DE3206381C2

DE3206381C2 - Perkutanes Nephroskop

Info

Publication number: DE3206381C2
Application number: DE19823206381
Authority: DE
Inventors: Wolfgang 2000 Hamburg Ibe
Original assignee: Olympus Winter and Ibe GmbH
Current assignee: Olympus Winter and Ibe GmbH
Priority date: 1982-02-22
Filing date: 1982-02-22
Publication date: 1986-07-10
Also published as: DE3206381A1; JPS58190422A

Abstract

Ein starres perkutanes Nephroskop weist den üblichen starren Schaft auf, der von außen durch das Parenchym der Niere in den Nierenkelch gelegt wird. Als Endoskopeinsatz findet ein flexibles Endoskop handelsüblicher Bauart Verwendung, das in seinem flexiblen Teil durch den Schaft starr gehalten wird und mit seinem biegbaren distalen Endstück, das auf sehr kleinem Raum bewegbar ist, erheblich verbesserte Sicht- und Arbeitsbedingungen schafft.

Description

35

Die Eifindung betrifft ein Nephroskop der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.

Ein derart konstruiertes Endoskop ist aus der DE-OS 15 056 bekannt Grundsätzlich zeichnet sich diese Konstruktion dadurch aus, daß sie die Vorteile des starren Endoskopes, nämlich die Möglichkeit der präzisen Geradeausführung bis in das Beobachtungsgebiet, mit den Vorteilen des flexiblen Endoskopes, nämlich der guten Bewegbarkeit des distalen Endbereiches innerhalb des Beobachtungsgebietes, kombiniert.

Bei der bekannten Konstruktion ergeben sich allerdings Nachteile hinsichtlich der Verdrehbarkeit des flexiblen Endoskopes innerhalb des starren Schaftes, da halternde Klemmeinrichtungen vorgesehen sind, die die Verdrehung behindern. Ein leichtes Verdrehen ist bei dieser bekannten Konstruktion weder möglich noch beabsichtigt. Der Anwendungsbereich der bekannten Konstruktion ist daher im wesentlichen auf die Laparoskopie und die Torakoskopie beschränkt, also auf An-Wendungsbereiche, in denen große übersichtliche Hohlräume des Körpers das Beobachtungsfeld bilden.

Weiterhin bekannt ist aus dem Prospekt »Perkutanes Universal-Nephroskop« der Firma Wolf eine ähnliche Konstruktion, bei der jedoch als Einsatz nicht ein flexibbles Endoskop, sondern ein starres Endoskop Verwendung findet. Eine solche Konstruktion ist naturgemäß hinsichtlich der Zugänglichkeit abgelegener und unter unterschiedlichen Winkeln zu betrachtender Stellen des Niereninneren weit unterlegen, da zum Wechsel der Blickrichtung stets die Optik gewechselt werden muß.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein Endoskop der eingangs genannten Art zu schaffen, das sich insbesondere für die Nephroskopie eignet und daher eine verbesserte Verdrehbarkeit des flexiblen Endoskopes im starren Schaft aufweist

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteiles des Anspruchs 1 gelöst

Mit dieser Konstruktion ist durch das Vorsehen einer guten Verdrehbarkeit die Möglichkeit gegeben, bei festliegendem Schaft den flexiblen Endoskopeinsaiz leicht zu verdrehen, um jede gewünschte Lage von dessen distalem Endbereich einstellen zu können, ohne daß aufgrund von Reibung oder bei Oberwindung hoher Klemmkräfte störende Bewegungen des starren Schaftes auftreten. Diese Konstruktion ist daher für die Nephroskopie speziell geeignet bei der es darauf ankommt im räumlich sehr kleinen Nierenbecken komplizierte Bewegungen des biegbaren distalen Endes des flexiblen Endoskopes durchführen zu können, die es erst ermöglichen, schwer zugängliche Stellen der Niere zu erreichen.

Weiterhin vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruchs 2 vorgesehen. Auf diese Weise wird eine Dauerspülung des Beobachtungsfeldes im Nierenbecken ermöglicht, die auch bei starken Blutungen ungetrübte Sicht ermöglicht. Vorteilhaft wird der erste Spülkanal zum Einströmen in der Nähe des Objektivs der Optik verwendet währent? der demgegenüber zurückliegend mündende zweite Kanal getrübte Flüssigkeit ansaugt Als erster Spülkanal kann in üblicherweise der Sondenkanal des flexiblen Endoskopes verwendet werden.

Weiterhin vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 3 vorgesehen. Auf diese Weise wird beispielsweise mit einem O-Ring zwischen der Außenseite des flexiblen Endoskopes und der Innenwand des Drehansatzes, also an drehfester Stelle, der zweite Spülkanal proximal abgedichtet.

Schließlich ist das erfindungsgemäße Nephroskop vorteilhaft durch die Merkmale des Anspruches 4 gekennzeichnet. Die biegbarer·, disiileη Endstücke flexibler Endoskope neigen bei starker Abbiegung zur Faltenbildung. Durch diese Falten könnte der axiale Auslaß des zweiten Spülkanales, der sich als Durchmesserdifferenz des flexiblen Endoskopes und des Schaftes ergibt, versperrt werden. Durch die Löcher wird dann noch eine Öffnung dieses Kanales in einem Bereich kurz vor dem distalen Ende des Schaftes freigehalten, in dem das flexible Endoskop bereits gerade, also ungefaltet ist

In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäßes Nephroskop in stark schematisierter Darstellung gezeigt, wobei der Schaft und der Drehansatz geschnitten sind

In der Figur ist eine Niere dargestellt mit Parenchym !, Nierenbecken 2 und Ureter 3. In die Niere ist von außen, also perkutan, durch das Parenchym 1 hindurch bis in das Nierenbecken 2 hinein in üblicher Weise ein Schaft 4 verlegt, der im schematischen Achsschnitt dargestellt ist.

Das proximale, außerhalb des Patienten liegende Ende 5 des Schaftes 4 ist über einen schematisch dargestellten Bajonettverschluß üblicher Ausbildung mit einem rohrförmigen festen Teil 6 eines Drehansatzes 7 lösbar, jedoch fest verbindbar. Im Bajonettverschluß ist ein Dichtring 8 vorgesehen, der zwischen dem Schaft 4 und dem festen Teil 6 des Drehansatzes 7 eine Abdichtung schafft.

Im Drehansatz 7 geht das feste Teil 6 in ein drehbares Teil 9 über. Die Teile 6 und 9 sind über eine in der Zeichnung schematisch angedeutete Drehlagerung 10 mit einer Ringdichtung 11 verbunden.

Das proximale Ende 12 des drehbaren Teiles 9 des Drehansatzes 7 ist aufgeweitet.

Als Endoskopeinsatz findet ein handelsübliches flexibles Endoskop 13 Verwendung. In einem Ausführungsbeispiel wird ein normalerweise zu Untersuchungen des Gallenganges verwendetes Instrument benutzt. Dieses Instrument ist in der Figur scliematisch dargestellt

Das flexible Endoskop besitzt einen flexiblen Schaftteil 14, der die Länge des Schaftes 4 sowie des Drehansatzes 7 durchläuft Das starre proximale Endstück 15 ist ι ο in üblicher Weise mit einem Okular 16, Lichteinlaß 17, einem Einlaß 18 für den Sondenkanal und einem Einlaß 19 für den Flüssigkeitskanal ausgerüstet

Der distale Endbereich 20 des Flexiblen Endoskopes ist im Beispiel des verwendeten Instrumentes bis zu einem Winkel von 100° gegenüber der Achse biegbar ausgestaltet Zur Biegebetätigung dient ein Handhebel 21 am starren proximalen Endstück 15.

In der Figur ist das distale Ende 20 des flexiblen Endoskopes 13 einzusehen. Dort mündet bei 22 der Sondenkanal, bei 23 der über den Lichteinlaß 17 versorgte Lichtleiter. Daneben befindet sich das Objektiv 24 der Optik.

Im Falle des schematisch dargestellten flexiblen Endoskopes beträgt der Durchmesser des distalen Endbereiches 20 6,5 mm. Im maximal abgebogenen Zustand beträgt die maximale seitliche Ausladung des distalen Endstückes über den Schaft 4 hinaus ca. 8 mm.

In der Figur ist eine Sonde in Arbeitsstellung gezeigt. Es handelt sich um eine Faßzange 25, deren proximales Ende mit einem entsprechenden Betätigungsgriff 26 versehen ist

Der Sondenkanal des dargestellten flexiblen Endoskopes hat einen lichten Durchmesser von etwa 3 mm. Er kann außer der Durchführung von Arbeitsinstrumenten, wie z. B. der dargestellten Faßzange 25, 26, auch zum Einlaß von Flüssigkeit über den Einlaß «9 dienen. Diese Flüssigkeit spült den Bereich vor dem Objektiv 24 frei. Die Flüssigkeit fließt zurück durch einen zweiten Spülkanal 27, der zwischen der Innenwand des Schaftes 4 und der Außenwand des Schaftteiles 14 des flexiblen Endoskopes 13 ausgebildet ist und in der Nähe des Bajonettverschlusses einen Auslaß 28 aufweist.

In der Figur ist das flexible Endoskop 13 in Arbeitsstellung dargestellt. Eine Klemmschelle 29 auf dem mit nicht dargestellten Schlitzen versehenen erweiterten proximalen Ende 12 des Drehansatzes 7 sichert eine feste Verbindung des drehbaren Teiles 9 des Drehansatzes auf dem starren proximalen Endstück 15 des flexiblen Endoskopes 13. Eine Ringdichtung 30 sorgt für eine proximale Abdichtung des zweiten Spülkanales 27.

In der Nähe des distalen Endes des Schaftes 4 sind in diesem in der Figur dargestellte Löcher 31 vorgesehen, die einen freien Durchgang vom Nierenbecken 2 zum zweiten Spülkanal 27 auch dann sichern, wenn bei Abbiegung des biegbaren distalen Endbereiches 20 des flexiblen Endoskopes 13 auftretende Falten den axialen Ausgang des zweiten Spülkanales 27 verlegen.

Das dargestellte Instrument kann in verschiedener Weise variiert werden. Die proximale Abdichtung des zweiten Spülkanales 27 ebenso wie dessen Auslaß 28 können an anderer Stelle vorgesehen sein. Anstelle des beschriebenen flexiblen Endoskopes 13 kann ein anderer geeigneter Typ vorgesehen sein, der beispielsweise über eine andere innere Anordnung verfügt. Die erfindiingsgemäße Konstruktion kann ohne zweiten Spülkanal 27 vorgesehen sein. In diesem Falle würde ein einfacher Schaft ausreichen, u* den ein geeignetes flexibles Endoskop eingeführt wird.

Die dargestellte Ausführungsform des Schaftes 4 mit üblichem Bajonettverschluß ermöglicht die Verwendung dieses Schaftes mit üblichen starren Endoskop- oder sonstigen -einsätzen, wie beispielsweise Steinzertrümmerungseinsätzen u. dgl, die im Wechsel mit dem dargestellten flexiblen Endoskop verwendbar sind, wobei im Falle der dargestellten Ausführungsform das flexible Endoskop 13 mit dem Drehansatz 7 nach Lösen des Bajonettverschlusses in einfacher Weise abnehmbar ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Perkutanes Nephroskop mit einem starren Schaft und einem darin einsetzbaren, in Einsatzstellung das distale Ende des Schaftes überragenden flexiblen Endoskop, das eine Optik, Beleuchtungseinrichtungen und einen Sondenkanal zur Einführung von Arbeitssonden umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß am proximalen Ende (5) des Schaftes (4) ein Drehansatz (7) vorgesehen ist, der aus zwei gegeneinander um die Nephroskopachse verdrehbaren Teilen besteht, von denen das eine (6) am Schaft und das andere (9) am starren proximalen Endstück (15) des flexiblen Endoskopes (13) befestigbar ist

2. Nephroskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im flexiblen Endoskop (13) ein erster Spülkanal (18,22) und zwischen dem flexiblen Endoskop und {iem Schaft (4) ein zweiter Spülkanal (27), jeweils mit Anschlüssen (19,28) am proximalen Ende des flexiblen Endoskopes (13) bzw. des Schaftes (4) vorgesehen sind.

3. Nephroskop nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine proximale Abdichtung (30) des zweiten Spülkanales (27) an dem am flexiblen Endoskop befestigbaren Teil (9) des Drehansatzes vorgesehen ist.

4. Nephroskop nach einem der Ansprüche 2 oder

3, dadurch gekennzeichnet, daß kurz vor dem distalen Ende dei Schaftes (4) die Schaftwand durchsetzende Löcher (31) vorgesehen sind.