DE3244000C2 - - Google Patents
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Classifications
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- E21D11/383—Waterproofing; Heat insulating; Soundproofing; Electric insulating by applying waterproof flexible sheets; Means for fixing the sheets to the tunnel or cavity wall
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- E21D11/10—Lining with building materials with concrete cast in situ; Shuttering also lost shutterings, e.g. made of blocks, of metal plates or other equipment adapted therefor
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- Engineering & Computer Science (AREA)
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- Lining And Supports For Tunnels (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft einen Spritzbetonausbau für unterirdische Räume
wie Tunnel oder Stollen oder im Gebirge zu verlegende Rohrleitungen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. In der Regel werden unter
irdische Bauwerke wie beispielsweise Tunnel, Stollen oder Rohr
leitungen, wasserdicht ausgeführt. Dabei wird häufig eine zweischalige
Betonauskleidung mit wasserundurchlässigen Innenbeton angewendet. In
Einzelfällen sind derartige Bauwerke an den Bauwerksverschneidungen
(Kreuzungen, Abzweigungen) mit einer Dichtungshaut versehen worden.
Die Dichtungshaut ist dann auf der vollständigen Sicherungsauskleidung
aufgebracht und die Innenschale aus Konstruktionsbeton hergestellt
worden.
Es gibt jedoch zahlreiche Bauwerke, bei denen durchgehend eine Abdich
tungshaut gefordert wird. Dazu gehören u. a. Bauwerke, die staub
trocken sein müssen, weil sie dem Aufenthalt von Menschen oder der
Lagerung feuchtigkeitsempfindlicher Stoffe dienen, aus feuchtigkeits
empfindlichen Baustoffen bestehen oder feuchtigkeitsempfindliche
Maschinenteile enthalten. Das sind z. B. Bauwerke für Untergrund
bahnen, unterirdische Fernsprechzentralen.
Ferner wird bei Straßen- und Eisenbahntunneln, in denen Tropfwasser im
Winter zu Eisbildung auf den Fahrbahnen führen kann, eine Abdichtungs
haut gefordert.
Das gleiche gilt für Bauwerke aus Beton, wenn das Wasser oder der
Boden agressive Stoffe enthalten, die den Beton im Laufe der Zeit
zerstören können, sowie Bauwerke, bei denen schädliche Wasser von dem
Füllgut der Bauwerke ferngehalten werden müssen.
Ähnliches kann für Bauwerke gelten, aus denen keine schädlichen Stoff
austreten dürfen; dazu gehören u. a. Abwasserleitungen. Eine Abdich
tung ist auch für Trinkwasserbehälter und -rohrleitungen zweckmäßig.
Üblicherweise ist die Verwendung von Abdichtungsbahnen an einen
mehrschaligen Ausbau gebunden. Ein mehrschaliger Ausbau bedingt
gegenüber einem einschaligen Ausbau einen erheblichen Mehraufwand.
Es ist aus der Schweizerischen Bauzeitung 1978, S. 978, ein Spritz
betonausbau bekannt, der aus einer ersten Spritzbetonschicht, einer
aus Spritzbitumen bestehenden Isolierung und einer zweiten Spritz
betonschicht zusammengesetzt ist, wobei die zweite Spritzbetonschicht
eine Betonbewehrung einschließt. Das Spritzbitumen ist eine proble
matische Abdichtung, deren Qualität von der Sorgfalt beim Auftragen
sehr stark abhängt. Außerdem beinhaltet Spritzbitumen für das Verlege
personal eine erhebliche Gesundheitsbelastung.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine sichere, weniger
belastende Abdichtung zu schaffen. Das wird nach der Erfindung mit den
Merkmalen des Anspruches 1 erreicht. Hinsichtlich dieser Merkmale ist
zu berücksichtigen, daß aus Forschung + Praxis, 1970, S. 184, eine
Abdichtung mit Folie und Drahtgewebe bekannt ist, bei der aber das
Drahtgewebe die Folie gegen die erste Spritzbetonschicht spannt.
Die erste Spritzbetonschicht dient im wesentlichen der Versiegelung der
Ausbruchsleibung des Gebirgsausbruchs und bietet eine für ein Verlegen
der Abdichtungsbahn vorteilhafte glatte Fläche, Hierzu ist nur eine
relativ geringe Schichtdicke der ersten Spritzbetonschicht erforder
lich. Beim Aufbringen der Abdichtungsbahn durchstoßen die vorher in
das Gebirge eingebauten Anker die Abdichtungsbahn. Damit verbundene
Leckstellen werden durch Einklemmen der Abdichtungsbahn zwischen
geeigneten Flanschen mit Neoprenscheiben zur Abdichtung auf den Ankern
verhindert. Von diesen Flanschen ist vorzugsweise der gebirgsseitige
fest angeordnet und der gegenüberliegende als Losflansch ausgebildet.
Die Anker stellen den Verbund zum Gebirge her und halten die Beton
bewehrung mit der Spritzbetonrücklage, welche den inneren Spritzbeton
aufbau ermöglicht und stabilisiert.
Der so erstellte erfindungsgemäße Spritzbetonausbau erlaubt die
Einbeziehung größter Teile des Sicherungsverbaues in die bleibende
statische Auskleidung innerhalb der durch die Abdichtungsbahn ge
schützten Auskleidungsteile. Zugleich sichert die zwischen den Ankern
vorgesehene Befestigung der Abdichtungsbahn an der ersten Spritzbeton
schicht in Verbindung mit einer Spritzbetonrücklage einen einwand
freien Kraftschluß und Aufbau der nachfolgenden innenliegenden Spritz
betonauskleidung.
Eine zwischen den Ankern lose durchhängende Abdichtungsbahn würde
sonst den Aufbau der nachfolgenden Spritzbetonschicht ganz erheblich
beeinträchtigen und könnte den Kraftschluß nicht sicherstellen.
Als Abdichtungsbahnen können sowohl PVC-Weichfolien als auch Äthylen
copolymerisate verwendet werden. Zur Befestigung der Dichtungsbahn
zwischen den Ankern werden Halterungen an der ersten Spritzbeton
schicht angebracht, die danach mit der Dichtungsbahn verschweißbar
oder klebbar sind. Die Halterungen sind wahlweise als Rondelle ausge
bildet und werden z. B. auf die erste Spritzbetonschicht aufgenagelt.
Zum Verschweißen mit der Abdichtungsbahn sind die Rondellen aus dem
gleichen Material wie die Abdichtungsbahn hergestellt.
Die Spritzbetonrücklage ist als Drahtnetz oder Gitter ausgebildet und
mit der Betonstahlmatte fest verbunden, um Ausweichen und Federn zu
verhindern. Dabei ergeben sich zur Abdichtung besonders glatte und
feste Betonflächen bei Verwendung grobmaschigeren Drahtgitters. Als
Betonbewehrung ist mindestens eine Betonstahlmattenlage vorgesehen. Im
Firstbereich des Spritzbetonausbaus ist zumindest eine zusätzliche
Halterung der Abdichtungsbahn zwischen den Ankern und den weiteren
Befestigungsstellen vorgesehen, um Hohllagen bzw. Durchhang der
Dichtungsbahn auszuschließen. Diese Halterung wird durch Andruck
elemente bewirkt, die die Abdichtungsbahn abstützen und sich ihrer
seits an der Betonbewehrung abstützen. Als Andruckelemente eignen sich
z. B. schraubenförmiger Draht oder Spiralfedern, die aus Stahl, Steck
elementen oder Kunststoff bestehen können.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung darge
stellt. Es zeigt
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Spritzbetonausbau für einen Tunnel,
Fig. 2 eine Einzelheit des Spritzbetonausbaus nach Fig. 1.
Mit 1 ist ein Gebirge bezeichnet, durch das im Sprengvortrieb eine
Tunnelstrecke aufgefahren worden ist. Der Gebirgsausbruch ist durch
eine mindestens 4 cm dicke Spritzbetonschicht 3 egalisiert. Auf der
Spritzbetonschicht 3 ist ein unverrottbares Kunststoffvlies mit einem
Flächengewicht von 350-500 g/m2 aufgebracht.
Bei einer Tunnelstrecke, die im Schild- oder Fräsvortrieb aufgefahren
worden ist, ist die Spritzbetonschicht wesentlich geringer, da der
Gebirgsausbruch wesentlich glatter als nach einem Sprengvortrieb
ist. Nach Aufbringen der reduzierten Spritzbetonschicht 3 auf einen
solchermaßen aufgefahrenen Tunnel ist ein nahezu tapetenhaftes Auf
bringen des Kunststoffvlieses möglich.
Das Kunststoffvlies ist entweder auf eine Kunststoffabdichtungsbahn 4
aufkaschiert oder separat aufgebracht. Bei separater Aufbringung wird
das Kunststoffvlies mit Rondellen 12 aus Kunststoff an der Spritz
betonschicht 3 befestigt. Die Befestigung erfolgt durch Nägel 14, die
die Rondellen durchdringen und mit einer Unterlegscheibe 13 halten.
Einzelheiten dieser Befestigung sind in Fig. 2 dargestellt. Die
Rondellen 12 drücken dann gegen die Spritzbetonschicht 3. Je m2 sind
etwa 3 bis 4 Befestigungsstellen im Gewölbebereich vorgesehen. Im
Sohlbereich handelt es sich um 1 bis 2 Befestigungsstellen pro m2. Die
Vliese werden etwa 10 cm überlappt. Die Überlappung wird mit Heißluft
verschweißt.
Im Sohlbereich werden möglichst vorkonfektionierte Abdichtungsbahnen 4
lose auf das Vlies ausgelegt. Der Grad der Vorkonfektionierung richtet
sich nach den geometrischen Verhältnissen des Tunnels.
In geneigten Flächen wird die Abdichtungsbahn 4 an den vorgenannten
Rondellen 12 befestigt.
Die Befestigungsstellen sind so ausgelegt, daß die Sollbruchstelle
innerhalb der Rondelle 12 liegt, so daß es nicht zur Beschädigung der
Abdichtungsbahn 4 kommen kann.
Die Abdichtungsbahnen 4 werden ca. 6 cm überlappt und in Form von
Flachnähten mit prüffähiger Doppelnaht verschweißt.
Im Bereich des Gewölbes wird die Abdichtungsbahn 4 an die Rondellen 12
zur Montage angeschweißt.
Nach Fig. 1 sind zusätzlich im Gebirge Anker 2 vorgesehen. Die Anker 2
besitzen an dem herausragenden freien Ende einen fest angeordneten
Flansch 10 und durchstoßen beim Aufbringen des Vlieses 11 bzw. beim
Aufbringen der mit Vlies kaschierten Abdichtungsbahn 4 im ausgesparten
Vliesbereich die Abdichtungsbahn. Dabei legen sich Vlies 11 und
Abdichtungsbahn 4 an eine zur Hohlraumausfüllung vorher eingebrachte
Gunitschicht 7 an. Bei dem Gunit handelt es sich um einen Spezial
spritzbeton, der insbesondere Additive besitzt, die ihn beschleunigt
abbinden lassen. Der Flansch 10 ist fest auf dem Anker 2 angeordnet
und dichtungsbahnenseitig mit einer Neoprenschicht 9 versehen.
Auf der gegenüberliegenden Seite zum Festflansch 10 wird die Abdich
tungsbahn 4 von einem weiteren Flansch 8 gehalten, der gleichfalls
dichtungsbahnseitig mit einer Neoprenschicht 9 versehen ist.
Beide Flansche 8 und 10 werden über eine Distanzscheibe 15 von einer
Mutter 16 gegeneinander gepreßt, die auf dem freien Ende des Ankers 2
aufgeschraubt ist. Zugleich ist zwischen der Distanzscheibe 15 und der
Mutter 16 eine Bewehrungsmatte 6 mit der Spritzbetonrücklage 17
eingehängt. Die Mutter 16 ist auf dem freien Ende des Ankers 2 ver
schraubt. Als Bewehrungsmatte 6 dient im Ausführungsbeispiel eine
15er Gittermatte. Als Fangdrähte können auch beliebige andere grob
maschige Drahtnetze dienen, als Bewehrungsmatte 6 auch Matten, die aus
einzelnen Moniereisen gebildet werden.
Die Spritzbetonrücklage 17 ist in der Regel fest mit der Betonstahl
matte 6 verbunden. Der Kraftschluß der Dichtungsbahn zum Gebirge und
der Spritzbetonschicht zur Dichtung wird insbesondere im Firstbereich
durch Andruckelemente 18 sichergestellt.
Bei Aufbringung der zweiten Spritzbetonschicht 5 wird zunächst durch
die Betonbewehrung 6 und das Drahtgitter 17 hindurch der Spritzbeton
gegen die Abdichtungsbahn 4 gespritzt. Der Spritzbeton findet dabei an
dem Fangdraht Rückhalt und kann zu der in Fig. 1 dargestellten Spritz
betonschicht aufgebaut werden.
Die Erfindung ist nicht auf die eine in Fig. 1 dargestellte Betonmatte
beschränkt, sondern kann auch bei Bauwerken Anwendung finden, bei
denen neben der einen Betonmattenlage noch weitere vorgesehen sind. In
einem solchen Fall sind alle Betonmattenlagen auf dem Anker 2 gehalten
und wird der vorgesehene Abstand zwischen den einzelnen Betonmatten
lagen durch zusätzliche Distanzstücke sichergestellt. Das freie Ende
der Anker 2 ist entsprechend verlängert und bis zum Befestigen der
letzten vorgesehenen Betonstahlmatte gegen Verschmutzung geschützt.
Claims (6)
1. Spritzbetonausbau für unterirdische Räume wie Tunnel, Stollen oder
im Gebirge zu verlegende Rohrleitungen, wobei nacheinander eine
erste Spritzbetonschicht, eine Kunststoffbahn als Abdichtung, im
Abstand von der Kunststoffbahn eine Betonbewehrung und mindestens
eine zweite, an die Abdichtung angrenzende und die Betonbewehrung
einschließende Spritzbetonschicht vorgesehen sind, wobei die
Abdichtung und die Betonbewehrung gemeinsam durch Anker gehalten
werden, die in das Gebirge reichen, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kunststoffbahn (4) zwischen den Ankern (2) durch Stützstellen zusätzlich an der ersten Spritzbetonschicht (3) gehalten
und zusätzlich zur Betonbewehrung (6) eine Spritzbetonrücklage (17)
im Abstand von der Kunststoffbahn (4) vorgesehen ist, wobei die
Kunststoffbahn (4) zumindest im Firstbereich von Tunnel, Stollen
oder Rohrleitung zwischen den Ankern (2) durch Andruckelemente (18)
abgestützt ist, die ihrerseits an der Betonbewehrung (6) und der
Spritzbetonrücklage (17) abgestützt sind.
2. Spritzbetonausbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spritzbetonrücklage (17) als Drahtnetz ausgebildet und mit der
Betonstahlmattenlage fest verbunden ist.
3. Spritzbetonausbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Andruckelemente (18) in Form von Spiralfedern oder schrauben
förmigen Drahteinlagen ausgebildet sind.
4. Spritzbetonausbau nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Andruckelemente (18) aus Stahl oder Kunststoff bestehen.
5. Spritzbetonausbau nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch eine Hohlraumausfüllung mit beschleunigt
abbindendem Spritzbeton (7) im Bereich der Anker (2) zwischen
erste Spritzbetonschicht (3) und Abdichtungsbahn (4).
6. Spritzbetonausbau nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch eine Abdichtungsbahn (4) mit aufkaschiertem
Vlies.
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