14 mit einer geschlossenen
Endwand 16 auf dem einen Ende des Zylinders und mit einer Wand 18 am anderen Ende
besteht.
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Die Wand 18 hat eine durchgehende Öffnung 20. Die Gasfeder 10 umfaßt
ferner ein inneres Rohr 22, das innerhalb des Gehäuses 12 und koaxial zu diesem
angeordnet ist. Ein Ende des inneren Rohrs 22 ist an der Endwand 16 befestigt und
das andere Ende hat in Achsrichtung einen Abstand von der Wand 18. In dem inneren
Rohr 22 befindet sich ein Kolben 24, der den Innenraum des inneren Rohrs 22 in ein
erstes inneres Volumen 26 zwischen der ge. iilossenen Endwand 16 und dem Kolben
24 und ein zweites inneres Volumen 28 auf der zur Wand 18 hinweisenden Seite des
Kolbens unterteilt. Am Kolben 24 ist eine lange Stange 30 angefügt, die durch die
Öffnung 20 in der Wand 18 aus dem Gehäuse 12 heraustritt.
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Eine Trennwand 32 ist an den beiden Rohren angefügt und erstreckt
sich zwischen der Außenseite des inneren Rohrs 22 und der Innenseite des äußeren
Rohrs 14. Sie unterteilt das Volumen des Gehäuses außerhalb des inneren Rohrs in
ein erstes äußeres Volumen 34 nächst der Wand 16 und ein zweites äußeres Volumen
36 nächst der Wand 18.
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Die Trennwand ist vorzugsweise eine ringförmige Platte.
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Die Trennwand 32 dient auch noch zur Abstützung des inneren Rohrs
22. Im inneren Rohr 22 sind an einer Stelle jenseits der Reichweite des Hubs des
Kolbens 24 in Richtung zur Endwand 16 hin ein oder mehrere Löcher 38 vorgesehen.
Die Löcher 38 formen eine erste Leitungsanordnung, die einen Fluidfluß zwischen
dem ersten inneren Volumen 26 und dem ersten äußeren Volumen 34 ermöglicht.
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In dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das innere
Rohr 22 an dem der Wand 18 nahen Ende offen und formt auf diese Weise eine zweite
Leitungsanordnung, die einen Fluidfluß zwischen dem zweiten inneren Volumen 28 und
dem zweiten äußeren Volumen 36 ermöglicht.
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Die Gasfeder 10 kann einen anschlag 40 am freien Ende
des
inneren Rohrs 22 haben, der die Bewegung des Kolbens 24 zur Wand 18 hin begrenzt
und den Kolben in dem inneren Rohr 22 hält. Der in Fig. 1 gezeigte Anschlag 40 ist
eine scheibenartige Platte, die am Ende des inneren Rohrs 22 angefügt ist und die
Stange 30 umgibt, ohne sie jedoch zu berühren, so daß ein ringförmiger Zwischenraum
42 zwischen der Stange 30 und dem Anschlag 40 für einen Fluidfluß frei bleibt. Die
Gasfeder 10 weist eine erste Dichtung 44 zwischen dem Kolben 24 und der Innenwand
des inneren Rohrs 22 auf, um einen Fluidfluß zwischen dem ersten und dem zweiten
inneren Volumen 26, 28 zu unterbinden, sowie eine zweite Dichtung 46 zwischen der
Stange 30 und der Wand 18, um einen Fluidfluß zwischen dem Innenraum und der Außenseite
des Gehäuses 12 zu verhindern.
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Die Gasfeder 10 hat ferner eine Stange 48, die an der Außenseite des
geschlossenen Endes 16 des Gehäuses 12 befestigt ist und an ihrem Ende mit einem
Auge 50 versehen ist. Die Stange 30 hat an ihrem freien Ende außerhalb des Gehäuses
12 ein Auge 52. Mit Hilfe der Augen 50 und 52 kann die Gasfeder 10 mechanisch zwischen
zwei Punkten eingefügt werden, etwa zwischen dem Chassis und dem Kofferraumdeckel
eines Autos. Vorzugsweise sind das innere Rohr 22, das äußere Rohr 14 und der Kolben
24 zylindrisch geformt.
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In dem ersten inneren Volumen 26 und dem ersten äußeren Volumen 34
ist eine Hauptdruckquelle vorgesehen, die gegen den Kolben 24 wirkt, um die Stange
30 aus dem Gehäuse 12 vorzufahren. Eine Hilfsdruckquelle ist in dem zweiten inneren
Volumen 28 und dem zweiten äußeren Volumen 36 vorhanden, die gegen den Kolben 24
wirkt, um die Stange in das Gehäuse zurückzuschieben. Die am Kolben 24 wirksame
Nettokraft resultiert aus dem Unterschied zwischen den Kräften der Hauptdruckquelle
und der Hilfs-
druckquelle. Da die Gasfeder 10 als eine Feder mit
einer nach außen gerichteten Federkraft funktionieren soll, muß der Hauptdruck größer
sein als der Hilfsdruck.
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Vorzugsweise ist die Hauptdruckquelle ein unter Überdruck stehendes
Hauptgas, dessen Druck sich proportional mit der absoluten Temperatur ändert und
das über den Temperaturbereich hin, dem die Gasfeder ausgesetzt wird, gasförmig
bleibt. Ein bevorzugtes Hauptgas ist Stickstoffgas, das sich im wesentlichen in
dem Temperaturbereich von -300C bis 80"C nach dem Gesetz für ideale Gase (PV = nRT)
verhält. Wie dem Fachmann bekannt, verhält sich kein Gas exakt nach dem theoretischen
idealen Gasgesetz. Andere Gase, die verwendet werden können, sind Argon, Helium,
Wasserstoff, Krypton und Neon.
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Die Herabsetzung der Temperaturempfindlichkeit in der Gasfeder 10
wird dadurch erreicht, daß durch die Hilfsdruckquelle am Kolben 24 eine rückwärts
gerichtete Kraft vorgesehen wird, die bestrebt ist, die infolge einer Temperaturerhöhung
auftretende Extrakraft von der Hauptdruckquelle aufzuheben. Der Hilfsdruck ist so
gewählt, daß er sich ziemlich verschieden von dem im wesentlichen idealen Gasverhalten
des Hauptgases verhält. Gemäß der Erfindung ist die Hilfsdruckquelle der Dampfdruck
eines Zweiphasensystems, in dem die flüssige und die dampfförmige Phase im Gleichgewicht
sind. Der Dampfdruck eines solchen Zweiphasensystems ändert sich nicht direkt proportional,
sondern annähernd exponentiell mit der absoluten Temperatur.
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Die wesentliche Bedingung für die Wahl einer Hilfsdruckquelle ist,
daß die prozentuale Änderung des Hilfsdrucks mit der Temperatur größer ist als die
prozentuale Änderung des Hauptdrucks mit der Temperatur.
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Es gibt viele organische und anorganische Substanzen, die
als-Hilfsdruckquelle
dienen können; hierzu gehören Acetylen, Ethan, FREON-12, FREON-13, FREON-114, Propan,
Propadien, Perfluorpropan, Dimethylether, n-Butan, Ammoniak, Bromwasserstoff und
Jodwasserstoff. Der Dampfdruck dieser Substanzen reicht von etwa 0 bis 10,3 bar
bei einer Temperatur von etwa -30°C bis zu etwa 6,9 bis über 62 bar bei 70°C. In
einem Zweiphasensystem hängt für eine vorgegebene Substanz der von ihrem Dampf ausgeübte
Druck nur von der Temperatur ab. Die beste Substanz für einen vorgegebenen Zweck
wird durch die Konstruktionsanforderungen für diese Anwendung, etwa die Federkraft,
die Federgröße, Materialkosten, Herstellungskosten, Lebensdauer der Dichtungen und
von dem gewünschten Maß der Temperaturkompensation bestimmt.
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Es ist nicht unbedingt erforderlich, daß der Hilfsdruck von einem
Zweiphasensystem erzeugt wird. Wie weiter unten im Zusammenhang mit Beispiel 3 im
einzelnen beschrieben wird, kann als Hilfsdruckquelle Schwefelhexafluorid verwendet
werden. Oberhalb einer kritischen Temperatur kann Schwefelhexafluorid nicht als
Zweiphasensystem existieren, sondern es existiert ausschließlich als Dampf, ohne
daß eine flüssige Phase vorhanden ist. Es wird jedoch auch oberhalb dieser kritischen
Temperatur eine Temperaturkompensation erreicht, weil die prozentuale Änderung des
Dampfdrucks des Schwefelhexafluorids (d. h.
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der Hilfsdruck) mit der Temperatur immer noch größer ist als die prozentuale
Änderung eines idealen Gasdrucks mit der Temperatur.
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Da eine Substanz in einem Zweiphasensystem mit ihrer Gasphase und
Flüssigphase nur für bestimmte Bereiche des spezifischen Volumens im Gleichgewicht
bleibt, ergibt sich eine Bedingung für das verfügbare Volumen dieser Substanz in
der Gasfeder. Im allgemeinen ist es er-
wünscht, daß beide Phasen,
die flüssige und die dampfförmige, stets vorhanden sind, so daß der Dampdruck lediglich
von der Temperatur abhängt. Wenn die Feder komprimiert wird, d. h., wenn der Kolben
24 sich nach der Wand 16 hin bewegt, wird das verfügbare Volumen für das Zweiphasensystem
vergrößert. Wenn anfänglich ein ungenügender Anteil der Flüssigphase der Substanz
vorhanden ist, könnte eine solche Vergrößerung des gesamten verfügbaren Volumens
bewirken, daß sich die gesamte Flüssigkeit in Dampf verwandelt. Der Druck dieses
Dampf s ändert sich im allgemeinen mit der Temperatur in einer ähnlichen Weise wie
bei anderen Gasen und liefert daher, wenn überhaupt, nur eine kleine Temperaturkompensation.
Wenn jedoch zu viel der Substanz verwendet wird, tritt ein Problem auf, wenn die
Feder expandieren kann, wobei das verfügbare Volumen für die Substanz geringer wird.
Diese Volumenreduktion kann bewirken, daß die gesamte Dampfphase kondensiert, so
daß die Substanz insgesamt in die flüssige Phase gezwungen wird. Dies würde jede
weitere Bewegung des Kolbens wirksam verhindern.
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Um bei Verwendung eines Zweiphasensystems als Hilfsdruckquelle diese
möglichen Probleme zu vermeiden, müssen die folgenden Bedingungen erfüllt werden:
(1) Die kleinste erforderliche Menge der Substanz ist diejenige, die gerade ausreicht,
um ein Zweiphasensystem vorzusehen, wenn die Gasfeder bei der höchsten Temperatur,
der die Gasfeder ausgesetzt werden kann, voll komprimiert ist, d. h., wenn das verfügbare
Volumen am größten ist, und (2) das für die Substanz verfügbare Volumen muß ausreichend
groß sein, so daß der Dampf nicht vollständig zu Flüssigkeit kondensiart, wenn die
Gasfeder voll
ausgefahren ist, d. h., wenn das verfügbare Volumen
am kleinsten ist. Der Grenzwert für diese zweite Bedingung ist ebenfalls die höchste
Temperatur, der die Gasfeder ausgesetzt werden soll.
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Die in Fig. 1 gezeigte Anordnung mit konzentrischen Rohren ist in
einer Gasfeder besonders vorteilhaft. Für das Hauptgas steht ein ausreichendes zusätzliches
Volumen auoberhalb des inneren Rohrs 22 im ersten äußeren Volumen 34 zur Verfügung,
so daß das Hauptgas nicht übermäßig komprimiert wird, wenn die Stange 30 vollständig
in die Gasfeder zurückgeschoben wird. Anderenfalls könnten die resultierenden übermäßigen
Drücke unerwünschte und übertriebene Federkräfte bewirken. In ähnlicher Weise steht
auch für die Hilfsdruckquelle ein zusätzliches Volumen außerhalb des inneren Rohrs
22 in dem zweiten äußeren Volumen 36 zur Verfügung, so daß das Hilfsgas nicht übermäßig
komprimiert wird, wenn die Stange 30 vollständig ausgefahren wird.
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Sämtliche Bestandteile der Gasfeder 10 mit Ausnahme der Dichtungen
44 und 46 sind aus einem Metall ausreichender Festigkeit, um den Drücken der eingesperrten
Gase standzuhalten. Die Verwendung eines zylindrischen inneren Rohres 22, äußeren
Rohrs 14 und Kolbens 24 ist besonders zweckmäßig.
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Beispiel 1 Nachstehend wird ein Zahlenbeispiel einer erfindungsgemäßen
Gasfeder 10 in der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform unter Verwendung von Stickstoffgas
als Hauptdruckquelle und Ammoniak als Zweiphasensystem für die Hilfsdruckquelle
gegeben. Die Beziehung zwischen den verschiedenen Parametern, die in der Gasfeder
10 betei-
ligt sind, kann algebraisch unter Verwendung der folgenden
Variablen beschrieben werden: Ag = Fläche des Kolbens, auf die der Stickstoffgasdruck
wirkt (inch2) Av = Fläche des Kolbens, auf die der Ammoniakdampfdruck wirkt (inch2)
Dp = Durchmesser des Kolbens (inch) Dr = Durchmesser der Stange (inch) F = Kraft
der Gasfeder (lb) Pg = Druck des Stickstoffgases (psi) Pv = Druck des Ammoniakdampfs
(psi) Po = Stickstoffgasdruck bei 20"C (psi) T = Temperatur (OC) Die auswärts gerichtete
Nettofederkraft F ergibt sich durch Subtraktion der auf den Kolben durch den Ammoniakdampf
wirkenden Kraft von der auf den Kolben durch das Stickstoffgas ausgeübten Kraft.
Die Gleichung zur Berechnung von F unter Vernachlässigung der Kraft des Luftdrucks
auf die Stange 30 ist: F = Ag Pg - Av Pv (1) Der Druck des Stickstoffgases stellt
sich hinreichend gut folgendermaßen dar:
Für dieses Beispiel ist angenommen, daß die erwünschte Federkraft F bei den Temperaturextremen
von -300C und 700C 100 englische Pfund (45,4 kg) beträgt. Der Dampfdruck von Ammoniak
in einem Zweiphasensystem kann aus bekannten Handbechern, beispielsweise Chemical
Engineers Handbook, herausgegeben von Tohn H. Perry (McGraw-Hill,
1950,
3. Ausgabe) entnommen werden. Bei -300C ist der Dampfdruck von Ammoniak 20 psi (1,4
bar) und bei 70"C beträgt der Dampfdruck 475 psi (32,8 bar). Durch Einsetzen dieser
Werte, dem gewünschten F = 100 lb und durch Einsetzen von Gleichung (2) in Gleichung
(1) erhält man die folgenden Gleichungen:
Beim Lösen der Gleichungen (3) und (4) ergibt sich: Av = 0,0921 inch2 (0,594 cm2)
(5) Ag Po = 122,80 lb (55,70 kg) (6) Wenn man für den Stangendurchmesser Dr 5/16
inch (7,9 mm) wählt, ein für Gasfedern typischer Wert, dann beträgt die Kolbenfläche
Av, auf die der Ammoniakdampfdruck wirkt: Av = /4 (Dg2 ~ Dr2) = t/4 (Dg2 - (5/16)2)
= 0,0921 inch2 (0,594 cm2) (7) Die Lösung von Gleichung (7) ergibt Dg = 0,4636 inch
(11,77 mm), woraus sich ergibt, daß Ag = 0,1688 inch2 (1,089 cm2). Mit Hilfe der
obigen Gleichung (6) ist der notwendige Fülldruck Po für das Stickstoffgas bei 200C
727 psi (50,16 bar).
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Durch Füllen des ersten inneren Volumens und des ersten äußeren Volumens
mit Stickstoffgas bei 727 psi (50,16 bar) bei 20"C durch Wählen des Stangendurchmessers
zu 5/16 inch (7,9 mm) und des Kolbendurchmessers zu 0,4636 inch (11,77 mm) und durch
Füllen des zweiten inne-
ren Volumens und des zweiten äußeren Volumens
mit einer solchen Ammoniakmenge, daß die Flüssigphase und die Dampfphase im Gleichgewicht
bleiben, hat die Gasfeder eine nominelle nach außen gerichtete Kraft von 100 lb
bei den Temperaturgrenzwerten von -300C und 700C. Das Verhalten dieser Gasfeder
bei anderen Temperaturen kann durch Berechnen von Pg bei anderen Temperaturen mit
Hilfe der obigen Gleichung (2), durch Bestimmen der Werte von Pv bei verschiedenen
Temperaturen und Berechnen der Kräfte mit Hilfe der obigen Gleichung (1) bestimmt
werden. Die nachstehende Tabelle I listet diese Daten über den gewünschten Temperaturbereich
auf.
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TABELLE I Temp. D r u c k F e d e r k r a f t (°C) Pg Pv PgAg PvAv
F (psi) (psi) (lb) (lb) (lb) -30 603,9 20 101,8 1,8 100,0 -20 627,8 30 106,0 2,8
103,2 -10 652,6 45 110,2 4,1 106,1 0 677,4 65 114,4 6,0 108,4 10 702,2 90 118,6
8,3 110,3 20 727,0 125 122,8 11,5 111,3 30 751,8 170 127,0 15,7 111,3 40 776,6 230
131,2 21,2 110,0 50 801,4 294 135,4 27,1 108,3 60 826,2 370 139,6 34,1 105,5 70
851,1 475 143,7 43,7 100,0 1 psi = 0,0689 bar 1 lb = 454 g Die obigen Resultate
sind in Fig. 2 graphisch darge-
stellt, wobei die Kurve "A" die
nach außen gerichtete Kraft wiedergibt, die auf den Kolben einwirkt (PgAg), die
Kurve "B" stellt die nach innen gerichtete Kraft dar, die auf den Kolben einwirkt
(PvAv) und die Kurve "C" stellt die Nettofederkraft der Gasfeder des Beispiels 1
dar, alle als Funktion der Temperatur. Diese Gasfeder hat eine maximale Kraft von
etwa 111,3 lb (50,5 kg) zwischen 20"C und 300C und ein Kraftminimum von 100 lb (45
kg) bei den Temperaturextremen. Die Temperaturkompensation des Gasfeder des Beispiels
1 kann mit der Verwendung von Stickstoffgas allein verglichen werden, indem man
die größte und kleinste entwickelte Federkraft mit der Kraft bei 200C, die der Standard
ist, vergleicht. Für die Gasfeder des Beispiels 1 beträgt die Abweichung etwa 10
%, wogegen für eine Gasfeder mit Stickstoffgas allein die Abweichung bei etwa 34
% liegt.
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Daraus wird deutlich, daß die erfindungsgemäße Gasfeder die Schwankung
der Federkraft mit der Temperatur im Vergleich zur Verwendung von Stickstoffgas
allein beträchtlich vermindert.
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In Fig. 3 ist eine zweite Ausführungsform einer temperaturkompensierten
Gasfeder nach der Lehre der Erfindung dargestellt. Die in Fig. 3 gezeigte Gasfeder
60 hat viele Bestandteile, die mit Bestandteilen in der Gasfeder 10, die in Fig.
1 gezeigt und oben erläutert worden ist, identisch sind. Dementsprechend sind gleiche
Elemente in beiden Figuren mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet und es werden
nur die Unterschiede zwischen den beiden Ausführungsformen erläutert.
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In der Gasfeder 60 der Fig. 3 erstreckt sich das innere Rohr 62 vollständig
zwischen den Endwänden 16 und 18 und ist an beiden Endwänden festgemacht. Das zweite
innere Volumen 64 befindet sich in dem inneren Rohr 62 zwischen
dem
Kolben 24 und der Wand 18 und das zweite äußere Volumen 66 liegt außerhalb des inneren
Rohrs zwischen der Trennwand 32 und der Wand 18. In dem inneren Rohr 62 sind an
einer Stelle jenseits der Reichweite des Hubs des Kolbens 24 in Richtung zur Wand
18 hin, die durch den Anschlag 40 bestimmt ist, ein oder mehrere Löcher 68 angebracht.
Die Löcher 68 bilden eine Leitungsanordnung zwischen dem zweiten inneren Volumen
64 und dem zweiten äußeren Volumen 66.
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Abgesehen von den oben erwähnten Konstruktionsunterschieden arbeitet
die in Fig. 3 gezeigte Ausführungsform der Gasfeder 60 genau wie die in Fig. 1 dargestellte
Gasfeder 10. In dem ersten inneren Volumen 26 und dem ersten äußeren Volumen 34
befindet sich eine Hauptdruckquelle und eine Hilfsdruckquelle ist in dem zweiten
inneren Volumen 64 und dem zweiten äußeren Volumen 66, wie oben im Zusammenhang
mit Fig. 1 beschrieben.
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Die Beziehung zwischen den verschiedenen, in der Gasfeder 60 beteiligten
Parametern kann algebraisch unter Verwendung der folgenden Variablen beschrieben
werden: Ag = Fläche des Kolbens, auf die der Hauptgasdruck einwirkt (inch2) Ar =
Fläche der Stange, auf die der Atmosphärendruck wirkt (inch2) Av = Fläche des Kolbens,
auf die der Hilfsdruck wirkt (inch2) Dp = Durchmesser des Kolbens (inch) Dr = Durchmesser
der Stange (inch) Dt = Innendurchmesser des äußeren Rohrs (inch) F = Auswärtsgerichtete
Nettokraft der Gas feder (lb) L = Länge des inneren und äußeren Rohrs (inch)
Ls
= Abstand zwischen dem Anschlag 40 und der Wand 18 (inch) Lt = Länge der Gasfeder
zwischen dem Auge 50 und dem Auge 52, die sich mit X ändert (inch) Lv = Abstand
zwischen der Trennwand 32 und der Wand 18 (inch) M = Masse des Materials der Hilfsdruckquelle
(lb) Pa = Atmosphärendruck (psi) Pg = Druck des Hauptgases (psi) Po = Druck des
Hauptgases bei 20"C (psi) Pv = Druck der Hilfsdruckquelle (psi) S = Hub oder maximaler
Konstruktionswert für die Federkompression X (inch) T = Temperatur (OC) Vg = Volumen
des Hauptgases, das sich mit X ändert (inch3) Vv = Volumen des Hilfsdruckquellenmaterials,
das sich ebenfalls mit X ändert (inch3) Wc = Dicke des inneren Rohrs (inch) Wp =
Dicke des Kolbens (inch) Ws = Dicke der Trennwand (inch) X = Strecke der Federkompression,
gemessen vom Anschlag zum Kolben (inch).
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Die Eigenschaften der in Fig. 3 gezeigten bevorzugten Ausführungsform
können durch Wahl der Anfangswerte für die folgenden Parameter beschrieben werden:
Dp, Dr, Dt, L, Ls, Lv, Lt (Maximum), Pa, Po, S, Wc, Wp und Ws. Außerdem ist notwendig,
die Abhängigkeit sowohl von Pg als auch von Pv von der Temperatur zu kennen. Für
Pg reicht es gewöhnlich aus, das ideale Gasgesetz zu benützen. Für Pv kann die Abhängigkeit
des Dampfdrucks von der Temperatur für die spezielle gewählte Substanz aus bekannten
Handbüchern entnommen werden.
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Die folgenden Gleichungen beziehen sich auf die nach der oben aufgezählten
Ausgangsparametern verbleibenden Parameter.
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Lt (Minimum) = Lt (Maximum) - S (10) Lt = Lt (Maximum) - X (11) Av
= Ag - Ar (12) Vg = t/4 (Dt2 - (Dp + 2Wc)2) (L -Lv - Ws) + Ag(L - Wp - Ls - X) (13)
Vv = t/4 (Dt2 - (Dp + 2Wc)2) Lv + Av (X + Ls) (14) Der Druck des Hauptgases ist
eine Funktion von X durch das Volumen Vg, der Temperatur T und des Fülldrucks Po.
-
Unter der Annahme, daß die Füllung mit Gas bei ausgefahrener Stange
(d. h. X = 0) vorgenommen wird und daß das Gas praktisch dem idealen Gasgesetz gehorcht,
ist sein Druck gegeben durch:
Pg (T = Po Vq (Maximum) (15) |
293 Vg |
Die Gleichung für die Federkraft als Funktion der Kompression und Temperatur ist
gegeben durch: F = Pg Ag - Pv Av - Pa Ar (16)
Beispiel 2 Für dieses
Beispiel ist eine Gas feder entsprechend der zweiten Ausführungsform mit einer Zweiphasen-Hilfsdruckquelle
gewählt, die eine ausgezogene Länge von 50 inch (127 cm) und einen Hub von 20 inch
(50,8 cm) hat. Bei einer Temperatur von 200C hat sie eine Nettofederkraft S von
150 lb (68 kg), wenn sie ausgezogen ist, und 160 lb (72,6 kg), wenn sie komprimiert
ist. Das Hauptgas ist Stickstoff und die Substanz der Hilfsdruckquelle ist FREON-12,
das so unterhalten ist, daß über den Arbeitstemperaturbereich hin stets sowohl die
dampfförmige als auch die flüssige Phase vorhanden sind. Die Temperaturkompensation
soll sich von -30°C bis 80"C erstrecken.
-
Die Werte der gewählten Ausgangsparameter sind die folgenden: Dp =
0,593 inch (15,06 mm) Dr = 0,3125 inch (7,94 mm) Dt = 2,25 inch (57,2 mm) L = 26,0
inch (660 mm) Ls = 3,214 inch (81,6 mm) Lv = 0,179 inch (4,5 mm) Lt (max) = 50,0
inch (1270 mm) M = 0,0400 lb (18,16 g) Pa = 14,7 psi (1,01 bar) Po = 604,4 psi (41,6
bar) S = 20,0 inch (508 mm) Wc = 0,0625 inch (1,59 mm) Wp = 0,25 inch (6,35 mm)
Ws = 0,0625 inch (1,59 mm) Die obigen Gleichungen (8), (9) und (12) ergeben die
Werte: Ag = 0,277 inch2 (1,787 cm2), Ar = 0,077 inch2 (0,497 cm2) und Av = 0,200
inch2 (1,290 cm2).
-
Die Menge von FREON-12, die in die Gasfeder 60 in diesem Zahlenbeispiel
eingefüllt werden muß, beträgt 0,0400 lb (18,16 gl. Eine Menge unter etwa 0,029
lb (13,17 g) würde bewirken, daß sich die gesamte Flüssigkeit in Dampf umwandelt,
wenn die Feder voll komprimiert ist, falls die Temperatur 80"C hoch ist. Eine Menge
über etwa 0,0500 lb (22,7 g) würde verhindern, daß die Feder voll ausgefahren werden
kann, wenn die Temperatur 800C hoch ist, weil der gesamte Dampf zum flüssigen Zustand
komprimiert würde. Fig. 4 ist ein Phasendiagramm von FREON-12, wobei der Dampdruck
als Funktion des spezifischen Volumens aufgezeichnet ist. Es gibt zwölf Kurven,
die die Temperaturen repräsentieren, bei denen die Feder funktionsfähig sein soll.
Die gestrichelte Kurve "D" zeigt den Bereich, in dem Flüssigkeit und Dampf im Gleichgewicht
sind und in dem folglich diese Ausführungsform arbeiten soll. Die nachstehende Tabelle
II listet die zum Berechnen des spezifischen Volumens des FREON-12 verwendeten Mengen
in den Grenzfällen, wo die Gasfeder voll ausgefahren und voll komprimiert ist, auf.
-
TABELLE II Gasfeder Gasfeder voll ausgezogen voll komprimiert Volumen
Vv (Gleichung 1,28 in3 5,28 in3 (14)) (21,0 cm3) (86,5 cm3) Masse M von FREON-12
0,0400 lb 0,0400 lb (18,16 g) (18,16 g) Spezifisches Volumen 32,0 in3/lbl 132 in3/lb
= Vv/Masse (1,16 cm3g ) (4,76 cm3g Der Arbeitsbereich, der einer Menge von 0,0400
lb (18,16 g) von FREON-12 entspricht, ist durch die gestrichelte Linie "E" in Fig.
4 wiedergegeben. Für den in Frage kommenden Temperaturbereich bleibt deutlich das
FREON-12 innerhalb
der Flüssig-Dampfphase.
-
Die nachstehende Tabelle III stellt die Gasfederkraft über den gesamten
Bereich der Federkompression und Temperatur dar, für die die Feder bestimmt war.
Die Werte für die Kraft stammen aus der obigen Gleichung (16) zusammen mit Gleichung
(15) und die Werte für den Dampfdruck des FREON-12 sind dem Phasendiagramm der Fig.
4 entnommen.
-
TABELLE III Gasfeder- Kompression X Federkraft bei verschiedenen Temperaturen
(°C) länge Lt (inch) -30 -20 -10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 (inch) 50 0,00 135 139
143 146 148 150 151 150 148 145 141 133 46 4,00 136 141 144 148 150 152 153 152
150 147 143 136 42 8,00 138 142 146 149 152 154 155 154 153 149 145 138 38 12,00
140 144 148 151 154 156 157 156 155 152 148 140 34 16,00 141 146 150 153 156 158
159 159 157 154 150 143 30 20,00 143 148 152 155 158 160 161 161 159 156 152 145
1 inch = 25,4 mm
Fig. 5 ist ein Diagramm der Ergebnisse von Tabelle
III für volle Kompression und vollen Auszug und vergleicht die Ergebnisse mit einer
Gasfeder, die keine Temperaturkompensation hat. Die Kurve F stellt die Federkraft
in Abhängigkeit von der Temperatur für die temperaturkompensierte Gasfeder des Beispiels
2 dar, wenn die Feder vollständig komprimiert ist. Die Kurve "G" zeigt die gleichen
Werte, wenn die Feder vollständig ausgezogen ist. Die Kurven H" und "I" zeigen die
Federkraft in Abhängigkeit von der Temperatur für eine nicht kompensierte Gasfeder,
die vollständig komprimiert bzw. vollständig ausgezogen ist.
-
Sowohl Fig. 5 als auch Tabelle III zeigen, daß eine Kompensation für
Temperaturänderungen vorhanden ist. Das Ausmaß der Temperaturkompensation kann quantitativ
bestimmt werden, indem man die resultierende prozentuale Änderung der Federkraft
mit der Temperatur unter Verwendung der Daten aus Tabelle III berechnet und sie
mit derjenigen vergleicht, die für eine unkompensierte Konstruktion zu erwarten
ist. Tabelle IV gibt die temperaturkompensierten Ergebnisse wieder. Auf der Basis
eines vollen Ausschlags liegt die Abweichung infolge der Temperatur für eine Gasfeder
60 im Beispiel 2 unter 12 %.
TABELLE IV Prozentuale Änderung der
Federkraft durch die Temperatur Gasfederlänge Kompression X Konstr.-Kraft Min. Kraft
Max.Kraft Prozent. Änderung Lt (inch) (inch) (lb) T = 20°C Fmin (lb) Fmax (lb) Fmax
- Fmin x 100 F (x, 20) F (X, 20) 50 0,00 150 133 151 12 % 46 4,00 152 136 153 11
% 42 8,00 154 138 155 11 % 38 12,00 156 140 157 11 % 34 16,00 158 141 159 11 % 30
20,00 160 143 161 11 % 1 inch = 25,4 mm 1 lb = 454 g
Die entsprechende
Schwankung für eine unkompensierte Gasfeder ist viel größer, nämlich etwa 37,5 %.
Sie kann geschätzt werden, wenn man annimmt, daß das Gas sich wie ein ideales Gas
verhält. Demgemäß ist für ein vorgegebenes Volumen Vg der Druck und damit die Federkraft
proportional zur absoluten Temperatur. Für einen Vergleich mit dem obigen Zahlenbeispiel
würde ein Temperaturausschlag von -300C bis 800C (2430K bis 3530K) die folgende
Änderung bewirken:
Beispiel 3 In diesem Beispiel soll wie in Beispiel 2 die Gasfeder eine ausgezogene
Länge von 50 inch (1270 mm) und einen Hub von 20 inch (508 mm) haben. Bei einer
Temperatur von 20"C hat sie in der ausgezogenen Position eine Nettofederkraft von
150 lb (68 kg) und in der komprimierten Position von 160 lb (72,6 kg). Das Hauptgas
ist Stickstoff und das Material der Hilfsdruckquelle ist Schwefelhexafluorid (SF6).
-
Der Temperaturkompensationsbereich geht von -30°C bis 80"C trotz der
Tatsache, daß die kritische Temperatur für SF6 bei 45,55"C liegt, über welcher es
ausschließlich als Gas existieren kann.
-
Die Werte für die gewählten Ausgangsparameter sind:
Dp
= 0,510 inch (12,95 mm) Dr = 0,3125 inch (7,93 mm) Dt = 2,50 inch (63,5 mm) L =
26,0 inch (660 mm) Ls = 3,00 inch (76,2 mm) Lv = 9,166 inch (232,8 mm) Lt(Max) =
50,0 inch (1270 mm) M = 0,464 lb (210 g) Pa = 14,7 psi (1,014 bar) Po = 929,5 psi
(64,09 bar) S = 20,0 inch (508 mm) Wc = 0,0625 inch (1,59 mm) Wp = 0,25 inch (6,35
mm) Ws = 0,0625 inch (1,59 mm) Die obigen Gleichungen (8), (9) und (12) ergeben
die folgenden Werte: Ag = 0,204 inch2 (1,316 cm2), Ar = 0,077 inch2 (0,497 cm2)
und Av = 0,128 inch2 (0,826 cm2).
-
Fig. 6 stellt ein Phasendiagramm von Schwefelhexafluorid dar, wobei
der Dampfdruck als Funktion des spezifischen Volumens aufgetragen ist. Es sind zwölf
ausgezogene Kurven vorhanden, die die Temperaturen darstellen, über welchen die
Gasfeder funktionieren soll. Die gestrichelt gezeichnete Kurve J zeigt den Bereich,
innerhalb dessen die flüssige und dampfförmige Phase im Gleichaewicht stehen. Für
dieses Beispiel muß in die Gasfeder 0,4644 lb (210,8 g) Schwefelhexafluorid eingefüllt
werden. Die nachstehende Tabelle V gibt die Mengen wieder, die verwendet werden,
um das spezifische Volumen des Schwefelhexafluorids in den beiden Grenzfällen zu
berechnen, wenn die Gasfeder voll ausgezogen bzw. voll komprimiert ist.
-
TABELLE V Gasfeder Gasfeder voll ausgezogen voll komprimiert Volumen
Vv (Glei- 42,47 in3 45,02 in3 chung (14)) (696,0 cm3) (737,0 cm3) Masse M v. SF6
0,4644 lb 0,4644 lb (211 g) (211 g) Spezifisches Volu- 91,45 in3/lb 96,95 in3/lb
men = Vv/Masse (3,3 cm3g~1) (3,50 cm3g1) Der Arbeitsbereich, der 0,4644 lb (210,8
g) Schwefelhexafluorid entspricht, ist durch die gestrichelte Kurve "K" in Fig.
6 wiedergegeben. Der Bereich des spezifischen Volumens ist bei diesem Beispiel ziemlich
eng. Außerdem reichen diese spezifischen Volumina bis zu Temperaturen,oberhalb des
kritischen Punkts, wo es für Schwefelhexafluorid unmöglich ist, im flüssigen Zustand
zu existieren. Dieses Beispiel ist dafür konstruiert, daß sich das spezifische Volumen
von der ausgezogenen zur komprimierten Stellung nur begrenzt ändert. Diese Begrenzung
wird dadurch erreicht, daß die Trennwand 32 näher an die Endwand 16 herangerückt
wird, als dies im Beispiel 2 der Fall ist. Zu beachten ist der Unterschied in Lv
in den Beispielen 2 und 3. Dieses Charakteristikum hat den Effekt, den Druck des
Schwefelhexafluorids fast vollständig von der Temperatur und nur sehr wenig von
dem Hubparameter X abhängen zu lassen. Besonders zu beachten ist, daß selbst über
40"C, wo der Arbeitsbereich die Flüssig-Dampfphase verläßt, die Eigenschaften von
Schwefelhexafluorid so sind, daß die prozentuale Änderung seines Drucks mit der
Temperatur größer ist als diejenige des llauptgases Stickstoff.
-
Die unten aufgeführte Tabelle VI gibt die Gasfederkraft für den vollständigen
Bereich der Federkompression und
Temperatur wieder, für die die
Gasfeder von Beispiel 3 bestimmt ist. Die Kraftwerte stammen aus der obigen Gleichung
(16) zusammen mit Gleichung (15) und die Druckwerte des Schwefelhexafluoriddampfs
aus dem Phasendiagramm der Fig. 6.
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TABELLE VI Gasfederlänge Kompression Federkraft bei verschiedenen
Temperaturen (°C) Lt (inch) X (inch) -30 -20 -10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 50 0,00
147 150 152 153 152 150 147 145 146 148 149 151 46 4,00 149 152 154 154 154 152
149 147 148 150 152 154 42 8,00 150 154 156 156 156 154 151 149 151 153 155 157
38 12,00 152 155 157 158 158 156 153 152 154 156 158 160 34 16,00 154 157 159 160
160 158 155 154 156 158 160 163 30 20,00 156 159 161 162 162 160 158 157 159 161
163 166 1 inch = 25,4 mm
Fig. 7 ist eine Kurvendarstellung der
Ergebnisse von Tabelle VI für die vollständige Kompression und den vollständigen
Auszug und vergleicht die Ergebnisse mit einer unkompensierten Gasfeder. Die Kurve
"L" stellt die Federkraft in Abhängigkeit von der Temperatur für die temperaturkompensierte
Gasfeder von Beispiel 3 dar, wobei die Feder vollständig komprimiert ist. Die Kurve
"M" zeigt die gleichen Daten, wobei die Feder vollständig ausgezogen ist. Die Kurven
"N" und 11011 zeigen die Federkraft in Abhängigkeit von der Temperatur für eine
unkompensierte Gasfeder, die vollständig komprimiert bzw.
-
vollständig ausgezogen ist.
-
Sowohl Fig. 7 als auch Tabelle VI zeigen deutlich, daß eine Kompensation
von Temperaturänderungen vorhanden ist, selbst wenn zeitweise oberhalb des kritischen
Punktes der Substanz für die Hilfsdruckquelle gearbeitet wird. Wie beim Beispiel
mit FREON-12 kann der Grad der Temperaturkompensation für das Beispiel mit Schwefelhexafluorid
quantitativ bestimmt werden, indem man hunter Verwendung der Daten aus Tabelle VI
die resultierende prozentuale Änderung der Federkraft mit der Temperatur berechnet
und sie mit derjenigen vergleicht, die für eine unkompensierte Konstruktion zu erwarten
ist. Die Tabelle VII gibt die temperaturkompensierten Resultate wieder. Auf der
Basis eines vollen Ausschlags liegt die Abweichung aufgrund der Temperatur unter
6 %, ein Wert, der nur halb so groß ist wie derjenige für das Beispiel mit FREON-12
und im Vergleich mit der Abweichung von 37,5 % der unkompensierten Gasfeder, wie
sie oben in Verbindung mit Beispiel 2 erläutert wurde, noch günstiger abschneidet.
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TABELLE VII Gasfeder- Kompression Konstr.Kraft Min.Kraft Max.Kraft
Prozentuale Änderung = länge Lt X (inch) (lb) 20 °C Fmin (lb) Fmax (lb) Fmax - Fmin
x 100 F (X 20) F(X, 20) 50 0,00 150 145 153 5 % 46 4,00 152 147 154 5 % 42 8,00
154 149 157 5 % 38 12,00 156 152 160 5 % 34 16,00 158 154 163 6 % 30 20,00 160 156
166 6 % 1 inch = 25,4 mm 1 lb = 454 g
Im Rahmen der Erfindung,
der durch die Ansprüche gegeben ist, sind neben den beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispielen
noch andere möglich.
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L e e r s e i t e