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Es sind jedoch zahlreiche rieselfähige trockene Me-
dien
bekannt, die auf Verdichtungen empfindlich reagieren, insbesondere pulvrige Medien
in der Lebensmittelindustrie, wie Mehl, Puderzucker und dergleichen. Ein gegenüber
Verdichtungen besonders empfindliches Medium ist das sogenannte »Stealim«, das als
Zusatz zu Futtermitteln Verwendung findet, um deren Fließfähigkeit einzustellen.
Bei Verdichtungen derartiger Medien, insbesondere des Stealim, tritt eine Schuppenbildung
im Medium auf, die die nachfolgende Verarbeitung des Mediums erheblich erschwert,
wenn nicht sogar unmöglich macht. Bei dem genannten Stealim ist es nämlich besonders
wichtig, daß es in vollkommen pulvriger Form dem Futtermittel zugesetzt wird, da
sich seine Wirkung sonst nicht im gewünschten Maße entfaltet. Entsprechendes gilt
für die eingangs genannten Lebensmittel, wie beispielsweise Mehl, dessen Weiterverarbeitung
dann auch nicht möglich ist, wenn es durch den Dosierer infolge zu hoher Verdichtungen
verklumpt wurde.
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Zwar ist es aus der DE-AS 15 73 115 bereits bekannt, eine Maschine
zum Fördern flüssiger und halbflüssiger Medien mit einer Dosierkammer zu versehen,
die über ein oberes Absperrorgan an einen Vorratsbehälter und ein unteres Absperrorgan
an einen Auslaß angeschlossen ist und bei der seitlich ein Kolben das zu dosierende
Gut fördert, bei dieser bekannten Anordnung wird die Flüssigkeit jedoch vom Kolben
in einen seitlichen Raum hineingesaugt und aus diesem seitlichen Raum wieder herausgedrückt,
wobei die Flüssigkeit beim Einsaugen bzw. Herausdrücken Kegelventile durchströmt,
die das obere bzw. das untere Absperrorgan bilden. Bei dem bekannten Flüssigkeitsdosierer
ist das Dosiervolumen während des gesamten Dosiervorganges ständig gefüllt, nur
das Volumen ändert sich durch das Arbeitsspiel des Kolbens. Außerdem befindet sich
der Kolben seitlich von der eigentlichen Dosierkammer, so daß die zu dosierende
Flüssigkeit nicht nur um die Ecken der Ventile, sondern-auch um die Ecken der Dosierkammer
selbst herumströmen und dabei einer erheblichen Formänderungsarbeit ausgesetzt wird.
Der bekannte Flüssigkeitsdosierer ist damit zum Dosieren von rieselfähigen Feststoffen,
insbesondere stark zum Verklumpen neigenden Feststoffen, vollkommen unbrauchbar,
weil derartige Stoffe nicht über abgewinkelte Wege seitlich angesaugt und ausgedrückt
werden können und sie darüber hinaus bei Einwirken von Druck verdichtet und damit
verklumpt würden.
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Weiterhin ist aus der FR-OS 2350586 noch ein Dosierer für pastenförmige
Medien bekanntgeworden, bei dem das pastenförmige Medium mittels eines Kolbens in
eine seitlich vom Vorratsgefäß angeordnete Dosierkammer hineingefördert wird. Hat
der Kolben seine vordere Totpunktlage erreicht, wird die Dosierkammer mittels einer
Hydraulik nach unten verfahren, die gegenüberliegende Dosierkammerwand, die ebenfalls
in Form eines Kolbens ausgebildet ist, wird nach vorne verfahren und das pastenförmige
Dosiergut gelangt auf eine unterhalb des erstgenannten Kolbens angeordnete Fördereinrichtung.
Für feste, rieselförmige Medien ist diese Anordnung ungeeignet, weil das Fördergut
während des Dosierens ebenfalls komprimiert und damit verdichtet wird.
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Aus der FR-PS 20 71 220 ist eine weitere Dosiereinrichtung für flüssige
oder pastenförmige Materialien bekannt, bei der ebenfalls ein seitlich getrennt
angeordneter Kolben mittels eines Rohres von unten aus einem Vorratsbehälter Flüssigkeit
bzw. Paste über eine Ventilanordnung ansaugt, die in einer anderen Arbeitsstellung
beim Wiederannähern des Dosierkolbens den Weg zu
einem Auslaßrohr freigibt. Auch
bei dieser Dosiereinrichtung wird das flüssige bzw. pastenförmige Material um mehrere
Ecken herumgedrückt und damit einer erheblichen Formänderung und Verdichtung ausgesetzt.
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Schließlich ist durch die DE-AS 20 62 513 noch eine Dosiervorrichtung
zum Dosieren von Pulvern bekanntgeworden, mit der Pulver gegen einen erheblichen
Überdruck eines Gasraumes in den Gasraum gefördert werden soll. Hierzu ist ein Förderkolben
mit einer Einschnürung eines definierten Raumes vorgesehen, der aus einem Vorratsgefäß
eine entsprechende Menge Pulver in ein Puffergefäß fördert, von dem das Pulver nach
unten in eine horizontal verlaufende Bohrung hineinrieseln kann, in der ein Räumkolben
läuft. An mehreren Stellen dieses Systems sind Druckgasleitungen für ein Reaktionsgas
oder ein Inertgas vorgesehen, mit denen Pulverreste aus dem System herausgesaugt
oder gegen den Überdruck des Gasraumes in diesen hineingeblasen werden können. Obwohl
bei diesem bekannten Trokkendosierer die Förderung des Pulvers wesentlich schonender
verläuft als dies bei den Flüssigkeiten der vorgenannten Flüssigkeitsdosierer der
Fall war, können sich durch die langen Förderwege, beispielsweise der Einschnürung
mit eingeschlossenem Pulver sowie des langgestreckten dünnen Räumkolbens insbesondere
bei stark abrasiven Pulvern Probleme ergeben, insbesondere dann, wenn das Pulver
zwischen die verschiedenen Kolbenschieber und die jeweils umgebende Zylinderwandung
gerät Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Trockendosierer der
eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß bei hochgenauer Dosierung
des Mediums eine möglichst schonende Behandlung des Mediums gewährleistet ist, so
daß auch auf Verdichtungen besonders empfindliche Medien mit hoher Präzision dosiert
werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Einfüllrohr
eine das Einfüllrohr freigebende bzw.
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verschließende, seitlich auslenkbare Platte vorgesehen ist, daß das
Auslaßrohr sich unter einem Winkel zur Bewegungsrichtung des Kolbens von der gegenüberliegenden
Seitenwand nach unten erstreckt, daß die gegenüberliegende Seitenwand von einem
in gleicher Richtung wie der Kolben auslenkbaren Teller gebildet ist, der das Auslaßrohr
freigibt bzw. verschließt, wobei beim Einführen des Kolbens in die Dosierkammer
die Platte das Einfüllrohr verschließt und der Teller das Auslaßrohr freigibt, beim
Herausführen des Kolbens hingegen die Platte das Einfüllrohr öffnet und der Teller
das Auslaßrohr verschließt.
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Der erfindungsgemäße Trockendosierer hat damit den wesentlichen Vorteil,
daß die Beschickung der Dosierkammer nur intervallweise erfolgt, wobei durch die
Synchronisation mit der Betätigung des Kolbens sichergestellt werden kann, daß die
Dosierkammer nur dann beschickt wird, wenn der Kolben sich im wesentlichen in seiner
aus der Dosierkammer zurückgezogenen Stellung befindet. Unkontrollierte Verdichtungen
dadurch, daß ständig Fördergut auf den Kolben rieselt, werden damit vermieden. Die
Verwendung einer Platte ist dabei deswegen von Vorteil, weil eine besonders schnelle
und effektive Absperrung des Förderweges bzw Wiederfreigabe über den gesamten Querschnitt
des Einfüllrohres möglich ist.
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Die Tatsache, daß der Teller die gegenüberliegende Seitenwand bildet,
hat dabei den Vorteil, daß der Widerstand bei zurückgezogenem Teller und beim Ausräumen
der Dosierkammer praktisch Null ist. Die geneigte
Anordnung des
Auslaßrohres, insbesondere unter 90" zur Bewegungsrichtung des Kolbens hat den Vorteil,
daß das Gut alleine unter Schwerkrafteinfluß nach unten aus der Dosierkammer herausrieseln
kann.
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Die alternierende Arbeitsweise hat den wesentlichen Vorteil, daß
die Menge des geförderten Gutes ausschließlich durch das Volumen der Dosierkammer
in dem Augenblick bestimmt ist, in dem der Kolben maximal aus der Dosierkammer herausbewegt
wurde. Während dieser Zeit ist das Auslaßrohr durch den Teller verschlossen, so
daß sich die Dosierkammer in definierter Weise füllt. Wird nun der Einlaß durch
die Platte verschlossen und der Auslaß geöffnet, gelangt genau diejenige Menge,
die dem Volumen der Dosierkammer entspricht, in vollkommen schonender Behandlung
des Mediums in das Auslaßrohr, so daß insgesamt ein sowohl hoch präziser wie auch
besonders schonender Dosiervorgang erzielt wird.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist im Bereich zwischen der
Platte und der Dosierkammer eine Öffnung zum Einblasen von Preßluft angeordnet,
wobei die Öffnung nur bei geschlossener Platte mit Preßluft beaufschlagt ist. Dieses
Einblasen von Preßluft wird bevorzugt bei geschlossenem erstem Absperrorgan vorgenommen,
so daß diese Preßluft das Innere der Dosierkammer in Richtung auf das Auslaßrohr
hin leerblasen kann. Außerdem gewährleistet das Ausblasen mit Preßluft, daß keine
Reste des Fördergutes in den Ecken oder am Dosierkolben haften bleiben und so Ungenauigkeiten
während der ersten Dosierzyklen eintreten, weil die am Ausgang geförderte Menge
zunächst um die Menge an Fördergut vermindert ist, die sich in den Ecken der Dosierkammer
festsetzt. Außerdem gewährleistet das Ausblasen der Dosierkammer, daß keine Verdichtungen
in den Ecken der Dosierkammer dadurch eintreten, daß sich nach und nach Rückstände
aufeinander ablagern.
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Weiterhin wird bevorzugt im Bereich des Anschlusses des Auslaßrohres
an die Dosierkammer ebenfalls Preßluft eingeblasen. Bevorzugt gelangt die Preßluft
durch eine Einblasöffnung in diesen Bereich, die bei geschlossenem zweiten Absperrorgan
hinter und bei geöffnetem zweiten Absperrorgan vor dem Teller liegt. Diese -vorzugsweise
kontinuierlich eingeblasene - Preßluft bewirkt, daß bei geschlossenem zweiten Absperrorgan,
d. h. bei die Öffnung der Dosierkammer verschließendem Teller, die Rückseite des
Tellers freigeblasen wird und die abgeblasenen Reste in das Auslaßrohr gelangen.
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Bei geöffnetem zweiten Absperrorgan ergibt sich hingegen der Vorteil,
daß die Vorderseite des Tellers und ebenfalls das Innere der Dosierkammer in Richtung
auf das Auslaßrohr hin freigeblasen werden. Besonders bevorzugt ist dabei, wenn
die im Bereich des Tellers eingeblasene Preßluft unter einem etwas niedrigerem Druck
steht als diejenige, die im Bereich der Platte eingeblasen wird.
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Wird in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung der Kolben linear
oszillierend betätigt und die vordere Totpunktlage im Bereich des Anschlusses der
Dosierkammer an das Auslaßrohr festgelegt, so daß das Dosiervolumen durch Einstellen
der hinteren Totpunktlage definierbar ist, ergibt sich der Vorteil, daß die Dosierkammer
ständig leergefördert wird, da der Kolben immer bis in die vordere Totpunktlage,
die nahe am Auslaßrohr liegt, hineinbewegt wird. Auf diese Weise wird ein ständiges
vollkommenes Ausräumen der Dosierkammer gewährleistet.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung wird der Kolben über eine
Stange von einem auf einer Welle o angeordneten Exzenter angetrieben. Diese Anordnung
hat sich als besonders einfach und zweckmäßig erwiesen, wobei durch geeignete Wahl
der Exzentergestaltung der Hub des Kolbens variierbar ist.
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Die Steuerung der Absperrorgane kann besonders einfach dadurch erzielt
werden, daß die Antriebswelle für den Kolben zwei Nocken für die Betätigung der
Absperrorgane auslenkt. Dies ergibt eine besonders einfache und zuverlässige Steuerung
der Absperrorgane.
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Da die Absperrorgane von den genannten Steuerelementen räumlich entfernt
sind, wird, auch für den Fall einer anderen Steuerung, in bevorzugter Ausgestaltung
der Erfindung eine Anordnung verwendet, bei der die Absperrorgane von Kolben ausgelenkt
werden, die über ein Druckmedium in einer Richtung auslenkbar sind. Dies eröffnet
die Möglichkeit, die Steuerung der Absperrorgane durch Ventile an geeigneter Stelle
der Anordnung vorzunehmen.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung werden die Kolben in der anderen
Richtung durch Federkraft betätigt, so daß sie beispielsweise dann, wenn das Druckmedium
nicht mehr wirksam wird, durch Federkraft in ihre Ausgangsstellung zurückkehren.
Zur Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit ist es jedoch auch möglich, die Kolben auf
beiden Seiten mit einem Druckmedium zu beaufschlagen, so daß eine schnelle und steuerbare
Auslenkung in beide Richtungen möglich wird.
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Obwohl die mit dem erfindungsgemäßen Trockendosierer verarbeiteten
Fördergüter besonders empfindlich gegen Verdichtungen sein können, können sie ihrerseits
auf der anderen Seite sehr abrasiv sein. Insbesondere das eingangs genannte Stealim
zeichnet sich dadurch aus, daß es selbst metallische Oberflächen bei längerem Betrieb
mechanisch erheblich angreift.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung wird daher wenigstens
die Platte, die das erste Absperrorgan bildet, aus Hartmetall ausgebildet oder mit
Hartmetall überzogen. Ist dies der Fall, eignet sich als Führung für die genannte
Platte eine Führung aus Polyamid B, weil Hartmetall und Polyamid B besonders gut
zusammenarbeiten können.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung.
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Die Erfindung ist im Ausführungsbeispiel in der Zeichnung dargestellt
und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Die einzige Figur zeigt einen Querschnitt durch ein Beispiel eines
erfindungsgemäßen Trockendosierers.
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In der Figur ist mit 1 ein Vorratsbehälter, beispielsweise ein Silo
angedeutet, in dem sich ein Material 2 von rieselfähiger Struktur befindet. Es ist
bei derartigen Vorratsbehältern bekannt, durch Einblasöffnungen, wie sie in der
Figur mit 3 und 4 angedeutet sind, Preßluft einzublasen, um das im Vorratsbehälter
1 gelagerte Material 2 aufzulockern, insbesondere in dem trichterförmigen Bereich,
der zum Auslaß des Vorratsbehälters 1 führt. Dieser Bereich ist in der Figur durch
einen Flansch 5 angedeutet, der auf einem entsprechenden Gegenflansch 11 eines Gehäuses
10, das den erfindungsgemäßen Trockendosierer aufnimmt, aufliegt Es versteht sich,
daß die Darstellung in der Figur nur schematisch zu verstehen ist und keinerlei
Einschränkung im Hinblick auf Einzelheiten oder Abmessungen enthält. Beispielsweise
kann das Gehäuse 10 aus einer Vielzahl von Einzelteilen bestehen.
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Der Flansch 11 umfaßt eine Einfüllöffnung 12 eines Einfüllrohres
13, das zu einer Dosierkammer 14 führt.
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Entsprechend führt von der Dosierkammer 14 ein Auslaßrohr 15 weg zu
einer Auslaßöffnung 16, die von einem Flansch 17 umfaßt wird. Der Flansch 17 ist
an weitere, in der Figur nicht dargestellte Vorrichtungen angeschlossen, die zum
Weiterverarbeiten des dosierten Materials 2 dienen.
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Im Inneren des Gehäuses 10 bewegt sich ein Kolben 20 in axialer Richtung,
wozu er von einer Stange 21 über eine Antriebsverbindung 22 ausgelenkt wird. Der
Antrieb des Kolbens 20 kann in an sich bekannter Weise über einen Exzenter erfolgen,
der auf einer von einem Motor angetriebenen Welle sitzt und je nach Gestaltung des
Exzenters den Hub des Kolbens 20 bestimmt.
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In der Figur ist der Kolben 20 in der hinteren Totpunktlage eingezeichnet,
während bei 23 die vordere Totpunktlage gestrichelt eingezeichnet ist. An der Rückseite
des Kolbens 20 ist eine Feder 24 angeordnet, die den Kolben 20 beim Zurückgehen
des Exzenters gegen diesen drückt.
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Die dem Auslaßrohr 15 zugewandte Wand der Dosierkammer 14 wird von
einem Teller 30 gebildet, der über eine Stange 31 von einem Kolben 32 axial verschiebbar
ist. Der Kolben 32 stützt sich über eine Feder 33 am Gehäuse 10 ab und bewegt sich
in einer Zylinderbohrung 34. Über eine erste Öffnung 35 kann der Kolben 32 an der
von der Feder 33 abgewandten Seite mit einem Druckmedium, beispielsweise Preßluft
oder einer Hydraulikflüssigkeit, beaufschlagt werden. Es ist aber auch möglich,
anstelle der Feder 33 eine zweite Öffnung 36 vorzusehen, über die die Rückseite
des Kolbens 32 beaufschlagbar ist.
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In der Figur ist die Stellung des Tellers 30 eingezeichnet, in der
dieser die Dosierkammer 14 verschließt. Die entgegengesetzte Totpunktlage des Tellers
30 ist gestrichelt bei 37 eingetragen.
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Oberhalb des Kolbens 20 ist die Dosierkammer 14 im Bereich des Einfüllrohres
13 mit einem Plattenventil verschließbar, das durch eine seitlich auslenkbare Platte
40 gebildet wird. Die Platte 40 ist in der Figur in der Stellung eingezeichnet,
in der das Einfüllrohr 13 freigegeben ist. Die rechte Endstellung, in der das Einfüllrohr
13 verschlossen ist, ist gestrichelt eingezeichnet und mit 48 bezeichnet. Die Platte
40 reicht dann bis in eine Aufnahme 41 in der gegenüberliegenden Wandung des Einfüllrohres
13 hinein.
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Die Platte 40 wird über eine Stange 42 von einem Kolben 43 betätigt,
der in der Zylinderbohrung 44 läuft.
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Der Kolben 43 ist - ebenso wie dies weiter oben zum Kolben 32 geschildert
wurde - an der Rückseite mit einer Feder 45 abgestützt. Durch eine dritte Öffnung
46 kann der Vorderseite des Kolbens 43 ein Druckmedium zugeführt werden; es ist
auch möglich, anstelle oder zusätzlich zur Feder 45 die Rückseite des Kolbens 43
mit einem Druckmedium zu beaufschlagen, das der Zylinderbohrung 44 durch eine vierte
Öffnung 47 zugeführt wird.
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Schließlich befindet sich im Bereich zwischen der Platte 40 im Einfüllrohr
13 und der Dosierkammer 14 eine dritte Einblasöffnung 50 und im Bereich hinter dem
Teller 30 in der in der Figur eingezeichneten Stellung eine vierte Einblasöffnung
51.
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Die Wirkungsweise der in der Figur dargestellten Anordnung ist wie
folgt: In der Ruhestellung ist das Einfüllrohr 13 dadurch verschlossen, daß sich
die Platte 40 in der bei 48 eingezeichneten Stellung befindet. Das im Vorratsbehälter
1 befindliche Material 2 wird durch die Preßluft aufgelokkert, die durch die erste
und die zweite Einblasöffnung 3,
4 in den Vorratsbehälter 1 gelangt. Nun wird die
Platte 40 in die in der Figur eingezeichnete Stellung zurückgezogen, während der
Teller 30 in die rechte, in der Figur eingezeichnete Stellung gebracht wird. Der
Kolben 20 befindet sich ebenfalls in der in der Figur eingezeichneten, rechten Totpunktlage.
Das Material 2 kann nun in durch die Preßluft aufgelockerte Form in die Dosierkammer
14 hineinrieseln, wobei das Volumen der Dosierkammer 14 durch die rechte Totpunktlage
des Kolbens 20 bestimmt ist. Diese rechte Totpunktlage wird je nach zu dosierender
Menge eingestellt Nun werden die beiden Absperrorgane, nämlich einmal die Platte
40 und zum anderen der Teller 30, gegenläufig ausgelenkt, d. h. die Platte 40 schiebt
sich wieder in die bei 48 eingezeichnete Schließstellung und der Teller 30 wird
nach links in die gestrichelt eingezeichnete Totpunktlage 37 hineinbewegt. Gleichzeitig
bewegt sich der Kolben 20 nach links bis hin zur gestrichelt eingezeichneten vorderen
Totpunktlage 23. Durch diese Bewegung des Kolbens 20 bei gleichzeitigem Öffnen des
durch den Teller 30 dargestellten Absperrorgans wird das in der Dosierkammer 14
befindliche Medium in das Auslaßrohr 15 hineinbefördert, durch das es nach unten
aus dem Gehäuse 10 herausrieseln kann.
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Bei Erreichen der vorderen Totpunktlage 23 des Kolbens 20 werden
die Absperrorgane wieder umgesteuert, d. h. sie gelangen aus den gestrichelt eingezeichneten
Stellungen 37,48 wieder in die in der Figur eingezeichneten Stellungen.
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Es versteht sich, daß die Bewegungen der Absperrorgane nicht streng
gleichzeitig gegenläufig erfolgen müssen, sondern daß auch eine gewisse Überlagerung
der Bewegungen möglich ist Durch mechanische Synchronisation der Bewegung von Kolben
20, Teller 30 und Platte 40 wird in den nachfolgenden Zyklen erreicht, daß immer
ein Volumen an Material 2 dosiert wird, das der jeweiligen Größe der Dosierkammer
14 entspricht. Wie man aus der vorstehenden Funktionsbeschreibung auch ohne weiteres
ersehen kann, sind die auf das Material 2 dabei ausgeübten Kräfte minimal und beschränken
sich auf die Kraft, die vom Kolben 20 beim Ausräumen der Dosierkammer 14 auf das
Material 2 ausgeübt wird. Im Gegensatz zu der eingangs beschriebenen bekannten Einrichtung
wird der Teller 30 von Fremdkraft betätigt, so daß keinerlei Druck vom Material
2 auf den Teller 30 ausgeübt wird und damit auch keine unzulässige Verdichtung des
Materiales 2 eintritt Bei dem in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiel sind
ferner noch die dritte Einblasöffnung 50 und die vierte Einblasöffnung 51 vorgesehen.
Die dritte Einblasöffnung 50 dient zum Einblasen von Preßluft oder sonstigem Preßgas,
bevorzugt während der Dosierphase, während der die Platte 40 das Einfüllrohr 13
verschließt und der Teller 30 in die linke Stellung zurückgezogen wurde. Dann kann
über die dritte Einblasöffnung 50 der gesamte Raum der Dosierkammer 14 samt angrenzenden
Ecken des Kolbens 20 freigeblasen werden.
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Bevorzugt wird die Preßluft mit einem Druck von etwa 5 bar eingeblasen.
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Die vierte Einblasöffnung 51 ist soangeordnet, daß sie in der in
der Figur eingezeichneten Stellung des Tellers 30 hinter diesem und in der linken
Totpunktlage 37 des Tellers 30 vor diesem liegt Durch die vierte Einblasöffnung
51 wird bevorzugt ständig Preßluft eingeblasen und zwar mit einem etwas niedrigeren
Druck, vorzugsweise 3 bar. Dieses Druckgefälle stellt sicher, daß bei geöffnetem
Tellerventil die Preßluft von der
dritten Einblasöffnung 50 nicht
durch diejenige der vierten Einblasöffnung 51 behindert wird. Durch die Anordnung
der vierten Einblasöffnung 51 wird sichergestellt, daß der Teller 30 von der Vorderseite
wie auch von der Rückseite her freigeblasen wird und die entsprechenden abgeblasenen
Materialreste in das Auslaßrohr 15 gelangen.
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Bei dem in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiel werden, wie
oben bereits geschildert, die Absperrorgane, nämlich der Teller 30 und die Platte
40 mittels Kolben verstellt, wobei die Verstellung über geeignete Druckmedien erfolgt.
Es ist jedoch auch möglich, statt der Kolbenbetätigung irgend eine andere Art von
Betätigung einzusetzen, beispielsweise eine elektromagnetische Betätigung.
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Für die bei dem erfindungsgemäßen Trockendosierer benötigten Teile
können unterschiedliche Materialien verwendet werden, es sind sowohl Metalle wie
auch Kunststoffe einsetzbar. Es hat sich allerdings gezeigt, daß die dosierten Medien,
auch wenn sie gegenüber mechanischen Belastungen besonders empfindlich sind, gleichwohl
eine erhebliche mechanische Belastung einiger Bauelemente des Dosierers sein können.
So hat sich beispielsweise gezeigt, daß das eingangs geschilderte Stealim insbesondere
die Platte 40 an der Oberfläche durch Abrasion angreift. In weiterer Ausgestaltung
der Erfindung ist daher vorgesehen, die Platte 40 aus Hartmaterial auszubilden oder
mit Hartmaterial zu beschichten. In diesem Falle kann die Führung für die Platte
40 zweckmäßigerweise aus Polyamid B bestehen.