DE3308361A1

DE3308361A1 - Messzelle zur erfassung der elektrolytischen leitfaehigkeit von milch

Info

Publication number: DE3308361A1
Application number: DE19833308361
Authority: DE
Inventors: K. 8129 Wessobrunn Rommel
Original assignee: WTW Wissenschaftlich Technische Werkstatten GmbH
Current assignee: Xylem Analytics Germany GmbH
Priority date: 1983-03-09
Filing date: 1983-03-09
Publication date: 1984-09-13

Description

Meßzelle zur Erfassung der elektrolytischen
Leitfähigkeit von Milch Die Erfindung betrifft eine Meßzelle zur Erfassung der elektrolytischen Leitfähigkeit von Milch während des Melkvorganges.
Die elektrolytische Leitfähigkeit von Milch ist ein empfindlicher Indikator für Eutererkrankungen der Kuh. Die damit verbundene gesteigerte Bakterienaktivität bewirkt einen starken Anstieg der Leitfähigkeit, bedingt durch eine Zunahme von NaCl in der Milch. Auf diese Weise ist die Erkennung einer Eutererkrankung in einem sehr frühen Stadium möglich.
Das Verfahren arbeitet dann am empfindlichsten und zuverlässigsten, wenn die Milch aller vier Euterteile einzeln gemessen wird. Eine summarische Messung der aus allen vier Euterteilen stammenden Milch in der Sammelleitung ist naturgemäß wesentlich unempfindlicher, wobei die Verhältnisse noch dadurch verschlechtert werden, daß ein erkranktes Euterteil in der Regel weniger Milch abgibt als die übrigen drei Euterteile r so daß das erkrankte Euterteil nochmals unterproportional zum Messergebnis beiträgt.
Bei dem Versuch, die Milch in den vier Zitzenschläuchen parallel auf ihre Leitfähigkeit hin zu prüfen, stellt sich folgendes Problem: der Melkvorgang erfolgt stoßweise und mit Unterdruck. Die Milch wird in einem dünnen Strahl abgezogen, sie ist mit Luftblasen durchsetzt und schäumt stark. Das Einbringen einer üblichen Durchflußleitfähigkeitsmeßzelle erbringt somit keine brauchbaren Meßergebnisse.
Bei Verwendung derartiger Meßzellen muß das zu untersuchende Medium im Idealfall luftblasenfrei sein und vor allem den gesamten Meßraum vollständig füllen. Ein Aufstauen der Milch in den Zitzenschläuchen ist aber nicht zulässig, da sonst das Unterdrucksystem zusammenbrechen und die Zitzenbecher abfallen könnten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Meßzelle zu schaffen, die gestattet, während des Melkvorgangs die elektrolytische Leitfähigkeit der Milch in den vier Zitzenschläuchen mit hinreichender Genauigkeit zu erfassen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Meßzelle gelöst, wie sie durch den Anspruch 1 gekennzeichnet ist. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Der erste Schritt zur Lösung besteht in der Schaffung eines beruhigten Probestroms mittels einer in den Zitzenschlauch einschaltbarer Meßkammer mit beruhigter Strömungszone. Aber auch hier besteht noch immer das Problem, daß die Milch schäumt und stark verwirbelt wird. Durch Schwankungen des Unterdrlicks stellt sich eine unterschiedliche Füllhöhe der Meßkammer ein. Eine konventionelle Meßzelle mit mehr oder weniger paralleler Anordnung der Elektroden erbringt unter diesen Umständen noch immer keine zufriedenstellenden Meßwerte. Deshalb wird nach der Erfindung ein sog. Streufeldgeber eingesetzt, das ist eine Leitfähigkeitsmeßzelle, deren elektrisches Feld völlig inhomogen verläuft.
Eine Eigenschaft solcher Streufeldgeber liegt darin, daß z.B. der Einschluß von Luftblasen wesentlich weniger in das Meßergebnis eingeht als bei konventionellen Meßzellen.
Ein Beispiel eines Streufeldgebers ist beispielsweise in "Wasser, Luft und Betrieb" 13. Jahrgang,Febr. 1969, Heft 2, S.56-58 beschrieben, hier allerdings als Vierelektroden-Geber zur Unterdrückung von Polarisationsfehlern ausgeführt.
Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand beigefügter Zeichnung näher erläutert, welche Zeichnung die erfindungsgemäße Meßzelle in aufgeschnittener perspektivischer Darstellung zeigt.
Wie dargestellt, umfaßt die erfindungsgemäße Meßzelle den Zulauf 1, die Meßkammer 2, den Überlauf 3, den Ablauf 4 un den Streufeldgeber 5. Die Meßkammer 2 liegt in axiale Fortsetzung des Zulaufs 1, so daß die Milch gemäß den gezeigten Pfeilen über den Zulauf 1 zunächst in die Meßkammer 2 gelangt, und von dort über den Überlaufraum 3 in den Auslauf 4. Der Streufeldgeber ist in den Bodenraum der Meßkammer 2 eingebaut. Die Elektroden 6 und 7 werden hier von zwei Stiften, zweckmäßig aus Kunstkohle, gebildet, die nach dem Einbau des Streufeldgebers 5 im Boden der Meßkammer 2 liegen.
Mit einer derartigen Anordnung ist es möglich, die Leitfähigkeit der Milch auf wenige Prozent genau während des Melkvorgangs zu erfassen. Die Meßzelle hat außerdem den Vorteil, daß sie sich sehr leicht durch die in der Milchwirtschaft üblichen Spülvorgänge reinigen läßt.

Claims

P a t e n t a n s p r ü c h e : eßzelle zur Erfassung der elektrolytischen Leitfähigkeit von Milch während des Melkvorgangs, g e k e n n -z e i c h n e t durch eine in einen Zitzenschlauch einschaltbafr-e Meßkammer (2) mit beruhigter Strömungszone und durch einen in die Meßkammer (2) eingreifenden Streufeldgeber (5,6,7).
2.Meßzelle nach Anspruch 1, g e k e n n z e i c h -n e t durch eine Meßkammer (2) mit einem Zulauf (1) und einem Überlauf (3) und durch eine Ausbildung des Streufeldgebers (5) mit zwei im Boden der Meßkammer angeordneten Elektroden (6,7).
3.Meßzelle nach Anspruch 2, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t, daß die Elektroden (6,7) aus Kunstkohle bestehen.