DE3226017A1 - Kunststoff-spreizduebel - Google Patents
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Description
STP
BERG STAPF* ^
PATENTANWÄLTE 3226017
MAUERKIRCHERSTRASSE 45 8000 MÜNCHEN 80
Anwaltsakte 32 320 12. Juli 1982
HILTI Aktiengesellschaft
FL-9494 Schaan Fürstentum Liechtenstein
KUNSTSTOFF-SPREIZDÜBEL
eg
»fW·! 9*82 72· H Telex; 524-S60BERG d Bankkonten: Bayer. Vereinsbank München 4u3100 (BLZ 700 202 10)
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Si fvWniftert Kelle Inlotec 6350 Gr. Il + III Postscheck München 65343-808 (BLZ 70010080)
HILTI AKTIENGESELLSCHAFT IN SCHAAN Fürstentum Liechtenstein
Die Erfindung betrifft einen Kunststoff-Spreizdübel mit einem
Halsbereich und einem mittels eines Spreizelementes radial aufweitbaren·Spreizbereich.
Bekannte Kunststoff-Spreizdübel dienen der Verankerung in
Aufnahmeteilen unterschiedlichsten Materials bzw Aufbaues und besitzen im wesentlichen einen Spreizbereich sowie einen
daran angrenzenden Halsbereich, dessen Wandstärke kleiner als jene des Spreizbereichs ist.
Zur Verankerung werden solche Spreizdübel in eine Bohrung eines Aufnahmeteiles eingeführt und anschliessend in die
sich in Einführrichtung des Spreizdübels verjüngende Zentralbohrung desselben ein Spreizelement vorgetrieben. Dadurch
wird der den verjüngten Abschnitt der Zentralbohrung aufweisende Spreizbereich gegen die Wandung der Bohrung im Aufnahmeteil
radial ausgelenkt.
Um eine ausreichende Verankerung in den Aufnähmeteilen zu
erzielen, bestehen die bekannten Spreizdübel aus Kunststoff mit relativ hoher Festigkeit. Dies führt zu dem Nachteil,
dass bei solchen Spreizdübeln in brüchigen oder druckempfindlichen
Aufnähmeteilen beim SpreizVorgang die Festigkeit des
Aufnahmeteils partiell überschritten wird. Das demzufolge auftretende teilweise Ausbrechen der Bohrung im Aufnahmeteil
beeinträchtigt den Halt des Spreizbereichs.
Die Erfindung schafft demgegenüber einen Spreizdübel, mit dem auch in druckempfindlichen Aufnahmeteilen hohe Verankerungswerte
erzielt werden.
Erfindungsgemäss besteht der Spreizbereich gegenüber dem
Halsbereich wenigstens teilweise aus weicherem Kunststoff.
Bei einem in dieser Art ausgebildeten Spreizdübel wird durch Vortreiben eines Spreizelementes, bspw in Form einer Spreizschraube,
in dessen Zentralbohrung der Spreizbereich radial gegen die Wandung der Bohrung im Aufnahmeteil ausgelenkt.
Der weich ausgebildete Spreizbereich besitzt dank dessen formlicher Anpassungsfähigkeit die Eigenschaft, partielle
Druckspitzen im Bereich der Bohrung des Aufnahmeteils zu unterbinden. Es kommt nicht zum Ausbrechen von Bohrungsteilen
- die Wandung der Bohrung bleibt als vollwertige Angriffsfläche bestehen.
Eine besonders weitreichende formliche Anpassungsfähigkeit
des Spreizbereichs an die Konfiguration des Bohrlochs bzw an die an dieses angrenzenden Zonen wird durch den Einsatz eines
stark kompressiblen weichen Kunststoffs im Spreizbereich erzielt. Beispielsweise beim Setzen des Spreizdübels in Ziegel-Mauerwerk
ist dieser Vorteil von Bedeutung. Dank der Kompressibilität des Kunststoffes kommt es beim Spreizvorgang zu
deutlichem radialem Hintergreifen der die Kammerstege der Ziege] durchtretenden BohrungBnbr.chn.ittc:. Die·?; erhöht den
axialen Verankerungswert des Spreizdübels erheblich.
Der Spreizdübel kann grundsätzlich aus zwei Teilen gefertigt sein. Diesfalls wird der aus weicherem Kunststoff bestehende
Spreizbereich über mechanische oder stoffschlüssige Mittel
mit dem aus Kunststoff höherer Festigkeit bestehenden HaIsbereich zu einer Einheit zusammengefügt. Es ist aber auch
möglich, den Spreizdübel aus einem Stück zu fertigen, wobei sich als Werkstoff ein Thermoplast, im besonderen Polyamid,
bewährt hat.
Nach einem weiteren Vorschlag weist der weichere Kunststoff des Spreizbereichs Schaumstruktur auf. Die Schaumstruktur
kann mit einem modifizierten Polyamid erreicht werden, dem ein Treibmittel, bspw Stickstoff, zugeführt wird. Beispielsweise
kann mit einer Zugabe von 3 Gewichtsprozenten Treibmittel eine Gewichtsreduzierung des Spreizdübels von bis zu
50 % erreicht werden. Modifiziertes Polyamid begünstigt die Weichheit des Dübels zusätzlich.
Die Herstellung einstückiger Spreizdübel erfolgt in der Weise , dass der Thermoplast unter Druck von der den dünnwandigeren
Halsbereich schaffenden Seite her in eine Spritzgussform eingebracht wird. In dem von der Angussstelle entfernten,
den dickwandigeren Spreizbereich formenden Abschnitt der Spritzgussform kann sich so bei relativ niedrigem Druck
ungehindert eine Schaumstruktur ausbilden. In dem die Angussstelle aufweisenden Abschnitt tritt gegen Ende des Einspritzvorganges
hoher Druck auf, der in Zusammenwirkung mit der raschen Abkühlung des dünnwandigen Halsbereichs die Ausbildung
einer Schaumstruktur hier zumindest weitgehend unterbindet.
Die aufgezeigte Spritztechnik erlaubt die Erzielung eines gesteuerten Ueberganges des Bereichs weichen Kunststoffs in
den daran anschliessenden Bereich harten Kunststoffs. In Weiterbildung der Erfindung überragt der weichere Kunststoff
den Halsbereich axial. Der an den Halsbereich angrenzende axiale Bereich des Halsbereichs besteht zweckmässig aus
härterem bzw weniger porösem Kunststoff und gewährleistet so einen guten Gewindeangriff, gute Schraubenführung sowie Biegesteifigkeit
.
Derselbe Effekt ist bei einem zweiteiligen Spreizdübel erzielbar. Mit Vorteil umgibt der weichere Kunststoff den härteren
Kunststoff radial. Der härtere Kunststoff ist in Form eines vom Halsbereich in Setzrichtung ragenden rohrförmigen
Ansatzes des letzteren vorhanden. Auf den Ansatz wird als Zweitteil der weichere Kunststoff des Spreizbereichs im
Spritzgussverfahren aufgebracht.
Bei einem Spreizdübel der voran aufgezeigten Art ist der Gewindeeingriff der Spreizschraube zweckmässig in den Bereich
mit härterem Kunststoff gelegt. Die Zentralbohrung wird deshalb hier im lichten Durchmesser kleiner als der
Gewindedurchmesser der Spreizschraube bemessen sein.
Um ein Aufbauchen des dem Gewindeangriff der Spreizschraube dienenden Bereichs beim Vortreiben der Spreizschraube in
diesen zu unterbinden bzw die Beibehaltung des Gewindeeingriffs sicherzustellen, ist dieser Bereich bspw von einem
Stützring aus Stahl umfasst. Letzterer kann auch im Zuge des Spritzverfahrens in die Dübelwandung eingeschlossen werden.
Als alternative Massnahme hat sich das Aufbringen von Rippen und dgl Verstärkungsmitteln am besagten Bereich bewährt.
Die Erfindung sei nachstehend anhand einer Zeichnung, die Ausführungsbeispiele wiedergibt, näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Einen Spreizdübel mit Spreizelement im Längsschnitt,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Spreizdübel nach
Fig. 1, gemäss Schnittverlauf II-II, '
Fig. 3 eine andere Ausführungsform eines Spreizdübels
mit Spreizelement im Längsschnitt.
Der insgesamt mit 1 bezeichnete Spreizdübel ist im wesent- * liehen hülsenförmig ausgebildet. Er setzt sich aus einem .
Halsbereich A aus weitgehend homogenem Kunststoff und aus einem stoffschlüssig in Setzrichtung daran anschliessenden
Spreizbereich zusammen. Der Spreizbereich weist Schaumstrüktur mit sich in Setzrichtung vergrössernder Porösität auf
und ist somit materialmässig weicher als der Halsbereich A.
Der Spreizdübel 1 ist von einer Zentralbohrung 2 mit in Einführrichtung
gestuft kleiner werdendem Durchmesser durchsetzt. Einführrichtungsseitig mündet die Zentralbohrung 2 in
den Kreuzungsbereich zweier Längsschlitze 3 im Spreizbereich. Der Spreizbereich hat eine grössere Wandstärke als der Halsbereich A. Ein längsgeschlitzter Stützring 4 aus Stahl umgreift
einen hinteren Bereich des Spreizbereichs.
Die Fig. 2 zeigt unter anderem den Querschnitt des Stützringe
s 4.
Zum Setzen wird der Spreizdübel 1 in eine Bohrung eines Aufnahmeteils
(nicht gezeigt) eingeführt. Anschliessend wird in die Zentralbohrung 2 eine insgesamt mit 5 bezeichnete Spreizschraube
unter Drehen vorgetrieben. Ein Gewindeschaft 6 schafft dabei einen sicheren Gewindeeingriff in der inneren
verengten Zone der Zentralbohrung 2, während ein vorderseitiger Spreizstift 7 der Spreizschraube 5 in den Kreuzungsbereich
der Längsschlitze 3 vordringt. Der Spreizbereich wird dadurch gegen die Wandung der den Spreizdübel 1 aufnehmenden
Bohrung radial ausgelenkt.
Die Kompressxbilität bzw Weichheit des aus einer Schaumstruktur bestehenden Spreizbereichs stellt sicher, dass dabei
keine das Material bzw den Aufbau des Aufnahmeteiles zerstö-
renden Drücke auftreten. Damit ist ein hoher Verankerungswert des Spreizdübels 1 gewährleistet.
Der Spreizdübel nach Fig. 3 ist insgesamt mit 11 bezeichnet. Er weist wiederum einen mit'A bezeichneten Halsbereich aus
hartem Kunststoff auf. An diesen schliesst sich ein rohrförmiger
Ansatz 12 mit kleinerem Aussendurchmesser an. Der Ansatz
12 ist mit Längsschlitzen 13 (nur einer sichtbar) versehen, die in die im Bereich des Ansatzes verjüngte Zentralbohrung
14 einfallen. Ferner trägt der Ansatz 12 mantelseitig sägezahnförmige Vorsprünge 15. Letztere schaffen einen
verschiebefesten Verbund mit einer Ummantelung■16 aus weichem,
Schaumstruktur aufweisendem Kunststoff. Beim spritztechnischen Aufbringen der Ummantelung 16 ist aufgeschäumter
Kunststoff durch die Längsschlitze 13 in die Zentralbohrung 14 vorgedrungen, was die Funktionstüchtigkeit des Spreizdübels
11 nicht beeinträchtigt.
Der Ansatz 12 bildet zusammen mit der Ummantelung 16 den
Spreizbereich, der durch Vortreiben eines nagelartigen Spreizelementes 17 zur Verankerung radial geweitet wird. Durch die
Nachgiebigkeit der- weichen Ummantelung 16 werden wiederum das Material bzw den Aufbau des Aufnahmeteiles zerstörende
Drücke verhindert.
Claims (1)
- HILTI AKTIENGESELLSCHAFT IN SCHAAN Fürstentum LiechtensteinPatentansprücheKunststoff-Spreizdübel mit einem Halsbereich und einem mittels eines Spreizelementes radial aufweitbaren Spreizbereich, dadurch gekennzeichnet, dass der Spreizbereich gegenüber dem Halsbereich (A) wenigstens teilweise aus weicherem Kunststoff besteht.Spreizdübel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der weichere Kunststoff stark kompressibel ist.Spreizdübel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der weichere Kunststoff Schaumstruktur aufweist.4. Spreizdübel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der weichere Kunststoff den Halsbereich (A) axial überragt.5. Spreizdübel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der weichere Kunststoff den härteren Kunststoff radial umgibt.
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