DE3212265C2 - Verfahren und Einrichtung zur gezielten Aktivitätsableitung aus dem Reaktorschutzgebäude einer gasgekühlten Kernkraftanlage - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur gezielten Aktivitätsableitung aus dem Reaktorschutzgebäude einer gasgekühlten KernkraftanlageInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur gezielten Aktivitätsableitung aus dem Reaktorschutzgebäude einer gasgekühlten Kernkraftanlage, die die gefilterte Ableitung auch großer Leckagen gestatten, ohne daß die Auslegung des Reaktorschutzgebäudes auf vollen Druckk erforderlich ist. Das Verfahren sieht vor, daß der für den Normalbetrieb vorhandene Ableitungsweg für Kühlgasleckagen bei Anstieg des Druckes im Reaktorschutzgebäude über einen vorgegebenen Wert hinaus automatisch abgesperrt wird und durch Öffnen eines zweiten Ableitungsweges eine gezielte Druckentlastung erfolgt. Die austretenden Kühlgasleckagen werden über Einrichtungen zum Temperaturabbau und zur Ablagerung von Spaltprodukten sowie durch Filtersysteme in den Kamin geleitet, an den der erste Ableitungsweg angeschlossen ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur gezielten Aktivitätsableitung aus dem Reaktorschutzgebäude
einer gasgekühlten Kernkraftanlage, die als Barriere gegen Freisetzung aktiven Kühlgases an die
Umgebung von dem Reaktorschutzgebäude umschlossen und mit einem Ableitungsweg für bei Normalbetrieb
auftretende Kühlgasleckagen versehen ist, der ein betriebliches Filtersystem, Abluftgebläse und einen Kamin
umfaßt.
Stand der Technik sind Kernkraftanlagen, bei denen ein Hochtemperaturreaktor innerhalb eines Reaktorschutzgebäudes
installiert ist, der seinerseits von einem Schutzbehälter bzw. Schutzgebäude umschlossen ist.
Dieser hat unter acderem die Aufgabe, die Freisetzung
von Spaltprodukten an die Umgebung zu verhindern. Bei der bekannten AVR-Anlage steht der Schutzbehälter
während des Betriebes unter leichtem Unterdruck, um Primärkreisleekagen in die Atmosphäre auszuschließen.
Wegen der in der AVR-Anlage verwendeten Brennelemente mit beschichteten Spaltsioffteilchen ist
die Kühlgasaktivität im Primärkreislauf ohnehin gering.
Bei anderen Kernkraftanlagen mit Hochtemperaturreaktor ist vorgesehen, den Schutzbehälter auf einen
Druck auszulegen, der die Aufnahme aller betrieblichen und störfallbedingten Leckagen in dem Schutzbehälter
ermöglicht (Volldruck-Containmerd), und die aus dem
Reaktordruckbehälter sowie aus radioaktiven Kreisläufen stammenden Kühlgasleckagen verzögen über FiI-terstrecken
und einen Kamin in die Umgebung abzuleiten. Selbst bei großen Störfällen wie dem Versagen eines
Reaktordruckbehälter-Abschlusses wird das austretende Kühlgas zurückgehalten und gezielt über Filter
und Kamin abgegeben, so daß die Auswirkungen des Störfalls begrenzt bleiben.
Bei dem bekannten Kernkraftwerk THTR-300 ist ebenfalls die Ablesung von im Normalbetrieb und bei
M kleinen Störfällen auftretenden Kühlgasleckagen über
ein Filtersystem, Abluftgebläse und einen Kamin an die Atmosphäre vorgesehen. Das den Reaktordruckbehälter
umschließende Reaktorschutzgebäude ist jedoch nicht auf vollen Druck ausgelegt, und bei Störfällen, die
große Leckagen freisetzen, werden diese Leckagen ungefiltert über den Kamin an die Umgebung gegeben.
Aus der Zeitschrift »Nucleonics«, Oktober 1965, Seite 52, Figur 3, ist eine Kernreaktoranlage bekannt, bei
der ein wassergekühlter Kernreaktor in einem Druckbehälter installiert ist, der von einem Containment umschlossen
ist. Dieses Containment ist von einer weiteren Barriere umgeben, innerhalb welcher auch ein Druckabbau-System
angeordnet ist. Es hat die Aufgabe, bei einem Reaktorunfall das Volumen des dem Druckbehälter
entwichenen Dampfes zu reduzieren. Das Druckabbau-System besteht aus einem mit Wasser gefüllten
Becken und einer Anzahl mit ihren Enden in das Wasser eintauchenden Leitungen, die von dem Druckbehälter
ausgehen. Der Druckabbau erfolgt durch Kondensation des Dampfes in dem Wasserbecken. Zusätzlich wird in
dem Wasserbecken ein bestimmter Anteil von in dem Dampf vorhandenen Spaltprodukten zurückgehalten.
Der von der Barriere umschlossene Raum wird im Störfall
durch Abluftgebläse, die über Filter in einen Kamin fördern, auf leichtem Unterdruck gehalten. Bei Normalbetrieb
wird der Unterdruck durch eine Abblaseleitung aufrechterhalten.
Von diesem Stand der Technik wird bei der Erfindung ausgegangen, wobei ihr die Aufgabe zugrunde liegt, für
eine gasgekühlte Kernkraftanlage der eingangs beschriebenen Bauart ein Verfahren und eine Einrichtung
anzugeben, die auch bei Austritt großer Kühlgasleckagen aus dem Primärkreislauf die Druckentlastung des
Reaktorschutzgebäudes gestatten sowie die gefilterte Ableitung dieser Kühlgasleckagen in die Umgebung
auch bei hohen Temperaturen sicherstellen.
Gemäß der Erfindung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß bei Eintreten eines mit großen Kühlgasleckagen
verbundenen Störfalls der für Normalbetrieb vorgesehene Abieitungsweg durch ein in diesem
Ableitungsweg installiertes Rückstoßvencil selbsttätig
geschlossen und verriegelt und die gesamte Kühlgaslekkage zunächst in dem Reaktorschutzgebäude zurückgehalten
wird und daß sodann bei Erreichen eines vorgegebenen Druckes zur Einhaltung dieses Druckes bzw.
zur späteren Druckabsenkung in dem Reaktorschutzgebäude ein an sich bekannter zweiter, dem ersten weitgehend
paralleler Ableitungsweg selbsttätig oder von Hand geöffnet wird und die ausgetretene Kühlgasleckagen
durch in dem zweiten Ableitungsweg vorgesehene Einrichtungen zum Temperaturabbau sowie zur Ablagerung
von Spaltprodukten und, in ebenfalls bekannter Weise, durch ein Filtersystem für gasförmige Spaltprodukte
und Schwebestoffe in den Kamin geleitet werden.
Die Erfindung ermöglicht es, den Auslegungsdruck eines Reaktorschutzgebäudes zu reduzieren, ohne daß
es zu einem störfallbedingten Versagen des Reaktorschutzgebäudes
kommen kann. Je nach Auslegungsdruck des Reaktorschutzgebäudes, welcher auch durch
andere Anforderungen (Schutz des Reaktordruckbehälters vor Einwirkungen von außen) mitbestimmt wird,
können die Grenzwerte für die Absperrung des für Normalbetrieb vorgesehenen Ableitungsweges durch
Schließung des Rückstoßventils wie auch die Grenzwerte
für den zweiten, in Störfällen benutzten Abieitungsweg unterschiedlich hoch gewählt werden, so daß auch
die Auslegungsanforderungen an die Einrichtungen zum Temperaturabbau und zur Ablagerung von Spaltprodukten
stark schwanken.
Über die Festlegung des Grenzwertes, bei der zweite
Ableitungsweg geöffnet und damit durch Ausströmen des Inhalts des Reaktorschutzgebäudes dieses Gebäude
druckentlastet wird, kann vorteilhafterweise Einfluß auf
die Zeitdauer genommen werden, während welcher das Reaktorschutzgebäude einer Überdruckbelastung ausgesetzt
ist. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß nach erfolgter Druckentlastung die Luftmenge
in dem Reaktorschutzgebäude vermindert ist, so daß der Lufteinbruch in den Primärkreis ebenfalls reduziert
wird.
Selbst bei hypothetischen Störfällen ist die Spaltproduktabgübe
an die Umgebung stark herabgesetzt, da die
in den /wcucn Aoiuuingsweg eingebauten Einrichtun- (0
gen vetvogeniü virKcn, wodurch Kurzlebige Spaltprodukte
bereits nach Uurcniaufen des Ableitungswegei
zerfallen sind. Lang;ebige Spaltprodukte werden in fester als auch in gasförmiger Form in den entsprechenden
Einrichtungen zurückgehalten, und die Temperatiirbelastung
der Umgebung wird ebenfalls reduziert. Das Filtersystem für gasförmige Spaltprodukte und Schwebestoffe
wird durch die Einrichtungen zum Temperaturabbau ebenfalls vor unzulässig hohen Temperaturen geschützt
Eine Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, daß die
redundant ausgeführten Mittel zum Öffnen des zweiten Ableitungsweges aus einer aktiv zu betätigenden Armatur
sowie aus einer Berstscheibe bestehen. Durch das Vorhandensein zweier diversitärer Einrichtungen, von
denen die eine aktiv betätigt wird und die andere passiv wirksam ist, kann das Versagen des Reaktorschutzgebäudes
ausgeschlossen werden. Die Berstscheibe ist so ausgelegt, daß sie nicht nur bei Versagen der Armatur,
sondern auch bei zu schnellem Druckanstieg in dem Reaktorschutzgebäude anspricht.
Die g«5mäß der Erfindung vorsehenen Einrichtungen
zum Temperaturabbau können r-$ Regenerativ-Wärmeläüscher
ausgebildet sein. Diese bestehen aus Schüttungen von Kugeln aus wärmeaufnehmendem Material,
vorzugsweise von Graphitkugeln.
Den Einrichtungen zum Temperaurabbau und zur Ablagerung von Spaltprodukten kann, falls erforderlich,
eine Rekombinationsanlage für brennbare Gase nachgeschaltet sein. Mit einer solchen Anlage läßt sich verhindern,
daß sich nach hypothetischen Störfällen (die die thermische Zersetzung des Betons d~:s Reaktordruckbehälters
zur Folge haben) im Reaktorschutzgebäude brennbare Gase ansammeln.
Die Einrichtungen zur Spaltproduktrückhaltung wie auch die Rekombinationsanlage für die brennbaren Gase
können teilweise oder ganz mit den Regenerativ-Wärmetauschern identisch sein.
Die Wirksamkeit der Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich noch dadurch
verbessern, daß in Strömungsrichtune.' vor den
Filtersystemen der beiden Ableitungswege eine Verbindungsleitung zwischen den Ableitungswegen vorgesehen
ist, in welcher eine Absperrarmatur angeordnet ist.
Durch öffnen dieser Absperrarmatur können bei abgesperrtem
normalem Abieitungsweg c!as betriebliche Filtersystem wie auch die Abluftgnbläse für die Leckageabfuhr
über den zweiten Ableitungsweg eingesetzt werden, und es ist die Möglichkeit gegeben, in dem Reaktorschutzgebäude
langfristig wieder Unterdruck zu erzielen.
Eine zusätzliche Absicherung des Raktorschutzgebäudes gegen Überdruck ist bei der Einrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dadurch gegeben, daß im oberen Bereich des Fleaktorsc-'-utzgebäudes
ein Sicherheitsventil angeordnet ist. Dieses Sicherheitsventil ist so ausgelegt, daß sein An
sprechdruck höher ist als der Ansprechdnick der Berstscheibe
und derjenige des Rückstoßventils.
Vorzugsweise wird ein Sicherheitsventil verwendet, das auch durch aktiven Eingriff geöffnet werden kann.
Ein gezieltes Ö.rnen dieses Ventils wäre beispielsweise in dem Fall eines zerstörten Kamins wünschenswert, da
eine ungefilterte Abgabe des Inhalts des Reaktorschutzgebäudes in Höhe der Kuppel dieses Gebäudes einer
gefilterten Abgabe in Bodennahe "orzuziehen ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Einrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens schcmatisch dargestellt.
Die Figur läßt ein Reaktorschutzgebäude 1 erkennen.
in dem eine Kernkraftanlage mit gasgekühlteni Hochtemperaturreaktor
untergebracht ist. Aus dein Reaktorschutzgebäude I tritt ein erster Ableitungsweg 2 für
während des Normalbetriebes anfallende Kühlgaslekkagcn aus. In dem Ableitiingsweg 2 sind in Strömlings- >
richtung angeordnet: ein Rückstoßventil 3 mit Verriegelung, ein betriebliches Filtcrsysiem 4 zur Rückhaltung
von festen Spaltprodukten, ein AbUiftgebläse 5 und ein
Kamin 6.
Parallel zu dem ersten Ableitungsweg 2 ist ein zweiter ι ο
Ableitungsweg 7 vorgesehen. Dieser ist in dem an das Reaktorschlitzgebäude 1 anschlieUenden Bereich in
zwei parallele Pfade Ta und Tb aufgeteilt; in dem Pfad Ta
ist eine Armatur 8 angeordnet, während sich in dem Pfad Tb eine Berstscheibe 9 befindet. Hinter der Verei- r,
nigungsstelle der beiden Pfade Ta und Tb sind ein Regenerativ-Wärmetauscher
10, eine Ablagerungsstrecke 11 für feste Spaltprodukte sowie eine Rekombinationsaniage
Yi für brennbare Gase vorgesehen. Weiterhin umfaßt der Ableitungsweg 7 noch ein Filtersystem IJ für _>o
gasförmige Spaltprodukte wie Jod und Schwebsto Te. Hinter dein Filtersystem 13 tritt er in den Kamin 6 ein.
Die beiden Ableitungswege 2 und 7 sind durch eine Verbindungsleitung 14 miteinander verbunden, in der
eine Absperrarmatur 15 installiert ist. Die Verbindung.1»- >5
leitung 14 tritt — in Strömungsriehtung gesehen — vor dem Filtersystem 13 aus dem Ableitungsweg 7 aus und
vor dem Filtersystem 4 in den Ableitungsweg 2 ein. Bei geöffneter Absperrtemperatur 15 kann also ein Teüstrom
der abzuführenden Kühlgasleckage über das FiI- jo tersystem 4 geleitet werden.
In der Kuppel 17 des Reaktorschutzgebäudes 1 ist
noch ein Sicherheitsventil 16 angeordnet, das einen höheren Ansprechdruck als das Rückstoßventil 3 und die
Berstscheibe 9 hat. Es läßt sich auch gezielt öffnen. y,
Bei Normalbetrieb wird das Reaktorschiitzgebäude 1
cTf>£¥^ni'iKi»r cflinpp I !mcy^Kiina auf I lnt*»rvlriif*L· tr»»hall*^n
Die Armaturen 8 und 15 sowie das Sicherheitsventil 16 sind geschlossen; die Berstscheibe 9 ist intakt. Die Abluft
wird über den ersten Ableitungsweg 2. also über das m Rückstoßventil 3, das betriebliche f iltersystem 4 und
das Abluftgebläse 5 sowie durch den Kamin 6. in die Atmosphäre abgegeben.
Bei Betriebsstörungen, die mit kleinen Kühlgasleckagen verbunden sind, erfolgt die Ableitung dieser Lecka- -ti
gen ebenfalls über den Ableitungswcg 2. Dabei kann sich in dem Reaktorschutzgebäude 1 auch Überdruck
gegenüber der Umgebung einstellen. Die Größe des noch für den Ableitungsweg 2 zulässigen Leckagestromes
hängt davon ab. wie hoch das Filtersystem 4 durch -,n
Temperaturen belastet werden darf.
Bei Störfällen, die so große Kühlgasleckagen zur Folge haben, daß das betriebliche Filtersystem 4 einer unzulässig
hohen Temperaturbelastung ausgesetzt wird oder daß an dem Rückstoßventi! 3 eine größere Druckdifferenz
auftritt, wird der Ableitungsweg 2 durch selbsttätiges Schließen und Verriegein des Rückstoßventils
3 abgesperrt, und die gesamte Kühlgasleckage verbleibt in dem Reaktorschutzgebäude 1.
Eine gezielte Entlastung bzw. Entleerung des Reaktorschutzgebäudes
1 erfolgt nun über den zweiten Ableitungsweg 7, und zwar über den Pfad Ta durch Öffnen
der Armatur 8. Die Kühlgasleckagen gelangen nun über den Regenerativ-Wärmetauscher 10, die Ablagerungsstrecke ίί die Rskornbinätionsanlasc 12 nnd d:vs Filter- ^.~
system 13 durch den Kamin 6 an die Umgebung. Faüs erforderlich, können durch Öffnen der Absperrarmatur
15 zusätzlich zu dem Filtersystem 13 auch das betriebliche Filtersystem 5 und das Abliif(gebläse 5 für die l.ekkagenabfuhr
eingesetzt werden. Langfristig läßt sich durch diese Maßnahme wieder Unterdruck im Reaktorschui/gebäude
I herstellen.
Bei Versagen der Armatur 8 bzw. bei zu schnellem Druckanstieg in dem Reaktorschutzgebäude I wird die
in dem Pfad Tb befindliche Berstscheibe 9 zum Bersten gebracht, und die Kühlgasleckagcn können auf dem
eben beschriebenen Wege, nämlich über die Einrichtungen 10, II, 12,13,6.abgeführt werden.
Der weiteren Absicherung des Reaktorschutzgebäudes I gegen Überdruckversagen dient das Sicherheitsventil
16. Es ist so ausgelegt, daß es erst anspricht, wenn
bei abgesperrtem erstem Ableitungsweg 2 ein Versagen der Berstscheibe 9 vorliegt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Verfahren zur gezielten Aktivitätsableitung aus dem Reaktorschutzgebäude einer gasgekühlten
Kernkraftanlage, die als Barriere gegen Freisetzung aktiven Kühlgases an die Umgebung von dem Reaktorschutzgebäude
umschlossen und mit einem Ableitungsweg für bei Normalbetrieb auftretende Kühlgasleckagen
versehen ist, der ein betriebliches FiI-tersystem,
Abluftgebläse und einen Kamin umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß bei Eintreten eines mit großen Kühlgasleckagen verbundenen
Störfalls der für Normalbetrieb vorgesehene Ableitungsweg (2) durch ein in diesem Ableitungsweg instaJliertes
Rückstoßventil (3) selbsttätig geschlossen und verriegelt und die gesamte Kühlgasleckage zunächst
in dem Reaktorschutzgebäude (1) zurückgehalten wird und daß sodann bei Erreichen eines vorgegebenes
Druckes zur Einhaltung dieses Druckes bzw. zur spateren Druckabsenkung in dem Reaktorschutzgebäude
(1) ein an sich bekannter zweiter, dem ersten weitgehend paralleler Ableitungsweg (7)
selbsttätig oder von Hand geöffnet wird und die ausgetretenen Kühlgasleckagen durch in dem zweiten
Ableitungsweg (7) vorgesehene Einrichtungen zum Temperaturabbau (10) sowie zur Ablagerung von
Spaltprodukten (11) und, in ebenfalls bekannter Weise, durch ein Filtersystem (13) für gasförmige
Spaltprodukt und Schwebstoffe in den Kamin (6) geleitet werden.
2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
redundant ausgeführt«..! Mittel zum Öffnen des zweiten Ableitungsweges (7) ati einer aktiv zu betätigenden
Armatur (8) sowie aus einer Berstscheibe (9) bestehen.
3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß als
Einrichtungen zum Temperaturabbau Regenerativ-Wilrmetauscher (10) vorgesehen sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Regenerativ-Wärmetauscher (R))
aus Schüttungen von Kugeln wärmeaufnehmenden Materials, vorzugsweise von Graphitkugeln, bestehen.
5. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den
Einrichtungen zum Temperaturabbau (10) und zur Ablagerung von Spaltprodukten (11) eine Rekombinationsanlage
(12) für brennbare Gase nachgeschaltet ist.
6. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 sowie nach den Ansprüchen 3 und
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Regenerativ-Wärmetauscher
(10) wenigstens teilweise auch als Einrichtung zur Spaltproduktrückhaltung (11) und
als Rekombinationsanlage (12) für brennbare Gase eingesetzt werden.
7. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekenn2eichnet, daß in
Strömungsrichtung vor den Filtersystemen (4, 13) der beiden Ableitungswege (2, 7) eine Verbindungsleitung (14) zwischen den Ableitiingswegen (2, 7)
vorgesehen ist, in der eine Absperrarmatur (15) angeordnet ist.
8. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Ansoruch I sowie nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zur zusatzlichen Druckentlastung
des Reaktorschutzgebäudes (1) in seinem oberen Bereich ein Sicherheitsventil (16) installiert ist,
dessen Ansprechdruck höher ist als derjenige der Berstscheibe (9) und des Rückstoßventils (3).
9. Einrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Sicherheitsventils (16),
das auch durch aktiven Eingriff geöffnet werden kann.
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