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Vorrichtung zum Schleifen oder Abziehen zweischneidiger Rasierhobelklingen,
gleichzeitig an den beiden Schneidenflächen auf einer Klingenseite. Es sind bereits
Vorrichtungen zum Schleifen oder Abziehen zweischneidiger Rasierhobelklingen bekannt,
bei denen vier umlaufende gleichzeitig angetriebene Schleif-oder Abziehwalzen benutzt
werden, die gewöhnlich durch ineinandergreifende Zahnräder angetrieben werden und
mit deren Hilfe bei einem Arbeitsgange beide Schneidenflächen auf jeder Klingenseite
geschliffen oder abgezogen werden können. Während bei den bekannten Schleifvorrichtungen
dieser Art `die Klinge einschließlich des Messerhalters eine Schwingbewegung ausführt
und dabei mitden entsprechendenSchneidenflächen immer mit den diagonal gegenüberstehenden
Walzen in Eingriff kommt, wird bei der Einrichtung gemäß der Erfindung die Klinge
in ihrem Halter in gerader Linie, und zwar in zu ihrer Blattebene lotrechter Richtung
verstellt, so d'aß sie entweder mit dem oberen oder mit dem unteren Walzenpaar,
einseitig in Berührung steht. Zu dem Zweck ist in der zur Blattebene lotrechten
Mittelebene zwischen den auf beiden Klingenseiten mit Abstand voneinander angeordneten
Walzenpaaren in Führungen am Gestell verschiebbar ein den Walzenraum einschließender
Rahmen angeordnet, der im Spielraum zwischen den Walzenpaaren in Schlitzen der Seitenteile
und zwischen diese verbindenen Führungsplatten den Messerhalter für die Klinge aufnimmt
und der von dem die Walzen bewegenden Getriebe eine auf und nieder gehende Bewegung
erfährt, so daß die Klinge abwechselnd mit dem oberen oder mit dem unteren Walzenpaar
in Berührung gebracht und dabei an den Schneidenflächen beider Seiten, also an allen
vier Schneidenflächen, paarweise nacheinander geschliffen oder abgezogen wird. Eine
solche Ausbildung hat gegenüber den bekannten Vorrichtungen den Vorteil, daß statt
der schwingenden Bewegung der Klinge eine geradlinige Verstellung eintritt, die
sich in solcher Weise regeln läßt, daß die Schneidenflächen ordnungsmäßig an die
Walzen angedrückt werden. Außerdem hat sie aber dien besonderen Vorzug, d'aß es
möglich ist, an dem gleichen Rahmen außerhalb ,der Walzen Schleifmittel, z.; B.
in Prismenform, anzuordnen, die an den Rahmenverstellungen teilnehmen und dabei
mit den Walzenpaaren in Berührung kommen und diese mit Schleifmittel versorgen.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung in mehreren Ausführungsbeispielen
veranschaulicht, und zwar ist Fig. z eine Ansicht gegen die Vorder- oder Antriebsseite
der Schleifvorrichtung, Fig. a eine Ansicht gegen die Rückseite der Vorrichtung,
Fig. 3 ein Längsschnitt durch dieselbe, Fig. q. eine Seitenansicht des auf- und
niederbeweglichen Rahmens mit dem darin befindlichen Klingenhalter,
Fig.
; eine Ansicht der Kurvenntitscheibe, welche den Rahmen abwechselnd auf und nieder
bewegt.
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Fig. 5 a zeigt die Kurvenscheibe als Sperrrad ausgebildet.
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Fig.6 ist in Draufsicht und Querschnitt die Darstellung des Messerhalters.
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Fig.7 und 8 zeigen abgeänderte Ausführungsformen der Halter für die
Schleifmittelprismen, und Fig. 9 stellt eine Abänderung der Antriebsvorrichtung
in schematischer Darstellung dar. In einem viereckigen Gestell ist ein oberes und
ein unteres Walzenpaar 5, 5 in seinen nach innen gerichteten Armen drehbar, aber
unverschiebbar, gelagert. Auf den gegen die Vorderwand vorstehenden Achsenenden
dieser Walzen sind Zahnräder d. angeordnet, welche sämtlich miteinander in Eingriff
stehen, so daß die beiden Walzen des oberen Paares und die beiden Walzen des unteren
Paares sich in entgegengesetzter Richtung drehen. Diese Drehung erfolgt .dabei von
einer mittels Handkurbel i oder aber auf -mechanischem Wege angetriebenen Achse,
die im Zentrum der Walzenanordnung liegt, beispielsweise durch ein Zahnrad :2 mit
Innenverzahnung, das die Achsen zweier diagonaler Walzen durch die Ritzel3 antreibt.
Der Drehungssinn der Walzen ist in Fig. i durch Pfeile angedeutet.
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In der senkrechten Mittelebene der Vorrichtung bzw. der beiden @Valzenpaare
ist ein Rahmen 6 (Fig. 4) in senkrechter Richtung verschiebbar eingebaut, der in
der ?litte zwischen dem oberen und unteren @@ alzenpaar eine schlitzförmige, zu
beiden Seiten jedoch offene Führung bildet, in welche von der Rückseite her der
Messerhalter 9 eingeschoben wird. Dieser Rahmen hat an geeigneter Stelle einen Ansatz
oder ein° Nase 7, Welche in eine seitliche Kurvennut einer auf der Achse .der Kurbel
i sitzenden Scheibe 8 eingreift. Diese Kurvennut enthält einen Kurventeil mit kleinerem
und einen zweiten Kurventeil mit größerem Radius (vgl. Fig. 5 und 5a). Beide Kurventeile
gehen natürlich ineinander über.
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Bei Drehung der Kurvenscheibe 8 mittels der Kurbel i wird daher die
Nase 7 in Richteng der Rahmenführung auf und nieder bewegt, die aus vier Nuten in
den Gestellwirkeln in der Rahmenebene angeordneter Ansätze besteht, in die der Rahmen
mit vier seitlichen Rollen i i eingreift. Bei dieser Bewegung wird die im Messerhalter
9 liegende Klinge fast für die Datier einer halben Xurvenscheibenumdrehung einmal
gegen das obere Walzenpaar, das andere Mal gegen das untere Walzenpaar mit den Schneidenflächen
angedrückt. Befindet sich die Nase 7 des Rahmens 6 an deth Übergangsstück vom größci-en
zum kleineren Durchmesser der Führungskurve in der Kurvenscheibe 8, so liegt der
Rahmen 6 und daher auch der Messerlialttr genau in der Mitte des zwischen- dem cheren
und unteren Walzenpaar vorhandenen Spielraums. Diese Stellung des Rahmens kann durch
eine herabklappbare Arretiergabel 12 gesichert werden. In dieser Lage kann der :Messerhalter
9 bequem eingeschoben oder herausgezogen werden, ohne daß dabei die Klinge die Schleif-
oder Abzieh-#valzen 5 beschädigen oder mit Metallteilen in Berührung kommen und
dadurch verdorben werden kann. Zweckmäßig ist es, die Kurvenscheibe 8, wie Fig.
5 zeigt, zugleich als Sperrrad auszubilden und sie dem Einfluß einer Sperrklinke
13 auszusetzen, welche verhindert, daß die Kurbel in unrichtigem Sinne gedreht
wird. Die Drehung der Kurbel ist dann nur in einem Sinne, und zwar zweckmäßig in
Richtung des Uhrzeigers, möglich.
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Derselbe Rahmen 6 trägt oben und unten, und zwar außerhalb der Schleifwalzen
5, einen Schleifrnittelblock io zweckmäßig in Form von Prismen, welche somit an
den auf und ab gehenden Bewegungen des Rahmens 6 teilnehmen müssen. Dies hat zur
Folge, _ daß jedes der Schleifmittelprismen auf die zugehörigen Schleifwalzen 5,
5 gedrückt wird und dabei diese Walzen mit dem Schleifmittel versorgt. Gegebenenfalls
können die Schleifinittelprismen io in dein Halter des Rahmens 6 federnd angeordet
sein, wie dies in etwas anderer Form Fig.7 darstellt. Auch kann es zweckmäßig sein,
den Messerhalter 9 federnd auszubilden, damit die Klinge nicht zu stark gegen die
Schleifwalzen angedrückt wird und sie sich den Schleifflächen in ihrer Lage anpassen
kann.
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An den vier Ecken des Rahmens 6 sind wie gesagt zweckmäßig Gleitrallen
ii angebracht, welche die Auf- und Niederbewegung des Rahmens 6 im Gestell erleichtern.
Jedoch können diese Gleitrollen auch fehlen. An Stelle -des Sperradgetriebes 8,
13 kann auch eine einseitig wirkende Kupplung Verwendung finden, welche gegebenenfalls
eine unrichtige Drehung der Antriebswelle verhindert.
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Fig.8 zeigt eine andere Ausbildung des Trägers für die Schleifmittelprismen.
Hier sind die zweckmäßig im Querschnitt dreieckig gehaltenen Prismen in einem Halter
ld von etwa rl-förmiger Gestalt angeordnet, der unter Wirkung eines federnden von
Hand bewegbaren Knopfes steht. Beim Niederdrücken desselben werden die Schleifmittelprismen
auf -die Schleifwalzen 5 gedrückt, so daß diesen nach Bedarf das Schleifmittel -zugeführt
werden kann.
Bei der aus Fig. 9 ersichtlichen Antriebsvorrichtung
wird mittels der Kurbel i ein großes Zahnrad 15. angetrieben, das mit Zahnrad 3
auf einer der Walzen in Eingriff steht. Da diese durch ihre vier Zahnräder 4 untereinander
gekuppelt sind, werden mithin alle vier Walzen angetrieben. Von der gleichen Kurbel
i wird aber auch noch ein auf ihrer Achse sitzendes kleines Zahnrad 16 gedreht,
das mit der Kurvenscheibe 8 in Eingriff steht. Da hierbei die Kurvenscheibe nicht
die gleiche, sondern eine erheblich geringere Tourenzahl hat als die Kurbel, so
wird die Klinge erheblich länger-entweder an das obere oder untere '\#,Falzenpaar
angedrückt und dadurch die Arbeitsweise etwas geändert. Das große Kurbelzahnrad
15 kann hierbei noch einen größeren Durchmesser haben als hei der ersten Ausführungsform,
wodurch die Tourenzahl der Schleifwalzen und damit ihre Schleifwirkung erhöht, die
Schleifdauer also entsprechend der erhöhten Arbeitsleistung an der Kurbel verringert
wird.
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Die beschriebene Schleifvorrichtung kann natürlich auch für größere
Betriebe Verwendung finden, wo gleichzeitig eine Mehrzahl von Klingen geschliffen
werden soll. In diesem Falle sind die Walzen 5 und entsprechend auch die Messerhalter
länger zu gestalten. und der :=Antrieb der Maschine erfolgt zweckmäßig durch Fußbetrieb
oder voll einer Kraftquelle aus. Bei der beschriebenen Vorrichtung wird daher die
Klinge an allen vier Schliffflächen bei nur einmaliger Einführung derselben in die
Vorrichtung geschliffen.