DE3205580C2 - - Google Patents
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- G01N1/28—Preparing specimens for investigation including physical details of (bio-)chemical methods covered elsewhere, e.g. G01N33/50, C12Q
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren sowie eine
Vorrichtung zum Oxidieren einer feuerfesten Probe, indem
diese in einem Ofen erhitzt wird. Ein solches Verfahren und
eine solche Vorrichtung eignen sich insbesondere zur
Elementenanalyse von Proben und insbesondere zum Analysieren
von feuerfesten Substanzen.
Eine Vorrichtung zur Analyse von Proben ist bereits durch
das deutsche Gebrauchsmuster DE-G 74 28 843 bekannt geworden, bei
den die Probe in ein gasdichtes Keramikrohr eingebracht
wird, das von einem inerten Trägergas durchspült wird. Die
Probe wird von einer außerhalb des Keramikrohres
angeordneten Graphitwendel erhitzt.
Eine herkömmliche Sparte der Elementenanalyse von
unbekannten Proben umfaßt die Oxidation der zu unter
suchenden Proben und danach das Weiterleiten des
Probengases zu einer Meßzelle. Eine besonders schwie
rige Gruppe von Materialien für diese Analyse sind
Materialien, die als feuerfeste Materialien bekannt
sind. Die Schwierigkeit besteht darin, daß feuerfeste
Materialien stabil im Festkörperzustand bei ziemlich
hohen Temperaturen sind.
Nach dem Stande der Technik weisen Instrumente zum
Analysieren von feuerfesten Materialien einen Induk
tionsofen auf, der dazu dient, die nötigen Temperaturen
zur Oxidation dieser Substanzen zu erreichen. Gegenwär
tig verwendete Öfen zur Analyse von feuerfesten Mate
rialien sind so ausgelegt, daß sie Temperaturen in
der Größenordnung von etwa 2000°C erreichen. Diese
Instrumente sind für den beabsichtigten Zweck geeignet,
sie sind jedoch groß, teuer und erfordern komplizierte
Verbindungen für die Verarbeitung des Probengases:
Darüber hinaus sind diese Instrumente allein auf die
Analyse von feuerfesten Materialien beschränkt und
sind völlig ungeeignet zur Analyse von Substanzen,
die bei wesentlich niedrigeren Temperaturen schmelzen
oder oxidieren.
Es besteht daher ein Bedürfnis nach einem einzigen
Instrument, das sowohl zur Analyse von nicht-feuer
festen Substanzen als auch von feuerfesten Substanzen
geeignet ist, ohne daß es mit dem Nachteil von hohen
Kosten oder einem Verlust an Effektivität behaftet
ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Oxidieren von feuerfesten Substanzen zu
schaffen, die eine Anpassung auch an konventionelle Elementaranaly
severfahren und Vorrichtungen ermöglichen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zum Oxidieren einer
feuerfesten Probe, indem diese in einem Ofen erhitzt wird,
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die feuerfeste Probe mit
einem Mittel, das bei Zuführung eines Reaktionsgases zu
einer exothermen Reaktion fähig ist, bedeckt wird, und daß
über die Probe ein die Exothermreaktion in Gang setzendes
Reaktionsgas geleitet wird.
Auf diese Weise ist eine lokale Erhitzung der Probe möglich,
die zu der gewünschten Reaktion führt, ohne daß es hierzu
eines Ofens bedürfte, der auf solch hohe Temperaturen
aufheizbar ist, bei denen erst die Reaktion in Gang gesetzt
wird.
Die Aufgabe wird auch durch eine Vorrichtung gelöst, wie sie
im Anspruch 5 angegeben ist.
Weitere Vorteile und vorzugsweise Ausgestaltungen der
Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Im folgenden soll die Erfindung näher anhand einer in der
Zeichnung dargestellten vorzugsweisen Ausführungsform
erläutert werden. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt (nicht maßstabsgetreu)
einer Vorrichtung gemäß der Erfindung,
Fig. 2 einen Teilquerschnitt der in Fig. 1
gezeigten Vorrichtung, wobei der
Schnitt längs der Schnittlinie 2-2
genommen ist.
Ein Elementenanalysator, der allgemein mit dem Bezugs
zeichen 10 bezeichnet ist, weist einen Ofen 12, eine
Inertgasträgerquelle 14, eine Reaktionsgasquelle 16
und eine Analysenzelle 18 auf. Wie in der Technik be
kannt ist, wird eine typische Analyse einer Probe
dadurch durchgeführt, daß eine Menge 20 der Probe aus
gewogen wird und die Probenmenge 20 in ein Probengefäß
22 gebracht wird. Das Gefäß 22 besteht gewöhnlich aus
Platin oder einem anderen Material, das bei ziem
lich hohen Temperaturen, d. h. in der Größenordnung von
etwa 1000°C stabil und reaktionsträge ist. Das Gefäß 22
wird dann in eine Quarzpfanne 24 gebracht, die dazu ver
wendet wird, das Gefäß 22 vom Rohreingang 26 in den
Ofen 12 zu bringen. Vorzugsweise erfolgt diese Beför
derung dadurch, daß ein Magnet (nicht dargestellt) außen
entlang dem Eingangsrohr 26 geführt wird, wodurch durch
Anwesenheit eines magnetischen Eisenkerns 28 in einem
Ende der Quarzpfanne 24 diese in die gewünschte Posi
tion bewegt wird.
Wenn sich die Pfanne 24 an der vorgesehenen Stelle be
findet, wird der Ofen 12 in Gang gesetzt, um die Probe
20 auf eine gewünschte Temperatur, bei der sie
oxidiert wird, zu erhitzen. Üblicherweise liegt die
obere Temperaturgrenze von konventionellen Elementana
lysatoren in der Größenordnung von etwa 1000°C. Während
des Erwärmens strömt ein Inertgas durch den Ofen 12,
wodurch das Probengas in eine Analysenzelle 18 ge
führt wird.
Die oben beschriebene Vorrichtung und das Verfahren
sind im wesentlichen nicht zu gebrauchen, wenn bei
spielsweise eine Probe aus Siliziumkarbid analysiert
werden soll. Siliziumkarbid sublimiert, d. h. zeigt
einen Phasenübergang aus der Festkörperphase in die
Dampfphase auf, ohne daß es den Flüssigphasenzustand
annimmt, bei einer Temperatur von etwa 2200°C. Selbst
wenn jedoch das Siliziumkarbid sublimiert ist, muß
es noch dissoziiert werden, d. h. die Silizium und
Kohlenstoffatome müssen getrennt werden, um analysiert
werden zu können. Da eine solche Dissoziation im Be
reich zwischen 3000°C und 4000°C stattfindet, ist die
oben beschriebene Vorrichtung und das oben beschriebene
Verfahren ungeeignet. Die Ungeeignetheit resultiert
nicht nur aus der oberen Temperaturgrenze für konven
tionelle Öfen, d. h. 1000°C, sondern auch von der Tat
sache, daß die Quarzpfanne 24 bei einer erhöhten Tem
peratur von etwa 1100 oder 1200°C aufweicht.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung umfaßt auch
ein Wärmeeinschlußteil 30 und Mittel 32 zum lokalen
Erhitzen der Probe 20. Im Folgenden werden die Aus
drücke "lokal", "örtlich" oder "örtlich begrenzt" im
Zusammenhang mit der Temperaturerhöhung der Probe 20
in dem Sinne verstanden, daß die Erhitzung am Ort
der Probe, d. h. konzentriert lediglich auf den Bereich
in oder ringsum die Probe 20 erfolgt. Das Wärmeein
schlußteil 30 ist in der bevorzugten Ausführungsform
eine zylindrische Keramikröhre. Das Teil 30 kann aus
purem Aluminiumoxid (Al2O3), Zirkonoxid oder dgl. ge
fertigt sein und dient nicht nur dazu, die örtliche
Wärme, die durch die Mittel 32 erzeugt wird, einzu
schließen, sondern dient auch zum Schutz der Pfanne
24 und des Ofens 12 vor den örtlich erzeugten hohen
Temperaturen. Das Mittel 32 für die örtliche Tempe
raturerhöhung der Probe 20 ist vorzugsweise mindestens
eine Schicht aus Metallpulver, die eine exothermische
chemische Reaktion durchführen kann. In einem Beispiel
wird eine einzige Zinnpulverschicht, die bei einer
Temperatur von etwa 900°C in eine exotherme Reaktion
übergeht, über die Probe 20 verteilt. Um die exotherme
Reaktion zu erleichtern und zu beschleunigen und so
eine örtliche Erhitzung der Probe 20 zu erzeugen, die
durch die Reaktionswärme bei der Entstehung von Zinn
oxid freigesetzt wird, wird eine Sauerstoffgasströmung
von etwa 4 bis 6 l pro Minute, vorzugsweise etwa 5 l
pro Minute durch das Teil 30 aus der Reaktionsgasquelle
16 geleitet. Die zylindrische Form des Teiles 30 ist
somit insbesondere vorteilhaft, um die Sauerstoffgas
strömung über der Probe 20 zu konzentrieren.
Alternativ zu der Verwendung eines Mittels 32, das nur
aus einer einzigen Schicht aus pulverisiertem Zinn
besteht, kann ein Mittel 32 mit mehr als einer Schicht
aus pulverisiertem Metall verwendet werden. In diesem
Fall wird eine erste Schicht 34 aus pulverisiertem
Aluminium über der Probe 20 und eine zweite Schicht
34 aus pulverisiertem Zinn über der ersten Schicht 34
verteilt. Es wurde ermittelt, daß im Falle, in dem
pulverisiertes Aluminium verwendet wird, das Aluminium
pulver in einer inerten, nicht oxidierenden Atmosphäre
aufbewahrt werden muß, um die Bildung von Aluminium
oxid zu verhindern. Diese würde nachfolgend die Wirk
samkeit des Aluminiumpulvers in jedem exothermischen
Prozeß verringern. Eine Alternative zur Verwendung von
pulverisiertem Aluminium ist die Verwendung von pul
verisiertem Magnesium. Vorteilhaft ist, daß pulveri
siertes Magnesium nicht so leicht oxidiert wie Alu
minium und die Aufbewahrung somit kein größeres Pro
blem darstellt.
In jedem Fall erfordert jedoch die Verwendung der
Mittel 32 im wesentlichen die Verwendung eines Alu
miniumprobengefäßes 22 an Stelle eines gewöhnlichen
Platingefäßes. Dieser Materialwechsel wird vorzugs
weise zuerst vorgenommen, da im Bereich der erhöhten
Temperatur das Gefäß 22 zerstört würde. Es wird jedoch
darauf hingewiesen, daß es wesentlich billiger ist,
ein Aluminiumgefäß statt eines Platingefäßes vorzu
sehen. Des weiteren spielt eine Rolle, daß bei der
Verwendung von Aluminium das Material des Gefäßes 22
an der exothermen Reaktion teilnehmen kann.
Nach einem besonderen Beispiel wird eine Probe 20
von etwa 1 bis 5 mg Siliziumkarbid präzise abgewogen
und in ein Aluminiumprobengefäß 22 gebracht. Dann
werden etwa 100 bis 150 mg Zinnpulver oder alternativ
etwa 50 mg Aluminiumpulver und 50 mg Zinnpulver über
der Probe 20 verteilt. Im Falle, in dem die Aluminium/
Zinn-Kombination verwendet wird, sollte das Aluminium
pulver über die Probe 20 zuerst und dann das Zinnpulver
über dem Aluminiumpulver verteilt werden. In jedem Fall
sollte jede Schicht die Probe 20 vollständig bedecken.
Die Probenmenge variiert in Abhängigkeit von der zu
analysierenden Substanz.
Das Probengefäß 22 wird danach in das Keramikrohr 30
gesetzt, das auf die Quarzpfanne 24 geladen wird. Eine
konventionelle Quarzpfanne kann leicht so modifiziert
werden, daß sie das Rohr 30 aufnehmen kann. Eine solche
Änderung erfolgt nach den üblichen Methoden der Her
stellungstechnik.
Die Pfanne 24 wird dann in das Innere des Ofens 12 be
wegt, der sodann in üblicher Weise geheizt wird. Für
das Verfahren nach der Erfindung ist es unwesentlich,
ob die Probe in einen vorgeheizten Ofen gebracht wird
oder ob der Ofen nach dem Einführen der Probe 20 be
heizt wird. Wie oben erwähnt, muß eine Sauerstoff
strömung vorgesehen werden, nicht nur um die exotherme
Reaktion zu erleichtern, sondern auch um diese zu
beschleunigen. Die gewünschte Strömung kann in kon
ventionellen Geräten dadurch eingestellt werden, daß
Sauerstoff von einer Quelle, die einen Druck von
etwa 50 bis 60 p.s.i. (cirka 3,45 bar bis 4,13 bar)
aufweist, verwendet wird. Die erzeugten dissoziierten und im wesent
lichen zur gleichen Zeit oxidierten Gase, die aus dem
oben beschriebenen Verfahren hervorgehen, werden in
der üblichen Art und Weise analysiert.
Claims (11)
1. Verfahren zum Oxidieren einer feuerfesten Probe, indem
diese in einem Ofen erhitzt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die feuerfeste Probe mit einem Mittel, das bei Zuführung
eines Reaktionsgases zu einer exothermen Reaktion fähig ist,
bedeckt wird, und daß über die Probe ein die
Exothermreaktion in Gang setzendes Reaktionsgas geleitet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Mittel aus einem pulverisierten Metall besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittel aus einer Schicht aus pulverisiertem Zinn
besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Mittel für eine exotherme Reaktion auf die
feuerfeste Probe eine Schicht aus pulverisiertem Aluminium
und darüber eine Schicht aus pulverisiertem Zinn aufgebracht
werden.
5. Vorrichtung zum Oxidieren einer feuerfesten Probe, mit
einem Ofen zum Erhitzen der Probe, gekennzeichnet durch
einen Wärmeeinschlußteil (30), in dem die feuerfeste Probe
(20) untergebracht werden kann, ein Mittel (32, 34), das bei
Zuführung eines Reaktionsgases zu einer exothermen Reaktion
fähig ist, zum Bedecken der feuerfesten Probe, und eine
Quelle (16) für Reaktionsgas zum Leiten über die feuerfeste
Probe.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Reaktionsgas aus Sauerstoffgas besteht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Sauerstoffgas mit einer Durchsatzmenge zwischen 4 bis 6
l/min strömt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch einen
Probenbehälter (22), der die feuerfeste Probe trägt, wobei
die Probe in das Wärmeeinschlußteil (30) einsetzbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Mittel aus einer Schicht aus
pulverisiertem Zinn besteht.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Mittel aus einer Schicht aus
pulverisiertem Aluminium (34) besteht, über die eine Schicht
aus pulverisiertem Zinn (36) aufgebracht ist, und daß die
Schicht aus pulverisiertem Aluminium während der exothermen
Reaktion im wesentlichen vollständig in Aluminiumoxid
umgewandelt wird.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ofen eine obere Temperaturgrenze von
größenordnungsmäßig etwa 1000°C aufweist.
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