DE3216891C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Mehrspindel-Drehautomaten mit
einem an einem Spindelkasten um eine zentrale Schaltachse
drehbar gelagerten Spindelträger, in dem mehrere, jeweils
eine Schaltposition definierende Arbeitsspindeln derart gelagert
sind, daß sich die Arbeitsspindelachsen auf der Schaltachse
treffen und jede Arbeitsspindel durch Schalten des Spindel
trägers in eine Arbeitsposition gebracht werden kann, und
mit einem Hauptmotor für den Antrieb einer Antriebswelle,
sowie mit Formschluß-Kupplungselementen an der Antriebswelle
und den Arbeitsspindeln zur Herstellung einer Drehantriebs
verbindung zwischen der Antriebswelle und der sich in Arbeits
position befindlichen Arbeitsspindel, wobei das Antriebswellen-
Kupplungselement zum Kuppeln mit bzw. Abkuppeln von der jeweils
in Arbeitsposition befindlichen Arbeitsspindel längs der
Antriebswellenachse zwischen einer Auskuppel- und einer Kuppel
stellung längsverschiebbar ist.
Zum Stand der Technik (DE-GM 66 00 091) zählt schon ein
Mehrspindel-Drehautomat mit einem an einem Spindelkasten um
eine vertikale Schaltachse drehbar gelagerten Spindelträger,
in dem zu beiden Seiten der Schaltachse jeweils eine Arbeits
spindel drehbar gelagert ist, wobei die Arbeitsspindelachsen
horizontal und parallel zueinander verlaufen. In diesem Stand
der Technik wird auch der Vorschlag gemacht (Seite 8 unten
bzw. Seite 9 oben), die Arbeitsspindeln koaxial im Spindel
träger zu lagern und die Schaltachse des Spindelträgers nicht
vertikal, sondern im spitzen Winkel zur Vertikalen verlaufen
zu lassen. Die beiden Arbeitsspindeln tragen an ihren vonein
ander abgewandten Enden jeweils ein Werkstück-Spannfutter,
so daß dasjenige der einen Arbeitsspindel eine Be- und Entlade
position außerhalb des Arbeitsraums des Drehautomaten einnimmt,
wenn das Spannfutter der anderen Arbeitsspindel dem Arbeitsraum
zugekehrt ist, und durch eine Drehung des Spindelträgers um
180° um die Schaltachse läßt sich eine in Arbeitsposition be
findliche Arbeitsspindel in die Be- und Entladeposition bringen
bzw. das Umgekehrte bewirken. Jede Arbeitsspindel definiert
also eine Schaltposition und läßt sich durch Schalten des
Spindelträgers in die Arbeitsposition bringen. In dieser kann
sie über ein Wechselgetriebe und eine Zwischenwelle von einem
Hauptmotor angetrieben werden, wobei die Zwischenwelle zum
Ankuppeln an die bzw. Abkuppeln von der sich in Arbeitsposition
befindlichen Arbeitsspindel in ihrer Längsrichtung verschiebbar
ist, um so ein auf der Zwischenwelle befestigtes Zahnrad mit
einem auf der Arbeitsspindel befestigten Antriebszahnrad in
Eingriff bzw. außer Eingriff bringen zu können. Der Spindel
träger ist mit einer zu seiner Schaltachse koaxialen Schalt
welle fest verbunden, welche sich über ein Zahnradgetriebe
von einem zweiten Motor drehen läßt. Nachteilig an dieser
bekannten Drehmaschine ist nicht nur, daß für den Antrieb
der sich jeweils in Arbeitsposition befindlichen Arbeitsspindel
und für das Schalten des Spindelkastens zwei Motoren erforder
lich sind, sondern es müssen auch zwei Überwachungsvorrichtun
gen vorgesehen werden, um den Spindelträger und die sich in
Arbeitsposition befindliche Arbeitsspindel drehwinkelgenau
stillsetzen zu können (bei der Bearbeitung nicht vollständig
rotationssymmetrischer Werkstücke ist es, z. B. für das Be-
und Entladen, wichtig, auch die Arbeitsspindel in einer ganz
bestimmten Drehwinkelposition stillsetzen zu können).
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, einen Mehrspindel-
Drehautomaten mit einem drehbaren Spindelträger zu schaffen,
bei dem sich der letztere schneller und mit geringerem Aufwand
als beim Stand der Technik schalten und drehwinkelgenau still
setzen läßt.
Ausgehend von einem Drehautomaten der eingangs erwähnten Art
läßt sich diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch lösen, daß
ein Drehwinkelgeber für die Antriebswelle vorgesehen ist, daß
die Achse der Antriebswelle mit derjenigen der sich in
Arbeitsposition befindenden Arbeitsspindel fluchtet, daß das
Antriebswellen-Kupplungselement in der Auskuppelstellung mit
einem Zahnradgetriebe für den Spindelträger verbunden ist
und daß das Übersetzungsverhältnis zwischen Antriebswelle und
Spindelträger derart ist, daß nach einem Schalten des Spindel
trägers die Formschluß-Kupplungselemente wieder kuppelbar sind.
Bei dem erfindungsgemäßen Drehautomaten kommt man nicht nur
mit einem einzigen Motor für den Antrieb der sich in Arbeits
position befindlichen Arbeitsspindel und für den Schaltantrieb
des Spindelträgers aus, sondern es lassen sich auch wesentlich
kürzere Schaltzeiten für den Spindelträger erzielen, da für
dessen Fortschaltung die hohe Leistung des für den Antrieb
der Arbeitsspindeln vorgesehenen Hauptmotors zur Verfügung
steht. Des weiteren benötigt man nicht unbedingt eine
besondere Überwachungsvorrichtung für die Drehwinkelposition
des Spindelträgers, wenn man dafür Sorge trägt, daß sich eine
in Arbeitsposition befindliche Arbeitsspindel in einer ganz
bestimmten Drehwinkelposition stillsetzen läßt, denn dann kann
der hierfür erforderliche Drehwinkelgeber mit der Antriebswelle
verbunden werden und so auch die Drehbewegung des Spindelträ
gers überwachen. Dies ermöglicht schließlich die Verwendung
zumindest nahezu spielfreier Formschluß-Kupplungselemente,
vor allem dann, wenn, wie bei einer besonders vorteilhaften
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Drehautomaten, sich die
Arbeitsspindelachsen mit der Schaltachse in einem gemeinsamen
Schnittpunkt schneiden und das Antriebswellen-Kupplungselement
zum Kuppeln mit bzw. Abkuppeln von der jeweils in Arbeitsposi
tion befindlichen Arbeitsspindel in deren Längsrichtung im
Bereich dieses Schnittpunkts zwischen einer Auskuppel- und einer
Kuppelstellung längsverschiebbar ist, denn dann erfolgt das
An- und Abkuppeln an einer besonders günstigen Stelle, wo
Temperaturänderungen die geringsten Geometrieänderungen ver
ursachen, so daß sich z. B. eine zumindest nahezu spielfreie
Klauenkupplung für den Antrieb der Arbeitsspindeln verwenden
läßt. Entsprechendes gilt für das dem Schaltantrieb des
Spindelträgers dienende Zahnradgetriebe.
Bei einer Revolverbohrmaschine ist es bereits bekannt
(DE-OS 29 36 785), mit Hilfe eines einzigen Motors und einer
schaltbaren Kupplung entweder eine Bohrspindel anzutreiben
oder einen mehrere Werkzeugspindeln tragenden Werkzeugrevolver
weiterzuschalten. Bei dieser bekannten Revolverbohrmaschine
nimmt ein an einem Ständer vertikal verchiebbares Bohrkopf
gehäuse den Werkzeugrevolver auf, in dem parallel zueinander
und zu seiner zentralen Schaltachse verlaufende Werkzeug
spindeln drehbar gelagert sind. Ein von einem Motor angetrie
benes Zahnrad wird über eine schaltbare und dabei in Richtung
der Zahnradachse verschiebbare Reibungskupplung entweder mit
einem Zahnradgetriebe zum Drehen des Werkzeugrevolvers oder
mit der sich in Arbeitsposition befindlichen Bohrspindel
verbunden, wozu in diesem Zahnrad eine als Keilwelle auge
bildete Antriebswelle längsverschiebbar angeordnet und mit
dem einen Kupplungselement einer Reibungskupplung fest ver
bunden ist. Dieser Stand der Technik berührt aber weder das
Problem des drehwinkelgenauen Stillsetzens einer Arbeits
spindel und eines Spindelträgers, noch gar die mit dem Einsatz
zumindest nahezu spielfreier Kupplungen verbundenen Probleme.
Obwohl schon eine gemäß dem Grundgedanken der vorliegenden
Erfindung ausgebildete Drehmaschine einen besonders einfachen
Aufbau besitzt, weil mit dem Schalten einer einzigen Kupplung
der Hauptmotor immer entweder mit einer der Arbeitsspindeln
oder mit dem Spindelträger verbunden wird, ergibt sich eine
besonders billig herstellbare Ausführungsform dadurch, daß
man die Antriebswelle mit einem Antriebszahnrad versieht, wel
ches in der Auskuppelstellung mit einer mit dem Spindelträger
verbundenen Verzahnung in Eingriff steht.
Da der Spindelträger während einer Schaltbewegung stets phasen
starr mit der Antriebswelle gekuppelt ist, könnte man daran
denken, die jeweilige Schaltposition des Spindelträgers über
den mit der Antriebswelle phasenstarr verbundenen Drehwinkel
geber in die Maschinensteuerung einzugeben. Einfacher wird
die Überwachung der jeweiligen Spindelträgerposition jedoch
dann, wenn ein erster Drehwinkelgeber mit der Antriebswelle
und ein zweiter Drehwinkelgeber mit dem Spindelträger phasen
starr verbunden ist.
Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich
aus den Ansprüchen 4 und 5.
Im folgenden soll eine besonders vorteilhafte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Drehautomaten anhand der
zeichnerischen Darstellung näher erläutert werden; in der
Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht des erfindungs
gemäßen Mehrspindel-Revolverdreh
automaten;
Fig. 2 eine Draufsicht auf diesen Drehauto
maten;
Fig. 3 einen Schnitt durch den Spindelträger
des Drehautomaten gemäß der Linie 3-3
in Fig. 2;
Fig. 4 die Mittel zum Verschieben der Antriebs
welle für die Arbeitsspindeln im Schnitt,
wobei die Fig. 4 die Fig. 3 nach links
ergänzt und
Fig. 5 einen Ausschnitt aus einer Seitenansicht
von Planverzahnungen, die den Spindel
kopf in seinen Schaltpositionen arre
tieren.
Zunächst soll anhand der Fig. 1 und 2 der grundsätzliche
Aufbau eines erfindungsgemäßen Mehrspindel-Revolverdreh
automaten erläutert werden.
An einem Spindelkasten 10 ist ein Spindelträger 12
um eine vorzugsweise unter 45° zur Horizontalen verlaufen
de Schaltachse 14 drehbar gelagert. Dieser Spindelträger
besitzt zwei Arbeitsspindeln 16 und 18, eine Meßstation 20
und eine Greiferstation 22, wobei die Achsen der beiden
Arbeitsspindeln 16 und 18 miteinander einen Winkel von
90°, mit der Schaltachse 14 jeweils einen Winkel von 45°
bilden und die Schaltachse und sich selbst im gleichen Punkt
schneiden.
Gleiches gilt für die ebenfalls strichpunktiert angedeuteten
Achsen der Meßstation 20 und der Greiferstation 22, deren
Achsen eine Ebene definieren, die senkrecht zu der von den
Arbeitsspindelachsen definierten Ebene verläuft. Durch diese
vorteilhafte Ausführung des Spindelträgers 12 läßt sich
durch 90°-Drehungen des Spindelträgers um seine Schaltachse
14 ersichtlich erreichen, daß jede der Stationen 16, 18,
20 und 22 in diejenige Position gebracht werden kann, die
die Arbeitsspindel 16 in den Fig. 1 und 2 einnimmt, d. h.
in die Arbeitsposition der Arbeitsspindeln.
Die Spannfutter der Arbeitsspindeln wurden mit 26 bezeich
net, ein vom Spannfutter der Arbeitsspindel 16 gehaltenes,
zu bearbeitendes oder bereits fertig bearbeitetes Werkstück
mit 28. Die Meßstation 20 ist mit einem üblichen Taster 30
bestückt, der beim Berühren eines Gegenstands ein elektri
sches Steuersignal abgibt, und die Greiferstation 22 trägt
zwei Doppelgreifer 32 und 34 zum Erfassen von Werkzeugen.
Koaxial zu der sich in Arbeitsposition befindenden Arbeits
spindel 16 oder 18 sind im Spindelkasten 10 eine Hohlwelle
36 und eine Kernwelle 38 drehbar gelagert, wobei die
letztere bis zu einer am Spindelkasten befestigten Konsole
40 reicht, an der ein doppelt wirkender Druckmittelzylinder
42 montiert ist. Dieser dient einer Längsverschiebung der
Kernwelle 38, wie später noch erläutert werden wird.
Auf der Hohlwelle 36 sind Riemenscheiben 43 befestigt,
über die Treibriemen 44 zu Riemenscheiben 46 auf der Welle
eines Antriebsmotors 48 verlaufen, mit dem sich die Hohl
welle 36 antreiben läßt.
Vor dem Spindelträger 12 sitzt ein aus einem Unterschlitten
50 und einem Oberschlitten 52 bestehender Kreuzschlitten,
der einen sogenannten Linear-Revolver 54 trägt.
Dieser ist mit einer Reihe von Werkzeugschäften 56 und
von den letzteren getragenen Werkzeugen 58 bestückt, so
daß sich die Werkzeuge quer zu der in Arbeitsposition
befindlichen Arbeitsspindel 16 und in Arbeitsspindellängs
richtung verschieben lassen. Entsprechende Antriebe für
die Ober- und Unterschlitten 52 bzw. 50 wurden jedoch nicht
dargestellt.
Über dem eigentlichen Drehautomaten ist ein Portal 60 er
richtet, welches eine mit Hilfe eines nicht dargestellten
Antriebs in Richtung des Doppelpfeils B verfahrbare Traverse
62 trägt, längs der mit gleichfalls nicht dargestellten
Antriebsmitteln in Richtung des Doppelpfeils C ein Wagen 64
verschoben werden kann. Dieser trägt einen sich vertikal
nach unten erstreckenden Greifer 66 (siehe Fig. 1) für die
Handhabung von Werkzeugen und Werkstücken.
Traverse 62, Wagen 64 und Greifer 66 bilden also eine als
Ganzes mit 70 bezeichnete Handhabungsvorrichtung, wobei
Mittel zum Betätigen des Greifers 66 einschließlich eines
Drehens, Anhebens und Absenkens dieses Greifers nicht
gezeichnet wurden, da derartige Handhabungsvorrichtungen
dem Fachmann bekannt sind.
Schließlich zeigen die Fig. 1 und 2 noch eine Werk
stückpalette 72 und eine Werkzeugpalette 74, die mit
Werkstücken 76 bzw. Werkzeugen 78 bestückt sind. Diese
Werkstücke und Werkzeuge lassen sich vermittels der Hand
habungsvorrichtung 70 zum Spindelträger 12 bzw. von diesem
zu den Paletten transportieren.
Anhand der Fig. 3 bis 5 soll nun der innere Aufbau
des Spindelträgers 12, sein Schaltantrieb und der An
trieb der Arbeitsspindeln 16, 18 näher erläutert
werden.
Die im Spindelkasten 10 drehbar gelagerte Hohlwelle 36
ist mit einer Paßfeder 90 versehen, die in eine Längsnut
92 der in der Hohlwelle 36 verschiebbar gelagerten Kern
welle 38 eingreift, so daß die beiden Wellen drehfest
miteinander verbunden sind, die Kernwelle 38 sich jedoch
in der Hohlwelle 36 verschieben läßt. Das vordere Ende
der Kernwelle 38 trägt den einen Teil einer Klauenkupplung
94, deren anderer Teil sich am inneren Ende einer jeden
der Arbeitsspindeln 16, 18 findet. Durch Verschieben der
Kernwelle 38 gemäß Fig. 3 nach rechts läßt sich also die
in Arbeitsposition befindliche Arbeitsspindel 16 bzw. 18
an die Kernwelle 38 ankuppeln und infolgedessen durch den
Antriebsmotor 48 in Drehung versetzen. Die Fig. 3 zeigt
jedoch den entkuppelten Zustand, in dem sich der Spindel
träger 12 um die Schaltachse 14 drehen läßt.
Zu diesem Zweck ist auf der Kernwelle 38 ein Abtriebs
ritzel 96 befestigt, das mit einem Antriebszahnrad 98
einer Zwischenwelle 100 dann kämmt, wenn sich die Kern
welle 38 in ihrer zurückgezogenen, in Fig. 3 gezeigten
Stellung befindet. Die Zwischenwelle 100 ist ferner mit
einem Drehmelder 102 und einem Kegelrad 104 versehen,
welch letzteres sich im ständigen Eingriff mit einem Kegel
rad 106 befindet, das mit dem Spindelträger 12 fest ver
bunden ist.
Am Spindelkasten 10 sind ein unterer Zahnring 108 sowie
mehrere Druckmittelzylinder 112 angebracht, deren Kolben
stangen 114 einen oberen Zahnring 110 tragen. Am Spindel
träger 12 ist ein im Querschnitt ungefähr Z-förmiger
äußerer Zahnring 109 fest angebracht, der sich über den
oberen Zahnring 110 mit dem stationären unteren Zahnring
108 verbinden und so am Drehen hindern läßt.
Diese Verbindung läßt sich durch Beaufschlagung eines
unteren Zylinderraums 118 unter den Kolben 120 der Druck
mittelzylinder 112 lösen (in Fig. 3 gezeigter Zustand),
während durch Beaufschlagung eines oberen Zylinderraums
122 mit einem Druckmittel sich der obere Zahnring 110
wieder nach unten ziehen und sich so der Spindelträger 12
am Spindelkasten 10 verriegeln läßt.
Nachzutragen ist noch, daß an der Rückseite des Spindel
kastens 10 eine weitere Konsole 128 sitzt, die einen
Drehmelder 130 trägt, der über eine Riemenscheibe 132 und
einen Treibriemen 134 von den Riemenscheiben 43 der Hohl
welle 36 angetrieben wird.
Die Fig. 4 zeigt den doppelt wirkenden Druckmittelzylinder
42, der eine Kolbenstange 42 a mit einem Kolben 42 b auf
weist und an dem die Kernwelle 38 drehbar gelagert ist;
in axialer Richtung sind Kolbenstange 42 a und Kernwelle
38 jedoch miteinander verbunden, wie sich dies der Fig. 4
entnehmen läßt.
Wie bereits erwähnt wurde, soll es sich bei dem erfindungs
gemäßen Revolver-Drehautomaten um eine numerisch gesteuerte
Drehmaschine handeln; Steuerungen für derartige Maschinen
sind bekannt, so daß auf deren Schilderung verzichtet
werden kann.
In dem in den Fig. 3 und 4 gezeigten Zustand der Maschine
läßt sich der Spindelträger 12 mit Hilfe des Antriebsmotors
48 um die Schaltachse 14 drehen, wobei sich über den Dreh
melder 102 und die Maschinensteuerung der Drehwinkel
überwachen und festlegen läßt - der Drehmelder 102 ist
dank des Kegelradgetriebes 104, 106 ständig phasenstarr
mit dem Spindelträger 12 verbunden. Wurde der Spindelträger
12 in die gewünschte Schaltposition gebracht, wird er
mit Hilfe der Druckmittelzylinder 112 am Spindelkasten 10
verriegelt. Befindet sich eine der Arbeitsspindeln 16, 18
vor der Kernwelle 38, kann diese durch den Druckmittel
zylinder 42 gemäß Fig. 3 nach rechts verschoben werden,
so daß die Klauenkupplung 94 einkuppelt. Um das Ineinander
greifen ihrer Klauen zu gewährleisten, kann über den Dreh
melder 130 und die Maschinensteuerung eine bestimmte Dreh
winkelstellung der Kernwelle 38 eingestellt und sicher
gestellt werden. Beim Verschieben der Kernwelle 38 gemäß
Fig. 3 nach rechts, d. h. beim Einkuppeln der Klauenkupplung
94, wird außerdem die Kernwelle 38 vom Kegelradgetriebe
104, 106 getrennt, da das Abtriebsritzel 96 aus der Ver
zahnung des Antriebszahnrads 98 herausgefahren wird.
Das Übersetzungsverhältnis zwischen der Kernwelle 38 und
dem Kegelrad 106 wird zweckmäßigerweise so gewählt, daß
auch nach einem Verdrehen des Spindelträgers 12 um die
Schaltachse 14 um 90° oder ein Vielfaches von 90° gewähr
leistet ist, daß die Klauenkupplung 94 durch einfaches
Vorfahren der Kernwelle 38 sich wieder einkuppeln läßt.
Wie sich den Fig. 1 bis 3 entnehmen läßt, kann nun
ein von der Arbeitsspindel 16 gehaltenes Werkstück bear
beitet werden, während die sich nicht im Arbeitsraum des
Drehautomaten befindliche und senkrecht nach oben ragende
Arbeitsspindel 18 mit Hilfe der Handhabungsvorrichtung 70
entladen wird, d. h. es wird ihr ein fertig bearbeitetes
Werkstück entnommen und ein zu bearbeitendes Werkstück
in die Arbeitsspindel eingesetzt. Mit einer etwas anders
ausgebildeten Handhabungsvorrichtung könnte man aber auch
währenddessen ein abgenutztes Werkzeug einem der Greifer
32, 34 entnehmen und in den anderen Greifer ein neues
Werkzeug einsetzen. Hierzu ließe sich auch die in den
Fig. 1 und 2 gezeigte Handhabungsvorrichtung 70 ver
wenden, würde man die Greiferstation 22 und die Arbeits
spindel 18 in ihrer Anordnung am Spindelträger 12 mitein
ander vertauschen.
Claims (5)
1. Mehrspindel-Drehautomat mit einem an einem Spindelkasten
um eine zentrale Schaltachse drehbar gelagerten Spindel
träger, in dem mehrere, jeweils eine Schaltposition
definierende Arbeitsspindeln derart gelagert sind, daß
sich die Arbeitsspindelachsen auf der Schaltachse
treffen und jede Arbeitsspindel durch Schalten des
Spindelträgers in eine Arbeitsposition bringbar ist,
und mit einem Hauptmotor für den Antrieb einer Antriebs
welle, sowie mit Formschluß-Kupplungselementen an der
Antriebswelle und den Arbeitsspindeln zur Herstellung
einer Drehantriebsverbindung zwischen der Antriebswelle
und der sich in Arbeitsposition befindlichen Arbeits
spindel, wobei das Antriebswellen-Kupplungselement zum
Kuppeln mit bzw. Abkuppeln von der jeweils in Arbeits
position befindlichen Arbeitsspindel längs der Antriebs
wellenachse zwischen einer Auskuppel- und einer Kuppel
stellung längsverschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß
- a) ein Drehwinkelgeber (130) für die Antriebswelle (36, 38) vorgesehen ist;
- b) die Achse der Antriebswelle (36, 38) mit der jenigen der sich in Arbeitsposition befindenden Arbeitsspindel (16) fluchtet;
- c) das Antriebswellen-Kupplungselement (94, 96) in der Auskuppelstellung mit einem Zahnradgetriebe (98, 104, 106) für den Spindelträger (12) verbunden ist, und daß
- d) das Übersetzungsverhältnis zwischen Antriebswelle (36, 38) und Spindelträger (12) derart ist, daß nach einem Schalten des Spindelträgers (12) die Formschluß-Kupplungselemente (94) wieder kuppelbar sind.
2. Drehmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein erster Drehwinkelgeber (130) mit der Antriebs
welle (36, 38) und ein zweiter Drehwinkelgeber (102)
mit dem Spindelträger (12) phasenstarr verbunden ist.
3. Drehmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Antriebswelle (38) ein Antriebszahnrad (96)
trägt, welches in der Auskuppelstellung mit einer
mit dem Spindelträger (12) verbundenen Verzahnung (98)
in Eingriff ist.
4. Drehmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verzahnung (98) von einem Zahnrad einer Zwischen
welle (100) gebildet wird, die ein Antriebszahnrad (104)
trägt, welches sich in ständigem Eingriff mit einem
am Spindelträger (12) angebrachten Zahnkranz (106)
befindet.
5. Drehmaschine nach den Ansprüchen 2 und 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der zweite Drehwinkelgeber (102)
von der Zwischenwelle (100) angetrieben wird.
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ID=6162810
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