DE3223133C2

DE3223133C2 - Entformungseinrichtung für eine Preß- bzw. Spritzgußform zum Herstellen plattenförmiger Informationsträger auf Kunststoffbasis

Info

Publication number: DE3223133C2
Application number: DE19823223133
Authority: DE
Inventors: Dieter Ing.(grad). 3000 Hannover Leiß
Original assignee: Polygram Gmbh, 2000 Hamburg
Priority date: 1982-06-21
Filing date: 1982-06-21
Publication date: 1987-03-19
Also published as: JPS595017A; DE3223133A1

Abstract

Beim Pressen bzw. Spritzgießen von plattenförmigen Informationsträgern, insbesondere Schallplatten, ist es wichtig, daß beim Öffnen der Form der ausgeformte Informationsträger (3) in einer Formhälfte (2) festgehalten wird und dann anschließend nach dem Öffnen der Form hieraus leicht entnommen werden kann. Um hier mögliche Funktionsstörungen der randseitigen Halter im Betriebsablauf mit Sicherheit zu vermeiden, wird vorgeschlagen, als Halter Keile (7) vorzusehen, die zyklusgesteuert in der Formtrennebene vor- und zurückbewegbar sind. Weiterhin wird vorgeschlagen, das Entnehmen des ausgeformten Informationsträgers (3) aus der geöffneten Form mittels eines im Mittenbereich der Form (2) vorgesehenen Druckgasventils (10, 101 . . . 104) zu erleichtern, das bei Druckgaszufuhr den Informationsträger leicht anhebt und gleichzeitig Druckgas in den Raum zwischen Informationsträgern und Formoberfläche ausströmen läßt.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Entformungseinrichtung für eine zwei gegeneinander bewegbare Formhälften mit darauf aufgespannten Matritzen aufweisende Preß- bzw. Spritzgußform zum Herstellen plattenförmiger Inforamtionsträger auf Kunststoffbasis, bestehend aus außerhalb des randseitigen Formquetschspaltes angeordneten Haltern zum Festhalten der in der Form hergestellten Platte in der einen Formhälfte beim Öffnen der Form sowie aus einem im Zentrumspannelement für die Matritzenaufspannung integrierten Druckgasventil mit einer zyklusgesteuerten Druckgaszuführung.
Eine Entformungseinrichtung für die Form einer Schallplattenpresse dieser Art ist durch die DE-OS 15 04 959 bekannt. Die randseitigen Halter, die an einer Formhälfte angeordnet sind, ragen hierbei während des Preßvorganges in den äußeren Randraum des Formquetschspaltes hinein und sind so ausgebildet, daß der Materialquetschrand in Form des durch die Formquetschspalte nach außen hindurchtretenden Kunststoffmaterials zwischen den Halter und die Formhälfte zu liegen kommt, in der die ausgeformte Platte beim Öffnen der Form zunächst noch bleiben soll. Zur Unterstützung der Festhaltefunktion dieser Halter kann zusätzlich ein ringförmiger Bereich der auf die betreffende Formhälfte aufgespannten Matrize angerauht sein.
Aus der DE-OS 15 04 959 ist ferner bekannt, zur Entformung der Platte aus einer Formhälfte eine Entformungseinrichtung im Zentrumspannelement vorzusehen, die ein integriertes Druckgasventil aufweist. Dabei wird beim Öffnen der Preßform das Zentrumspannelement mittels des Druckgases vorgeschoben, das dann zwischen Schallplatte und Matrize tritt und dieselben voneinander löst. Zur Entformung der Platte aus einer der Formhälften können ferner seitlich am Formaußenrand angeordnete und zwischen Formhälfte und Quetschrand eindringende Anhebe- und Belüftungskeile vorgesehen sein.
Wie die Praxis zeigt, können die Halter vom Kunststoffmaterial umströmt werden und geraten dabei außer Funktion. Weiterhin entstehen beim Anrauhen der Matrizen lose Materialpartikel, die die Matrize direkt beschädigen können bzw. in die Matrize gelangen und dann zu Matrizenbeschädigungen führen. Außerdem kann die durch Anrauhen erzeugte Haltekraft nicht definiert werden. Schließlich können auch die Anhebe- und Belüftungskeile am Informationsträgeraußenrand zu einem kurzwelligen Höhenschlag führen. Auch besteht hierbei die latente Gefahr einer direkten Beschädigung der zu entformenden Platte und der Matrize.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Entformungseinrichtung der vorerwähnten Art dahingehend zu verbessern, daß im praktischen Betrieb mögliche Funktionsstörungen und Beschädigungen der fertigen Platte mit Sicherheit ausgeschlossen sind.
Ausgehend von einer Entformungseinrichtung der einleitend beschriebenen Art wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß das Umströmen der Halter mit Sicherheit dann vermieden werden kann, wenn der Materialquetschrand erst am Ende eines Plattenformvorganges durch Einfahren eines Haltekeils in den äußeren Randraum des Formquetschspaltes gegen den äußeren Rand der unteren Formhälfte vorgenommen wird. Darüber hinaus kann in sehr vorteilhafter Weise auf am Formaußenrand wirksame Anhebe- und Belüftungskeile verzichtet werden, wenn entsprechend der Erfindung auch in der Formhälfte, in der die ausgeformte Platte beim Öffnen der Form zunächst noch festgehalten wird, ebenfalls von einem im Zentrumspannelement vorgesehenen Druckgasventil Gebrauch gemacht wird, das bei gleichzeitigem Anheben der Platte über den Ventilkopf Druckgas in den Raum zwischen Platte und Matrize einströmen läßt.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 2 angegeben.
Anhand eines Ausführungsbeispieles soll die Erfindung im folgenden noch näher erläutert werden. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1, 2 die Funktion der zyklusgesteuerten Keile erläuternde Schnittdarstellungen des Formenrandes;
Fig. 3 eine ausschnittsweise Darstellung des Formmittelteiles mit dem in das jeweilige Zentrumspannelement für die Matrizenaufspannung integrierten Druckgasventil;
Fig. 4 eine Schnittdarstellung einer Preßform in der Öffnungsphase;
Fig. 5 eine Schnittdarstellung der die Platte noch enthaltenden Formhälfte bei geöffneter Form in der Entformungsphase.
Die Fig. 1 und 2 stellen in einer Ausschnittsdarstellung den rechten Rand einer Plattenpresse mit einer oberen Formhälfte 1 und einer unteren Formhälfte 2 im geschlossenen Zustand dar. Auf beide Formhälften ist jeweils eine Matrize 11 bzw. 21 aufgespannt. Ihre randseitige Verspannung erfolgt jeweils mit einem Haltering 12 bzw. 22.
Beim Ausformen eines plattenförmigen Informationsträgers 3 in der Form gelangt ein Teil des Kunststoffes durch den randseitigen Formquetschspalt 4 in den äußeren Randraum 5, der hier im wesentlichen durch die Halteringe 12 und 22 gebildet ist. Dieser als Materialquetschrand 31 bezeichnete Anteil des durch den Formquetschspalt 4 ausgetretenen Kunststoffes bietet eine geeignete Angriffsfläche für am Formumfang verteilt angeordnete Halter. Ein solcher Halter besteht aus einem Keil 7, der in der Trennebene der Formhälften mittels eines hydraulischen Antriebs 8 am Ende eines Plattenausformvorgangs, wie Fig. 2 zeigt, in den Randraum 5 hineingeschoben wird und dabei den Materialquetschrand 31 nach unten gegen den Haltering 22 und den Rand der Matrize 21 der unteren Formhälfte 2 drückt. Da der Keil 7 immer erst dann in den Randraum 5 eingreift, wenn sich der Materialquetschrand 31 bereits gebildet hat, ist ein Umfließen des Halters vom Kunststoffmaterial und die hierdurch verursachte Funktionsstörung nicht möglich.
Außer den in der Trennebene der Formhälften vor- und zurückbewegbaren Keilen 7 im Zyklus der Plattenfertigung weist die Entformungseinrichtung zusätzlich, wie der zentrale Ausschnitt der Form nach Fig. 3 zeigt, eine weitere, mit Druckgas arbeitende Entformungshilfe auf. Die auf die Formhälften 1 und 2 aufgespannten Matrizen 11 und 21 sind in der Mitte mittels eines Zentrumspannelementes 13 und 23 an der jeweiligen Formhälfte befestigt. In jedes dieser Zentrumspannelemente 13 und 23 ist ein Druckgasventil integriert. Das Druckgasventil im Zentrumspannelement 13 besteht aus einem rohrförmigen Ventilstempel 9, der an seinem freien Ende in einen Ventilkopf 91 mit trapezförmigem Querschnitt ausmündet. Das Druckgas wird über die Bohrung 92 in den Zwischenraum 93 zwischen dem Zentrumspannelement 13 und dem Ventilstempel 9 eingeleitet.
In entsprechender Weise besteht das in das Zentrumspannelement 23 integrierte Druckgasventil aus dem Ventilstempel 10 mit einem flanschartigen Ventilkopf 101, der an seinem freien Ende in den das Mittelloch der Platte formenden Stift 102 übergeht und im geschlossenen Zustand der Form im rohrförmigen Ventilstempel 9 des in das Zentrumspannelement 13 in der oberen Formhälfte 1 integrierten Druckgasventils eingreift. Die Druckgaszufuhr erfolgt hier über die Bohrung 103 in den Zwischenraum 104 zwischen dem Zentrumspannelement 23 und dem Ventilstempel 10.
Die Wirkungsweise der Druckgasventile soll nun noch anhand der Fig. 4 und 5 näher erläutert werden.
Fig. 4 zeigt den Querschnitt einer Form, bei der der Ausformungsvorgang des plattenförmigen Informationsträgers 3 bereits beendet ist und die Form sich öffnet. Die Keile 7 sind hierbei in den äußeren Randraum 5 eingefahren und drücken den Materialquetschrand 31 gegen die untere Formhälfte 2. Zum Zeitpunkt des Öffnens wird im Druckgasventil Druckgas - durch Pfeile angedeutet - zugeführt und über den Gasdruck bewirkt, daß sich der Ventilstempel aus dem Zentralspannelement 13 herausbewegt, wodurch die Druckgaszufuhr in den Raum zwischen der Matrize 11 der oberen Formhälfte 1 und dem Informationsträger 3 freigegeben wird. Zugleich stützt sich der Ventilkopf 91 des Ventilstempels 9 gegen den Informationsträger 3 ab und unterstützt auf diese Weise die Festhaltefunktion der Keile 7.
Fig. 5 zeigt die untere Formhälfte 2 nach dem Öffnen der Form zum Zeitpunkt der Entformung des Informationsträgers 3 aus dieser Formhälfte. Die Keile 7 sind in dieser Phase bereits wieder in ihre Ausgangsstellung zurückgekehrt, haben also den Materialquetschrand 31 freigegeben. Gleichzeitig wird nun Druckgas dem dieser Formhälfte zugeordneten Druckgasventil - durch Pfeile angedeutet - zugeführt und damit eine Hubbewegung des Ventilstempels 10 bewirkt. Bei dieser Hubbewegung wird der Informationsträger 3 über den flanschartigen Ventilkopf 101 leicht angehoben und zugleich die Druckgaszufuhr in den Zwischenraum zwischen der Matrize 21 und dem Informationsträger 3 freigegeben. Auf diese Weise läßt sich der Informationsträger 3 leicht entformen, ohne daß hierdurch, wie bei randseitigen Anhebe- und Belüftungskeilen, die Gefahr von Beschädigungen bzw. eines Höhenschlags gegeben ist.

Claims

1. Entformungseinrichtung für eine zwei gegeneinander bewegbare Formhälften mit darauf aufgespannten Matritzen aufweisende Preß- bzw. Spritzgußform zum Herstellen plattenförmiger Informationsträger auf Kunststoffbasis, bestehend aus außerhalb des randseitigen Formquetschspaltes angeordneten Haltern zum Festhalten der in der Form hergestellten Platte in der einen Formhälfte beim Öffnen der Form sowie aus einem im Zentrumspannelement für die Matritzenaufspannung integrierten Druckventil mit einer zyklusgesteuerten Druckgaszuführung, dadurch gekennzeichnet, daß die Halter in der Formtrennebene vor- und zurückbewegbare zyklusgesteuerte Keile (7) sind, die bei gleichzeitiger Druckgaszufuhr über das Druckgasventil (9, 91 . . . 93) der anderen Formhälfte (1) durch eine Vorwärtsbewegung gegen den der einen Formhälfte (2) abgewandten Randflächenbereich des aus der Formquetschspalte (4) nach außen ausgetretenen Kunststoffmaterials andrückbar sind und die anschließend bei gleichzeitiger Druckgaszufuhr über das Druckgasventil (10, 101 . . . 104) der einen Formhälfte (2) in ihre Ausgangsstellung zurückbewegbar sind.

2. Entformungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilstempel (10) des Druckgasventils (10, 101 . . . 104) der einen Formhälfte (2), der an seinem freien Ende in einen Stift (102) zum Formen des Plattenmittellochs übergeht, zum Anheben der Platte (3) einen flanschartigen Ventilkopf (101) aufweist, der bei Druckgaszufuhr im Sinne einer Ventilöffnung aus dem Zentrumspannelement (23) herausbewegbar ist.