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Durch Druckwasser wirkende Schottärschließanlage für Schiffe. Die
Erfindung betrifft eine Einrichtung an mit Druckwasser betriebenen Schottürschließanlagen
für Schiffe, bei der alle Türen von einer Zentrale, z. B. der Brücke, aus, und die
einzelne Tür an Ort und Stelle durch Bewegen von die Druck- und die Abwasserleitungen
beherrschenden Ventilen geöffnet oder geschlossen werden können. Diese Einrichtung
besteht darin, daß die Ventile mit einer Überströmleitung versehen sind, durch die
in der Mittelstellung der Ventile die Druck- und Abwasserrohre kurzgeschlossen werden
können, damit man alsdann die Türen unter Ausschaltung des Druckwassergetriebes
durch ein mechanisch zu betätigendes Getriebe (das Deckgestänge) bedienen kann.
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Die Einrichtung ist dabei so beschaffen, daß beim Gefahrschalten auch
diejenigen Türen geschlossen werden, deren Ventile dabei gerade auf Überströmen
stehen.
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Ferner können die Türventile auch mittels des Brückenventiles auf
Überströmen geschaltet werden.
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Schließlich ist die Einrichtung noch mit Mitteln versehen, durch die
die Ventile beim Aufhören des Wasserdruckes selbsttätig in die Überströmstellung
gebracht werden.
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Die Zeichnung zeigt eine schematische Darstellung einer mit Ventilen
gemäß der Erfindung versehenen Schottürschließanlage. Die Einrichtung und Wirkungsweise
der Gesamtanlage ist folgende: Die Pumpe i saugt mit ihrer Saugleitung 2 aus einem
Flüssigkeitsbehälter 3, der durch die Leitung q. mit dem Abflußrohr des Brükkenventiles
5 verbunden ist. Die Druckleitung 6 führt in den Druckraum des Brückenventiles 5
mittels dessen wahlweise die Saug-oder Druckleitung der Pumpe auf die das Schiff
durchziehenden Rohre 7 und 8 geschaltet werden. kann.
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Das Öffnen und Schließen der Türen kann entweder durch Druckwasser
oder von Hand erfolgen. Sollen die Türen durch Druckwasser geöffnet werden, so wird
durch geeignete Verschiebung des Brückenventiles das Rohr 7 an die Druckleitung
6, und das Rohr 8 an die Saugleitung 7 der Pumpe angeschlossen; zwecks Schließens
der Türen wird Röhr 8 an die Druckleitung 6 und Rohr 7 an die Saugleitung q. angeschlossen.
In beiden Fällen ist es aber möglich, eine geschlossene bzw. offene Tür an Ort und
Stelle durch geeignete Verstellung des Türventiles zu öffnen bzw. zu schließen.
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Von den Hauptrohren 7 und 8 führen Abzweigungen g, io zu jedem der
an den Schotttüren befindlichen Türventile i i.
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Von jedem Türventil führt eine Leitung 12 nach dem oberen und eine
Leitung 13 nach
dem unteren Ende eines Zylinders 14, in dem sich
ein Kolben 15 verschieben läßt, der seine Bewegung durch eine Zahnstange 16 auf
einen Antrieb 17 überträgt. Dieser sitzt auf einer Welle 18, die mittels ihres Triebes
i9 die mit einer Zahnstange 2o versehene Schottür 21 bewegt.
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Kommt die Leitung 13 unter Druck, so wird der Kolben 15 des Zylinders
14 und mit ihm die Zahnstange 16 gehoben und dadurch werden Trieb 17, Welle 18 und
Trieb i9 gedreht, welch letzterer dann mittels der Zahnstange 2o die Tür 21 öffnet.
Die Leitung 13 kann unter Druck gebracht werden durch die Schaltungen 6, 7, 9, 13
(das Brückenventil 5 befindet sich in der äußersten linken Stellung und das Türventil
i i in der untersten Stellung) oder durch 6, 8, 10, 13 (das Brückenventil s befindet
sich in der äußersten rechten Stellung und das Türventil i i in der obersten Stellung.
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Kommt die Leitung 12 unter Druck, .so schließt der Trieb i9 die Tür.
Hierzu ist die Schaltung 6, 7, 9, 12 (das Brückenventil 5 befindet sich in der äußersten
linken Stellung und das Türventil i i in der obersten Stellung)- oder 6, 8, io,
12 erforderlich (das Brückenventil 5 befindet sich in. der äußersten rechten Stellung
und das Türventil i i in der obersten Stellung). Um eine Tür von Hand zu bewegen,
dreht man die Welle 22 und dadurch die beiden Kegelräder 23 und die Welle 18 nebst
Trieb i9, und zwar zum "öffnen in der einen und zum Schließen in der anderen Richtung.
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Damit beim Handbetrieb das in den Leitungen befindliche Wasser keinen
Widerstand leistet, ist die Überströmleitung in den Ventilen vorgesehen, durch die
das Wasser von der einen auf die andere Seite des Kolbens 15 gelangen kann. Um dies
zu erreichen, sind sowohl das Brückenventil als auch die Türventile so ausgebildet,
daß ein Überströmen des Wassers zwischen den Leitungen 7 und 8 oder 13 und 12 ermöglicht
ist. -Das Brückenventil ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein Gleitschieber
5, der mit einer Ausnehmung 24 von solcher Gestalt oder Länge versehen ist, daß
bei der Mittelstellung das Rohr 7 und das Rohr 8 mittels der Ausnehmung 24 unmittelbar
miteinander verbunden sind.
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Die Schieber i i der Türventile sind ebenfalls mit einer Ausnehmung
25 versehen, so daß bei der Mittellage des Schiebers, wie in der Figur dargestellt,
die beiden Enden des Zylinders 14 durch die Rohre 13, 12 und die Ausnehmung 25 in
unmittelbare Verbindung miteinander gesetzt sind.
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Am Türventil ist ein federbelasteter Kolben 26 dargestellt, der von
unten gegen den langen Arm des zum Bewegen des Schiebers ii von Hand dienenden Hebels
27 drückt. Dieser Kolben 26 dient dazu, den Schieber i i für gewöhnlich in seiner
Mittelstellung zum Überströmen zu halten, gu welchem Zwecke er ständig den langen
Arm des Hebels gegen den Kolben 28 drückt, der von der Klinke 29 in solcher Stellung
gehalten wird, daß er als Anschlag für den Hebel 27 in dessen Mittelstellung dient.
Die Klinke 29 ist mit dem Bilgeschwimmer verbunden und wird bei Wassereinbruch in
das Schiff durch den steigenden Bilgeschwimmer ausgelöst. Der unter dem Druck im
Rohr 7, 9 stehende Kolben 28 kann dann niedergehen und verstellt durch den Hebel
27 den Schieber i i derart, daß der Kanal 12 mit dem Druckrohr 9 verbunden wird
und die Tür gut schließt.
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Es sei noch darauf hingewiesen, daß bei der äußersten rechten Stellung
des Brückenventiles 5 jederzeit Druck von 6 zu 8 und io gelangen kann, wodurch das
Türventil ii aus seiner höchsten oder seiner mittelsten Stellung in die unterste
Stellung gedrückt wird und die Verbindung der Leitungen 6, 8, io, 12, durch welche
die Tür geschlossen wird, entsteht.
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Das Brückenventil 5 kann entweder von Hand oder durch zwei Kolben
30, 31, die unter dem Einfluß eines Ventiles 32 stehen, bewegt werden. Der Kolben
3o arbeitet in einem Zylinder 33 und der Kolben 31 in einem Zylinder 34. Wird das
Ventil 32 durch den Handhebel 35 nach rechts bewegt, so wird dadurch der Durchlaß
36 frei und das Druckwasser fließt von dem Raum über dem Ventil 5 durch den Durchlaß
36, Leitung 37 in den Zylinder 33 und bewegt den Kolben 30 und das Ventil 5 nach
rechts, während das im i Zylinder-34 befindliche Wasser durch das Rohr 38, den Durchlaß
39 in die Ausnehmung des Ventiles 32 und von dort aus durch den Auslaß 40, die Leitung
41 zur Leitung 4 geht. Wird das Ventil 32 nach links bewegt, so kommt der
Kolben 31 unter Druck, während der Kolben 30 mit der Saugleitung in Verbindung
steht, wodurch sich also das Ventil 5 nach links bewegen wird. .
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Die Kolben 30 und 31 werden nach innen durch Federn 42 gepreßt,
welche in Gehäusen 43 angeordnet sind. Die Gehäuse 43 sind lose in die hohlen Räume
der Kolben 30 und 31 eingesetzt, und das Druckwasser kann in diese hohlen
Räume gelangen. Die äußerenEnden der Gehäuse43 gleiten in Büchsen44. Das Ventil
32 besitzt eine. längliche Aushöhlung, welche in der mittleren Stellung des
Ventiles 32 die beiden Durchlässe 36, 39 verbindet und dadurch die Räume in den
Zylindern 33, 34 kurz schließt. Befindet sich also das Ventil 32 in dex aus der
Zeichnung ersichtlichen
Lage, so sind die Drücke in den Zylindern
33, 34 ausgeglichen und die Federn 42 können das Hauptventil 5 in die Mittelstellung
selbsttätig bringen, wodurch die Leitungen 7 und b miteinander durch die Aushöhlung
24 des Ventiles 5 verbunden sind. Wenn der Druck in den Leitungen beispielsweise
fällt, z. B. wenn die Pumpe i zu arbeiten aufhört, so können die Kolben
30 und 31 nicht unter Druck durch das Ventil 3:2 gesetzt werden. In
diesem Falle bringen also die Federn 42 das Ventils auch wieder in seine mittlere
Stellung.
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Die Wirkungsweise des Türventiles ii ist folgende: Die Hauptleitung
7 befindet sich gewöhnlich unter Druck, so daß beim Herabdrücken des Ventiles i
i in die Öffnungsstellung für die Tür folgende Verbindung entsteht: 6, 7, 9, 45,
46, 47, 25 und 13. Wird das Ventil i i in die höchste Stellung zum Schließen der
Tür bewegt, so entsteht folgende Verbindung: 6, 7, 9, 45, 46, 47, 25, 12-Befindet
sich das Ventil i i in der mittelsten Stellung, so ist Druckausgleich vorhanden.
Befinden sich die Leitungen 7 -und 8 unter Druck, so wird das Ventil i i in die
unterste Stellung gepreßt, wodurch sich die Tür schließt. Es besteht dann folgende
Verbindung: 6, 8, io, kleine Öffnungen im Ventil i t und Leitung 12. Wünscht jemand
die Tür zu öffnen, um durch diese hindurchzutreten, so zieht er den Hebel 48 nach
unten, wodurch das Ventil i i in die höchste Stellung gelangt und damit die Leitung
13 freigibt. Die Verbindung ist dann folgende: 6, 8, io, Leitung 13. Sofort, nachdem
der Hebel 27 wieder losgelassen wird, geht das Ventil i durch die Einwirkung
des Druckwassers nach unten und stellt wieder die Leitung für den Abschluß der Tür
von 6 über 8 nach io durch 12 her.