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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur bleichenden Wäsche
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von Textilien unter Verwendung einer Waschmittelzusammensetzung für
Niedrigtemperatur-Waschverfahren.
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Aus verschiedenen Gründen, wie zum Beispiel Energieeinsparung, schonende
Waschbedingungen, leichtere Durchführbarkeit, gewinnen die Niedrigtemperatur-Waschverfahren,
insbesondere im Bereich zwischen 20 und 600C, immer mehr an Bedeutung. Für ein zufriedenstellendes
Waschergebnis ist es hierfür erforderlich, neben den üblichen Bleichmitteln, wie
zum Beispiel Natriumperborat, zusätzlich sog. Bleichaktivatoren zu verwenden. Als
solche haben sich Acylverbindungen, wie zum Beispiel Tetraacetyläthylendiamin (TAED)
oder Tetraacetylglycouril (TAGU), durchgesetzt. Es wird angenommen, daß sich durch
Zusammenwirken solcher Aktivatoren mit den Sauerstoffverbindungen der Bleichmittel
intermediär Qrganopersäuren bilden, denen aufgrund ihrer hohen Oxidationspotentiale
dann eine intensive Bleichwirkung zukommt. Dadurch läßt sich der durch die niedrigeren
Waschtemperaturen bedingte Energieverlust ausgleichen. Der direkte Einsatz von Persäuren
oder deren Salzen wurde für diesen Zweck bislang nicht empfohlen, da deren in situ-Bildung
in der Waschlauge als der für ihre Wirkung verantwortliche Schritt galt.
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Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß unter den üblichen
Bedingungen der Niedrigtemperatur-Waschverfahren, wozu neben dem genannten Temperaturbereich
eine alkalische Reaktion der Waschlauge zählt, auch bestimmte. Persäuren verwendbar
sind, und damit gegenüber zahlreichen Verschmutzungsarten eine deutlich stärker
reinigende Wirkung als mit den intermediär gebildeten Organopersäuren erzielt werden
kann.
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Gegenstand der Erfindung ist deshalb ein Verfahren zur bleichenden
Wäsche von Textilien im schwach alkalischen Bereich unter Verwendung einer Waschmittelzusammensetzung
für Niedrigtemperatur
-Waschverfahren mit einem Gehalt an dafür
üblichen Bleichmitteln und gegebenenfalls einem Bleichmittelaktivator, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Waschmittelzusammensetzung zusätzlich eine Persäure
aus der Gruppe Peroxomonoschwefelsäure und Peroxodischwefelsäure und/oder deren
Salze enthält.
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Es ist zwar bekannt, Kaliummonopersulfat als alleiniges Bleichmittel
in Waschprozessen einzusetzen, aber dieses Verfahren hat sich nicht bewährt, da
das üblicherweise dafür verwendete Natriumperborat in mehrfacher Hinsicht eindeutig
überlegen ist. Dies gilt auch dann, wenn die Wirkung von Kaliumperoxomonosulfat
durch Einsatz von Aktivatoren wie Oxalaten oder Organobromverbindungen verstärkt
wird.
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Desweiteren ist eine Methode bekannt, bei der mit Peroxomonoschwefelsäure,
gegebenenfalls unter Zugabe anderer Oxidationsmittel wie Kaliumpermanganat, Wasserstoffperoxid,
von Peroxodisulfaten oder chlorhaltigen Bleichmitteln Textilmaterialien bei ihrer
Herstellung bzw. Veredelung gebleicht werden können. Dieses Verfahren setzt jedoch
pH-Werte unter 7, also ein saures Milieu voraus.
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Schließlich ist auch die Verwendung von Salzen der Peroxodischwefelsäure
in der sog. Kaltverweilbleiche von Textilien bekannt. Dieser Einsatz erfolgt bei
der stark alkalischen Wasserstoffperoxidbleiche (pH 12 bis 14), zum Beispiel von
Baumwollgewebebahnen, während 12 bis 24 Stunden bei Raumtemperatur und bei einem
Verhältnis von Bleichflotte zu Textilmaterial von 1:1 und dient neben einer geringfügigen
Weißgrad&teigerung insbesondere zur Verbesserung des Aufschlusses störender
natürlicher Faserbegleitsubstanzen.
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Das Mengenverhältnis der erfindungsgemäß eingesetzten Persäuren oder
deren Salzen zu den üblichen Bleichmitteln ist nicht kritisch und kann in weiten
Grenzen variiert werden.
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Vorzugsweise beträgt der Gehalt an Persäure und/oder deren Salzen
1 bis 100 Gew.-%, insbesondere 5 bis 60 Gew.-%, und in erster Linie 10 bis 20 Gew.-%,
bezogen auf den Bleichmittelgehalt.
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Als Salze der erfindungsgemäß eingesetzten Persäuren können alle /Im
NinD auf Gesundheitsschädigungen unbedenklich verwendbaren und aufgrund ihrer Löslichkeitseigenschaften
geeigneten Salze verwendet werden. Bevorzugt werden Alkali- oder Ammoniumsalze verwendet.
Als Salz von Peroxomonoschwefelsäure ist besonders geeignet das Triplesalz KHS05
. K2S04 . KHSO4, als Salz der Peroxodischwefelsäure insbesondere Natriumpersulfat
und/oder Ammoniumpersulfat. In der Regel wird die Peroxomonoschwefelsäure oder ihre
Salze bevorzugt eingesetzt.
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Als für Niedrigtemperatur-Waschmittelzusammensetzungen übliche Bleichmittel
sind neben dem bevorzugt eingesetzten Natriumperborat insbesondere zu nennen: die
anderen üblicherweise verwendeten Alkaliperborat-Hydrate, Peroxyhydrate von Alkalisalzen
der Kohlensäure, zum Beispiel Natriumcarbonatperhydrat (Natriumpercarbonat), Wasserstoffperoxid-Addukte
von Kieselsäuren mit großer Oberfläche, Wasserstoffperoxid in flüssiger Form oder
solche Verbindungen, die in wäßrigen Lösungen Wasserstoffperoxid abspalten oder
in ihrer bleichenden Funktion dem Wasserstoffperoxid vergleichbar sind. Der übrige
Aufbau der im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Waschmittelzusammensetzungen
entspricht den für solche Zusammensetzungen bekannten Waschmittel-Grundformulierungen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise bei einer Temperatur
zwischen 20 und 600C durchgeführt. Der pH-Wert der Waschlauge liegt zweckmäßigerweise
zwischen 7,1 und 10,0, und insbesondere zwischen 8,0 und 8,8. Zur Durchführung des
Verfahrens kann die fertige Waschmittelzusammensetzung eingesetzt werden; in einigen
Fällen kann es aber auch zweckmäßig sein, die Komponenten Grundwaschmittel-Formulierung,
Bleichmittel,
Persäure oder -salz, und gegebenenfalls die Bleichmittel-Aktivatoren
der Waschlösung getrennt zuzugeben.
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Durch den erfindungsgemäßen Zusatz der Persäuren wird die Wirkung
der Bleichmittel in einem überraschend hohen Maße verstärkt. Mit den erfindungsgemäßen
Waschverfahren lassen sich deshalb die verschiedensten Verschmutzungen, wie zum
Beispiel Obst- und Gemüseflecken, Eigelb, fettartige Verunreinigungen wie zum Beispiel
von Speiseölen, usw. problemlos und vollständig entfernen.
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Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung näher, ohne sie
darauf zu beschränken. Wenn nicht anders angegeben, sind unter Mengenangaben Gewichtsteile,
unter Prozentangaben Gewichtsprozent zu verstehen.
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Beispiele Das Waschverfahren wurde in einer handelsüblichen, programmgesteuerten,
frontbeladenen Haushaltswaschmaschine mit einem Fassungsvermögen von 4,5 kg Wäsche
und einer Waschlaugenmenge von 36 1 (das entspricht dem gebräuchlichen Flottenverhältnis
von 1 : 8) durchgeführt. Es wurde stets mit Voller Maschinenbeladung gearbeitet.
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Die Testanschmutzungen mit einem Durchmesser von ca. 10 cm wurden
in üblicher Weise vorgenommen und entsprechen beispielsweise den Empfehlungen des
Bekleidungsphysiologischen Instituts Hohenstein. Als Testgewebe diente ein gebleichter
Baumwollnessel mit einem Gewicht von 118 g/m2, daneben stets auch Abschnitte eines
standardisierten Testgewebestreifens mit halbseitiger Grau-Anschmutzung (erhältlich
von der Firma Löffler Filter GmbH, Uberhöfer Feld 44, 5064 Rösrath). Als Füllmaterial
zur Vollbeladung der Maschine diente Baumwoll-Single-Jersey, der vor jedem Waschversuch
mit 2 % Fett (öl) beladen wurde.
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Zur Beurteilung der Wirksamkeit der Waschmittelzusammensetzungen wurden
an den Fleckstellen sowie an den nicht angeschmutzten Gewebe zonen die Weißgrade
mit dem Zeiss-Elrepho-Gerät gemessen.
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Die verwendete Waschmittelmenge entsprach jeweils 8 g/l eines perborathaltigen
Vollwaschmittels, dessen theoretischer Perboratgehalt mit 25 % angesetzt war. Um
vergleichbare Ergebnisse zu erhalten, wurden Waschmittel, Bleichmittel und Aktivatoren
stets getrennt zugesetzt. Das bedeutet, daß 6 g/l eines nach dem Heißsprühverfahren
hergestellten Grundwaschpulvers (im folgenden Waschmittel I genannt) zum Einsatz
kamen, zusätzlich die erforderlichen Mengen an Bleichmitteln und Aktivatoren. Das
Waschmittel 1, das der derzeit üblichen durchschnittlichen Zusammensetzung entspricht,
war wie folgt zusammengesetzt: 5 Gewichtsteile Alkylbenzolsulfonat 4 " Pettalkoholpolyglykoläther
5 II Seife 1 " Carboxymethylcellulose (CMC) 1 " Toluolsulfonat 30 " Natriumtripolyphosphat
5 " Natriumsilikat 2 " Magnesiumsilikat 0,3 " opt. Aufheller 22 " Glaubersalz Beispiel
1 (Vergleichsbeispiel) 6 g/l Waschmittel 1 2 g/l Natriumperborat Tetrahydrat (PBS
Tetra) Waschprogramm Heißwäsche 600C - 30 Min. reiner Waschzeit
Beispiel
2 (Vergleichsbeispiel) 6 g/l Waschmittel I 1,7 g/l PBS Tetra 0,3 g/l TAED Waschprogramm
Heißwäsche 600C # 30 Min. reiner Waschzeit Beispiel 3 6 gll Waschmittel I 1,7 g/l
PBS Tetra 0,3 g/l K - Peroxomonosulfat Triplesalz Waschprogramm Heißwäsche 600C
^- 30 Min. reiner Waschzeit Beispiel 4 (Vergleichsbeispiel) 6 g/l Waschmittel 1
1,5 g/l Kieselsäure / H2O2-Addukt mit 20 % H2O2-Gehalt 0,3 g/l TAED Waschprogramm
Heißwäsche 60°C a 30 Min. reiner Waschzeit Beispiel 5 6 g/l Waschmittel I 1,5 g/l
Kieselsäure / H2O2-Addukt mit 20 % H202-Gehalt 0,3 g/l K-Peroxomonosulfat Triplesalz
Waschprogramm Heißwäsche 600C 6 30 Min. reiner Waschzeit In der folgenden Tabelle
sind die nach den Beispielen erhaltenen Weißgrade für verschiedene Verunreinigungen
zusammengestellt. Wie ein Vergleich der erhaltenen Weißgrade zeigt, werden mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren deutlich bessere Ergebnisse erzielt.
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Beispiel ungewaschen 1 2 3 4 5 Eigelb 12,0 84,7 81,6 93,8 82,5 93,8
Kaffee 35,0 85,2 90,1 91,6 87,6 88,6 Kirschsaft 43,0 79,3 86,5 90,5 82,4 84,4 Tinte
37,9 77,1 82,5 92,0 83,4 90,6 Karottensaft 36,8 86,1 92,9 94,1 92,0 95,6 Apfelsaft
71,1 89,0 95,7 101,1 96,5 102,3 Speiseöl 67,3 89,3 91,9 97,9 92,8 102,1 weißes Gewebe
78,2 93,8 97,1 101,0 99,4 102,0 Testgewebe, weißer Streifen 78,3 92,4 96,8 99,9
96,5 97,5 Testgewebe, grauer Streifen 24,7 39,8 44,7 48,3 37,6 52,5