DE3246678C2 - Verfahren zur selektiven Erzeugung von Mitteldestillatkohlenwasserstoffen - Google Patents
Verfahren zur selektiven Erzeugung von MitteldestillatkohlenwasserstoffenInfo
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Description
Eine der wichtigsten Eigenschaften, denen eine moderne
Erdölraffinerie genügen muß, ist ihre Flexibilität.
Die Fähigkeit, verschiedene Ausgangsmaterialien, die von
Schieferölen und Schwerölen bis zu Leichtölen variieren,
zur Herstellung von verschiedenen Produkten einsetzen zu
können, um dem Bedarf des Marktes gerecht werden zu
können.
Die Hydrocrackung, und zwar entweder in Form eines Ein
stufenverfahrens oder in Form von Vielstufenverfahren,
gekoppelt mit Hydroentschwefelungs- und Hydrodenitrierungs
stufen, wurde in breitem Umfange verwendet, um qualitativ
schlechte Ausgangsmaterialien zu verbessern und in den
Benzinbereich fallende Materialien herzustellen.
Von den in der Literatur beschriebenen Zeolithen seien Y
(US 3 130 007), entkationisiertes Y (US 3 130 006),
ultrastabiles Y (US 3 293 192 und US 3 449 070) sowie ultra
hydrophobes Y (GB 2 014 970) erwähnt. Ferner sind Literatur
stellen bekannt, die sich mit der Modifizierung von Zeo
lithen befassen.
Andere Forschungsarbeiten haben sich auf die Herstellung
von Midbarrelprodukten gerichtet. Die US 3 853 742
beschreibt die Hydrocrackung von hochsiedenden Ausgangs
materialien zur Gewinnung von Midbarrelprodukten unter
Verwendung eines Katalysators, der einen mit Wasserdampf
behandelten Zeolith enthält.
In der EP-A1 028 938 wird ein Verfahren zur selektiven Erzeugung
von Midbarrelprodukten beschrieben, wobei unter Hydrocrack
bedingungen ein Katalysator verwendet wird, der ein zeo
lithisches Alumosilikat als Alumosilikatkomponente aufweist.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß Mitteldestil
latprodukte in selektiver Weise durch Hydroprocessing mit
einem Zeolithkatalysator mit expandierten Poren hergestellt
werden können.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur selektiven Erzeugung
von Mitteldestillatkohlenwasserstoffen, wovon mehr als 40% Vol.-%
oberhalb von 150°C sowie unterhalb von 370°C sieden,
umfassend:
- (a) Kontaktieren einer zwischen 315°C und 650°C siedenden
kohlenwasserstoffhaltigen Beschickung unter folgenden
Hydrocrackbedingungen:
- - Reaktionstemperaturen zwischen 315°C und 480°C,
- - Reaktionsdrucken zwischen 3,2×10⁶ Pa und 2,07×10⁷ Pa,
- - mit stündlichen Flüssigkeitsraumgeschwindigkeiten zwischen 0,2 und 10,
- mit zugesetzten Wasserstoffmengen zwischen 356 l und
2671 l pro Liter,
mit einem Katalysator aus einer üblichen Hydrierkomponente, die aus einer Nickel-, Kobalt-, Molybdän- oder Wolfram verbindung oder deren Mischungen davon besteht und einem faujasitischen Zeolith mit expandierten Poren, wobei der eingesetzte faujasitische Zeolith ein ultrastabiler Y- Zeolith mit einem Natriumoxidgehalt von weniger als 0,5 Gew.-% (als Na₂O) ist, eine kubische Zellenkonstante von weniger als 2,44 nm und ein Siliciumdioxid : Aluminiumoxid- Molverhältnis von mehr als 10 : 1 besitzt und wobei der faujasitische Zeolith einer stagnierenden Wasserdampf behandlung unterzogen und dann mittels einer anorganischen Säure durch Auslaugen bei einem pH-Wert der Auslauglösung unter 2 entaluminisiert worden ist und wobei der Katalysator außerdem eine übliche anorganische Oxidmatrix aufweist, wobei der Zeolithgehalt des Katalysators zwischen 2 und 30 Gew.-%, bezogen auf das Trockengewicht aus Zeolith und feuerfestem Oxid, beträgt und - (b) Gewinnen eines kohlenwasserstoffhaltigen Ablaufs als Mitteldestillatprodukt.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß erfindungsgemäß
verwendete faujasitische Y-Zeolithe, die nach einer Hoch
temperaturdampfbehandlung entaluminisiert worden sind, in
überraschender Weise stabil und bezüglich der Erzeugung
von Mitteldestillaten aus höhersiedenden Beschickungen aktiv
sind. Unter faujasitischen Zeolithen sind synthetische oder
natürliche Aluminosilikate, welche die Kristallstruktur des
großporigen Zeolith, Faujasit, besitzen, zu verstehen.
Beispielsweise sind zahlreiche Verfahren bekannt zur Be
handlung von Zeolith Y zur Erzeugung von "entkationisiertem Y",
"ultrastabilem Y", "Z14-US" oder dergl. Der faujasitische
Zeolith ist Zeolith Y, ferner kommen Derivatzeolithe in
Frage, welche die Kristallgittereigenschaften von Zeolith Y
besitzen. Der erfindungsgemäß verwendete faujasitische
Zeolith ist ein ultrastabiler Y-Zeolith, der einen Natrium
gehalt von weniger als 0,5 Gew.-% (als Na₂O) besitzt.
In ihrer erzeugten Form enthalten die großporigen Zeo
lithe in typischer Weise erhebliche Mengen an Alkali
metall. Da die Alkalimetalle dazu neigen, die sauren
Stellen des Zeolith zu vergiften, werden Standardionen
austauschermethoden angewendet, um sie zu entfernen.
Der Alkalimetallgehalt (berechnet als Oxid) wird vorzugs
weise auf 200 ppm, bezogen auf das Gewicht, in dem fertigen
Zeolith, herabgesetzt.
Der erfindungsgemäß verwendete faujasitische Zeolith wird bei
hohen Temperaturen in Gegenwart von Wasser kalziniert. Während die
ser Hochtemperaturdampfbehandlung ist es zweckmäßig, daß
wenigstens 2 Gew.-% der Atmosphäre oberhalb des Zeolith
aus Wasser bestehen, vorzugsweise mehr als 10 Gew.-% und
insbesondere mehr als 25 Gew.-%. Die zweckmäßigste Me
thode, den Zeolith zu kalzinieren, besteht darin, den
Zeolith, der in wäßrigem Medium einem Ionenaustausch un
terzogen worden ist, in einen Autoklaven einzubringen und
die Wasserdampfbehandlung unter eigenem Druck durchzufüh
ren. Die Temperatur der Dampfbehandlungsstufe liegt nor
malerweise oberhalb 540°C und vorzugsweise oberhalb 650°C
und in ganz besonders bevorzugter Weise oberhalb 760°C.
Die Zeitdauer der Wasserdampfkalzinierung kann von ½ Stunde
bis zu 24 Stunden oder darüber schwanken.
Die Wasserdampfkalzinierung scheint eine Entfernung des
Aluminiums aus dem Kristallgitter und eine Verflüchtigung
von Silizium zu bewirken, um die Löcher zu reparieren,
die in dem Gitter von dem Aluminium zurückgelassen worden
sind. Auf diese Weise wird die Integrität des Gitters weit
gehend beibehalten und ein vollständiges Zusammenbrechen
vermieden. Dennoch geht ein gewisser Grad an Kristalli
nität verloren. Die Wasserdampfbehandlung erzeugt eben
falls große Risse und Brüche in den Kristallteilchen. Das
aus dem Gitter entfernte Aluminium scheint amorphe Alumi
niumoxidablagerungen in den Gitterporen und -kanälen zu
bilden. Diese amorphen Ablagerungen werden durch die Ent
aluminisierungsmethode entfernt. Die Entaluminisierung
besteht aus einem Auslaugen des mit Wasserdampf behandelten
Zeolith mit anorganischen Säuren, Chlorwasserstoffsäure und
Schwefelsäure werden am meisten bevorzugt. Der pH-Wert der
Auslauglösung liegt unterhalb 2. Ist der pH-Wert zu hoch,
dann ist die Entaluminisierung zu lang, während dann, wenn
die Säurekonzentration zu hoch ist, das Kristallgitter des
Zeolith angegriffen werden kann.
Das erfindungsgemäß verwendete zeolithische Produkt besitzt
ein keineres Kristallgitter und ein höheres Siliziumdioxid:
Aluminiumoxid-Molverhältnis als das normalerweise erhaltene.
Der Zeolith Y weist eine kubische Zellkonstante von weniger
als 2,44 nm sowie ein Siliziumdioxid : Aluminiumoxid-Molver
hältnis von mehr als 10 : 1 und insbesondere von mehr als
20 : 1 auf. Das fertige entaluminisierte Produkt besitzt auch
eine höhere Oberfläche als das Ausgangsmaterial.
Obwohl der Aluminiumoxidgehalt der wasserdampfbehandelten
und ausgelaugten faujasitischen Zeolithe sehr gering ist
im Vergleich zu den Ausgangsmaterialien, behalten sie
dennoch in überraschender Weise ihre Aktivität bei und
gewinnen merklich an Selektivität bezüglich der wertvollen
Mitteldestillate.
Der fertige Katalysatorverbund enthält sowohl den fauja
sitischen Zeolith als auch eine anorganische Oxidmatrix.
Anorganische Oxide sind Standardträger für Zeolithe, die
zum Hydroprocessing verarbeitet werden. Erwähnt seien
Aluminiumoxid, Siliziumdioxid, Magnesiumoxid, Titandioxid
sowie Kombinationen davon. Der bevorzugte Träger besteht
aus Aluminiumoxid. Eine Vielzahl von bekannten Methoden
kann zur Vereinigung des Zeolith mit dem feuerfesten Oxid
angewendet werden.
Der Katalysator sollte weniger als 30 Gew.-% des Zeolith,
bezogen auf das Trockengewicht aus Zeolith und feuerfestem
Oxid, enthalten. Der Zeolithgehalt soll jedoch 2 Gew.-%
übersteigen.
Die Hydrierungskomponenten bestehen aus Molyb
dän, Wolfram, Nickel und Kobalt als Metallen oder Oxiden
und Sulfiden davon. Bevorzugte Zusammensetzungen enthalten
mehr als 5 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis
40 Gew.-%, Molybdän oder Wolfram oder beide, sowie
wenigstens 0,5 und im allgemeinen 1 bis
15 Gew.-% Nickel oder Kobalt oder beide, und zwar
bestimmt als die entsprechenden Oxide. Die Katalysatoren
werden oft vor der Verwendung vorsulfidiert, da die Sulfid
form dieser Metalle eine höhere Aktivität, Selektivität
sowie Aktivitätsretention besitzt.
Die Hydrierungskomponenten können nach beliebigen Verfah
ren zugesetzt werden. Sie können entweder dem Zeolith oder
dem Träger oder einer Kombination aus beiden zugegeben wer
den. Wahlweise können Nickel und Kobalt, dem Zeolith durch
gemeinsames Vermahlen, Imprägnieren oder Ionenaustausch
zugesetzt und Molybdän und Wolfram, mit dem feuerfesten Oxid
durch Imprägnieren, gemeinsames Vermahlen oder gemeinsame
Ausfällung, vereinigt werden.
Die Hydrierungskomponenten können in bekannter Weise während
jeder Stufe bei der Katalysatorherstellung zugesetzt werden.
Die kohlenwasserstoffhaltigen Beschickungen, die zur Durch
führung dieser Verfahren eingesetzt werden, sieden zwischen
370 und 650°C. Beschickungsmaterialien mit diesen Eigenschaften
sind Gasöle, Vakuumgasöle, Kokergasöle, entasphaltierte Residua
sowie katalytische Crackzyklusmaterialien.
Die zur Durchführung dieser Methoden eingesetzten Kataly
satoren besitzen eine überlegene Stabilität, Aktivität und
Midbarrelselektivität, die Reaktionsbedingungen müssen
dennoch in der Weise gewählt werden, daß die gewünschten
Umsatzraten erzielt werden, während die Umwandlung in we
niger erwünschte niedersiedende Produkte auf einem Mini
mum gehalten wird. Die erforderlichen Bedingungen, um die
ser Zielsetzung zu genügen, hängen von der Katalysator
aktivität und -selektivität sowie den Eigenschaften des
Materials ab, beispielsweise dem Siedebereich, ferner dem
Gehalt an Organostickstoffgehalt und Aromatengehalt, sowie
von der Struktur. Ferner richten sich diese Bedingungen
nach einem Kompromiß bezüglich der Gesamtaktivität, d. h.
Umsatz pro Durchgang und Selektivität. Diese Systeme kön
nen beispielsweise bei relativ hohen Umsatzraten in der
Größenordnung von 70, 80 oder 90% Umsatz pro Durchgang
betrieben werden. Höhere Umsatzraten bedingen im allge
meinen eine geringere Selektivität. Daher muß ein Kompro
miß zwischen Umsatz und Selektivität gewählt werden. Der
Ausgleich der Reaktionsbedingungen zur Erreichung der ge
wünschten Ziele liegt im Ermessensspielraum des Fachmanns.
Die Reaktionstemperaturen liegen zwischen 315°C und 480°C.
Die zugesetzten Wasserstoffmengen liegen zwischen 356 und
2671 l pro Liter. Die Reaktionsdrucke liegen zwischen 3,2
und 20,7 MPa. Die stündlichen Flüssigkeitsraumgeschwindig
keiten betragen zwischen 0,2 und 10. Die Gesamtumsatzrate
wird in erster Linie durch die Reaktionstemperatur und die
stündliche Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit gesteuert. Die
Selektivität ist im allgemeinen umgekehrt proportional zu
der Reaktionstemperatur.
Die Bedingungen sollten derart gewählt werden, daß die Gesamt
umsatzrate der Produktion von wenigstens 40% und vorzugsweise
wenigstens 50% an Produkten entspricht, die unterhalb ungefähr
370°C pro Durchgang sieden. Das Verfahren vermag Umsatzgrade
von mehr als 50% pro Durchgang bei Selektivität oberhalb 60%
bezüglich Mitteldestillatprodukten, die zwischen 205 und
370°C sieden, aufrechtzuerhalten.
Das Verfahren kann in einer Einstufenhydroprocessingzone
durchgeführt werden. Es kann auch die zweite Stufe eines
Zweistufenhydrocrackverfahrens sein, wobei die erste Stu
fe Stickstoff und Schwefel aus der Beschickung vor der Kon
taktierung mit dem Mitteldestillat erzeugenden Katalysator
entfernt. Das Verfahren kann auch die erste Stufe eines
Vielstufenhydrocrackverfahrens sein. Bei einer Durchfüh
rung als erste Stufe beseitigt die Mitteldestillaterzeu
gungszone auch Stickstoff aus dem Ausgangsmaterial und ent
schwefelt dieses. Ferner ermöglicht es, daß die zweite
Stufe in wirksamer Weise durchgeführt werden kann, so
daß mehr Mitteldestillate insgesamt als bei anderen Ver
fahren erzeugt werden. Diese Betriebsweise mit zuerst ge
schalteter Mitteldestillaterzeugungszone, der sich wenig
stens eine weitere Hydroprocessingzone anschließt, ist
besonders bevorzugt zur Erhöhung der Mitteldestillaterzeu
gung.
Die Erfindung wird durch die beigefügten Zeichnungen nä
her erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den Unterschied bezüglich der Foulingrate und Akti
vität zwischen einem amorphen Standardkatalysator,
der zur Herstellung von Mitteldestillaten einge
setzt wird, und dem zur Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens eingesetzten Katalysator;
Fig. 2 die Wirkung der Menge an in der Auslauglösung ein
gesetzter Säure auf das Siliziumdioxid : Aluminium
oxid-Molverhältnis des Zeolith;
Fig. 3 die Wirkung der Menge der in der Auslauglösung ein
gesetzten Säure auf die Kristallinität des als Pro
dukt erhaltenen Zeolith im Vergleich zu dem als
Reaktant dampfbehandelten Zeolith;
Fig. 4, 5 und 6 die Überlegenheit des erfindungsgemäßen
Verfahrens bezüglich der Erzeugung von Mittelde
stillaten. Katalysatoren, die wasserdampfbehandelte
und ausgelaugte, wasserdampfbehandelte sowie nicht
behandelte ultrastabile Y-Zeolithe enthalten, werden
gegenübergestellt. Die Fig. 4 erläutert die höheren
Mitteldestillatdieselausbeuten durch den dampfbehan
delten und ausgelaugten Katalysator. Die Fig. 5 zeigt
die niedrigeren Schwernaphthaausbeuten, die durch
den wasserdampfbehandelten und ausgelaugten Kataly
sator erzielt werden, und die Fig. 6 zeigt den ge
ringeren Aromatengehalt des Mitteldestillats, das
durch den wasserdampfbehandelten und ausgelaugten
Katalysator erhalten wird. Die Ausbeuten sind in
Abhängigkeit von dem Umsatz zu unterhalb 354°C
aufgezeichnet.
Ein Katalysator, der dampfbehandelten und ausgelaugten
Y-Zeolith enthält, wird mit einem nichtzeolithischen Nickel-
Wolfram-Katalysator (Siliziumdioxid/Aluminiumoxid/Titandio
xid-Cogelbase) der zur Herstellung von Mitteldestillat ein
gesetzt wird, zur Gegenüberstellung von Aktivität und Fou
lingrate verglichen. Der Zeolithkatalysator enthält 15 Gew.-%
Zeolith, der bei 800°C 1 Stunde einer Wasserdampfbehand
lung unterzogen und mit 1 n Chlorwasserstoffsäure gewa
schen worden ist. Der Zeolith wird mit Aluminiumoxid ver
mahlen und besitzt einen Endmetallgehalt von 3,9 Gew.-%
Nickel und 20,5 Gew.-% Wolfram. Die Beschickung besteht
aus einem arabischen Straight-Run-Schwergasöl mit folgen
den Eigenschaften:
° API|21,8 | ||
Anilinpunkt | 78°C | |
S, Gew.-% | 2,62 | |
N, ppm | 846 | |
Destillation (D-1160), °C: @ | St/5 | 332/388 |
10/30 | 401/436 | |
50 | 451 | |
70/90 | 468/499 | |
95/EP | 514/540 |
Die Reaktionsbedingungen sehen eine stündliche Flüssig
keitsraumgeschwindigkeit von 0,75, einen Druck von 96,5 MPa
und 890 l Wasserstoff/l Beschickung vor. Die Er
gebnisse gehen aus Fig. 1 hervor. Der zeolithische Kata
lysator ist wesentlich aktiver bei einer signifikant ge
ringeren Foulingrate als der nichtzeolithische Katalysa
tor.
Es wird eine Reihe von Versuchen durchgeführt, um die Wir
kung der Säurewaschung auf das Siliziumdioxid : Aluminium
oxid-Molverhältnis und die Kristallinität des als Produkt
erhaltenen Zeolith zu untersuchen. Das Ausgangsmaterial
besteht aus NH₄Y mit einem Natriumgehalt von weniger als
1% und einem Siliziumdioxid : Aluminiumoxid-Molverhältnis
von 5,1 : 1. Der Zeolith wird 1 Stunde bei 800°C einer Was
serdampfbehandlung unterzogen und dann mit Säure gewaschen.
Die Waschlösungen werden auf der Basis der Volumina an
konzentrierter Chlorwasserstoffsäure pro Gramm Zeolith
hergestellt (0,8 ml konzentrierter HCl ist die stöchio
metrische Menge der Säure, die zur Erhöhung des SiO₂/Al₂O₃-
Molverhältnisses von 5 : 1 auf 30 : 1 erforderlich ist). Die
gemessene Säure wird dann auf ungefähr 1,1 M oder 8,5 M
verdünnt und der Zeolith mit der erhaltenen Lösung gewa
schen. Das Siliziumdioxid : Aluminiumoxid-Molverhältnis
wird durch Neutronenaktivierungsanalyse bestimmt. Der
Prozentsatz der Kristallinität wird als Prozentsatz der
Röntgenstrahlenbeugungsintensität relativ zu Na-Y gemes
sen. Wie aus den Fig. 2 und 3 hervorgeht, scheint das
SiO₂/Al₂O₃-Molverhältnis und der Prozentsatz der Kristal
linität linear und in unerwarteter Weise mit der Menge
an eingesetzter Säure, die zur Herstellung der Waschlö
sung eingesetzt worden ist, und nicht mit der Stärke der
Waschlösung zu variieren. Es ist vorzuziehen, eine wenig
stens 50%ige Kristallinität, gemessen als Röntgenstrah
lungsbeugungsintensität relativ zu Na-Y, in dem Produkt
im Vergleich zu dem Ausgangsmaterial beizubehalten.
Eine Reihe von Versuchen wird durchgeführt, um die Produk
te zu vergleichen, die mit verschiedenen zeolithischen
Hydrocrackkatalysatoren erhalten werden. Die Katalysatoren
A und B werden 1 Stunde lang bei 800°C einer Wasserdampf
behandlung unterzogen und der Katalysator B mit 1 N Chlor
wasserstoffsäure zur Entfernung der Aluminiumoxidtrümmer
ausgelaugt. Die Zeolithe werden mit Aluminiumoxid durch
gemeinsames Vermahlen und anschließender Extrusion verei
nigt. Das Extrudat wird mit den Hydrierungsmetallen unter
Einhaltung von Standardmethoden imprägniert. Die Kataly
satoren besitzen folgende Eigenschaften:
Die Katalysatoren werden in einem Einstufenhydrocrackver
fahren unter Verwendung eines leichten arabischen Straight-
Run-Vakuumgasöls als Beschickung mit folgenden Eigenschaf
ten getestet:
°API|22,9 | ||
Anilinpunkt, °C | 81°C | |
S, Gew.-% | 2,15 | |
N, ppm | 877 | |
Destillation (D-1160), °C: @ | St/5 | 339/374 |
10/30 | 381/413 | |
50 | 448 | |
70/90 | 467/503 | |
95/EP | 511/536 |
Die Reaktionsbedingungen sehen eine stündliche Flüssig
keitsraumgeschwindigkeit von 1,2, einen Wasserstoffdruck
von 10,1 MPa und 890 l Wasserstoff/l des Beschickungs
rezyklisierungsgases vor.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielten äußerst
erwünschten Produkteigenschaften gehen aus den Fig. 4, 5
und 6 hervor. Der mit Wasserdampf behandelte und ausge
laugte Zeolith erzeugt signifikant mehr Mitteldestillat
(Fig. 4) mit geringerem Aromatengehalt (Fig. 6) als der
wasserdampfbehandelte und nichtbehandelte Y-Zeolith. Fer
ner erfolgt das Cracken der Beschickung zu in den Naphtha
bereich fallenden Materialien in einem signifikant gerin
geren Ausmaß (Fig. 5) mit dem wasserdampfbehandelten und
aluminisierten Zeolithkatalysator.
Claims (4)
1. Verfahren zur selektiven Erzeugung von Mitteldestillat
kohlenwasserstoffen, wovon mehr als 40 Vol.-% oberhalb
von 150°C sowie unterhalb von 370°C sieden, umfassend:
- (a) Kontaktieren einer zwischen 315°C und 650°C siedenden
kohlenwasserstoffhaltigen Beschickung unter folgenden
Hydrocrackbedingungen:
- - Reaktionstemperaturen zwischen 315°C und 480°C,
- - Reaktionsdrucken zwischen 3,2×10⁶ Pa und 2,07×10⁷ Pa,
- - mit stündlichen Flüssigkeitsraumgeschwindigkeiten zwischen 0,2 und 10,
- - mit zugesetzten Wasserstoffmengen zwischen 356 l und 2671 l pro Liter,
- mit einem Katalysator aus einer üblichen Hydrierkomponente, die aus einer Nickel-, Kobalt-, Molybdän- oder Wolframverbindung oder deren Mischungen davon besteht und einem faujasitischen Zeolith mit expandierten Poren, wobei der eingesetzte faujasitische Zeolith ein ultrastabiler Y-Zeolith mit einem Natriumoxidgehalt von weniger als 0,5 Gew.-% (als Na₂O) ist, eine kubische Zellenkonstante von weniger als 2,44 nm und ein Siliciumdioxid : Aluminiumoxid-Molverhältnis von mehr als 10 : 1 besitzt und wobei der faujasitische Zeolith einer stagnierenden Wasserdampfbehandlung unterzogen und dann mittels einer anorganischen Säure durch Auslaugen bei einem pH-Wert der Auslauglösung unter 2 entaluminisiert worden ist und wobei der Katalysator außerdem eine übliche anorganische Oxidmatrix aufweist, wobei der Zeolithgehalt des Katalysators zwischen 2 und 30 Gew.-%, bezogen auf das Trockengewicht aus Zeolith und feuerfestem Oxid, beträgt, und
- (b) Gewinnen eines kohlenwasserstoffhaltigen Ablaufs als Mitteldestillatprodukt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Siliziumdioxid-Aluminiumoxid-Molverhältnis größer als
20 : 1 ist.
3. Verfahren nach irgendeinem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, daß der eingesetzte Zeolith mit
expandierten Poren weniger als 200 ppm, bezogen auf das
Gewicht, Alkalimetalloxid enthält.
4. Verfahren nach irgendeinem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, daß mehr als 60 Vol.-% dieses
Ablaufs zwischen 205°C und 370°C sieden.
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