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Aktenliefter
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Beschreibung Die Erfindung betrifft einen Aktenhefter mit zwei ihrer
ein Gelenk und einen Falz zusammenhängenden Deckeln, wobei an dem Falz nachgiebige
Zungen und an dem gegenüberliegenden Deckel jeweils auf eine Zunge ausgerichtete
Röhrchen befestigt sind.
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Das DE-GM 72 19 844 beschreibt eine Schnellhefter, dessen Zungen
einerseits teilbar sind und andererseits mit einem Kopfteil in eine Deckschiene
an einem Falz eingeschoben werden können. Man kann nach Einschieben des Kopfes Jeder
Zunge in die Deckschiene das Schriftgut auf den Zungen umblättern. Da die Zungen
teilbar sind, kann man nach Teilung der Zungen an jeder Stelle aus dem Hefterinhalt
einzelne Blätter entnehmen oder einfügen, ohne daß der lleftstapel im übrigen gestört
wird. Derartige teilbar Zungen, die auch noch zum Einschieben in die Deckschiene
ausgebildet sind, sind aufwendig und konnten sich in der Praxis nicht durchsetzen.
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Das DE-GM 18 90 230 beschreibt einen Schnellhefter, bei dem an beiden
Deckeln einander gegenüberstehende Zungen angeordnet sind, die jeweils durch eine
druckknopfartige Verbindung miteinander verbindbar sind. Nach Verbinden der Zungenenden
kann man das Schriftgut des Schnellhefters umhlittern und nach Trennen der Zungen
an beiiebiger Stelle einzelne P,lätter pntnehmen und bearbeiten sowie gesondert
abheften. Man benötigt alGordings hier zur Ablage des Schriftgutes eine besondere
Klemmschiene. Im brigen ist die Herstellung solcher teilbaren Zungen aufwendig nnd
auch die Handhabung dieses Schnellhefters ist sehr kompliziert. Denn dit Zungen
tn":sscn jeweils zum WegJegen des Schnellhefters voneinandtr getrennt und für das
Entnehmen von Schriftgut miteinander verbunden weden.
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Das DF-GM 16 99 003 beschreibt.einen Aktenordner, hti dem auf
Röhrchen
abgeheftet wird. Die Lunge der Rollrchen muß mit der jeweiligen Rückenstärke des
Aktenordners übereinstimmen, so daß eine solche Anordnung nur fir einen Aktenordner
mit steifem Rücken geeignet ist.
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Fiir einen Aktenhefter, bei dem sich die Ri.ckenstärke an die Dicke
des jeweiligen Schriftgutstapels anpreßt, ist diese Vorrichtung nicht geeignet.
Die Zungen sind als Schraubenfedern ausgebildet, damit sie auch in Längsrichtung
nachgiebig sind und beim Schließen des Aktenordners zusammengedrtickt werden. Auch
hierdurch können sich Schwierigkeiten ergeben, indem sich einzelne Blätter in den
Schraubengängen der Schraubenfederzungen festklemmen.
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Aufgabe der Erfindung ist eine solche Ausbildung eines Aktenhefters
der genannten Art, daß auch lange Zungen ohne Schwierigkeiten in die Röhrchen eingefuhrt
werden können. Die Röhrchen sollen sich ihrerseits beim Schließen des Aktenhefters
in die Lochungen des Schriftguts einfi1bren, damit das Schriftgut bei geschlossenenm
Aktenhefter auf den Röhrchen liegt.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Röhrchen
fußseitig in einen zu dem von dem Falz abgelegenen Deckelrand gerichteten Kanal
übergehen.
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Die Zungen treten also fußseitig durch die Rohrchen hindurch und
können sich innerhalb des Jeweiligen Kanales in der erforderlichen Weise verschieben,
so daß sich die Zungen beim Schließen oder Cffnen des Aktenhefters zwangsweise und
selbsttätig innerhalb der Kanäle vetschieben. Es kann zu keinen Verklemmungen kommen.
Die Rohrchen können eine beliebige Länge haben. Das Schriftgut kann auf den Zungen
oder Röhrchen abgeheftet werden. Dabei ist das Abheften auf den Röhrchen besonders
sch rif tgutschonend, weil die Lochungen unmittelbar Uber die Röhrchen geschoben
werden. Der Aktenhefter eignet sich sowohl für eine kaufmännische Heftung als auch
fiir eine Buch- oder AmtsheEtung.
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Beim Schließen des Aktenhefters schieben sich die Rörchen in die Löcher
des Schrifgutes ein, so daß das Schriftgut immer auf den Röhrchen liegt. Infolgedessen
eignet sich der Aktenhefter auch fUr eine Hängeablage. Eine Klemmschiene ist nicht
erforderlich. Der Querschnitt der Zungen und Röhrchen kann rechteckig, vieleckig
oder rund sein.
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In weiterer Ausbildung ist vorgesehen, daß Jeweils eine an dem betreffenden
Deckel angeordnete Befestigungsplatte den Kanal aufnimmt und daß das zugehörige
RRwrchen jeweils in Verlangerung des Kanals roher einen können biegsamen Abschnitt
angesetzt ist.
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Die Rohrchen sitzen ihrer biegsame Abschnitte, die nach Art von Filmscharnieren
ausgebildet sind, an der Befestigungsplatte. Damit können sich die Röhrchen in ihrer
Neigung jeweils einstellen und beim Schließen des Aktenhefters in die Lochungen
eintreten. Die Röhrchen passen sicll durch änderung der Neigung an die Dicke des
jeweiligen Schriftgutstapels an.
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Ferner ist vorgesehen, daß die Befestigungsplatte auf der Fußseite
eine den Kanal bildende offene Rinne aufweist. Die Befestigungsplatte wird auf dem
Deckel befestigt, so daß dann die offene Rinne durch den Deckel zu einen ringsum
geschlossenen Kanal abgeschlossen ist.
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Ferner ist vorgesehen, daß das Rijhrchen unter einem spitzen Winkel
von weniger als 45 ° an die Befestigungsplatte angesetzt ist.
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Dadurch erreicht man, daß die Röhrchen mit den Zungen sicher zusammenwirken
und das Schriftgut: aufnehmen. Beim Schließen des Aktenhefters treten keine Störungen
auf.
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Sdiließlich schlagt die Erfindung vor daß die Fußpunkte der Röhrchen
und die Befestigungspunkte der Zungen einen unterschiedlichen Abstand von der Gelenkachse
haben. Durch diese Ausbildung erreicht man, daß sich die Röhrchen unter Einstellung
ihrer Neigung an unterschiedlich dicke Schriftgutstapel besonders gut anpassen und
daß der Aktenhefter für eine Hängeablage brauchbar ist.
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Eine Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden unter Eezugnahme
auf die anliegenden Zeichnungen erliiutert, in denen darstellen: Fig. 1 die konstruktive
Ausbildung einer Mechanik aus RRlrchen und Zunge und Befestigungsplatte, Fig. 2
eine Ansicht des Unterteils der Fig. 1 in Pfeilrichtung II, Fig. 3 einen Schnitt
nach der Linie III-III in Fig. 1, Fig. 4 eine schematisierte perspektivische Ansicht
eines vollstXndigen nktenhefter, Fig. 5 eine Draufsicht auf den geöffneten Aktenhefter,
Fig. 6 einen Schnitt des geschlossenen Aktenhefter, Fig. 7 eine Seitenansicht des
geciffneten Aktenhefters in Entnahmestellung fir das Schriftgut und Fig. 8 eine
Draufsicht zu Fig. 7.
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Fig. 4 zeigt einen Aktenhefter mit zwei Deckeln 1, 2, die iiber ein
Gelenk 3 zusatrimenhngen. Zwischen dem Gelenk 3 und dem Deckel 1 ist ein ein Falz
4 vorgesehen. Ein derartiger Aktenhefter besteht
normalerweise aus
Karton und wird auch als Schnellhefter bezeichnet.
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Das Gelenk 3 ist durch vorgefalzte Linien im dem Karton verwirklicht
und stellt sicher, daß sich der Ri;cken des Aktenhefters an die Stärke des Schriftgutstapels
anpaßt. An dem Falz 4 sind zwei nachgiebige Zungen 5 befestigt. Jede Zunge 5 ist
mitte]s einer Verankerungsplatte 6 in dem Falz 4 gehalten.
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An dem Deckel 2 sind gegenüber jeder Zunge 5 Befestigungsplatten
7 vorgesehen. Jede Befestigungsplatte 7 weist auf der Fußseite eine offene Rinne
auf, die einen Kanal 8 bildet. An dem dem Falz zugewandten Ende der Befestigungsplatte
ist über einen diinnen biegsamen Abscbnitt 9 ein Röhrchen 10 angesetzt. Der Kanal
8 ist gegen den Rand des Deckels 2 gerichtet, der von der Achse des Gelenks 3 abgelegen
ist. Die Winde jedes Kanals S. erweitern sich konisch am Einschubende.
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Die Fig. 1 bis 3 zeigen die Zungen 5 ind die Erchen 10 in Einzeldarstellung.
Jeweils eine Befestigungsplatte 7 stellt einen Sockel für ein Röhrchen 10 dar, das
ihrer einen biegsamen Abschnitt 9 mit der Befestigungsplatte zusanmenhangt. Die
Außenseiten der Rohrehen 10 verji;ngen sich im Bereich der Einführungsöffnung konisch,
damit sich die Röhrchen stufEnlos an die Zungen 5 anlegen. Die Zungen 5 laufen jeweils
in eine Spitze 11 aus, damit sich einerseits das Schriftgut leicht einfädeln läßt
und damit andererseits die Zungen 5 in die Rdhrchen 10 ohne Schwierigkeiten eingeführt
werden können. Sowohl die Röhrchen 10 als auch die Zungen 5 sind als Spitzgießteile
ausgebildet. Aufgrund der Abwinklung 12 der Röhrchen im Fußbereich gegen den jeweiligen
Abschnitt 9 hin, läßt sich das Schriftgut ohne Hemmnisse wieder zurückschlagen.
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Fig. 5 zeigt den Aktenhefter in aufgeschlagenem Zustand. han erkennt
den Schriftgutstapel. 13, der auf die Zungen 5 aufgereiht ist.
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Die Zungen 5 sind in die Röhrchen 10 eingefLthrt und treten mit ihren
Enden aus dem Kanal 8 heraus. Der Schriftgutstapel läßt sich auf den Zungen 5 umblättern.
Fig. 5 zeigt einen Teilstapel 14. An jeder Stelle läßt sich der Schriftgutstapel
trennen. Der Aktenhefter wird durch Zusammenklappen der beiden Deckel geschlossen.
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Fig. 6 zeigt den geschlossenen Zustand. Die Zungen 5 schieben sich
dabei selbsttätig in die Röhrchen 10 bzw. den Kanal 8 ein. Die Anordnung ist in
der Stellung nach Fig. 6 sicher zusammengehalten, so daß fiTr den Schriftgutstapei
1.3 keine Klemmschiene erforderlich ist.
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Die Fig. 7 und 8 zeigen eine Teilung des Schriftgutstapels in zwei
Teilstapel 14 und 15. Die Zungen 5, die verkürzt dargestellt
sind,
sind aus den Röhrchen 10 herausgezogen. Man kann einzelne Blätter aus dem Teilstapei
j5 entnehmen und bearbeiten sowie wieder abheften. Nach Durchführung dieser Arbeiten
werden die Zungen 5 wieder in die Röhrchen 10 eingefiflirt und der Teilstapel 14
wird zurückgeklappt. Dabei verschieben sich die Zungen 5 innerhalb der Röhrchen
10 und der Kanäle 8. Die Röhrchen treten in die Lochungen ein, so daß der Schriftgutstapel
immer auf den Röhrchen ruht.
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