DE327733C

DE327733C - Biegemaschiene zum Biegen von Blechplatten, die in verschiedenen Richtungen gekruemmt werden sollen

Info

Publication number: DE327733C
Application number: DE1917327733D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1916-04-18
Filing date: 1917-03-25
Publication date: 1920-10-15

Description

Die für den Bau eiserner Schiffe verwendeten Kiel- oder Kimmbleche sind jnitschiffs bekanntlich ungefähr zylindrisch gebogen, während sie in der Nähe des Vor- und des Hinterstevens eine weniger einfache Form haben, da sie in zwei verschiedenen Richtungen gekrümmt sind. Die Herstellung solcher Bleche ist mit· erheblichen Schwierigkeiten verknüpft; es hat sich bis jetzt nicht als möglieh erwiesen, sie in wirtschaftlicher Weise maschinell in die gewünschte Form zu biegen. Man ist daher darauf angewiesen, die • Blechplatten in kaltem oder warmem Zustande zu.der gewünschten Form zu hämmern. Dieses Verfahren ist jedoch äußerst umständlich, stellt auch an die Arbeiter sehr hohe Anforderungen. , ·

Die Blechplatten in die erforderliche Form zu pressen, wie dies - z. B. bei Kesselfrontblechen oder Feuerbüchsplatten geschieht, ist ■ nicht angängig, denn schon für ein verhältnismäßig kleines Schiff wird eine große Anzahl verschiedenartig geformter Kiel- oder Kimmbleche gebraucht, so daß die Herstellung von besonderen Stempeln für jede Blechform sehr erhebliche Kosten machen würde.

Die Erfindung bezweckt eine Lösung der Aufgabe ohne die geschilderten Nachteile; sie erreicht dies durch eine. Biegemaschine, die zwei Stempel mit sphärisch gewölbter, einer konvexen und einer konkaven · Arbeitsfläche hat, welche ein Hindurchführen der zu behandelnden Bleche in verschiedenen Richtungen gestatten. Der konvexe Oberstempel ist, wie bekannt, mittels eines Exzenters verstellbar gemacht, so daß er beliebig tief in den konkaven Unterstempel einzudringen vermag.

Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform schematisch ' veranschaulicht; es sind:

Fig. Ί die Maschine teilweise in Seitenansicht, teilweise im Schnitt nach Linie B-B der Fig. 2,

Fig. 2 einen Schnitt nach Linie A-A der Fig. i.

Die Maschine besteht aus einem Gestell mit einem Sockel 2 zur Aufnahme der Matrize 3. Im überhängenden Arm 4 des Gestelles 1 ist eine Welle 5 gelagert, die zwangläufig angetrieben und z. B. mittels einer Klauenkupplung ein. und ausgeschaltet werden kann.

Der Arm 4 hat an seinem freien Ende eine Aussparung, in der ein Schlitten 6 mit einem Stempel 15 geführt ist. Der Schlitten wir.d ■ in bekannter Weise durch ein Exzenter 7" der Welle 5, die an ihrem freien Ende durch einen zentrischen Zapfen 8 Führung erhält, auf- und abwärts bewegt.

Die beschriebene Anordnung unterscheidet sich nicht von bekannten Maschinen dieser

Art. Gemäß der Erfindung beeinflußt jedoch . das Exzenter 7 den Schlitten 6 nicht unmittelbar, sondern durch eine zylindrische Büchse 9, die eine exzentrische Bohrung zur Aufnahme des Exzenters 7 hat. Die Büchse 9 ist drehbar in einer zylindrischen, Bohrung eines Blockes 10 gelagert, der sich in einer Aussparung 11 des Schlittens 6 in einer senkrecht zur Achse der Welle 5 gerichteten' Ebene hin und her bewegen kann. Die Büchse 9 trägt an ihrem Umfange einen Schneckenkranz 12, in welchen die Schnecke einer Spindel 13 eingreift, die an ihrem freien Ende von einem Handrade o. dgl", versehen ist; die Spindel 13 wird durch Bunde 14 gegen Längsverschiebungen im Blocke 10 gesichert.

Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende:

Steht die Welle 5 still und dreht man die „ Schneckenspindel 13, so wird die Büchse 9 in der einen oder der anderen Richtung um das Exzenter 7 gedreht, wodurch sich der Block 10 mit dem Sehlitten 6 und dem Stetnpel 15 auf und ab bewegt; der Block 10 verschiebt sich hierbei wagerecht' in der Aussparung 11. ■ Durch Drehen der Spindel 13 kann daher- der Anfangspunkt bzw. der Endpunkt des Stempelhubes geändert werden, wobei die Hubhöhe unverändert bleibt¹.

- Falls eine Blechplatte in eine ungefähr zylindrische Form gebogen werden soll, so verwendet man eine zylindrisch ausgehöhlte Matrize und einen Stempel, dessen Arbeitsfläche entsprechend gewölbt ist. Die . Blechplatte wird in der erforderlichen Lage auf die Matrize gelegt, wonach die Maschine eingerüclft wird. Das Blech soll nunmehr· jedesmal so weit in-die Matrize gepreßt werden, als zur Erzielung· der gewünschten · Krümmung nötig . ist; dies kann in einfachster Weise dadurch erreicht werden, daß die Schraubenspindel 13 um einen entsprechenden Winkel nach links oder rechts gedreht wird, was ohne Schwie-

4-5 rigkeit erfolgen kann, solange der Stempel mit der Blechplatte nicht in Berührung ist.

Es sei darauf hingewiesen, daß die Blechplatte nicht genau in die Form der Matrize bzw. des Stempels gebogen wird; wäre dies der Fall, so wäre für jede Blechform ein besonderer Stempel nebst Matrize erforderlich. Nach der Erfindung können aber mit einem Stempel nebst zugehöriger Matrize in weiten Grenzen Bleche jeder ■ gewünschten. Krümmung gebogen werden, so daß nicht mehr als etwa vier oder fünf Stempel mit zugehörigen Matrizen nötig sind, die nach, verschiedenen Krümmungsradien gewölbt sind.

Für die Herstellung von Blechen, die in verschiedenen Richtungen gekrümmt sind, verwendet man. einen etwa sphärisch oder anderswie gewölbten Stempel mit entsprechend ausgehöhlter Matrize. Die Blechplatte wird dann in verschiedenen Richtungen zwischen beiden Stempeln hindurchgeführt und jedesmal einem entsprechenden Drucke ausgesetzt, bis die Platte in jedem Punkte nach dem erforderlichen Krümmungsradius gebogen ist.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Biegemaschine zum Biegen von Bl 3chplatten, die in verschiedenen Richtungen gekrümmt werden sollen, gekennzeichnet durch eine Biegepresse mit zwei sphärisch gewölbten Stempeln, von denen der eine mit konvexer, der andere mit konkaver Arbeitsfläche ausgestattet ist, und die derartig angeordnet sind, daß sie

.■ ein Hindurchführen der zu biegenden Bleche in verschiedenen Richtungen gestatten, und von denen der konvexe Ober- · stempel mittels Exzenters verstellbar angeordnet ist, so daß er beliebig tief in den konkaven Unterstempel eindringen kann. ·

2. Maschine nach Anspruch i, wobei das Exzenter, von dem der Stempelschlitten seine auf und nieder gehende Bewegung erfährt, zwecks Einstellung der Arbeitshöhe ein. ζ weites. Exzenter trägt, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Exzenter von einem im Schlitten verschiebbar angeordneten Blocke umfaßt wird, sich hierin z. B. mittels Schnecken-

" getriebes verdrehen läßt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.