DE3221855C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Sägeblatt nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Ein Sägeblatt dieser Art ist in der DE-PS 28 49 760 beschrieben und dargestellt. Bei dieser vorbekannten Ausgestaltung ist ein durch einen durchgehenden Streifen gebildetes Sägeblatt vorgesehen, das an seinem frontseiti­ gen Rand mit Zähnen versehen und auf seinen Breitseiten hohlgeschliffen ist.

Beim Sägen entstehen bekanntlich Schnittabfälle, d. h. Sägespäne oder Sägemehl, und diese Schnittabfälle behindern den Sägevorgang je nach Umständen mehr oder weniger stark. Sie können am Sägeblatt haften bleiben und dabei eine starke Reibung zwischen dem Sägeblatt und dem zu schneidenden Objekt erzeugen, wodurch eine schädliche Erwärmung oder ein Klemmen resultiert. Auch kann auf den Seitenflächen der Zähne in der Umgebung des Zahngrundes eine das Schneiden beeinträchtigende Kaltaufschweißung von Sägemehl entstehen. Die vorbeschriebenen Schwierigkei­ ten stellen sich insbesondere dann ein, wenn die Abführung der Schnittabfälle unzureichend ist. Bei einem Sägeblatt der vorliegenden Art ist die Abführung der Schnittabfälle deshalb problematisch, weil es nur eine verhältnismäßig geringe Oszillationsbewegung ausführt, d. h., es ist davon auszugehen, daß der größte Teil der Zähne sich immer im Schnittbereich des zu schneidenden Objektes befindet, weil er aufgrund der geringen Oszillationsbewe­ gung aus dem Schnittbereich nicht herausgelangt.

Bei der eingangs angegebenen vorbekannten Ausgestaltung steht zur Abführung der Schnittabfälle lediglich der Hohlschliff zur Verfügung, wodurch ein verhältnismäßig kleiner Freiraum zur Abführung der Schnittabfälle vorgege­ ben ist. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die Zähne verhältnismäßig klein sind und deshalb dieser Freiraum ebenfalls sehr klein ist. Außerdem stellen die Breitseiten des Sägeblattes eine verhältnismäßig große Reibungsfläche dar, wodurch im Betrieb des Sägeblattes eine verhältnis­ mäßig große Reibung und daraus resultierende Wärme erzeugt wird, die das zu behandelnde Gewebe reizen und zum Bluten anregen. Hierdurch werden die Handhabung beim Eingriff und der Heilungsprozeß erschwert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sägeblatt der eingangs bezeichneten Art so auszugestalten, daß bei Gewährleistung einer befriedigenden Abfuhr des Schnittabfalls eine schonende Behandlung des zu behandeln­ den Gewebes erreicht wird.

Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Die erfindungsgemäße Ausgestaltung führt zu einer wesent­ lichen Verringerung der Berührungsfläche zwischen dem Sägeblatt und dem zu schneidenden Objekt, weil im Schnitt­ bereich im wesentlichen nur das die Zähne tragende streifenförmige Element bzw. der Rand der Ausnehmung mit dem Gewebe in Berührung steht. Hierdurch wird die Reibung wesentlich verringert und das anliegende Gewebe weniger gereizt und zum Bluten angeregt. Dies ermöglicht eine verbesserte Sicht auf die Schnittstelle und genauere Schnitte. Aufgrund der verringerten Reibung werden auch Hitzeschäden am zu trennenden Gewebe vermieden, wodurch aufgrund der verringerten Reizung insgesamt ein schnellerer Heilungsprozeß gewährleistet ist. Dabei ist festzustellen, daß das Vorhandensein des schmalen Randbereichs der Ausnehmung der Bestrebung, bei Gewähr­ leistung einer befriedigenden Abführung des Schnittabfalls die Reibung zu verringern, in der Praxis nicht entgegen­ steht. Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung steht außerdem ein großer Freiraum für die Abführung des Schnittabfalls zur Verfügung, wodurch Reibung weiter verringert und eine Verpappung durch Knochenmehl vermieden wird. Die erreichbare vorteilhafte Abführung besteht aufgrund der Tatsache, daß im Bereich der Ausnehmung das Sägeblatt bei seiner Oszillation keinen Einfluß auf die Schnittabfälle ausübt und diese deshalb leichter abgeführt werden können. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ermöglicht somit ein kühles Sägen, was beim vorliegenden Verwendungszweck des Sägeblattes angestrebt wird. Bei einem Sägevorgang mit Spülung kann die verwendete sterile Spülflüssigkeit den Schnittabfall wirksam wegschwemmen.

Außerdem führt die erfindungsgemäße Ausgestaltung zu einer wesentlichen Gewichts- und Massenverringerung.

Es ist zwar aus der DE-OS 27 17 935 an sich bekannt, im Randbereich eines Sägeblattes Ausnehmungen vorzusehen, jedoch ist diese vorbekannte Ausgestaltung nicht von der gattungsgemäßen Art, weil sie ein Kreissägeblatt betrifft, dem andere Funktionskriterien zukommen, soweit die Wirksamkeit im Gewebe und die Abführung des Schnittab­ falls betroffen ist. Außerdem haben diese Ausnehmungen eine völlig andere Zweckbestimmung, nämlich die, die Elastizität im Kranzbereich des Kreissägeblattes zu verbessern.

Es ist aus der DE-OS 16 27 156 auch schon vorbekannt, im Bereich der Zahngründe erweiterte Ausnehmungen in Form von Hinterschneidungen vorzusehen. Bei dieser Ausgestaltung wird jedoch kein die Zähne tragendes streifenförmiges Element gebildet.

Durch die DE-PS 26 23 339 ist es auch schon bekannt­ geworden, auf den Breitseiten eines Kreissägeblattes eine Vertiefung in Ringform vorzusehen, die außenseitig durch den Zahnkranz und innenseitig durch Ronden begrenzt sind, die seitlich an das Kreissägeblatt angesetzt sind. Bei diesen Vertiefungen handelt es sich jedoch um keine geschlossene Ausnehmung im Sinne der erfindungsge­ mäßen Ausgestaltung. Außerdem sind die beiden zuletzt angegebenen bekannten Ausgestaltungen nicht gattungsgemäß.

Vorteilhafte Ausführungsarten der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in einer Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausfüh­ rungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 ein erfindungsgemäß ausgestaltetes Sägeblatt einer Oszilla­ tionssäge für die Knochenchirurgie in der Seitenansicht;

Fig. 2 den Schnitt 2-2 in Fig. 1;

Fig. 3 einige Zähne des Sägeblattes gemäß Fig. 1 in vergrößerter Darstellung;

Fig. 4 das Sägeblatt in einer abgewandelten Ausführung;

Fig. 5 den Schnitt 5-5 in Fig. 4;

Fig. 6 das Sägeblatt in einer weiteren abgewandelten Auführung;

Fig. 7 den Schnitt 7-7 in Fig. 6.

Das in den Fig. 1, 2 und 3 gezeigte Sägeblatt besitzt einen Schlitz 11, welcher zur Befestigung des Sägeblattes an der Oszillationssäge und Antrieb durch einen Motor der Oszillatinssäge dient. Das Sägeblatt ist längs seinem frontseitigen Rand mit einer Reihe von Zäh­ nen 12 versehen, und es weist eine geschlossene, d. h. ringsum vom Sägeblatt begrenzte Ausnehmung 13 auf. Es besitzt außerdem auf jeder seiner Seitenflächen einen vertieften, durch Begrenzungslinien 14 und 15 begrenzten Bereich, der sich von den Zähnen 12 hin über einen Teil der Höhe 16 (Fig. 3) der Zähne 12 erstreckt. Die Spitzen 17 der Zähne 12 sind somit breiter als die Zähne 12 es zwi­ schen den Begrenzungslinien 15 und dem Zahngrund sind, und sie sind breiter als die Breite des Sägeblattes im vertieften Bereich.

Es ist ersichtlich, daß durch die Aus­ nehmung 13 die Oberfläche des Sägeblattes, welche mit dem zu sägenden Objekt in Berührung kommen kann, wesentlich kleiner ist als bei einem vollen Sägeblatt. Nachdem beim Sägevorgang die Reihe der Zähne 12 und ein diese tragendes durch die Ausnehmung 13 gebildetes streifenför­ miges Element 18 durch den Schnittbereich durchbewegt wor­ den sind, kann in diesem Bereich nur noch an ebenfalls durch die Ausnehmung 13 gebildeten seit­ lichen Armen 19 eine Reibung stattfinden. Damit ergeben sich die eingangs erwähnten Vorteile eines kühlen Schnittes und einer verbesserten chirurgischen Arbeitsweise. Es ist unter normalen Umständen vorteilhaft, wenn, wie dies in Fig. 3 ge­ zeigt ist, die Höhe 16 der Zähne 12 ungefähr der Breite 20 des streifenförmigen Elementes 18 gleich ist.

Die Zähne 12 müssen wegen ihrer Ausbildung nicht ge­ schränkt sein. Sie liegen in bezug auf die zu den Sei­ tenflächen des Sägeblattes parallele Mittelebene des Sägeblattes symmetrisch. Als Folge dieser Symmetrie weist das Sägeblatt im Betrieb im Vergleich zu den gebräuchlichen Sägeblättern mit geschränkten Zähnen praktisch keine Vibrationen auf. Dies wiederum hat zur Folge, daß diese Art Sägeblätter besonders gut geeignet ist, mit einer Ausnehmung 13 versehen zu werden.

Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 und 5 unterscheidet sich vom vorbeschriebenen dadurch, daß das die Zähne 12 tragende, streifenförmige Element 21 Einschnitte 22 aufweist, von denen jeder mit je einem Zahn 12 in Deckung liegt. Es ist ersichtlich, daß auf diese Weise die beim Sägen am Sägeschnitt anliegende Oberfläche noch kleiner und das Gewicht des Sägeblattes noch leichter wird.

Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 und 5 ist auch der Rand der Ausnehmung 13 abgeschrägt, d. h. der Rand besitzt eine gebrochene Kante 23, wie dies aus Fig. 5 ersichtlich ist. Die­ se Abschrägung kann sich über den gesamten Umfang der Ausneh­ mung 13 oder über einen Teil derselben erstrecken. Durch das Abschrägen wird der Rand widerstandsfähiger sowie solider, und es wird die Neigung des Materials des Sägeblattes zu Haarrissen reduziert. Haarrisse können andererseits auch dadurch weitgehend vermieden werden, daß die Einschnitte 22, insbeson­ dere deren tiefste Stellen, abgerundet werden. Dasselbe gilt auch für den Zahngrund der Zähne 12. Dadurch, daß die Ein­ schnitte 22 sich von ihrer tiefsten Stelle weg gegen die Aus­ nehmung 13 hin erweitern, wird die Abführung des Sägeabfalls zur Aus­ nehmung 13 hin verbessert, und der Sägeabfall somit nur in geringem Maße zwischen das streifenförmige Element 21 bzw. die Zähne 12 und die Schnitt­ flächen des zu trennenden Objektes.

Die Ausnehmung 13 besitzt eine sich vom streifenförmigen Element 21 weg verjüngende Form, welche einem gleich­ schenkligen Dreieck ähnlich ist, dessen Basisseite längs der Reihe von Zähnen 12 verläuft. Diese Form führt bei relativ kleinen Seitenflächen zu einem stabilen, vibra­ tionsfreien Sägeblatt. Je nach den Umständen, insbesondere für tiefe Schnitte, kann an Stelle der in Fig. 4 gezeigten Form der Ausnehmung 13 eine solche vorgesehen werden, bei welcher die hier mit 24 bezeichneten Arme über ihre ganze Länge im wesentlichen gleich der Breite sind, welche die Arme 24 in Fig. 4 in der Nähe des streifen­ förmigen Elementes 21 aufweisen, d. h. bei welcher die Arme 24 über ihre gesamte Länge von konstanter Breite sind.

Beim in den Fig. 6 und 7 gezeigten Ausführungsbeispiel sind im Sägeblatt drei, sich von den Zähnen 42 weg erstreckende Ausnehmungen 43 vorgesehen, die seitlich von Ar­ men 44 begrenzt sind, welche zur Verbesserung der Stabilität, ins­ besondere zur Unterdrückung von Vibrationen und zur Gerade­ haltung der Reihe von Zähnen 42 dienen.

Wie aus Fig. 7 er­ sichtlich ist, besitzt dieses Sägeblatt keine vertieften Be­ reiche, es weist aber geschränkte Zähne 42 auf. Auch bei einem Sägeblatt mit geschränkten Zähnen 42 führt die Anordnung wenigstens einer Ausnehmung 13, 43 zu einer geringeren Verstopfungsgefahr durch Sä­ geabfälle, zu weniger Reibung und damit zu einem kühleren Schnitt, Kaltaufschweißung wird praktisch vermieden.

Die Erfindung ist bei Sägeblättern mit gewellter Schränkung gleichermaßen anwendbar.

Bei Verwendung eines aus gehärtetem Stahl bestehenden Sägeblattes ist es von großer Wichtigkeit, daß bei der Her­ stellung desselben zuerst der Härteprozeß und dann das Herstellen der Ausnehmung durchgeführt werden. Man vermeidet dadurch ein Verwerfen des Sägeblattes. Bei gehärtetem Stahl stellen außerdem die beim Herausarbeiten der Ausnehmungen anfallenden Abfallstücke ein wertvolles Ausgangsmaterial für anderweitige Werkzeugarten dar.

• Legende 11 Schlitz
  12 Zähne
  13 Ausnehmung
  14, 15 Begrenzungslinien
  16 Höhe der Zähne
  17 Zahnspitze
  18 Element
  19 Arme
  21 Element
  22 Einschnitt
  23 Kante
  24 Arme
  42 Zähne
  43 Ausnehmungen
  44 Arme

Claims (10)

1. Sägeblatt eine Oszillationssäge für die Knochen­ chirurgie, mit einem Befestigungsschaft und mit einer Reihe von Zähnen an der dem Befestigungsschaft ent­ fernteren Außenkante des Sägeblatts, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Sägeblatt wenigstens eine geschlos­ sene Ausnehmung (13, 43) aufweist, die an der die Zähne (12, 42) enthaltenden Außenkante des Sägeblatts ein streifenförmiges Element (18, 21) bildet, dessen Breite (20) etwa gleich der doppelten Zahnhöhe (16) ist.

2. Sägeblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Ausnehmung (13) längs der ganzen Reihe der Zähne (12) erstreckt.

3. Sägeblatt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (13) eine sich von den Zähnen (12) weg verjüngende Form besitzt.

4. Sägeblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (13, Fig. 5) mindestens teilweise durch eine gebrochene Kante (23) begrenzt ist.

5. Sägeblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (13, Fig. 4) unge­ fähr die Form eines gleichschenkligen Dreiecks besitzt, dessen Basisseite längs der Reihe der Zähne (12) ver­ läuft.

6. Sägeblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Sägeblatt symmetrisch in bezug auf eine Symmetrieebene (strichpunktierte Linien 2-2; 5-5; 7-7) ist, welche senkrecht zu den Breitseiten des Sägeblatts steht und durch die Schwingachse des Sägeblatts sowie durch die Mitte der Reihe der Zähne (12) verläuft.

7. Sägeblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das streifenförmige Element (21) auf der Seite der Ausnehmung (13) mit den Zähnen (12) in Deckung liegende, muldenförmige Einschnitte (22) aufweist, welche an ihrer tiefsten Stelle abgerundet sind und eine von der tiefsten Stelle weg gegen die Ausnehmung (13) hin sich erweiternde Form besitzen.

8. Sägeblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß dessen Zähne (12) parallel zu den Seitenflächen des Sägeblatts angeordnet, d. h. unge­ schränkt sind und dieses auf jeder seiner Seiten­ flächen einen vertieften Bereich aufweist, welcher am Ort der Zähne (12) sich nach außen hin über einen Teil der Höhe (16) der Zähne (12) erstreckt.

9. Sägeblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer gehärteten Stahlplatte besteht, welche eine aus dem gehärteten Stahl heraus­ gearbeitete Ausnehmung (13) aufweist.

10. Sägeblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sich eine Mehrzahl von Ausnehmungen (43) von der Reihe der Zähne (12) weg erstrecken.