-
Die Erfindung betrifft eine Gewinnungsanlage zum Hereinge-
-
winnen von Kohle oder dergleichen Mineralien in Untertagebetrieben
mit einem an einer Hobelführung an einem Strebförderer kohlenstoßseitig geführten
und von der Hobelkette gezogenen Walzenschrämlader mit zumindest einer Schrämwalze,
dessen Maschinenrahmen mit einem Walzenantriebsaggregat neben der Hobelführung auf
dem Liegenden gleitet und dessen Schrämwalze im Bereich zwischen dem Kohlenstoß
und der Hobelführung arbeitet.
-
Die Führung von Walzenschrämladern auf einer für einen Kohlenhobel
vorgesehenen Hobelführung an einem Streb förderer in Flözen großer Mächtigkeit ist
bekannt. Der Austausch des Walzenschrämladers gegen den Kohlenhobel wird regelmäßig
dann vorgenommen, wenn besonders harte Kohle hereingewonnen werden muß und/oder
der Kohlenstoß von Gesteinseinschlüssen durchsetzt ist. Außerdem kennt man die portalartige
Führung von Walzenschrämladern auf dem Strebförderer. Ein derartiger Einsatz von
Walzenschrämladern ist in Flözen großer Mächtigkeit insofern unproblematisch, als
dort der Anteil des nicht an den Strebförderer übergebenen sondern in die Schrämgasse
fallenden Schrämguts entweder bei Einsatz eines höhenverstellbaren Maschinenrahmens
überwandert oder mittels getrennter Räumeinrichtungen wie Räumhobel, Räumschild
oder dergleichen abgeführt werden kann. Derartige Räumeinrichtungen lassen sich
ebensowenig wie ein höhenverstellbarer Maschinenrahmen dann einsetzen, wenn der
Walzenschrämlader nicht auf
dem Strebförderer geführt wird, sondern
lediglich auf der Hobelführung gleitet. Das gilt insbesondere beim Hereinschrämen
von Kohle in geringmächtigen Flözen von einer Mächtigkeit geringer als etwa 1,4
m. In diesem Fall kann das von der vorderen und folglich arbeitenden Schrämwalze
hereingewonnene Schrämgut regelmäßig nur bis zu 50% an den Streb förderer abgegeben
werden, während die restlichen 50% praktisch unkontrolliert in die Schrämgasse hereinbrechen.
Das einwandfreie Abführen dieses Schrämgutes ist unbedingt erforderlich, da sich
anders Betriebsstörungen nicht vermeiden lassen. Die üblichen Räumeinrichtungen
stehen einerseits wegen der beengten Verhältnisse nicht zur Verfügung, andererseits
aber auch deshalb nicht, weil der Walzenschrämlader bereits auf der Hobelführung
geführt und von der Hobelkette gezogen wird, folglich für solche Räumeinrichtungen
weder Führungs- noch Antriebsmittel zur Verfügung stehen. Aufgrund dieser Problematik
hat man den Einsatz von Walzenschrämladern in geringmächtigen Flözen mit zwischen
dem Kohlenstoß und der Hobelführung arbeitenden Schrämwalzen bisher abgelehnt. -
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gewinnungsanlage der
eingangs beschriebenen Art zu schaffen, welche ein einwandfreies Abführen des von
der Schrämwalze hereingewonnenen Schrämguts an den Streb förderer selbst beim Arbeiten
in geringmächtigen Flözen und bei einer verhältnismäßig hochbauenden Hobelführung
gewährleistet.
-
Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Gewinnungsanlage
dadurch, daß die Schrämwalze um eine vertikale Walzenachse mit in Marschrichtung
gegen den Strebförderer gerichteten Drehsinn umläuft und von einem horizontalen
Walzentragarm in Arbeitsstellung gehalten ist, der einerseits an das Walzenantriebsaggregat
angeschlossen ist, andererseits die Schrämwalze in ein Walzenoberteil und ein Walzenunterteil
unterteilt, wobei das Walzenunterteil eine vom Liegenden bis zumindest auf das Niveau
der Hobelführung hochgezogene Förderschnecke aufweist. Nach bevorzugter Ausführungsform
der Erfindung ist das Walzenoberteil aus Schrämscheiben aufgebaut. - Diese Maßnahmen
der Erfindung haben zur Folge, daß die von der vorderen arbeitenden Schrämwalze
hereingewonnene Kohle als Schrämklein einwandfrei an den Strebförderer übergeben
wird, und zwar von der Förderschnecke am Walzenunterteil, die sich vom Liegenden
bis zumindest auf die Höhe der Hobelführung erstreckt, und folglich die uebergabe
an den Strebförderer einwandfrei über die Oberkante der Hobelführung erfolgt. Gleichgültig,
ob es sich um eine niedrige oder verhältnismäßig hohe Hobelführung handelt, die
beispielsweise 300 mm übersteigt, stets ist einwandfreie Schrämgutübergabe aus dem
Schrämbereich an den Strebförderer gewährleistet.
-
Darüber hinaus lassen sich mit der erfindungsgemäßen Gewinnungsanlage
auch geringmächtige Flöze von 1,4 bis 0,8 m und weniger unter Einsatz eines Schrämladers
einwandfrei abbauen.
-
Dabei kann es sich grundsätzlich um einen Einwalzenschrämlader handeln,
vorzugsweise wird jedoch ein in beide Marschrichtungen arbeitender Doppelwalzenschrämlader
mit spiegelsymmetrischer
Ausbildung eingesetzt, dessen eine Schrämwalze
als linksdrehend angetriebene und dessen andere Schrämwalze als rechtsdrehend angetriebene
Schrämwalze arbeitet. Dadurch ist sichergestellt, daß die Schrämwalzen in Marschrichtung
stets gegen den Strebförderer drehen und das hereingewonnene Schrämgut mittels der
Förderschnecke hochgefördert und übergeben wird. Im Bereich oberhalb des Walzentragarms
ist die Schrämwalze bzw. deren Walzenoberteil aus Schrämscheiben auf-! gebaut, welche
das hereingewonnene Schrämgut infolge der auf-; tretenden Zentrifugalkräfte gleichsam
auf den Streb förderer schleudern. Stets ist bei der erfindungsgemäßen Gewinnungsanlage
ein völlig freier Ubergaberaum zwischen der bzw. den Schrämwalzen und dem Strebförderer
sichergestellt, so daß sich dem Ladestrom keine störenden Konstruktionselemente
entgegenstellen.
-
Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden aufgeführt.
So sieht die Erfindung vor, daß der Walzentragarm als starrer Tragarm ausgebildet
und in dem Walzentragarm eine von dem Walzenantriebsaggregat angetriebene Antriebswelle
für die Schrämwalze angeordnet ist, wobei die Antriebswelle auf ein in der vertikalen
Schrämwalze untergebrachtes Getriebe, z. B. Planetengetriebe, arbeitet. Insoweit
wird also einerseits eine stabile und folglich gegen den Kohlenstoß und das Liegende
stets einwandfrei ausgerichtete Halterung bzw. Lagerung für die vertikale Schrämwalze
erreicht, wird andererseits' ein geschützter Antrieb verwirklicht. In diesem Zusammenhang
sieht die Erfindung weiter vor, daß die Schrämwalze eine vertikale Lagerwelle für
einerseits das Walzenunterteil bzw. das
im Walzenunterteil angeordnete
Planetengetriebe und für andererseits die das Walzenoberteil bildenden Schrämscheiben
aufweist und der Antrieb der Lagerwelle unter Zwischenschaltung beispielsweise eines
Kegelradgetriebes erfolgt. Nach einem Vorschlag der Erfindung mit selbständiger
Bedeutung ist vorgesehen, daß zumindest die oberste Schrämscheibe teleskopartig
auf der Lagerwelle gelagert und mittels einer hydraulischen, pneumatischen oder
mechanischen Steuereinheit höhenverstellbar ist, insoweit also stets eine Anpassung
an die Mächtigkeit des jeweils abzubauenden Flözes möglich ist.
-
Grundsätzlich kann auch eine sukzessive Höhenverstellbarkeit für sämtliche
Schrämscheiben verwirklicht werden. Zur weiteren Stabilisierung einer gegebenenfalls
hochbauenden Schrämwalze greift vorzugsweise zwischen den Schrämscheiben ein weiterer,
horizontaler starrer Walzentragarm ein. In diesem Zusammenhang ist von Bedeutung,
daß der zwischen Schrämmeißeln üblicherweise verwirklichte Abstand ohnehin so groß
ist, daß die Walzentragarme in diesem Abstand untergebracht werden können und folglich
dadurch die Schrämleistung der Schrämwalze nicht beeinträchtigt wird. Darüber hinaus
lassen sich die Walzentragarme bei Einsatz von zwei Armen entsprechend dünn halten
und wird dennoch die erforderliche Stabilität für die Lagerung und bleibende Ausrichtung
der Schrämwalze erreicht. - Die Förderschnecke ist zweckmäßigerweise als mehrgängige
Förder- und Schrämschnecke ausgebildet, also über ihren Umfang wie die Schrämscheiben
mit Schrämmeißeln bestückt. - Die einwandfreie Übergabe des hereingewonnenen Schrämguts
an den Streb förderer wird dadurch weiter
gefördert, daß erfindungsgemäß
zwischen der vertikalen Schrämwalze und dem Maschinenrahmen bzw. Walzenantriebsaggregat
ein sich zumindest über die Höhe des Walzenunterteils erstreckendes und das Walzenunterteil
kreisbogenförmig umfassendes Leitblech angeordnet und an dem Maschinenrahmen sowie
Walzenantriebsaggregat befestigt, z. B. angeflanscht ist.
-
Darüber hinaus kann das Leitblech einen zum Strebförderer hin abgewinkelten
Übergabeschenkel aufweisen, so daß praktisch kein Schrämgut hinter die Schrämwalze
bzw. das Leitblech und folglich in den Bereich des Walzenantriebsaggregates gelangt.
-
- Um auch für den Maschinenrahmen ein einwandfreies Wandern auf dem
Liegenden unter Vermeidung von Klettererscheinungen zu erreichen, sind die beiden
Marschenden des Maschinenrahmens als Gleit/Kratzkufe ausgebildet, so daß der Maschinenrahmen
lediglich im Bereich dieser Gleit/Kratzkufen auf dem Liegenden aufliegt.
-
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin
zu sehen, daß eine Gewinnungsanlage zum Hereingewinnen von Kohle in Untertagebetrieben
verwilKlicht wird, welche den Einsatz eines an einer Hobelführung geführten Walzenschrämladers-mit
einer zwischen dem Kohlenstoß und der Hobelführung arbeitenden vertikalen Schrämwalze
selbst dann ohne Betriebsstörungen ermöglicht, wenn geringmächtige Flöze, also Flöze
von weniger als 1,4 m Mächtigkeit, abgebaut werden müssen. Denn nach Lehre der Erfindung
sorgt das mit einer Förderschnecke bestückte Walzenunterteil der vertikalen Schrämwalze
für einwandfreie Ubergabe des hereingewonnenen
Schrämkleins aus
der Schrämgasse über die Hobelführung in den Strebförderer, selbst wenn diese Hobelführung
verhältnismäßig hoch, beispielsweise über 300 mm baut. Im oberhalb der Hobelführung
liegenden Schrämbereich wird das hereingewonnene Schrämklein von den Schrämscheiben
auf den Strebförderer geschleudert, wobei die Schrämhöhe der Walzenhöhe entspricht.
-
Stets steht ein völlig freier Ubergaberaum zwischen Schrämwalze und
Strebförderer für das Schrämgut bzw. den Ladestrom zur Verfügung, so daß praktisch
sämtliches hereingewonnenes Schrämgut an den Strebförderer übergeben und folglich
die entstehende Schrämgasse freigehalten wird.
-
Das Steuern des Walzenschrämladers kann darüber hinaus über eine versatzseitige
Steuerbracke an der Förderrinne erfolgen, die für den Hobeleinsatz bereits vorhanden
ist.
-
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen: Fig. 1 eine erfindungsgemäße
Gewinnungsanlage in schematischer Ansicht von oben, Fig. 2 den Gegenstand nach Fig.
1 in schematischer Seitenansicht und Fig. 3 den Gegenstand nach Fig. 1 in Frontansicht.
-
In den Figuren ist eine Gewinnungsanlage zum Hereingewinnen von Kohle
oder dergleichen Mineralien in Untertagebetrieben, und zwar insbesondere in geringmächtigen
Flözen dargestellt.
-
Diese Gewinnungsanlage weist einen auf einer Hobelführung 1 an einem
Strebförderer 2 kohlenstoßseitig geführten und von der Hobelkette 3 gezogenen Walzenschrämlader
4 mit zumindest einer Schrämwalze 5 auf, dessen Maschinenrahmen 6 mit einem Walzenantriebsaggregat
7 neben der Hobelführung 1 auf dem Liegenden 8 gleitet und dessen Schrämwalze 5
im Bereich zwischen dem Kohlenstoß 9 und der Hobelführung 1 arbeitet.
-
Die Schrämwalze 5 läuft um eine vertikale Walzenachse 10 um und ist
in Marschrichtung gesehen stets mit gegen den Strebförderer gerichtetem Drehsinn
angetrieben. Die vertikale Schrämwalze 5 wird von einem horizontalen Walzentragarm
11 in Arbeitsstellung gehalten, der einerseits an das Walzenantriebsaggregat 7 angeschlossen
ist, andererseits die Schrämwalze 5 in ein Walzenoberteil 5a und ein Walzenunterteil
5b unterteilt, wobei das Walzenunterteil 5b eine vom Liegenden 8 bis zumindest auf
das Niveau der Hobelführung 1 hochgezoge-1 ne Förderschnecke 12 aufweist. Das Walzenoberteil
5a besteht aus mehreren übereinander angeordneten Schrämscheiben 13.
-
Der Walzentragarm 11 ist als starrer Tragarm ausgebildet. In dem Walzentragarm
11 ist eine von dem Walzenantriebsaggregat 7 angetriebene Antriebswelle 14 für die
Schrämwalze 5 angeordnet, wobei die Antriebswelle 14 auf ein in der vertikalen Schrämwalze
5 untergebrachtes Getriebe, z. B. Planetengetriebe 15 arbeitet. Die Schrämwalze
5 weist eine vertikale Lagerwelle 16 für einerseits das Walzenunterteil 5b bzw.
das
im Walzenunterteil angeordnete Planetengetriebe 15 und für
andererseits die das Walzenoberteil 5a bildenden Schrämscheiben 13 auf, wobei der
Antrieb der Lagerwelle 16 unter Zwischenschaltung eines Kegelradgetriebes 17 erfolgt.
Zumindest die oberste Schrämscheibe 13 ist teleskopartig auf der Lagerwelle 16 gelagert
und mittels einer hydraulischen nicht näher dargestellten Steuereinheit höhenverstellbar.
Zwischen den Schrämscheiben 13 kann ein weiterer horizontaler starrer Walzentragarm
18 angeordnet sein, der ebenfalls an dem Maschinenrahmen 6 bzw. das Walzenantriebsaggregat
7 angeschlossen ist. - Die Förderschnecke 12 ist als mehrgängige Förder-und Schrämschnecke
ausgebildet. Zwischen der vertikalen Schrämwalze 5 und dem Maschinenrahmen 6 bzw.
Walzenantriebsaggregat 7 ist ein sich zumindest über die Höhe des Walzenunterteils
5b erstreckendes und das Walzenunterteil 5b kreisbogenförmig umfassendes Leitblech
19 angeordnet, welches an dem Maschinenrahmen 6 und Walzenantriebsaggregat 7 befestigt,
z. B. angeflanscht ist. Das Leitblech 19 kann einen zum Strebförderer 2 hin abgewinkelten
Übergabe schenkel 20 aufweisen. Der Maschinenrahmen 6-ist an seinen beiden Marschenden
als Gleit/Kratzkufe 21 ausgebildet und liegt lediglich im Bereich der Gleit/Kratzkufen
auf dem Liegenden 8 auf.
-
- Dargestellt ist in den Figuren eine Gewinnungsanlage mit einem spiegelsymmetrisch
ausgebildeten Doppelwalzenschrämlader, dessen Maschinenrahmen 6 und Walzenantriebsaggregat
7 sich folglich zwischen beiden vertikalen Schrämwalzen 5 befindet, die im Gegensinn
angetrieben sind, beide also stets in einem in Marschrichtung gesehen gegen den
Strebförderer
gerichteten Drehsinn umlaufen, wenn sie arbeiten.
Darüber hinaus ist ein den Strebförderer 2 überbrückendes Portal 22 für die Energieversorgung
angedeutet. Auch das auf der Hobelführung 1 unter Zwischenschaltung von Laufrollen
23 geführte Führungskörper 24 für den Walzenschrämlader mit endseitigen Anschlagkolben
25 für die Hobelkette 3 ist angedeutet.
-
Leerseite