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Titel: Bauelement
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Die Erfindung betrifft ein Bauelement aus Streifen von Feuerschutz-Bauplatten
aus Fibersilikatwerkstoffen mit jeweils einander gegentiberliegenden Schmalseiten
und Breitseiten, insbesondere zur Herstellung von Unterdecken und Trennwänden.
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Zum Herstellen von Unterdecken und Trennwänden, die dem Feuerschutz
dienen, werden Träger und Stützen benötigt. Die normalerweise hierfür verwendeten
Blechprofilträger und -stützen haben den Nachteil, daß sie eine Wärmebracke im Inneren
der Decke oder Wand bilden und sich bei Erwärmung ausdehnen und verwerfen.
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Um diesen Nachteil zu vermeiden, ist auch schon versucht worden, Profiltrger
aus Streifen von Feuerschutzbauplatten herzustellen. Die Feuerschutzbauplatten,
die aus gepreßten Äsbestfaserwerkstoffen oder aus anderen Fasersilikatwerkstoffen
bestehen, haben jedoch eine gegenüber Stahl wesentlich geringere mechanische Festigkeit.
Sie müssen deshalb in größeren Abmessungen hergestellt werden und haben demzufolge
auch ein höheres Gewicht und benötigen kräftigere Tragkonstruktionen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Bauelement für Feuerschutzkonstruktionen
zu schaffen das in seiner Festigkeit und Tragfähigkeit Bauelementen aus Stahlblech
nicht
nachsteht, bei dem jedoch eine Wärmeleitung nicht auftritt
und das eine hohe FeuerfiderstandsPähigkeit und Haltbarkeit im brandfalle aufweist.
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Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, daß die Plattenstreifen
mit Blechen oder Blechprofilleisten verbunden sind, die eine Schmalseite und/oder
von den Breitseiten der Plattenstreifen nur einen Teil bedecken.
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Das auf diese Weise geschaffene Verbundbauelement aus Feuerschutz-Bauplatten
und damit verbundenen Blechplatten oder blechprofilleisten hat auch bei starker
Ausführung eine sehr hohe Druck-, Zug- und Biegezugfestigkeit, die auch im Brandfalle
nur langsam abnimmt, da dann der aus den Feuerschutz-Bauplatten gefertigte Streifen
die Lasten zunehmend übernimmt. Außerdem verhindert dieser Teil des Bauelementes
eine Wärmeleitung von der vom Feuer beaufschlagten Seite zur gegenüberliegenden
Seite hin. So wird beispielsweise die Hitze von der Unterseite eines als Träger
verwendeten Bauelementes nach der Erfindung nicht ins Innere der Unterdecke weitergeleitet,
da die Blechteile sich nicht über die gesamte Kohe des Trägers erstrecken, sondern
nur einen Teil von dessen Breitseiten bedecken. Außerdem stabilisieren die Streifen
aus Feuerschutz-Bauplatten das Verbundprofil, da diese Streifen auch im Brandfalle
noch eine hohe Festigkeit haben.
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Im Gebrauchszustand, d. h. ohne Brandbelastung, wirken die Plattenstreifen
als stabilisierende Abstandhalter für die Bleche und Blechprofilleisten, die wie
mehrteilige Stützen oder Träger mit aufgelöstem Querschnitt, ein großes Äiiderstandsmoment
haben und damit statisch günstig wirkend
Besonders zweckmäßig ist
es, wenn die Bleche oder Blechprofilleisten auf ihrer ganzen, am Plattenstreifen
anliegenden Fläche vollflächig mit dem Plattenstreifen verbunden, beispielsweise
verklebt sind. Es ist aber auch möglich, die Bleche oder Blechprofilleisten punktförmig
mit den Plattenstreifen zu verbinden, beispielsweise zu verschrauben, wobei die
Schrauben den Plattenstreifen nicht völlig durchdringen, so daß die Schrauben keine
Wärmebrücke bilden.
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Die Bleche bzwo Flansche der Blechprofilleisten können in Aussparungen
der Plattenstreifen liegen, deren Tiefe und Breite der Dicke bzw. Breite der Bleche
oder Leistenflansche entspricht. Hierdurch kann eine glatte Außenfläche erreicht
werden, auch wenn die Bleche oder Flansche der Blechprofilleisten, die an den Plattenstreifen
anliegen, schmaler sind als diese.
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Eine besonders gute Armierung der Plattenstreifen ergibt sich, wenn
die Profilleisten Winkelprofilleisten, U-Profilleisten oder Hutprofilleisten sind,
die ein hohes Widerstandsmoment haben. Auf die seitlich abstehenden Flansche der
Winkeiprofilleisten oder Hutprofilleisten können Deckenplatten aufgelegt, oder es
können an ihnen Wandplatten aus Feuerschutzmaterial befestigt wachen. Hierbei ergibt
sich eine besonders hohe Stabilität, wenn die Profilleisten in Form von Hutprofilleisten
ausgebildet sind und den Plattenstreifen an einer Schmalseite umgreifen.
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Für kompliziertere Wand- und Stützenquerschnitte können die Blechprofilleisten
auch aus mehreren Profilen, beispielsweise aus Blechstreifen und Winkel- oder U-Profilen
zusammengesetzt sein.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung und den Zeichnungen von bevorzugten Ausfiihrungsformen der Erfindung,
die durch Beispiele näher erläutert sind. Es zeigt: Fig. 1 eine feuerwiderstandsfähige
Unterdecke mit einem Bauelement nach der Erfindung in Form eines Trägers für Deckenplatten
in einem Teilquerschnitt, Fig. 2 den bei der Unterdecke nach Fig0 1 verwendeten
Träger nach der Erfindung in einer perspektivischen Teildarstellung, Fig. 3 bis
Fig. 14 andere Ausführungsformen von Bauelementen nach der Erfindung, die als Träger,
Stützen oder Teile von Wandscheiben verwendbar sind, im Querschnitt, Fig. 15 eine
Zwischenwand aus einem Bauelement nach der Erfindung in einem vertikalen Teilschnitt,
Fig. 16 ein Bauelement nach der Erfindung in Form einer Stütze im Querschnitt.
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In Fig. 1 ist eine feuerwiderstandsfähige Unterdecke teilweise dargestellt,
die an der tragenden Deckenkonstruktion aufgehängt ist. Die tragende Deckenkonstruktion
ist beispielsweise eine Holzbalkendecke, die bei einem brand in dem unter ihr liegenden
Raum geschützt werden muß und an deren Holzbalken 10 die Brandschutzdecke aufgehängt
ist, die in ihrer Gesamtheit mit 11 bezeichnet ist0 Die Brandschutzdecke 11 besteht
aus mehreren in seitlichen Abständen voneinander angeordneten Deckenträgern 12,
die mit
Aufhängern 13 aus Stahldraht an den Holzbalken 10 befestigt
sind und Deckenplatten 14 tragen. Diese Deckenplatten 14 sind Feuerschutz-Bauplatten
aus Asbestfasermaterial oder Fibersilikatwerkstoffen, die untrennbar sind und auch
bei einseitiger Brandbelastung und hohen Temperaturen ihre torm behalten und eine
hohe Wärmedammung entwickeln.
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Der Deckenträger 12 besteht nach der Erfindung aus einem von einer
Feuerschutz-Bauplatte aus Fibersilikatwerkstoff geschnittenen Plattenstreifen 15
mit rechteckigem Querschnitt, dessen jeweils einander gegenüberliegende Schmalseiten
mit 16 bzw. 17 und den Breitseiten mit 18 bzw. 19 bezeichnet sind. In der Nähe seines
oberen Randes sind in dem Plattenstreifen 15 mehrere, in Da;ng5richtung im Abstand
voneinander angeordnete Bohrungen 20 vorgesehen, durch welche die Stahldrähte der
Aufhänger 13 hindurchgezogen sind. Am unteren Rand des Plattenstreifens 15 ist mit
Holzschrauben 21 und 22 eine Blechprofilleiste 23 befestigt, die bei der dargestellten
Ausführungsform ein Doppel-T-Profil hat und den unteren Kand des Plattenstreifens
15 derart umgreift, daß die beiden Stege 24 und 25 der Blechprofilleiste 23 an den
Breitseiten 18 und 19 und der zwischen den Stegen 24 und 25 liegende Teil 26 des
Flansches an der unteren Schmalseite 17 des Plattenstreifens 15 vollflächig anliegen.
Auf den nach außen gerichteten Flanschen 27 und 28 der Blechprofilleiste 23 liegen
die Deckenplatten 14 auf.
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Wie aus der Zeichnung hervorgeht, bedecken die Stege 24 und 25 der
Blechprofilleiste 23 nur den unteren Teil H1 des Plattenstreifens 15, wahrend der
obere Teil H2 des Plattenstreifens keine Blecharmierung trägt. Hierdurch wird erreicht,
daß die von den Flanschen 26, 27 und 28 der Blechprofilleiste an der Unterseite
der Brandschutzdecke
11 aufgenommene Wärme nur in geringem Iiiiaße
in den zwischen der Unterdecke 11 und der tragenden Geschoßdekke 10 befindlichen
Raum weitergeleitet wird und insbesondere nicht an die Aufhänger 13 gelangt, die
ja an den Holzbalken 10 befestigt sind. Im Gebrauchszustand, d. h0 ohne Brandbelastung,
verleiht die blechprofilleiste, deren Blechdicke nur 1 bis 3 mm betrÄgt, dem Deckenträger
12 eine beachtliche Steifigkeit.
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Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform hat die am unteren
Rand des Plattenstreifens 15 angeordnete Blechprofilleiste 23 ein zusammengesetztes
Profil und besteht aus zwei Winkelprofilleisten 29, die mit ihren beiden Schenkeln
29a an den Breitseiten 18 und 19 des Plattenstreifens 15 befestigt, beispielsweise
angeklebt und mit ihren anderen Schenkeln 29b mit einem Blechstreifen 30 durch Nieten
31 verbunden sind, welcher die untere Schmalseite 17 des Plattenstreifens abdeckt.
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Bei der Ausführungsform nach Fig0 4 ist nur ein einfacher Blechstreifen
30 vorgesehen, der die untere Schmalseite 17 des Plattenstreifens 15 bedeckt und
über dessen Breitseiten 18 und 19 seitlich übersteht. Diese seitlich überstehenden
Teile des Blechstreifens 30 bilden dann die Auflager für die Deckenplatten 14 der
Feuerschutzdecke.
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Der Blechstreifen 30 ist mit Schrauben 21 am Plattenstreifen 15 befestigt.
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Bei der in Fig0 5 dargestellten Ausführungsform ist der Plattenstreifen
15 aus Fibersilikat am unteren Rand nur mit zwei hr inkelprofilleisten 29 armiert,
die an den Breitseiten 18 und 19 des Plattenstreifens befestigt sind und deren abstehende
Winkelschenkel 29b als Auflager für Dekkenplatten dienen können.
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Auch bei den Ausführungsformen nach den Fig. 6 und 7 sind an den Breitseiten
18 und 1-9 des Plattenstreifens 15 Winkelprofilleisten 29 am oberen bzw. unteren
Rand befestigt, die ebenso wie bei den vorhergehenden Ausführungsbeispielen nur
einen Teil der Breitseiten 18 und 19 bedecken und deren abstehende Schenkel 29b
als Auflager für Deckenplatten oder andere Konstruktionselemente dienen können.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 8 hat die Blechprofilleiste 23 ein
F-förmiges Profil, dessen Stege 24 und 25 an den Breitseiten 18 und 19 des Plattenstreifens
15 und dessen zwischen den Stegen 24 und 25 liegender Flanschteil 26 an der unteren
schmalen Seite 17 des Plattenstreifens 15 anliegt. Ein derartiges Element, welches
nur einen seitlich abstehenden Flansch 27 aufweist, ist insbesondere als Randträger
einer Feuerschutzdecke geeignet.
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Eine ähnliche Funktion kann das Bauelement nach Fig. 9 erfüllen, wo
am unteren Rand auf der einen Breitseite 18 des Plattenstreifens 15 eine Winkelprofilleiste
29 und auf der gegenüberliegenden Breitseite 19 ein Blechstreifen 31 befestigt ist,
dessen Breite der Breite des Flansches 29 a der Winkelprofilleiste 29 entspricht.
Blechstreifen 31 und Winkelprofilleiste 29 können, wie in Fig0 1 gezeigt, am Plattenstreifen
15 angeschraubt oder auch an diesen angeklebt oder auf sonstige Weise befestigt
sein.
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Bei den in den Fig. 10 und 11 dargestellten Ausführungsbeispielen
hat die Blechprofilleiste 23 ein Hutprofil.
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Bei der in Fig. 10 dargestellten Ausführungsform umgreift die Hutprofilleiste
32 die obere Schmalseite 16 und bei der Ausführungsform nach Fig. 11 die untere
Schmalseite 17 des Plattenstreifens 15 und liegt mit
ihren Stegen
24 und 25 an den Breitseiten 18 und 19 des Plattenstreifens 15 an. Diese mit Hutprofilleisten
bewehrten Plattenstreifen eignen sich nicht nur als Deckenträger, auf deren abstehenden
Flansche 28 und 27 Deckenplatten aufgelegt werden können, sondern auch als Stützen
oder Randelemente zum rechtwinkligen Anschluß von Randplatten, die an den abstehenden
Flanschen 27 und 28 rechtwinklig so befestigt werden können, daß ein Wärmeübergang
von der vom Feuer beaufschlagten Seite durch die Metallprofilleiste zur gegenüberliegenden
Seite nicht möglich ist.
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Die in den Fig. 12 bis 15 dargestellten Ausführungsformen der Bauelemente
nach der Erfindung eignen sich in erster Linie zum Aufbau von Trennwänden und Zwischenwänden.
Sie können aber in kleineren Abmessungen, wie sie in den Fig.
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12, 13.und 14 dargestellt sind, als Biegeglieder, insbesondere als
Deckenträger verwendet werden. Bei den Ausführungsformen nach den Fig. 12, 13 und
14 besteht die Armierung der Plattenstreifen 15 lediglich aus zwei Blechstreifen
31 und 32, die in der Nähe der unteren Schmalseite 17 (Fig. 12) bzw. der oberen
Schmalseite 16 (Fig. 13 und 14) auf den einander gegenüberliegenden Breitseiten
18 und 19 des Plattenstreifens 15 befestigt sind. Bei den Bauelementen nach den
Fig. 12 und 13 sind die Blechstreifen 31 und 32 einfach auf die Breitseiten aufgeklebt
oder aufgeschraubt, bei dem in Fig. 14 dargestellten Ausführungsbeispiel jedoch
in Aussparungen 33 bzw. 3T eingelassen, deren Tiefe t der Dicke und deren Breite
b der Breite der Blechstreifen 31 bzw. 32 entspricht.
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In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, daß derartige flache
Aussparungen nicht nur für einfache Blechstreifen 31 und 32, sondern auch für Stege
oder Flansche von Blechprofilleisten in den Plattenstreifen 15 vorgesehen
werden
können, an denen diese Blechprofilleisten befestigt werden.
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In Fig0 15 ist eine Trennwand dargestellt, die mit Bauelementen nach
der Erfindung hergestellt ist. Diese bestehen aus geschoßhohen Plattenstreifen 15
aus Fibersilikatmaterials die zwischen dem Fußboden 34 und der Geschloßdecke 35
des Raumes eingespannt und auf beiden Breitseiten 18 und 19 mit dünnen Blechen 36
und 37 beplankt sind, welche den mittleren Bereich der Trennwand schützen sich aber
nicht über die gesamte Höhe der Trennwand erstrecken. Die Bleche 36 und 37 sind
mit Schrauben 21 und 22 an den Plattenstreifen 15 angeschraubt, die jedoch den Plattenstreifen
nicht durchdringen und keinerlei Berührung mit den Schrauben der gegenüberliegenden
Blechplatte haben. Auf diese Weise wird ein Wärmedurchgang durch die Trennwand verhindert.
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Jede der Blechplatten 36 und 37 auf beiden Seiten des Plattenstreifens
15 kann zusätzlich noch durch eine dUnne Abdeckplatte 38 aus Fibersilikat oder einem
anderen wärmedämmenden Material abgedeckt sein, wie sie in Fig. 15 auf der rechten
Seite der Trennwand dargestellt ist. Diese Abdeckplatte 38 geht zweckmäßig über
die ganze Raumhöhe durch.
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In Fig. 16 ist ein Bauelement nach der Erfindung dargestellt, das
einen kreuzförmigen Querschnitt hat und als Stütze verwendet werden kann.
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Wie aus der Zeichnung hervorgeht, besteht die Stütze aus drei Plattenstreifen
15 aus Fibersilikatwerkstoffen, die kreuzförmig zusammengesetzt sind und durch vier
Blech-Winkelprofilleisten 29 miteinander verbunden sind, die in den einspringenden
Zecken angeordnet und
mit den Plattenstreifen 15 verschraubt sind.
Hierzu werden zweckmäßig keine durchgehenden Schraubenbolzen, sondern Holzschrauben
verwendet, die in die Plattenstreifen nur eindringen, aber mit den flanschen der
Winkelprofile in der gegenuberliegende-rl Socke keine Verbindung haben, um einen
wärmetransport von einer Seite der Stütze zur anderen zu vermeiden.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsformen
beschränkt, sondern es sind verschiedene Abwandlungen und Ergänzungen möglich, ohne
den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise können die Bauelemente nach
der Erfindung auch aus mehreren Plattenstreifen aus Fasermaterial zusammengesetzt
und mit Blechstreifen oder Blechprofilleisten beplankt oder verbunden sein. Wesentlich
ist nur, daß die Ausgestaltung so getroffen ist, daß ein Wärmedurchgang von der
brandbelasteten Seite zur gegenüberliegenden Seite vermieden wird.
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