DE3209668C1 - Verfahren und Vorrichtungen zum Beherrschen der Streckensohle einer Strecke mit Streckenausbau in Untertagebetrieben - Google Patents
Verfahren und Vorrichtungen zum Beherrschen der Streckensohle einer Strecke mit Streckenausbau in UntertagebetriebenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Vorrichtungen zum Beherrschen der Streckensohle einer Strecke
mit Streckenausbau in Untertagebetrieben gegen Aufwerfen der Liegendschichten, wobei im Übergangsbereich der Streckenstöße zur Sohle Aufsetzelemente
für die Stempel des Streckenausbaus angeordnet und über Ankerelement im Gebirge verankert werden. —
Unter Strecke sind im Rahmen der Erfindung Richtstrecken, Querschläge, Grundstrecken, Abbaustrecken,
Flözstrecken, Wetterstrecken usw. zu verstehen. Außerdem umfaßt die Erfindung den Tunnelbau.
Das Aufwerfen bzw. Quellen der Liegendschichten erklärt sich im wesentlichen aus den unterschiedlichen
Gebirgsdrücken, die beim Auffahren von Hohlräumen und der anschließenden Gewinnung von Mineralien in
Untertagebetrieben entstehen. Diese Drücke pressen die Liegendschichten in den durch die Strecke
gebildeten Hohlraum hoch. Um ständig einen ausreichenden Streckenquerschnitt aufrechtzuerhalten, müssen
folglich die aufgeworfenen Liegendschichten abgetragen werden. Während weiche Liegendschichten
mit Lademaschinen bearbeitet werden können, verlangen feste Liegendschichten regelmäßig Schießarbeiten,
um das aufgeworfene Liegendgestein zu zerkleinern. Derartige Schießarbeiten sind problematisch. — Bei
festen Liegenden hat man die Beherrschung der Streckensohle durch den Einsatz einer Mehrzahl von
Liegendankern in strahlenförmiger Anordnung quer über die Streckensohle versucht. Das ist aufwendig. Für
weiches Liegendes sind derartige Anker ohnehin nicht geeignet. In solchen Fällen werden häufig die Streckenstöße
und Streckensohle geschlitzt. Durch diese Schlitze soll das die Strecke mantelartig umgebende Gebirge
druckentlastet werden. Die Herstellung von derartigen Entlastungsschlitzen ist ebenfalls aufwendig.
Ferner sind Widerlager für die unteren Enden stoßseitiger Bögen oder Stempel im Streckenausbau
bekannt, welche aus vorgefertigten Eisenbetonkörpern bestehen, die in entlang den Streckenstößen verlaufenden
Ausnehmungen der Sohle angeordnet und in Füllbeton einbetoniert sind. Auf diese Weise will man
eine Verbesserung der Haftung der Widerlager mit dem die Strecke umgebenden Gestein und der Widerlagerteile
aneinander sowie eine Verbesserung der Verteilung der auf die Widerlager einwirkenden Kräfte
erreichen, und zwar auch bei einem eventuellen Reißen des Füllbetons. Dazu sind die eine quer zur Längsachse
wirkende Verzahnung aufweisenden vorgefertigten Eisenbetonkörper jeweils mittels eines Gebirgsankers
in dem die Strecke umgebenden Gestein festgelegt. Die Enden der Ausbauprofile sind jeweils zwischen den
Betonkörpern in dem Füllbeton angeordnet. Dadurch wird in den Übergangsbereichen zwischen den Strekkenstößen
und der Streckensohle gleichsam ein Stahlbetonfundament verwirklicht, welches zusätzlich
mittels schräg verlaufender Gebirgsanker im Gebirge verankert ist. Der Streckenausbau selbst wird unabhängig
von den Gebirgsankern auf das Stahlbetonfundament aufgesetzt bzw. darin einbetoniert. Derartige
Maßnahmen sind außerordentlich aufwendig, schon wegen der zwischen den Streckenstößen und der
Streckensohle über die Streckenlänge durchlaufenden Stahlbetonfundamente (vgl. DE-AS 19 58271). —
Außerdem ist ein Streckenausbau aus im Sohlbereich offenen, bogenförmigen Rahmen bekannt, deren freie
Enden mit Hilfe von Auflagern abgestützt sind, welche in Löcher im Liegenden eingreifen. Die Auflager für die
kreisförmigen Bogen bestehen aus einer mit einem ankerartigen Ansatz verbundenen Fußplatte, welche
plan an der Endfläche des Rahmenprofils anliegt. Die Fußplatte ist gegenüber dem ankerartigen Ansatz
abgewickelt und oberhalb der durch Auffüllung hergestellten Streckensohle angeordnet. Eine derartige
Abstützung für den Streckenausbau ist kaum geeignet, die über den Streckenausbau ausgeübten Drücke in
tieferliegende Liegendschichten bzw. in die weiter entfernten tragfähigen Gebirgsschichten einzuleiten
(vgf. DE-AS 11 73 051).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art anzugeben,
wonach sich die Streckensohle in verhältnismäßig einfacher und sicherer Weise beherrschen läßt, die über
den Streckenausbau ausgeübten Drücke einwandfrei in die tieferliegenden Liegendschichten eingeleitet werden
und zugleich die Widerstandsfähigkeit des Gebirges im Bereich der Liegendschichten erhöht wird.
Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem to gattungsgemäßen Verfahren dadurch, daß die Aufsetzelemente
nach Art einer Pfahlgründung als bis in zur Aufnahme der in den Streckenstößen anstehenden
Gebirgsdrücke geeignete Gebirgsschichten reichende Liegendpfähle eingebracht werden, auf die der Strekkenausbau
aufgesetzt wird, und daß zum Einbringen der Liegendpfähle in die Streckensohle im wesentlichen
vertikale Bohrlöcher im Ausbauabstand hergestellt werden, dann in die Bohrlöcher Pfahlstangen eingesetzt
und die Bohrlöcher anschließend mit Zementmörtel oder Beton oder vor dem Einsetzen der Pfahlstangen
mit einer Klebemasse verfüllt werden.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß das Brechen und Aufwerfen der Streckensohle insbesondere
dadurch erfolgt, daß die sich im Bereich der Streckenstöße aufbauenden Drücke über den Streckenausbau
auf die obersten Liegendschichten übertragen werden. Der Streckenausbau dringt in die Streckensohle
ein und zerstört diese obersten Liegendschichten. Das wird nach Lehre der Erfindung vermieden, weil
nunmehr der Streckenausbau bzw. seine Ausbaustempel oder Ausbaubögen gleichsam auf eine Pfahlgründung
aufgesetzt werden. Die Liegendpfähle nehmen die über den Streckenausbau ausgeübten Drücke auf und leiten
diese in tiefliegende Liegendschichten bzw. in die weiter entfernten Gebirgsschichten ein. Dadurch bleiben die
oberen Liegendschichten im wesentlichen ungestört, jedenfalls werden die sonst dort auftretenden Druckspitzen
derart verlagert, daß eine erhebliche Konvergenzminderung erreicht wird. Tatsächlich bilden die
Liegendpfähle gleichsam ein Fundament für den Streckenausbau. — Ausbauabstand meint im Rahmen
der Erfindung den Abstand zwischen den Ausbaustempeln bzw. Ausbaubögen. Als Klebemasse kommen
beispielsweise Kunstharzmischungen auf Basis von Polyesterharzen in Frage, die in Form von Patronen in
die Bohrlöcher vor dem Setzen der Pfahlstangen eingebracht werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind im folgenden aufgeführt. So können die Pfahlstangen
mit als Fußplatten für den Streckenausbau ausgebildeten Pfahlköpfen versehen werden, so daß ein
einwandfreies Aufsetzen bzw. Aufstellen des Streckenausbaus gewährleistet ist. Es besteht aber auch die
Möglichkeit, daß als Ankerbolzen ausgebildete Pfahlstangen mit als Fußplatte für den Streckenausbau
ausgebildeter Ankerplatte verwendet werden. Dadurch wird die Widerstandsfähigkeit des Gebirges im Bereich
der Liegendschichten zusätzlich erhöht.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zur Durchführung des beanspruchten Verfahrens, die
sich durch einen besonders einfachen und funktionsgerechten Aufbau auszeichnet, der im wesentlichen aus
einem im Übergangsbereich der Streckenstöße in den Sohlbereich im Gebirge verankerten Aufsetzelement
zur Aufnahme eines Stempels des Streckenausbaus dient. Diese Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
daß das Aufsetzelement aus einer Pfahlstange mit einem als Fußplatte für den Stempel ausgebildeten Pfahlkopf
besteht. Die Fußplatte kann U-förmig ausgebildet sein. Die Pfahlstange kann jedoch auch einen dem Bohrlochtiefsten zugewandten Pfahlschuh aufweisen, also einen
verbreiterten Pfahlfuß, um bei Übertragung der Druckkräfte auf die weiter entfernten Gebirgsschichten
den spitzen Druck zu reduzieren. — Gegenstand der Erfindung ist außerdem eine andere Vorrichtung der
vorbehandelten Gattung zur Durchführung des beanspruchten Verfahrens, die dadurch gekennzeichnet ist,
daß das Aufsetzelement aus einem Gebirgsankerbolzen und einer zugehörigen Ankerplatte besteht, die als
U-förmige Stempelfußplatte ausgebildet ist. Insoweit kann also die ohnehin bei einem Anker vorhandene
Ankerplatte zugleich die Funktion einer Stempelfußplatte zum einwandfreien Aufsetzen des Streckenausbaus
erfüllen.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß ein Verfahren und eine
Vorrichtung angegeben werden, wonach sich in einfacher und funktionsgerechter Weise die Streckensohle
einer Strecke mit Streckenausbau in Untertagebetrieben beherrschen läßt, indem nicht nur das Aufwerfen
der Liegendschichten praktisch unterbunden wird, sondern darüber hinaus die über den Streckenausbau
ausgeübten Drücke einwandfrei in die tieferliegenden Liegendschichten eingeleitet werden. Darüber hinaus
wird die Widerstandsfähigkeit des Gebirges im Bereich der Liegendschichten erhöht, weil praktisch eine
Pfahlgründung verwirklicht wird, auf welche der Streckenausbau aufgesetzt wird. Im ganzen tragen das
erfindungsgemäße Verfahren und die zu seiner Durchführung geeigneten Vorrichtungen in erheblichem
Maße dazu bei, den Streckenzustand derart zu verbessern, daß der sonstige Schichtaufwand und auch
Materialaufwand für die Unterhaltung von Abbaustrekken gesenkt werden kann.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung
näher erläutert; es zeigt
F i g. 1 in schematischer Darstellung und Vertikalschnitt eine Abbaustrecke mit aufgeworfenen Liegendschichten,
und
F i g. 2 den Gegenstand nach F i g. 1 mit nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eingebrachten Liegendpfählen.
Anhand der Figuren wird ein Verfahren zum Beherrschen der Streckensohle 1 einer Abbaustrecke 2
mit Streckenausbau 3 in Untertagebetrieben gegen Aufwerfen der Liegendschichten 4 beschrieben. Dazu
werden in den Übergangsbereich zwischen den Streckenstößen 5 und der Streckensohle 1 nach Art
einer Pfahlgründung Liegendpfähle 6 vorgegebener Länge eingebracht. Die Länge der Liegendpfähle 6 ist so
gewählt, daß diese bis in standfeste Gebirgsschichten 7 eindringen, welche zur Aufnahme der in den Streckenstößen
5 anstehenden Gebirgsdrücke geeignet sind. Da diese Gebirgsdrücke über den Streckenausbau 3 bzw.
seinen Ausbaustempeln oder Ausbaubögen übertragen werden, wird der Streckenausbau 3 auf die Liegendpfähle
6 aufgesetzt, so daß die sonst das Aufwerfen der Liegendschichten 4 verursachenden Gebirgsdrücke
nunmehr in weit entfernt liegende Gebirgsschichten 7 eingeleitet werden. Zum Einbringen der Liegendpfähle
6 in die Streckensohle werden im wesentlichen vertikale Bohrlöcher 8 im Ausbauabstand hergestellt. Dann
werden in die Bohrlöcher 8 Pfahlstangen 9 eingesetzt und anschließend werden die Bohrlöcher 8 mit
Zementmörtel 10 bzw. Beton verfüllt Es besteht aber auch die Möglichkeit, daß die Bohrlöcher 8 vor dem
Einsetzen der Pfahlstangen 9 mit Klebemasse bzw. Klebepatronen verfüllt werden. In dem Ausführungsbeispiel
werden Pfahlstangen 9 mit als Fußplatten 11 für den Streckenausbau 3 ausgebildeten Pfahlköpfen
verwendet.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zum Beherrschen der Streckensohle einer Strecke mit Streckenausbau in Untertagebetrieben
gegen Aufwerfen der Liegendschichten, wobei im Übergangsbereäch der Streckenstöße zur
Sohle Aufsetzelemente für die Stempel des Strekkenausbaues angeordnet und über Ankerelemente
im Gebirge verankert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufsetzelemente nach
Art einer Pfahlgründung als bis in zur Aufnahme der in den Streckenstößen anstehenden Gebirgsdrücke
geeignete Gebirgsschichten (7) reichende Liegendpfähle (6) eingebracht werden, auf die der Streckenausbau
aufgesetzt wird, und daß zum Einbringen der Liegendpfähle (6) in die Streckensohle (1) im
wesentlichen vertikale Bohrlöcher (8) im Ausbauabstand hergestellt werden, dann in die Bohrlöcher {8)
Pfahlstangen (9) eingesetzt und die Bohrlöcher (8) anschließend mit Zementmörtel oder Beton (10)
oder vor dem Einsetzen der Pfahlstangen (9) mit einer Klebemasse verfüllt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pfahlstangen (9) mit als Fußplatten
(11) für den Streckenausbau (3) ausgebildeten Pfahlköpfen versehen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Ankerbolzen ausgebildete Pfahlstangen
(9) mit als Fußplatte (11) für den Streckenausbau (3) ausgebildeter Ankerplatte verwendet
werden.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bestehend aus
einem im Übergangsbereich der Streckenstöße in den Sohlbereich im Gebirge verankerten Aufsetzelement
zur Aufnahme eines Stempels des Streckenausbaues, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufsetzelement
aus einer Pfahlstange (9) mit einem als Fußplatte (11) für den Stempel (3) ausgebildeten
Pfahlkopf besteht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußplatte (11) U-förmig ausgebildet
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Pfahlstange (9) einen dem
Bohrlochtiefsten zugewandten Pfahlschuh aufweist.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 oder 3, bestehend aus
einem im Übergangsbereich der Streckenstöße in den Sohlbereich im Gebirge verankerten Aufsetzelement
zur Aufnahme eines Stempels des Streckenausbaues, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufsetzelement
aus einem Gebirgsankerbolzen und einer zugehörigen Ankerplatte besteht, die als U-förmige
Stempelfußplatte ausgebildet ist.
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- 1982-03-17 DE DE19823209668 patent/DE3209668C1/de not_active Expired
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FR2523640A1 (fr) | 1983-09-23 |
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