DE3306259A1 - Mikrokapseln und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Mikrokapseln und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Mikrokapseln mit semipermeabler bzw. permeabler Kapselwand und fluessigem Kern und ein Verfahren
zu ihrer Herstellung. Mach diesem Verfahren lassen sich empfindliche Substanzen unter physiologischen Bedingungen
kapseln. Die hierbei erhaltenen Produkte koennen z. B. fuer Trenn— und Stoffwandlungsprozesse in der praeparativen und
analytischen Chemie und Biochemie, der Pharmazie und Medizin sowie der Land— und Uahrungsgueterwirtschaft eingesetzt werden. ;
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ι
Mikrokapseln mit semipermeabler bzw. permeabler Kapselwand
und fluessigem Kern sind in den verschiedensten Ausfuehrungs— formen bekannt (V. D. Solodovnik: Mikrokapselung, Chimija,
Moskau, 1980; J. R. Hixon: Microencapsulation. Marcel Dekker
Inc. Uew York-Basel, 1976; J. E. Vandegaer: Microencapsulation Processes and Applications. Plenum Press, New York—London,
1974; M. Gulcho: Capsule Technology and Microencapsulation.
Noyes Data Corp., Park Ridge, 1972-).
Die verwendeten Polymere oder Polymerkombinationen fuer die Kapselwand weisen jedoch in vielen Paellen Nachteile hinsichtlich
ihrer Permeationseigenschaften, ihrer Elastizitaet
und mechanischen Stabilitaet, z. B, bei hohem osmotischem Druck innerhalb der Kapsel, auf. Der fluessige Kern besteht
meist aus einer oeligen, nicht mit Wasser mischbaren organischen Pluessigkeit, was sich nachteilig auf die Eigenschaften
empfindlicher zu kapselnder Substanzen und auf den Stofftransport bei Anwendung der Mikrokapseln in waessrigen Systemen
auswirkt.
Zur Herstellung von Mikrokapseln sind zahlreiche mechanischphysikalische und chemische Verfahren bekannt. Das Prinzip
der mechanisch—physikalischen Kapselungsverfahren besteht im
allgemeinen darin-i dass man das Kernmaterial verduest und im
Gasraum mit dem Wandmaterial umhuellt. Dabei kann das Wandmaterial bereits im Kernmaterial geloest sein (Sprühtrocknung)
oder nachtraeglich mit den Kernmaterialteilchen oder
COPY \
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—fcroepfchen in Kontakt gebracht werden (Tauchverfahren, Mehrst
off due sen-Verfahren, Wirbelbettschichtung u.ae.).
ilachteile dieser Verfahren bestehen vor allem in der Anwendung
hoeherer Temperaturen, der Verwendung organischer Loesungsnittel
oder der Undurchlaeasigkeit der Kapselhuelle.
Die chemischen Verfahren arbeiten meist in fluessiger Phase, wobei die V/andbildung durch Grenzflaechenpolymerisation oder
-kondensation oder durch Abscheidung eines vorgegebenen polymeren Wandmaterials erfolgen kann. Die Verwendung von meist
aggressiven Monomeren und organischen Loesungsmitteln stellen wesentliche/Nachteile der Kapselungsverfahren durch Grenzflaechenreaktionen
dar.
Bei den chemischen Verfahren unter Verwendung eines vorgegebenen polymeren Wandmaterials ist den meisten gemeinsam,
dass man das Kernmaterial in der kontinuierlichen Phase emul—
giert oder suspendiert und das in der kontinuierlichen Phase geloeste Polymer an der Phasengrenze zwischen Kern mid
Kontinum ausfaellt, ζ. B. durch Aenderung des pH-Y/ertes, der
Temperatur, Salz— oder Loesungsmittelzusaetze u.a..
Derartige Bedingungen fuehren bei der Kapselung empfindlicher substanzen leicht zu deren Schaedigung.
Ii.1 Palle der sehr haeufig angewandten Komplexkoazervation erfolgt
die Ausfaellung des Wandmaterials durch zwei entgegengesetzt geladene Polymere (V/. Sliwka: Angew. Chem. 37 (1975) S,
556-567).
Die Vervrendung nicht mit Wasser mischbarer organischer/Flues—
sigkeiten als Kernmaterial und die meist noch notwendige Verfestigung der Kapselwand, wofuer teilweise recht drastische
Reaktionsbedingungen erforderich sind, stellen fuer dieses Verfahren die wesentlichsten Nachteile dar.
Iiin relativ schonendes Einschlussverfahren besteht i:c der
Herstellung von Mischungen aus dem zu kapselnden Material ir.it einer waessrigen Polyelektrolytloesung und Eintragen dieasr
Mischung in ein niedermolekulare Ionen enthaltendes 7aellbad. Dabei entstehen infolge lonendiffusioii fornstabile
Gebilde mit einem durchgaengigen Gelnetswerk (J. Klein, TJ.
ITackel, P. "chara und H, ling: Angew. I.Iakromol. Chem. 7o/77
(1?77) 3. 329-350, DE-AG 19- 17 738).
ORiGINALJNSPECTED
Auch dieses Verfahren fuehrt infolge notwendiger pIL-Aenderun—
gen und/oder Anwesenheit mehrwertiger Metallioneii zu einer
teilweisen Schaedigung empfindlicher Stoffe. Ausserdem besitzen solche netzwerke keine permeable bzw. semipermeable
Kapselwand und keinen fluessigeη Kern.
In der DIi-CS 30 12 233 ist ein von solchen Gelteilchen ausgehendes
weiterentwickeltes Verfahren zur Immobilisierung empfindlicher biologischer Systeme beschrieben, bei dem die
perlfoermig-en Teilchen durch nachtraegliche Behandlung'rät
einer geeigneten Polyelektrolytloesung mit einer Polyelektrolytkomplexmembran
umgeben werden und das Gel durch Ionenaustausch mit entsprechenden Pufferloesungen wieder verfluessigt
wird. Die ^hierbei erhaltenen Mikrokapseln weisen den Nachteil auf, dass* oei der Herstellung und Handhabung gegenueber
aeusseren Einfluessen sehr empfindlich sind, da die Kapsel— waende nur eine sehr geringe mechanische Festigkeit besitzen.
Das Verfahren schliesst auch den eventuell schaedigen Einfluss von mehrwertigen Metallionen nicht aus.
Ausserdem stellt die notwendige wriederverfluessigung des Gel—
kerns durch Ionenaustausch einen zusaetzlichen Singriff in das gesamte System dar.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, « Mikrokapseln mit ver
besserten Eigenschaften und ein Verfahren zu ihrer Herstellung zu entwickeln, um neue Moeglichkeiten hinsichtlich der Llikro—
kapselung empfindlicher Substanzen und neue Einsatagebiete der erhaltenen Produkte zu erschliessen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Mikrokapseln und ein geeignetes Verfahren zu deren Herstellung zu entwickeln,
wobei gleichzeitig die Kapselung empfindlicher Substanzen gewaehrleistet
sein muss bzw. angestrebt wird. Die Kapselherstellung soll dabei unter moeglichst schonenden, z. B. physiologischen
Bedingungen durchfuehrbar sein und die Kapselwand eine elastische, permeable bzw. semipermeable Membran darstellen,
die gegenueber chemischen Einfluessen und meclianlscher.1 Bean—'
spruchungen ausreichend stabil sein soll. Das Kapseliiinore roll
flue3Sig und keine Schaedigung der zu kapselnden Substanz bewirken.
COPY
Erfindungsgemaess wird die Aufgabe dadurch geloest, dass man
die au kapselnde v/aessrige Loesung eines Polyelektrolyten in
Fora vorgebildeter, vorzugsweise kugelfoermiger Teilchen in die v/aessrige Loesung eines entgegengesetzt geladenen Polyelektrolyten
oder einer entgegengesetzt geladenen niedermolekularen organischen Verbindung als Faellbad eintraegt.
Dabei kann eine zu kapselnde Substanz in der Loesung des als Kemmaterial verwendeten Polyelektrolyten enthalten sein.
Durch gegenseitige Ausfaellung der entgegengesetzt geladenen Polyelektrolytkomponenten bzw. des Polyelektrolyts mit der
entgegengesetzt geladenen niedermolekularen organischen Verbindung
entsteht an der Beruehrungsflaeche beider Loesungen
sofort eine aus dem entsprechenden Polyelektrolytkomplex bestehende unloesliche Membran, die die im fluessigen Kernina—
terial befindliche zu kapselnde Substanz einschliesst. Bei Anwendung des erfindungsgemaessen Verfahrens stellt diese
Iluelle eine fuer geloeste hochmolekulare Verbindungen undurchlaessige,
sehr duenne, jedoch mechanisch stabile· Membran dar, die .die als Kernmaterial verwendete Polyelektrolytloesung und
die ggf. zu kapselnde Substanz einschliesst. Wesentlich fuer die Ausbildung und die Eigenschaften der gebildeten Membran—
huelle sind die Hatur der verwendeten Polyelektrolyte bzw. der niedermolekularen organischen Ionen, die Faellbedingungen,
die Konzentrationsverhaeltnisse in der Grenzschicht und die Vis— kositaet der als Kernmaterial verwendeten Loesung. Es wurde gefunden,
dass die Kapselwandstaerke in radialer Richtung·'zum
Kapselinner-n durch unterschiedliche Verweilzeiten der Poly—
elektrolytloesungstroepfchen im Faellbad gesteuert werden kann.
Die Kapselungsbedingungen sind bezueglich Temperatur und pH—
V/ert der Polyelektrolytloesungen 121 weiten Grenzen variierbar,
wobei jedoch zv.v r.ioeglichst schonenden Kapselung empfindlicher
Substanzen Temperaturen γόη 237 bis 323 K und pH—Vferte von 5
bis 3 bevorzugt v/erden.
Ala Loesungsmittel fuer die jeweiligen Polyelektrolytlcomponentei:
bcv/. die r.iedermolekularen organischen Ionen, kann reines V/asser
eingesetzt v/erden.
COPY ORIGINAL INSPECTED
Die Verwendung von Puffergemisehen, wie z. B. 0,001 bis 1 M
Phosphatpuffer, oder von Loesungen niedermolekuarer Elek—
trolyte enaeeglicht darueber hinaus die gezielte Einstellung
bestimmter pH-Werte und unterschiedlicher Ionenstaerken.
Hinsichtlich der erfindungsgemaess fuer das Kernmaterial zu verwendenden Polyelektrolyte haben sich sulfat— oder carb—
ozylatgruppenhaltige Polysaccharide oder Polysaccharidderivate, "wie z. B. Cellulosesulfat, Dextransulfat, Staerkesul—
fat, Celluloseacetatsulfat, Carboxymethylcellulosesulfat,
Carboxymethylcellulose oder Alginat, in Form ihrer Natrium-Salze, allein oder in Mischung besonders bewaehrt.
Geeignet sind jedoch aus carbo:xylat- oder sulfonatgruppenhaltige
synthetische Polymere-i die z. B. Poly- oder Copolyacrylate,
-maleinate oder Polystyrensulfonat. Die Polyelektrolytkonzentration
in der waessrigen Kernmaterialloesung kann in Abhaengigkeit von der Natur des verwendeten Polyelektrolyten
und dem Polymerisationsgrad zwischen 0,5 bis 20 Masse—%
variiert werden.
Waehrend der Substitutionsgrad der Polysaccharidsulfate bzw. —carboxylate in weiten Grenzen variiert werden kann, z. 3.
zwischen 0,3 und 2,5» soll der Polymerisationsgrad nicht zu niedrig sein, da fuer die Stabilitaet der Mikrokapseln im Stadium
des Entstehens eine gewisse Mindestviskositaet erforderlich
ist. Die Viskositaet der fertigen Kernmaterialmischung sollte vorzugsweise in den Grenzen von 0,1 bis 10 Pa.s eingehalten
werden und das 10- bis lOQ-fache der Faellb'adviskositaet
betragen. Die Viskositaet der Kernmaterialmischung kann sowohl ueber die Konzentration und den Polymerisationsgrad
des verwendeten Polyelektrolyten, aber auch durch Zusatz anderer geeigneter wasserloeslicher Polymere gesteuert werden.
Puer das Paellbad werden erfindungsgemaess waessrige Loesungen
von Polykationen mit quartaeren Aminoniumgruppen, wie z. B.
Polydimethyldiallylammoniumchlorid und Polyvinylbenzyltri— methylammoniumchlorid, oder von niedermolekularen organischen
Kationen, insbesondere Kationtensiden und/oder kationischen Farbstoffen mit einer quartaeren Stickstoffgruppierung verwendet.
COPY )
ο ό U b ι ο
Von den Kationtensiden erwiesen sich quartaere Ammoniumsalze,
wie z. B. lauiyldimethylbenzylammoniiimchlorid, Pyridiniumsalze-,
wie z. B. Steararaidomethylenpyridiniumchlorid und Imidazoliumsalze, wie z. B, Heptadecylimidazoliumchlorid, als
geeignet. Dabei kann der hydrophile langkettige Alkyl- oder Arylalkylrest des Tenside durch Heteroatome oder Heteroatom—
gruppen unterbrochen sein, z. B. Diisobutylphenoxyethoxy—
ethyldimethylbenzylammoniumchlorid, Dodecylcarbamylmethylbenzyldimethylammoniumchlorid.
Als kationische Farbstoffe koennen beispielsweise Aminotriarylmethanfarbstoffe,
Acridinfarbstoffe, Methinfarbstoffe, Thiazinfarbstoffe, Oxazinfarbstoffe oder Azofarbstoffe, eingesetztwerden.
Die Konzentration an Polykation, Kationtensid und/oder kationischem Farbstoff im Faellbad soll 0,1 bis 20
Masse—^, vorzugsweise 0,2 bis 10 Masse—£ betragen.
Die Durchfuehrung des erfindungsgemaessen Verfahrens ist aeusserst einfach. Zunaechst vermischt man die fuerdas Kern—
material vorgesehene waessrige Polyelektrolytloesung bei dem fuer die zu kapselnde Substanz optimalen pH-Wert und einer
geeigneten Temperatur mit der zu kapselnden Substanz, die bereits als waessrige Loeeung, Dispersion oder in fester Form
vorliegen kann. Die hierbei erhaltene Mischung wird nun durch einfaches Abtropfenlassen aus einer Kapillare oder Abblasen
der sich bildenden Troepfchen mit Luft oder einem Inertgas, z. B, unter Verwendung einer konzentrischen Duese, zu kugeligen
Teilchen verformt und in das geruehrte oder anderweitig bewegte, gegebenenfalls temperierte und gepufferte Faellbad
eingetragen. Die Bildung der Kapselhuelle erfolgt sofort bei gegenseitiger Beruehrung von Kernmaterialtroepfchen und Faell—
bad. Aus diesem Grund kann die Abtrennung der gebildeten Mikrokapseln auch bereits unmittelbar nach dem Eintragen vorgenommen
werden. Vorteilhafterweise belaesst man die Mikrokapseln jedoch noch 10 s bis 120 min oder auch laenger im Faellbad.
Auf diese Weise sind die Dicke der Wandschicht und deren Sigenschaften
bei gleichem Material und konstanten Kapselungs— bedingungen auch gut reproduzierbar.
Die Vi'anddicke liegt hierbei in der Groessenordnung von Q? 1 bis
Die Vi'anddicke liegt hierbei in der Groessenordnung von Q? 1 bis
COPY ORIGINAL INSPECTED
330S259
50/um. Bei Verwendung von niedermolekularen Gegenionen kann
sie jedoch wesentlich groesser sein. Die Groesse der Mikrokapseln kann durch eine entsprechende technische Gestaltung
des Verfonnungsprozesses und die Viskositaet der Kernmaterial—
loesung in den Grenzen von 50 bis 5000 /un variiert werden.
Zur Erzielung gleichmaessiger-i kugelfoermiger Mikrokapseln
haelt man zwischen Austrittsoeffnung der Kapillare bzw. Duese
und der Faellbadoberflaeche einen Abstand von 5 bis 200 cm, vorzugsweise 10 bis 100 cm ein.
An die eigentliche Mikrokapselung schliesst sich im allgemeinen noch die Abtrennung der gebildeten Mikrokapseln vom
Paellbad durch Filtration oder Dekantieren und Abspuelen des ueberschuessigen anhaftenden Paellbades mit Wasser oder Puffer—
loesung an.
Zur Verfestigung und zur Herabsetzung der Durchlaessigkeit der Kapselwand kann ausserdem eine Behandlung der Mikrokapseln mit
einer verduennten, z. B , 0,01 bis 1i3igen waessrigen Loesung
de3 als Kernmaterial verwendeten Polyelektrolyten durchgefuehrt werden, an die sich zweckmaessigerweise eine nochmalige Faell—
badbehandlung anschliesst.
Die erfindungsgemaess hergestellten Mikrokapseln sind gegenueber
Deformation und erhoehtem osmotischen Druck sehr stabil.
Bei zu starker mechanischer Beanspruchung platzen sie allerdings auf und geben den fluessigen Kapselinhalt frei.
Sie lassen sich einfrieren, ohne dass nach dem Auftauen eine Schaedigung der Kapselwand zu verzeichnen ist. Gegenueber chemischen
Einfluessen, wie z. B. 0,1 ITETaOH, 0,1 ITHCl, Ethanol,
Aceton, ist die Kapselwand ebenfalls stabil. Fuer niedermolekulare
anorganische und organische Substanzen, wie z. B. Protonen, Hydroxylionen, Wasser, geloeste Salze, Farbstoffe und
Zucker, stellt die Membran keine wesentliche Diffusionsschranke dar.
Anhand der nachstehend angefuehrten Beispiele soll das erfin—
dungsgemaesse Verfahren naeher erlaeutert werden.
COPY I
1· Ο»5 S Ha- ellulosesulfat mit einem Substitutionsgrad von
2,0 werden in 10 ml 0,01 IT Phosphatpuffer (pH 7,0) geloest.
Die erhaltene Loesung wird bei Raumtemperatur durch eine Kapillare mit einem Innendurchmesser von 0,2 mm gedrueckt
und nach einer Fallstrecke von 30 cm in ein geruehrtes Faellbad aus 2 g Polydimethyldiyllylammoniumchlorid (relative
Molekuelmasse 40 000) und 100 ml 0,01 M Phosphatpuffer (pH 7»0) getropft. Unmittelbar nach dem Eintritt in das
Paellbad ueberziehen sich die Tropfen mit einer Haut aus
den Komplex der beiden, entgegengesetzt geladenen Polyelek— trolyte. Each 30 rain werden die erhaltenen Mikrokapseln
durch Dekantieren vom Paellbad abgetrennt und mit 0,01 IT Phosphatpuffer (pH 7,0) gewaschen. Die kugelfoermigen Mikrokapseln
weisen einen Durchmesser von 2 bis 3 mm auf, sind durchsichtig und enthalten als Kernmaterial die eingesetzte
Cellulosesulfatloesung.
Die gebildete. Kapselwand ist defektfrei und stellt eine fuer niedermolekulare Substanzen permeable Membran dar,
Suspendiert man die Mikrokapseln in mit Phenolphthalein
angefaerbter 0,01 IT ITaOH und entfaerbt das Suspensionsmedium
nach ca. 3 min mit 0,1 H Hol, so behalten die Kapseln
noch einige Minuten ihre rote Farbe und verblassen dann langsam. Bei Salzzusatz zum Suspensionsmedium schrumpfen
die Teilchen zunaechst unter Deformation. Beim anschimessenden
V/ascheii mit V/asser nehmen sie wieder ihre kugelige
Gestalt an.
?.. 0,2 g ITa-Cellulosesulfat mit einem Substitutionsgrad von
0,3 v/erden in 10 ml V/asser geloest. Die erhaltene Loesung
wird durch eine Kapillare miteinem Innendurchmesser von 0,2 mm gedrueckt und ueber eine konzentrische Duese mit
Hilfe eines Stickstoffstromes so abgeblaseeii, dass einzelne
Plxiessigkeitstroepfchen mit einem Durchmesser von 100 bis
500 /im entstehen.
ORIGINAL INSPECTED
Haeh einer Pallstrecke von 15 cm treten die kugelfoermigen
Troepfchen in ein gemehrtes Paellbad aus 2 g Polydimethyl—
diallylammoniumchlorid und 100 ml Wasser ein. Unmittelbar
nach der Beruehrung mit dein Paellbad ueberziehen sich die
Troepfchen mit einer Haut aus dem gebildeten Komplex der beiden entgegengesetzt geladenen Polyelektrolyte. IJach 30
min werden die erhaltenen Mikrokapseln durch Dekantieren vom Paellbad abgetrennt und mit Wasser gewaschen. Es werden
durchsichtige kugelfoermige Teilchen mit einem Durchmesser von 100 bis 500 um erhalten, deren Kapselwanddicke
1 bis 5 um betraegt.
1,5 g Ha—Eextransulfat mit einem Substitutionsgrad von 0,8
werden in 10 ml Wasser geloest. Die erhaltende Loesung wird auf 277 K temperiert und wie in Beispiel 1 in ein auf
277 K temperiertes Paellbad aus 10 g Polydimethyldiallylammoniumchlorid
und 100 ml Wasser eingetragen. Uach 60 min werden die gebildeten Mikrokapseln durch Dekantieren vom
Paellbad abgetrennt, mit 100 ml einer 0,1 %igen Dextran— sulfatloesung versetzt, nach 10 min von der Dextransulfatloesung
abgetrennt und anschliessend noch 30 min mit dem Paellbad behandelt. Ss werden Mikrokapseln mit einem
Durchmesser von 3 bis 4 mm erhalten, deren Wandstaerke ca. 20 um betraegt.
0,3 g ITa-Carbozymethylcellulosesulfat mit einem Substitutionsgrad an Carboxylgruppen von 0,6 und an Sulfatester—
gruppen von 0,3 werden in 10 ml Wasser geloest. Die erhaltene Loesung wird auf 313 K temperiert und wie in Beispiel
1 in ein auf 313 K temperiertes Paellbad aus 3 g Polyvinylbenzyltrimethylammoniumchlorid
und 100 ml Wasser eingetragen. Nach 60 min werden die Kapseln durch Dekantieren vom Paellbad abgetrennt und mit Wasser gewaschen. Es werden
durchsichtige Mikrokapseln mit einem Durchmesser von ca. 3 mm erhalten.
T COPY ',
5· 0,3 g Na-Celluloseacetatsulfat werden in 100 ml Wasser
geloest. Die erhaltene Loeeung wird wie in Beispiel 1 in
ein Faellbad eingetropft, das durch Aufloesen von 3 g
Polydimethyldiallylammoniumchlorid in 100 ml verduennter
HCi mit einem pH-Wert von 4 erhalten wurde. Bach 60 min
werden die Kapseln durch Dekantieren vom Faellbad abgetrennt und mit Wasser gewaschen. Es werden durchsichtige
Mikrokapseln mit einem Durchmesser von ca. 3 mm erhalten. /
6. 0,3 g Na-Polystyrensulfonat werden in 100 ml Wasser geloest.
Die erhaltene Loesung wird wie in Beispiel 1 in ein Faellbad aus 3 g Polydimethyldiyallylammoniumchlorid
und 100 ml Wasser getropft. Nach 30 min werden die Kapseln durch Dekantieren vom Faellbad abgetrennt und mit Wasser
gewaschen. Es werden weisslichtruebe Mikrokapseln mit einem Durchmesser von ca. 2 mm und fluessigem Kern erhalten.
7. 0,2 g Ne^-Öellulosesulfat mit einem Substitutionsgrad von
0,4 werden in 9,8 ml Wasser geloest. Die erhaltene Loesung wird bei Raumtemperatur durch eine Kapillare mit einem
Innendurchmesser von 0,2 mm gedrueckt und nach einer Fallstrecke von 30 cm in ein geruehrtes Faellbad aus 1 g
Methylenblau und 99 ml Wasser getropft. Unmittelbar nach dem Eintritt in das Faellbad ueberziehen sich die Tropfen
mit einer Haut. Mach 30 min werden die gebildeten Kapseln durch Dekantieren vom Faellbad abgetrennt und mit Wasser
gewaschen. Ss v/erden tiefblau gefaerbte kugelfoermige Kapseln mit einem Durchmesser von 3 bis 5 mm erhalten.
ORJGJNAL JNSPECTED
copy J
8. 0,3 g Na-Carbosymethylcellulose mit einem Substitutions—
grad von 0,6 werden in 9,7 ml Wasser geloest. Die erhaltene
Loesung wird durch eine Kapillare mit einem Innendurchmesser von 0,2 gedrueckt und ueber eine konzentrische
Duese mit Hilfe eines Stickstoffstromes so abgeblasen, dass einzelne Fluessigkeitstroepfchen mit einem Durchmesser von 100 bis 300 jam entstehen. Die Troepfchen werden
in ein geruehrtes Faellbad aus 2 g Dodecylcarbamylmethylbenzyldimetnylammoniumchlorid
und 98 ml Wasser eingeglasten. ITach 120 min werden die gebildeten Mikrokapseln mit
Hilfe eines feinen Polyamidsiebes vom Faellbad abgetrennt und gruendlich mit Wasser gewaschen. Es werden weisse undurchsichtige kugelfoermige Teilchen mit einem Durchmesser
. von 100 bis 300/Um erhalten.
9. 0,2 g la—Carbosymethylcellulosesulfat mit einem Substitu—
tionsgrad an Carboxylgruppen von 0,6 und an Sulfatester— gruppen von 0,3 werden in 9,8 g Wasser geloest. Die erhaltene
Loesung wird wie in Beispiel 7 zu kugelfoermigen Troepfchen verformt und in ein Faellbad aus 1 g Kristallviolett
(C· I. Basic Violet 3) und 99 ml Wasser eingetragen. Nach 10 min werden die gebildeten Kapseln durch Dekantieren
vom Faellbad abgetrennt und gruendlich mit Wasser gewaschen bis das Wasser farblos bleibt. Die Kapseln sind
dunkelviolett gefaerbt und besitzen einen Durchmesser von 3 bis 5 mm.
10.0,2 g IFa-Cellulosesulfat mit einem Substitutionsgrad von
0,4 werden in 9,8 ml Wasser geloest. Die erhaltene Loesung wird wie in Beispiel 8 zu kugelfoermigen Teilchen ver—
formt und in ein Faellbad aus 2 g Safranin (C* I. Basic Red 2) und 98 ml Wasser eingetragen. Nach 30 min werden die
Mikrokapseln vom Faellbad abgesiebt und gruendlich mit Wasser gewaschen. Es werden dunkelrote kugelfoermige Teilchen
mit einem Durchmesser von 100 bis 300/um erhalten.
COPY
11. 0,2 g Na-Alginat werden in 9,8 ml V/asser geloest und die
Loesung wie in Beispiel 7 zu kugelfoermigen Teilchen verformt. Diese werden in ein geruehrtes Faellbad aus 1 g
Safranin (C. I. Basic Red 2), 1 g Polydimethyldiallylammoniumchlorid
und 98 ml Wasser eingetragen. Wach 60 min
werden die Kapseln abgesiebt und mit Wasser gewaschen.
Es werden dunkelrote kugelfoermige Teilchen mit einem Durchmesser von 3 bis 5 mm erhalten.
12. 0,2 g Na—Cellulosesulfat mit einem Substitutionsgrad von
0,4 werden in 9,8 ml Wasser geloest, die erhaltene Loesung wird wie in Beispiel 7 durch eine Kapillare gedrueckt
und in ein Faellbad aus 1 g Acridinorange (C, I. Basic
Orange 14) und 99 ml Yfesser eingetropft. Nach 60 min werden
die Kapseln abgesiebt und mit Wasser gewaschen bis das Waschwasser farblos ablaeuft. Es werden kraeftig organge
gefaerbte kugelfoermige Kapseln mit einem Durchmesser von 3 bis 5 mm erhalten.
13. 0,2 g Na-Polystyrensulfonat werden in 9,8 ml Yfesser geloest,
die erhaltene Loesung wie in Beispiel 7 durch eine Kapillare gedrueckt und in ein laellbad aus 2 g Benzetho—
niumchlorid und 98 ml Wasser eingetropft. Nach 2 h werden die gebildeten Kapseln abgesiebt und mit Wasser gruendlich
gewaschen. Es werden weisse, undurchsichtige kugelfoermige
Teilchen mit einem Durchmesser von 3 bis 5 mm erhalten.
14. 0,2 g Na-Cellulosesulfat werden in 9,8 ml Wasser geloest,
die Loesung wie in Beispiel 7 durch eine Kapillare gedrueckt und in ein Paellbad aus 2 g Lauryldimethylbenzy1—
ammoniumchlorid und 98 ml Wasser eingetropft. Nach 2 h
v/erden die gebildeten Kapseln abgesiebt und mit Wasser gruendlich gewaschen. Es werden weisse, undurchsichtige
kugelfoermige Teilchen mit einem Durchmesser von 3 bis 5 mra erhalten.
BAD ORIGINAL
Claims (1)
- Patentansprüche1.,Mikrokapseln mit semipermeabler oder permeabler Kapselwand und fluessigem Kern, gekennzeichnet dadurch, dass die Kapselwand aus einem Polyelektrolytkomplex, der aus entgegengesetzt geladenen Polyelektrolyten oder aus Polyelektrolyt und niedermolekvilaren organischen Gegen— ionen gebildet ist, und der fluessige Kern aus einer waessrigen Loesung eines Polyelektrolyten besteht.2. Mikrokapseln nach Punkt 1-i gekennzeichnet dadurch, dass die Kapselwand aus einem Komplex von sulfatgruppenhaltigen Polysacchariden oder Polysaccharidderivaten oder sulfonatgruppenhaltigen synthetischen Polymeren und Polymeren mit quartaeren Ammoniumgruppen und der fluessige Kern aus der waessrigen Loesung des fuer die Kapselwand— bildung verwendeten sulfatgruppenhaltigen Polysaccharide oder Polysaccharidderivate öder sulfonatgruppenhaltigen synthetischen Polymers besteht. ■3. Mikrokapseln nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, dass die Kapselwand aus einem Komplex von sulfat— oder carboxylatgruppenhgtltigen Polysacchariden oder Polysaccharidderivaten oder sulfonat— oder carboxylatgruppenhaltigen synthetischen Polymeren und Kationtensiden der kationischen Farbstoffen und der fluessige Kern aus der waessrigen Loesung des fuer die Kapselwandbildung verwendeten sulfat— oder carboxylatgruppenhaltigen Polysaccharids oder Polysaccharidderivate oder sulfonat— oder carboxylatgruppenhaltigen synthetischen Polymers besteht.4. Mikrokapseln nach Punkt 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, dass die sulfatgruppenhaltigen Polysaccharide oder Polysaccharidderivate Cellulosesulfat, Celluloseacetatsulfat, Carboxymethylcellulosesulfat, Dextransulfat oder Gtaerke— sulfat in Form ihrer Natriumsalze sind.■ - -: ' · copy '5. Mikrokapseln nach. Punkt 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, dass der Substitutionsgrad der sulfatgruppenhaltigen Polysaccharide oder Polysaccharidderivate an Sulfatester— gruppen 0,3 bis 2,5 betraegt.G. Mikrokapseln nach Punkt 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, dass das sulfonatgruppenhaltige synthetische Polymer ITatriumpolystyrensulfonat ist.7. mikrokapseln nach Punkt 1 und 3, gekennzeichnet dadurch, dass die /tarboxylatgruppenhaltigen Polysaccharide oder Polysaccharidderivate Carboxymethylcellulose, Carboxymethylcellulosesulfat oder Alginat in Form ihrer Hatriumsalze sind.8. Mikrokapseln nach Punkt 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, dass die Polymere mit quartaeren Ammoniumgruppen Polydircethyldiallylammoniumchlorid oder Polyvinylbenzyltrimethyl— arjaoniumchlorid sind.j. ITikrokapseln nach Punkt 1 und 3, gekennzeichnet dadurch, dass die Kationtenside insbesondere quartaere Ammonium--, Pyridinium— oder Imidazoliumsalze und die kationischen Farbstoffe insbesondere Aminotriarylmethanfarbstoffe, Acridinfarbstoffe, Methinfarbstoffe, Phenazinfarbstoffe, Thiazinfarbstoffe, Oxazinfarbstoffe oder Asofarbstoffe sind.i0. IVtLkrokapseln nach Punkt 1 bis 9, gekennzeichnet dadurch, dass die Kapseln Ausseiidurchnesser von 50 bis 5000 jum besitzen.11.J.Tikrokapseln nach Punkt 1 bis 1Oj gekennzeichnet dadurch, dass die Kapselwandstaerke 0,1 bis 50yum, insbesondere 1 bis 20 /im betraegt.ORIGINAL. INSPECTED330S25912. Mikrokapseln nach Punkt 1 bis 11, gekennzeichnet dadurch, dass die Kapseln weitere Substanzen in geloester, ewul— gierter oder suspendierter Form enthalten.13. Verfahren zur Herstellung von Mikrokapseln mit semipermeabler oder permeabler Wand zur Kapselung geloester, emulgierter oder suspendierter Substanzen durch Ausfaellung von Polyelektrolyten, gekennzeichnet dadurch, dass man die wässrige Loesung eines Polyelektrolyten in ,Form vorgebildeter Teilchen in die waessrige Loesung eines entgegengesetzt geladenen Polyelektrolyten oder einer entgegengesetzt geladenen niedermolekularen organischen Verbindung als Faellbad eintraegt.14. Verfahren nach Punkt 13, gekennzeichnet dadurch, dass man zu kapselnde Substanzen der als Kernmaterial verwendeten Polyelektrolytloesuiig zusetzt.15. Verfahren nach Punkt 13 und 14, gekennzeichnet dadurch, dass die Teilchenvorbildung durch Austropfen aus einer Kapillare erfolgt.16. Verfahren nach Punkt 13 und 14, gekennzeichnet dadurch, dass die Teilchenvorbildung durch Verduesen erfolgt.17. Verfahren nach Punkt 13 bis 16, gekennzeichnet dadurch, dass die Teilchen nach ihrer Vorbildung einen Weg von 5 bis 200 cm, vorzugsweise 10 bis 100 cm, bis zur Faellbadoberflaeche zurueeklegen.18. Verfahren nach Punkt 13 bis 17, gekennzeichnet dadurch, dass dieKonzentrationen der als Kernmaterial zu verwendenden Polyelektrolytloesung 0,5 bis 20 IvIanse-$, vorzugsweise 1 bis 10 Masse—%, betraegt.13. Verfahren nach Punkt 13 bis 16, gekennzeichnet dadurch, dass die Konzentration an Polyelektrolyt oder niedermoleku laren organischem Ggegenion im Faellbad 0,1 bis 20 Lasse—#" COPYvorzugsweise 0,5 bis 10 Masse-$, betraegt.20« Verfahren nach Punkt 13 bis 19, gekennzeichnet dadurch, dass als Loesungsmittel fuer die Polyelektrolyte bzw. fuer Polyelektrolyt und niedermolekulares organisches Gegenion Wasser oder 0,001 bis 1 molare waessrige Loe— sungen niedermolekularer Elektrolyse, vorzugsweise Pufferlοesungen, verwendet werden.21. Verfahren nach Punkt 13 bis 20, gekennzeichnet dadurch, dass die Kapselung bei pH-Werten von 5 bis 9 erfolgt.22. Verfahren nach Punkt 13 bis 21, gekennzeichnet dadurch, dass man die gebildeten Mikrokapseln 10 s bis 24 h, vorzugsweise 5 bis 120 min bei Temperaturen von 273 bis 323 K im Paellbad belaesst.ORIGINAL INSPECTED COPY '
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