DE3239823C2 - 3-Amino-pregn-5-en-Derivate, deren Salze, deren Herstellung, und die sie enthaltenden Arzneimittel - Google Patents
3-Amino-pregn-5-en-Derivate, deren Salze, deren Herstellung, und die sie enthaltenden ArzneimittelInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft neue 3-Amino-pregn-5-en-
Derivate sowie deren Salze, deren Herstellungsverfahren und
die sie enthaltenden Arzneimittel gemäß den Ansprüchen.
Die 3-Amino-pregn-5-en-Derivate entsprechen der allgemeinen
Formel I gemäß Patentanspruch 1.
Nach Übereinkunft stellt das Symbol "Ala" die α-Aminosäure
Alanin in der D-Form oder der L-Form dar.
Die in der vorliegenden Anmeldung verwendete Nomenklatur ist
die IUPAC-Nomenklatur, deren Regeln insbesondere in Biochem.J.
(1972) 126, 773-780 veröffentlicht sind.
Die Additionssalze mit Mineral- oder organischen Säuren können
beispielsweise die Salze sein, die gebildet werden mit Chlor
wasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Salpetersäure, Schwe
felsäure, Phosphorsäure, Essigsäure, Ameisensäure, Propion
säure, Benzoesäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Bernsteinsäure,
Weinsäure, Citronensäure, Oxalsäure, Glyoxylsäure, Asparagin
säure, Alkansulfonsäuren, wie die Methan- oder Äthansulfon
säure, Arylsulfonsäuren, wie die Benzol- oder p-Toluolsulfon
säure, und Arylcarbonsäuren.
Aus der DE-PS 30 31 161 und der DE-PS 23 35 827 sind Derivate
von 3α-Amino-pregnan-20-ol bzw. -20-on bekannt, bei denen es
sich um gesättigte Verbindungen handelt. Verbindungen
der Formel I, worin R1 und R2 gleichzeitig eine Methylgruppe
bedeuten, sind aus den deutschen Offenlegungsschriften
14 68 577 und 14 70 219 bereits bekannt. In J. Ort. Chem. 46
(1981) Seite 4314 bis 4315 ist Holamin beschrieben, welches,
ebenso wie die anmeldungsgemäßen Verbindungen, eine 5(6)-Dop
pelbindung aufweist, welches jedoch, wie sich durch Versuche
zeigen läßt, keine immunostimulierende Wirkung besitzt.
Unter den erfindungsgemäßen Produkten kann man insbesondere
die der vorstehenden Formel I entsprechenden Derivate sowie
deren Additionssalze mit Mineral- oder organischen Säuren
nennen, die dadurch gekennzeichnet sind, daß in der Formel I
die Aminogruppe sich in 3α-Stellung befindet, R1 ein Wasser
stoffatom bedeutet und R2 einen Glycinyl- oder Alaninyl-Rest
darstellt.
Unter diesen kann man vor allem die Derivate nennen, die da
durch gekennzeichnet sind, daß in der Formel X eine Gruppe
bedeutet, deren Hydroxid sich in
20α-Stellung befindet, und ganz besonders das 3α-Methyl
amino-pregn-5-en-20-on und weitere in den Beispielen her
gestellte Derivate.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung
der Derivate der vorstehenden Formel I sowie von deren Sal
zen, gemäß Patentanspruch 2.
Bevorzugte Bedingungen für die Durchführung des anspruchsgemä
ßen Herstellungsverfahrens sind folgende:
Die Umsetzung des Amins der Formel II oder des Produkts der
Formel I, worin R2 ein Wasserstoffatom bedeutet, mit Glycin
oder Alanin, deren Aminfunktion durch eine leicht abspaltbare
Schutzgruppe geschützt ist, findet bevorzugt in Gegenwart ei
nes Kondensationsmittels statt. Das Kondensationsmittel be
zweckt in diesem Fall eine Aktivierung der Säurefunktion der
Aminosäure.
Als Kondensationsmittel kann man ein Carbodiimid der Formel
A1-N=C=N-B1
verwenden, worin A1 und B1 einen Alkylrest mit 1 bis 8 Koh
lenstoffatomen, der gegebenenfalls eine Dialkylaminogruppe
trägt, bedeuten oder einen Cycloalkylrest darstellen.
Man kann beispielsweise Dicyclohexylcarbodiimid oder 1-Äthyl-
3-(3-dimethylaminopropyl)-carbodiimid, vorzugsweise dieses
letztere, nennen.
Man kann auch ein 2-Chlor-N-methyl-pyridinium-halogenid,
wie das Jodid, verwenden.
Man kann auch ein Alkylchlorformiat, wie z. B. Methylchlor
formiat, Äthyl- oder Iaobutylchlorformiat, verwenden; man
kann auch ein Alkylpyrophosphit, wie z. B. Äthylpyrophosphit,
verwenden.
Als leicht abspaltbare Schutzgruppe kann man entsprechend
dem jeweiligen Fall vorzugsweise die Benzyloxycarbonyl
gruppe (Z) oder die tert.-Butyloxycarbonylgruppe (BOC)
verwenden.
Zur Entfernung der vorstehenden leicht abspaltbaren Schutz
gruppe verwendet man vorzugsweise als Abspaltungsmittel eine
Säure, wie Chlorwasserstoffsäure; man arbeitet beispielswei
se mit Hilfe einer alkoholischen Chlorwasserstoffsäurelösung
oder mit Hilfe einer wasserfreien Chlorwasserstoffsäure durch
Einbringen in Nitromethan. Man kann auch Säuren, wie p-Toluol
sulfonsäure, Ameisensäure oder Trifluoressigsäure, verwenden.
Man kann gleichfalls Wasserstoff in Gegenwart von Palladium,
beispielsweise bei der Schutzgruppe Z, verwenden.
Die Umsetzung des Amins der Formel II mit dem Methylhalogenid
erfolgt bevorzugt in Gegenwart eines säuren-bindenden Mittels,
insbesondere eines Alkali- (z. B. Natrium- oder Kalium-)car
bonats, -bicarbonats oder -acetats, eines Erdalkali- (z. B.
Calcium-)carbonats, eines tertiären. Amins (z. B. Trialkyl
amin oder Pyridin) oder eines Alkalialkoholats (z. B. Na
triumäthylat); die Umsetzung kann z. B. in
Lösungsmitteln oder in inerten Suspensions-Milieus, wie Di
oxan, Dimethylformamid, Benzol, Toluol oder einem halogenier
ten Kohlenwasserstoff, wie Methylenchlorid, durchgeführt
werden.
Zur Herstellung von N-methylierten Produkten der Formel I
kann es interessant sein, in spezieller Weise vorzugehen:
Man kann ein Carbamat des Amins des Produkts der Formel II,
beispielsweise durch Umsetzung mit einem Alkylhaloformiat, wie
Äthylhaloformiat, herstellen und dann das Carbamat mit Hilfe
von Aluminiumlithiumhydrid reduzieren.
Bedeutet X einen Rest
muß man während der Reduktion
das Keton in 20-Stellung beispielsweise durch Umsetzung mit Äthylenglykol schützen, dann nach der Reduktion das Ketal beispielsweise mit Hilfe einer Mineralsäure, wie Chlorwas serstoffsäure, hydrolysieren.
das Keton in 20-Stellung beispielsweise durch Umsetzung mit Äthylenglykol schützen, dann nach der Reduktion das Ketal beispielsweise mit Hilfe einer Mineralsäure, wie Chlorwas serstoffsäure, hydrolysieren.
Die Derivate der Formel I besitzen einen
basischen Charakter. Man kann vorteilhaft die Additionssalze
der Derivate der Formel I herstellen, indem man in im wesent
lichen stöchiometrischen Anteilen eine Mineralsäure oder or
ganische Säure mit dem Derivat der Formel I umsetzt. Die Sal
ze können ohne Isolierung der entsprechenden Basen herge
stellt werden.
Die erfindungsgemäßen Derivate besitzen sehr interessante
pharmakologische Eigenschaften; sie sind insbesondere mit
bemerkenswerten immunotherapeutischen Eigenschaften ausge
stattet. Sie sind vor allem befähigt, immunitäre Reaktionen
zu stimulieren.
Diese Eigenschaften werden nachstehend im experimentellen
Teil veranschaulicht.
Diese Eigenschaften rechtfertigen die Verwendung der 3-Amino-
pregn-5-en-Derivate sowie von deren pharmazeutisch verträgli
chen Salzen als Arzneimittel.
Die vorliegende Erfindung betrifft somit auch die Verwendung
der 3-Amino-pregn-5-en-Derivate der Formel I sowie von deren
Additionssalzen mit pharmazeutisch verträglichen Säuren als
Arzneimittel.
Unter den erfindungsgemäßen Arzneimitteln greift man vorzugs
weise auf die Arzneimittel zurück, die dadurch gekennzeich
net sind, daß sie aus den neuen 3-Amino-pregn-5-en-Deri
vaten der Formel I, worin die Aminogruppe sich in 3α-
Stellung befindet, R1 ein Wasserstoffatom bedeutet und R2
einen Glycinyl- oder Alaninyl-Rest bedeutet, oder aus
deren Additionssalzen mit pharmazeutisch verträglichen Säuren
bestehen.
Unter diesen greift man insbesondere auf diejenigen der
Formel I zurück, worin X eine Gruppe
darstellt, deren Hydroxyl
gruppe sich in 2α-Stellung befindet, sowie auf deren Ad
ditionssalze mit pharmazeutisch verträglichen Säuren.
Unter diesen letzteren greift man vor allem auf die Derivate
mit den folgenden Bezeichnungen zurück:
2-Amino-N-(20-oxo-pregn-5-en-3α-yl)-acetamid,
(2S)-2-Amino-N-(20-oxo-pregn-5-en-3α-yl)-propionamid,
3α-Methylamino-pregn-5-en-20-on
sowie auf deren Additionssalze mit pharmazeutisch verträg lichen Säuren.
2-Amino-N-(20-oxo-pregn-5-en-3α-yl)-acetamid,
(2S)-2-Amino-N-(20-oxo-pregn-5-en-3α-yl)-propionamid,
3α-Methylamino-pregn-5-en-20-on
sowie auf deren Additionssalze mit pharmazeutisch verträg lichen Säuren.
Die erfindungsgemäßen Arzneimittel finden Verwendung bei
spielsweise bei der Behandlung von Immundefekten und ins
besondere von autoimmunen Erkrankungen, die von einem Man
gel an bestimmten Lymphozyten herrühren, sei es, daß es sich
um nicht-spezifische Erkrankungen des Bindegewebes eines Or
gans, wie beispielsweise rheumatoide Arthritis, systemischer
erythematöser Lupus handelt oder daß es sich um spezifische
Erkrankungen eines Organs handelt, wie die Thyreoiditis,
der Pemphigus oder die hämolytische Anämie.
Die erfindungsgemäßen Produkte können auch zur unterstützen
den Behandlung der Antibiotherapie und der anti-kanzerösen
Chemotherapie verwendet werden.
Die übliche Dosis, die gemäß dem verwendeten Derivat, dem
zu behandelnden Patienten und der jeweiligen Erkrankung va
riieren kann, kann beispielsweise 10 mg bis 1 g je Tag bei
oraler Verabreichung des Derivats von Beispiel 4 als Antibio
therapie-Adjuvans an dem Menschen betragen.
Die Erfindung betrifft schließlich pharmazeutische Zusammen
setzungen, die zumindest ein vorstehendes Derivat oder eines
seiner Additionssalze mit pharmazeutisch verträglichen Säuren
als Wirkstoff enthalten.
Als Arzneimittel können die der Formel I entsprechenden Deriva
te und ihre Additionssalze mit pharmazeutisch verträglichen
Säuren pharmazeutischen Zusammensetzungen einverleibt werden,
die für die Verabreichung über den Verdauungsweg oder par
enteralen Weg bestimmt sind.
Diese pharmazeutischen Zusammensetzungen können z. B. fest
oder flüssig sein und in pharmazeutischen Formen vorliegen,
wie sie üblicherweise in der Humanmedizin verwendet werden,
wie z. B. einfache oder dragierte Tabletten, Gelkapseln, Gra
nulate, Suppositorien, injizierbare Präparate; sie werden
nach üblichen Methoden hergestellt. Der oder die Wirkstoffe
können hierbei üblicherweise in derartigen pharmazeuti
schen Zusammensetzungen verwendeten Excipienten einverleibt
werden, wie Talk, Gummiarabicum, Lactose, Stärke, Magnesium
stearat, Kakaobutter, wäßrige oder nicht-wäßrige Träger, Fett
körper tierischen oder pflanzlichen Ursprungs, Paraffin-Deri
vate, Glykole, verschiedene Netz-, Dispergier- oder Emulgier
mittel und Konservierungsmittel.
Die Ausgangsprodukte der Formel II, worin X eine Gruppe
bedeutet, können wie folgt hergestellt werden.
Man reduziert ein Produkt der Formel V:
worin die gewellte Linie die angegebene Bedeutung besitzt,
beispielsweise mit Hilfe eines Alkalimetalls, wie Natrium,
in einem Lösungsmittel, wie einem niedrigen aliphatischen
Alkohol, wie Äthanol, um ein Produkt der Formel II:
worin die gewellten Linien die angegebene Bedeutung besit
zen, in Form eines Gemisches der 20α- und 20β-Isomeren zu
erhalten, welches man beispielsweise durch Herstellen des
Trifluoracetyl-Derivats des Amins und des Alkohols trennt,
chromatographiert und dann die Trifluoracetylgruppen der
getrennten Isomeren hydrolysiert.
Ein Beispiel für eine derartige Herstellung ist nachstehend
im experimentellen Teil angegeben.
Die Aminosäuren oder Peptide, deren Aminfunktion mono- oder
disubstituiert ist, können, soweit sie nicht bekannt sind,
nach klassischen Alkylierungsmethoden der Amine hergestellt
werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Man löst 6 g 3α-Amino-pregn-5-en-20-on (Holamin) in 100 cm3
Methylenchlorid, gibt zwischen +5 und +10°C 22 cm3 N-wäßrige
Natronlauge hinzu, dann während 10 Minuten 2 cm3 Äthylchlor
formiat und rührt 1 Stunde.
Man säuert mit 15 cm3 einer 2N-wäßrigen Chlorwasserstoffsäure
lösung an, dekantiert, wäscht die organische Phase mit Wasser,
trocknet und bringt zur Trockne. Man nimmt den erhaltenen
Rückstand mit 70 cm3 Äthyläther auf, bringt zum Rückfluß, saugt
ab, wäscht mit Äther, trocknet und erhält 6,25 g des erwarte
ten Produkts. F = 202°C
Man erwärmt auf 50°C unter inerter Atmosphäre 10,9 g des in
der vorausgegangenen Stufe erhaltenen Produkts mit 54,5 cm3
Äthylenglykol und 22 cm3 Äthylorthoformiat. Man gibt 220 mg
p-Toluolsulfonsäure-monohydrat zu und rührt etwa 3 Stunden.
Man kühlt auf 20°C ab, gibt 4,2 cm3 Triäthylamin zu, gießt
unter Rühren auf 550 cm3 Wasser, saugt ab, wäscht mit Wasser,
trocknet bei 60°C und erhält 12 g des erwarteten Produkts.
F≃200°C.
Man suspendiert unter inerter Atmosphäre 1,145 g Lithiumalu
miniumhydrid in 110 cm3 Tetrahydrofuran und bringt während
30 Minuten 6,51 g des in der vorangegangenen Stufe erhaltenen
Produkts in Lösung in 65 cm3 Tetrahydrofuran unter Rückfluß
ein. Nach 1 Stunde 5 Minuten Rückfluß führt man auf 15 bis
20°C zurück, gibt vorsichtig 15 cm3 Wasser, dann 15 cm3 kon
zentrierte Chlorwasserstoffsäure zu und rührt 1 Stunde 45 Mi
nuten. Man macht mit 25 cm3 konzentrierter Kalilauge und
5 cm3 konzentriertem Ammoniak alkalisch, rührt 10 Minuten,
gibt 100 cm3 Seignette-Salzlösung zu, dekantiert, extrahiert
mit Äthylacetat, wäscht mit mit Natriumchlorid gesättigtem
Wasser, trocknet, bringt unter vermindertem Druck zur Trockne,
kristallisiert aus Äthylacetat um und gewinnt 4,07 g des er
warteten Produkts. F≃139°C.
Man löst 1,5 g Base in 30 cm3 Äthylacetat bei 25 bis 30°C,
gibt einen Überschuß an in Äthylacetat gelöster Chlorwasser
stoffsäure zu, kühlt, saugt ab, wäscht mit Äthylacetat,
trocknet bei 40°C unter vermindertem Druck, kristallisiert aus
Äthanol um und gewinnt 1,31 g des erwarteten Produkts. F ≃ 270°C.
Analyse für C22H36NOCl=365,99
Berechnet:
C 72,20; H 9,91; N 3,83; Cl 9,69%;
Gefunden:
C 72,4; H 10,1; N 3,8; Cl 9,7%.
Berechnet:
C 72,20; H 9,91; N 3,83; Cl 9,69%;
Gefunden:
C 72,4; H 10,1; N 3,8; Cl 9,7%.
Man löst unter inerter Atmosphäre 4,43 g der Base von Bei
spiel 1 in 130 cm3 Chloroform und 27 cm3 Triäthylamin, gibt
5,6 g N-(Benzyloxycarbonyl)-glycin (Z-Glycin), danach während
20 Minuten unter Rühren 3,89 g 2-Chlor-N-methylpyridinium
jodid zu. Eine Stunde danach gibt man erneut 800 mg des vor
stehenden Pyridiniumsalzes zu, rührt 20 Minuten, gibt noch
400 mg Pyridiniumsalz zu, rührt noch während 20 Minuten,
wäscht mit einer N-wäßrigen Chlorwasserstoffsäurelösung, dann
mit N-Natronlauge, mit Wasser, trocknet, bringt zur Trockne,
reinigt durch Chromatographie an Siliciumdioxid [Eluierungs
mittel: Methylenchlorid/Äthylacetat (9/1)] und kristallisiert
aus Äthylacetat um, um 5,8 g des erwarteten Produkts zu er
halten. F = 130°C, dann 150°C.
Man löst unter inerter Atmosphäre 6,2 g des in Stufe A erhal
tenen Produkts in 60 cm3 Tetrahydrofuran, gibt 1,2 g 5% Palla
dium enthaltende Aktivkohle zu und leitet Wasserstoff ein.
Nach 2 Stunden filtriert man, wäscht den Katalysator mit Me
thylenchlorid, bringt zur Trockne und erhält 4,55 g des er
warteten Produkts in Form eines Harzes.
Man löst in der Wärme 1,9 g der vorstehenden Base in 4 cm3
Äthanol von 95°C, gibt eine warme Lösung von 560 mg Fumarsäure
in 6 cm3 Äthanol von 95°C zu, leitet die Kristallisation ein,
kühlt 1 Stunde, saugt ab, wäscht mit eisgekühltem Äthanol,
trocknet bei 60°C unter Vakuum und erhält 2,02 g des erwarte
ten Produkts in Form des Hemihydrats. F ≃ 160°C.
Analyse für C₂₄H₃₈N₂O₂, C₄H₄O₄, 1/2H₂O = 511,62
Berechnet:
C 65,73; H 8,67; N 5,47%;
Gefunden:
C 65,6; H 8,5; N 5,4%.
Berechnet:
C 65,73; H 8,67; N 5,47%;
Gefunden:
C 65,6; H 8,5; N 5,4%.
Man löst unter inerter Atmosphäre 3,15 g Holamin und 2,08 g
tert.-Butyloxycarbonyl-L-alanin (BOC-L-Alanin) in 75 cm3
Chloroform und 15 cm3 Pyridin, gibt 2,1 g 1-Äthyl-3-(3-dime
thylaminopropyl)-carbodiimid-hydrochlorid zu und rührt 1 Stun
de 15 Minuten. Man wäscht mit einer 2N-wäßrigen Chlorwasser
stoffsäurelösung, mit einer Natriumbicarbonatlösung, trocknet,
destilliert unter vermindertem Druck zur Trockne, reinigt
durch Chromatographie an Siliciumdioxid [Eluierungsmittel:
Benzol/Methyläthylketon (1/1)] und erhält 4,5 g des erwarte
ten Produkts in Form eines Öls.
Man rührt 2 Stunden 30 Minuten unter inerter Atmosphäre 4,5 g
des in Stufe A erhaltenen Produkts in Lösung in 30 cm3 einer
2N-Lösung von trockenem Chlorwasserstoff in Methanol. Man de
stilliert unter vermindertem Druck bei 30°C zur Trockne, kri
stallisiert in 30 cm3 Äthylacetat, saugt ab, löst in 15 cm3
Methanol unter Rückfluß, filtriert, gibt 50 cm3 Äthylacetat
zu, engt auf die Hälfte des Volumens ein, saugt ab, trocknet
bei 40°C unter vermindertem Druck und gewinnt 2,5 g des er
warteten Produkts. F = 260°C.
Analyse für C₂₄H₃₉ClN₂O₂ = 423,03
Berechnet:
C 68,14; H 9,29; N 6,62; Cl 8,38%;
Gefunden:
C 68,4; H 9,3; N 6,5; Cl 8,5%.
Berechnet:
C 68,14; H 9,29; N 6,62; Cl 8,38%;
Gefunden:
C 68,4; H 9,3; N 6,5; Cl 8,5%.
Indem man gemäß einem Verfahren analog dem vorstehend für
Beispiel 2 beschriebenen arbeitet und Z-Glycin oder N-Benzyl
oxycarbonyl)-glycin mit Holamin umsetzt, stellt man das erwar
tete Produkt her. F = 295°C nach Kristallisation in Äthyl
acetat.
Analyse für C23H36N2O2 · HCl = 409,019
Berechnet:
C 67,54; H 9,12; Cl 8,67; N 6,85%;
Gefunden:
C 67,8; H 9,1; Cl 8,5; N 6,7%.
Berechnet:
C 67,54; H 9,12; Cl 8,67; N 6,85%;
Gefunden:
C 67,8; H 9,1; Cl 8,5; N 6,7%.
Indem man gemäß einem Verfahren identisch dem vorstehend für
die Herstellung von Beispiel 2 beschriebenen arbeitet und
Z-Glycin mit (20S)-3α-Amino-pregn-5-en-20-ol umsetzt, stellt
man das erwartete Produkt her. F = 264°C (Zers.) nach Kri
stallisation in Äthylacetat.
Analyse für C23H38N2O2·HCl = 447,495
Berechnet: C 67,20; H 9,56; Cl 8,63; N 6,82%;
Gefunden: C 67,3; H 9,6; Cl 8,7; 6,8%.
Analyse für C23H38N2O2·HCl = 447,495
Berechnet: C 67,20; H 9,56; Cl 8,63; N 6,82%;
Gefunden: C 67,3; H 9,6; Cl 8,7; 6,8%.
Das (20S)-3α-Amino-pregn-5-en-20-ol-Ausgangsmaterial kann wie
folgt hergestellt werden:
Man bringt 100 cm3 Propanol zum Rückfluß, gibt innerhalb von
20 Minuten und gleichzeitig 5 g Natrium in kleinen Anteilen
und eine Lösung von 5 g Holamin in 5 cm3 Propanol zu und be
hält den Rückfluß bei. Nach 1 Stunde 25 Minuten läßt man auf
Raumtemperatur zurückkehren, kühlt, säuert mit Essigsäure auf
pH 6 an, kehrt auf pH 8 mit Hilfe von Kaliumcarbonat zurück,
verdünnt mit 500 cm3 Wasser, verdampft teilweise, nimmt mit
300 cm3 Wasser auf, läßt 24 Stunden im Kühlschrank kristalli
sieren, filtriert, spült die Kristalle mit Wasser, löst sie
in 10 cm3 Methylenchlorid, gibt 50 cm3 Äthylacetat und 30 cm3
Isopropyläther zu, verdampft das Methylenchlorid, läßt
16 Stunden im Kühlschrank kristallisieren und gewinnt 3 g
des erwarteten Produkts. F = 160°C.
Man löst 5,5 g des wie vorstehend erhaltenen Produkts in 55 cm3
Methylenchlorid, gibt 5,5 cm3 Pyridin zu, bringt auf 0°C,
gibt 5,5 cm3 Trifluoressigsäureanhydrid während 5 Minuten zu,
rührt bei Raumtemperatur 15 Minuten, bringt zur Trockne,
nimmt mit Cyclohexan auf, filtriert, engt zur Trockne ein,
chromatographiert den Rückstand an Siliciumdioxid [Eluierungs
mittel: Cyclohexan/Äthylacetat (9/1)] und gewinnt drei Frak
tionen, wobei die erste dem (20R)-Isomeren, die zweite (3,56 g)
einem (20R, 20S)-Gemisch und die dritte (1,5 g) dem gewünsch
ten (20S)-Isomeren entspricht. F = 140°C.
Man kühlt in einem Eisbad eine Suspension von 2,4 g des wie
vorstehend erhaltenen Produkts in 24 cm 3 Methanol ab, gibt
12 cm3 2N-wäßrige Natronlaugelösung zu, rührt 2 Stunden 30 Mi
nuten bei Raumtemperatur, verdünnt mit Wasser, extrahiert mit
Methylenchlorid, wäscht die organische Phase mit Natriumchlorid
gesättigtem Wasser, trocknet, dampft ein und gewinnt
1,42 g der erwarteten Base. F = 190°C.
Man stellte Tabletten der folgenden Formulierung her:
2-Amino-N-(20-oxo-pregn-5-en-3α-yl)-acetamidhydrochlorid|20 mg | |
Excipient quantum satis für eine Tablette mit einem Endgewicht von (Bestandteile des Excipienten: Lactose, Stärke, Talk, Magnesium-stearat) | 100 mg |
Die Verabreichung an Tiere eines Produkts, das befähigt ist,
die Aktivität der immunitären Systeme zu stimulieren, äußert
sich in einer Erhöhung des Schocks als Reaktion auf die Ver
abreichung eines Antigens, mit dem das Tier sensibilisiert
worden ist.
Männliche Mäuse mit einem Gewicht von 30 bis 35 g werden auf
intraplantarem Weg mit Rinderserumalbumin sensibilisiert.
8 Tage später erhalten sie dieses Antigen auf intravenösem
Weg. Unter Bedingungen einer minimalen Sensibilisierung er
leiden die Vergleichstiere keinen tödlichen Schock während
dieser letzten Verabreichung.
Das zu untersuchende Produkt wird auf intraplantarem Weg mit
dem Antigen gemischt: ist dieses Produkt ein Adjuvans, wird
es die Sensibilisierung erhöhen und zu einem tödlichen Schock
während einer Verabreichung auf intravenösem Weg führen.
Man bezeichnet als aktive Dosis die Dosis, die eine Mortali
tät entsprechend oder höher als 50% der Tiere herbeiführt.
Ergebnisse | |
Produkt von Beispiel | |
Dosis je Tier in mg | |
4 | |
1 | |
5 | 4 |
Die Verabreichung an Tiere eines Produkts, das befähigt ist,
die Aktivität der immunitären Systeme zu stimulieren, äußert
sich in einer Erhöhung ihrer Reaktionsfähigkeit auf die In
jektion eines immunogenen Produkts.
Männliche Ratten mit einem Alter von 3 Monaten werden auf
intraperitonealem Weg mit Schaf-Erythrozyten sensibilisiert
(Tag 0). 7 Tage später (Tag 7) wird ihre Milz entnommen, und
die Splenozyten werden mit den Schaf-Erythrozyten in Kontakt
gebracht. Man zählt darauf den Prozentanteil der Leukozyten,
um die herum die Erythrozyten Rosetten gebildet haben.
Das zu untersuchende Produkt wird per os täglich vom Tag -1
bis zum Tag 1 verabreicht.
Man bezeichnet als immunostimulierende Dosis die Dosis, die den
bei den Vergleichstieren beobachteten Prozentanteil an Ro
setten um etwa 2 vervielfacht.
Ergebnisse | |
Produkt von Beispiel | |
Dosis je Tier in mg/kg per os | |
3 | |
2 | |
4 | 5 |
Man ermittelt die nicht-letalen Dosen (LD0) der verschie
denen zu untersuchenden Verbindungen nach Verabreichung auf
oralem Weg an die Maus.
Man bezeichnet als LD0 die maximale Dosis, die keine Morta
lität innerhalb von 8 Tagen herbeiführt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind die folgenden:
Produkt von Beispiel | |
LD₀ in mg/kg | |
3 | |
<400 | |
4 | 600 |
5 | <400 |
Claims (3)
1. 3-Amino-pregn-5-en-Derivate sowie deren Additionssalze
mit pharmazeutisch verträglichen Säuren der allgemeinen
Formel I,
worin
X die Gruppe darstellt, in der das Symbol
die α- oder β-Konfiguration bedeutet,
R1 ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe darstellt und
R2 eine Methylgruppe oder einen Glycinyl- oder Alaninylrest bedeutet,
mit der Maßgabe, daß sich die Aminogruppe in 3α-Stellung be findet, wenn X eine Gruppe R1 ein Wasserstoffatom und
R2 einen Methylrest bedeutet, sowie mit der Maßgabe, daß nicht beide Substituenten R1 und R2 gleichzeitig eine Methylgruppe be deuten.
X die Gruppe darstellt, in der das Symbol
die α- oder β-Konfiguration bedeutet,
R1 ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe darstellt und
R2 eine Methylgruppe oder einen Glycinyl- oder Alaninylrest bedeutet,
mit der Maßgabe, daß sich die Aminogruppe in 3α-Stellung be findet, wenn X eine Gruppe R1 ein Wasserstoffatom und
R2 einen Methylrest bedeutet, sowie mit der Maßgabe, daß nicht beide Substituenten R1 und R2 gleichzeitig eine Methylgruppe be deuten.
2. Verfahren zur Herstellung der 3-Amino-pregn-5-en-Derivate
der allgemeinen Formel I gemäß Anspruch 1 sowie von deren Ad
ditionssalzen mit pharmazeutisch verträglichen Säuren, dadurch
gekennzeichnet, daß man ein Amin der allgemeinen Formel II:
in der das Symbol
und X die oben angegebene Bedeutung be sitzen, entweder
und X die oben angegebene Bedeutung be sitzen, entweder
- a) mit Glycin oder Alanin, deren Aminfunktion durch eine
leicht, insbesondere durch saure Hydrolyse oder durch Hydroge
nolyse, abspaltbare Gruppe geschützt ist, umsetzt, danach die
Schutzgruppe entfernt, das Produkt der Formel I, worin R1 ein
Wasserstoffatom und R2 einen Glycinyl- oder Alaninyl-Rest be
deutet und X und das Symbol
die angegebene Bedeutung be sitzen, isoliert und gegebenenfalls in ein Salz überführt, oder - b) mit einem Methylhalogenid umsetzt, dessen Halogen ein
Chlor-, Brom- oder Jodatom ist, und das Produkt der Formel I,
dessen Aminofunktion in 3-Stellung durch einen Methylrest
monosubstituiert ist und worin X und das Symbol
die oben angegebene Bedeutung besitzen, isoliert und gegebe nenfalls in ein Salz überführt, oder - c) für den Fall, daß in dem gemäß b) erhaltenen Produkt R2 ein
Wasserstoffatom bedeutet, dieses Pro
dukt mit Glycin oder Alanin, wie unter a) be
schrieben umsetzt, danach die Schutzgruppe entfernt, das Pro
dukt der Formel I, worin R1 einen Methylrest bedeutet, R2
einen Glycinyl- oder Alaninyl-Rest darstellt und X und das
Symbol
die oben angegebene Bedeutung besitzen, isoliert und gegebenenfalls in ein Salz überführt.
3. Arzneimittel, enthaltend mindestens ein 3-Amino-pregn-5-en-
Derivat oder dessen Salz gemäß Anspruch 1.
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