DE3314729A1 - Selbstklebende kunststoff-folie, die auf der nichtklebenden seite mit einer klebstoffabweisenden schutzschicht versehen ist, sowie deren herstellung und verwendung als wasserschutzfolie zum abdecken von karosserieteilen - Google Patents
Selbstklebende kunststoff-folie, die auf der nichtklebenden seite mit einer klebstoffabweisenden schutzschicht versehen ist, sowie deren herstellung und verwendung als wasserschutzfolie zum abdecken von karosserieteilenInfo
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Description
- Selbstklebende Kunststoff-Folie, die auf der nichtklebenden
- Seite mit einer klebstoffabweisenden Schutzschicht versehen ist, sowie deren Herstellung und Verwendung als Wasserschutzfolie zum Abdecken von Karosserieteilen Beschreibung Die vorliegende Erfindung betrifft eine selbstklebende Kunststoff-Folie, die auf der nichtklebenden Seite mit einer klebstoffabweisenden Schutzschicht versehen ist, deren Herstellung und deren Verwendung als Wasserschutzfolie zum Abdecken von Karosserieteilen.
- Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 78 04 040 ist eine Wasserschutzfolie zum Abdecken von Karosserieteilen, insbesondere der inneren Metallfläche von Autotüren bekannt, die aus einem der Metallfläche der Autotür angepaßten, an diese anklebbaren Zuschnitt mit Aussparungen für Türöffner, Fensterkurbel, Ascher usw. besteht, und das Teil gegen von von außen in den Fahrgastraum eindringende Nässe und Feuchtigkeit schützt. Diese Wasserschutzfolie ist auf der einen Seite mit druckempfindlichem Klebstoff und auf der anderen Seite mit einer klebstoffabweisenden Schicht beschichtet, so daß die Folienzuschnitte gestapelt und bei der Verarbeitung problemlos von diesem Stapel abgenommen werden können.
- In der Praxis hat sich jedoch herausgestellt, daß sich derartige Folien bisher nicht durchsetzen konnten, wahrscheinlich deshalb, weil die klebstoffabweisende Beschichtung, die in dem vorstehend genannten Gebrauchsmuster in keiner Weise beschrieben wurde, nicht in vollem Umfange die an sie gestellten Anforderungen erfüllte.
- Bekannt sind klebstoffabweisende Beschichtungen auf Papier, die durch hohe Wärmeeinwirkung getrocknet und vernetzt werden. Ferner kann die Vernetzung mit UV-Lampen erfolgen, aber auch dabei tritt durch den hohen IR-Anteil im UV-Licht eine erhebliche Erwärmung des Produktes ein.
- Versucht man dagegen, die Papiere bei niedrigen Temperaturen zu härten und zu vernetzen, so ist dies grundsätzlich auch möglich, geht aber auf Kosten der Trockenzeit und des Materialdurchsatzes, was einem industriellen Fertigungsprozeß widerspricht.
- Bei der Herstellung solcher kebstoffabweisender Trägerpapiere können hohe Temperaturen nur deshalb zugelassen werden, weil die im Papier entstehenden Veränderungen, z.
- B. Erniedrigung des Wasserinhaltes, anschließend wieder korrigiert werden können.
- Bei Kunststoff-Folien bewirken derart hohe Temperaturen jedoch Schrumpfungen, Wellenbildungen und Versprödungen der Folie, die eine Weiterverarbeitung für den vorstehend geschilderten Anwendungsfall nicht mehr zulassen.
- Da die üblichen Trennmaterialien auf Silicon-Basis aufbaut sind, besteht die Möglichkeit, durch eine Änderung des klebstoffabweisenden Beschichtungsmaterials eine Temperaturerniedrigung für den Verarbeitungsprozeß zu erzielen, nicht.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine praxisgerechte selbstklebende Kunststoff-Folie, die auf der nichtklebenden Seite eine klebstoffabweisende Beschichtung aufweist, zur Verfügung zu stellen, die zusätzlich in relativ einfacher Weise herstellbar ist.
- Gelöst wurde diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß die klebstoffabweisende Schutzschicht aus einer elektronenstrahlgehärteten Kunststoff-Beschichtung besteht, wobei gegebenenfalls die Kunststoff-Folie zusätzlich elektronenstrahlnachvernetzt ist. Die Herstellung erfolgt gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch, daß man die Kunststoff-Folie im indirekten Tiefdruckverfahren mit einer 2 g/m2 dicken acryl- und/oder methacrylmodifizierten Polysiloxanschicht versieht und diese anschließend mit Elektronen mit 150 bis 250 keV Beschleunigungsspannung und einer Strahlendosis von 2 Mrd unter Inertgasatmosphäre bestrahlt.
- Die elektronenstrahlgehärtete Kunststoff-Beschichtung erhält man vorzugsweise durch Elektronenbestrahlung von acryl- und/oder methacrylmodifizierten Polysiloxanen, die einen hohen Gehalt an unpolaren Methylgruppen aufweisen und mindestens eine reaktive endständige Acryl-und/oder Methacrylsäuregruppe enthalten. Besonders geeignet sind solche Verbindungen, die bi- oder trifunktionelle endständige Acryl- und/oder Methacrylsäuregruppen besitzen und bei Raumtemperatur flüssig sind.
- Die Molekulargewichte dieser acryl- bzw. methacrylmodifizierten Polysiloxane liegen zwischen 500 und 10 000.
- Als weitere Acryl- bzw. Methacrylverbindungen zum Modifizieren der vorstehend genannten Polysiloxane können mono-, bi- und trifunktionelle Acryl- bzw. Methacrylsäureester eingesetzt werden, mit denen insbesondere die rheologischen Eigenschaften der Polysiloxan-Trennmittel modifiziert werden können.
- Die Kunststoff-Folie selbst besteht vorzugsweise aus Weich-Polyvinylchlorid.
- Die zur Abdichtung in der Autoindustrie verwendeten Kunststoff-Folien haben üblicherweise eine Dicke bis zu 200/um. Zur Trocknung und Vernetzung des Lackes werden am wirtschaftlichsten Elektronenbeschleuniger mit einer Beschleunigungsspannung von 150 - 250 keV, entsprechend einer Eindringtiefe der ionisierenden Strah-2 lung von 120 - 320 g/m , verwendet. Hierbei ist es möglich, nicht nur die klebstoffabweisende Schicht zu bestrahlen, sondern - wenn es der Anwendungsfall erfordert -auch die ganze Folie durch die Bestrahlung einem Nachvernetzungsprozeß zu unterziehen.
- Je nach eingesetzter Kunststoff-Folie kann hier ein in seinen physikalischen Eigenschaften durch strahlenchemische Nachvernetzung verbesserter Kunststoff erhalten werden. Bekannt sind hier z.B. Erhöhung der Temperaturstabilität, Verbesserung der Spannungsrißbildung bei tieferen Temperaturen usw.
- Die für die erfindungsgemäßen Zwecke geeigneten Elektronenbestrahlungsanlagen sind bekannt, beispielsweise aus "Industrie-Lackierbetrieb" 9/10'(1980) 313-319 und 362 - 368 sowie einem für ,die Applikation wesentlichen Zusatz einer Führungstrommel für das Bestrahlungsgut am Ort der Bestrahlunç (OS 28 55 605).
- Dank drt hervorragenden klebstoffabweisenden Eigenschaften dße Schutzschicht können die erfindungsgemäßen Folien problemlos ohne zusätzliche Hilfsmittel übereinander gest,apelt werden.
- Das folgende Beispiel dient der Erläuterung der Erfindung, ohne sie darauf einzuschränken.
- Beispiel Eine 100/um starke Weich-PVC-Folie wird im indirekten Tiefdruckverfahren mit einem trifunktionellen acrylmodifizierten Polysiloxan beschichtet. Das Auftrags-2 gewicht beträgt ca. 2 g/m2. Unmittelbar nach der Beschichtung mit dem Polysiloxan-Trennmittel wird die Schicht einer Elektronenbestrahlung von 150 keV Beschleunigungsspannung mit einer Strahlendosis von 2 Mrd unter Inertgasatmosphäre ausgesetzt. Die Schicht ist sofort nach der kalten Bestrahlung trocken und vernetzt. Die beschichtete Weich-PVC-Folie veränderte dabei ihre Planlage nicht.
- Die so erhaltene, mit einer klebstoffabweisenden Silikon-Trennmittelbeschichtung ausgerüstete Weich-PVC-Folienoberfläche wurde auf ihre klebstoffabweisenden Eigenschaften nach den FINAT-Prüfmethoden Nr. 10 und Nr. 11 geprüft. Als Prüfklebestreifen wurde ein Klebeband ausgewählt, das mit einer druckempfindlichen Haftklebemasse auf Acrylharzbasis ausgerüstet war. Hierbei wurden folgende Trennwerte und Restklebekräfte ermittelt: Trennwert Restklebrigkeit nach nach FINAT Nr. 10 FINAT Nr. 11 150 mN/cm 93% Hierbei handelt es sich um Durchschnittswerte aus jeweils 5 Prüfungen.
Claims (5)
- Patentansprüche Selbstklebende Kunststoff-Folie, die auf der nichtklebenden Seite mit einer klebstoffabweisenden Schutzschicht versehen ist, dadurchgekennzeichnet, daß die klebstoffabweisende Schutzschicht aus einer elektronenstrahlgehärteten Kunststoff-Beschichtung besteht und gegebenenfalls die Kunststoff-Folie zusätzlich elektronenstrahlnachvernetzt ist.
- 2. Kunststoff-Folie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die klebstoffabweisende elektronenstrahlgehärtete Kunststoff-Beschichtung durch Elektronenbestrahlung von acryl- und/oder methacrylmodifizierten Polysiloxane erhalten wurde, die einen hohen Gehalt an unpolaren Methylgruppen aufweisen und mindestens eine reaktive endständige, vorzugsweise zwei oder drei endständige, Acryl- und/oder Methacrylsäuregruppen enthalten.
- 3. Kunststoff-Folie nach Anspruch 1 und' 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie selbst aus Weich-Polyvinylchlorid besteht.
- 4. Verfahren zur Herstellung der Kunststoff-Folie nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoff-Folie im indirekten Tiefdruckverfahren mit einer 2 2 g/m2 dicken acryl- und/oder methacrylmodifizierten Polysiloxanschicht versehen und anschließend mit Elektronen mit 150 bis 250 keV Beschleunigungsspannung und einer S-trahlendosis von 2 Mrd unter Inertgasatmosphäre bestrahlt wird.
- 5. Verwendung einer Kunststoff-Folie nach Anspruch 1 bis 4 als Wasserschutzfolie zum Abdecken von Karosserieteilen, insbesondere der inneren Metall fläche von Autotüren.
Priority Applications (2)
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