DE3203143C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektromagnetisch betätigbare
Reibscheibenkupplung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die in Verbrennungsmotoren an den Brennraumwänden abgege
bene Wärme muß durch Luft- oder Wasserkühlung an die Um
gebungsluft abgeführt werden. Hierzu dient im allgemeinen
ein Ventilator z. B. zur Temperaturregelung. Die Beeinflus
sung des Ventilators hat abgesehen von der Temperaturrege
lung noch den Grund der Leistungs- und damit Kraftstoffer
sparnis, sowie der Geräuschentwicklung. Eine Regelung wird
durch elektromagnetische Ventilatorkupplungen oder durch
Elektromotorantrieb erreicht. Dabei erfolgt das Zu- und
Abschalten der Ventilatoren durch Thermoschalter im Kühl
wasserstrom. Zwar kann ein geringes Laufgeräusch des Kühl
ventilators durch Begrenzung der Umfangsgeschwindigkeit so
wie durch besondere konstruktive Ausgestaltungen erreicht
werden, eine Geräuschentwicklung kann jedoch nicht ausge
schaltet werden.
Auch der Leistungsbedarf eines Ventilators kann bis 5%
in der Motorleistung bei wassergekühlten Motoren und bis
10% bei luftgekühlten Motoren betragen. Dies führt dazu,
daß man Ventilatoren nur dann einsetzt, wenn sie zur Küh
lung unbedingt benötigt werden. Im übrigen bleibt der Ven
tilator ausgeschaltet.
Bei einer derartigen Betriebsweise (Ein- und Ausschalten)
hat es sich jedoch gezeigt, daß dies zwar der Motorkühlung
ausreichend Rechnung trägt, jedoch nicht den im Motor
raum befindlichen elektronischen Bauelementen. Insbesondere
bei Fahrzeugen mit Heckmotor (Busse usw.) hat es sich her
ausgestellt, daß ein völliges Abschalten des Ventilators
zu Störungen an bestimmten Aggregaten führen kann. In Bussen
wurden deshalb z. B. kleinere zusätzliche elektrisch ange
triebene Ventilatoren eingebaut. Diese Maßnahmen sind je
doch umständlich und kostenaufwendig.
Um diesen Mangel zu beheben, ist eine sogenannte Strömungs
bremse bekannt geworden, die mit einer geregelten Schlepp
drehzahl arbeitet. Bei abgeschalteter Magnetkupplung über
trägt die hydraulische Strömungsbremse Antriebskräfte auf
den Lüfterflügel. Die Momentübertragung geschieht dabei
nach Art einer hydraulischen Kupplung.
Eine derartige Konstruktion hat den Nachteil, daß sie mit
verschiedenen Schaufelrädern und Hydraulikmedium sehr auf
wendig konstruiert ist. In dem Hydraulikmedium entsteht
außerdem eine nicht unbeachtliche Wärme, die nach außen
hin abgeführt werden muß. Schließlich gibt es nicht unbe
achtliche Dichtungsprobleme bei der Handhabung der Hydrau
likflüssigkeit. Die bekannte Konstruktion ist demnach kon
struktiv sehr aufwendig und in der Handhabung bezüglich
Kühlung und Abdichtung sehr problematisch.
Aus der DE-AS 15 76 715 ist ein Ventilatorantrieb zur
Kühlung einer Wärmekraftmaschine bekanntgeworden, der eine
nach dem Hystereseprinzip arbeitende Kupplung aufweist. Die
aus Ankerscheibe und Magnetinduktor aufgebaute Hysterese
kupplung ist zwischen einer Keilriemenscheibe und einem
Rotor gekapselt eingebettet. Diese Hysteresekupplung erzeugt
ein Drehmoment, welches unabhängig von der Relativdrehzahl
der Drehwelle ist, d. h. schon bereits bei sehr geringer
Relativdrehzahl wird das maximale Drehmoment und damit eine
Lüfterflügeldrehzahl erzielt, welche ruckartig aufgetragen
und nahezu identisch ist wie die Drehzahl der Drehwelle.
Eine Schleppdrehzahl entsprechend dem zuvor genannten Stand
der Technik mit einer Strömungsbremse ist mit dieser
Anordnung nicht erzielbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen abschalt
baren Ventilator mit geregelter Schleppdrehzahl des
Lüfterrades zu schaffen, der konstruktiv sehr einfach
und damit kostengünstig aufgebaut ist und bei dem sich
keinerlei Kühl- und Dichtungsprobleme ergeben.
Die Erfindung wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 und
insbesondere dadurch gelöst, daß das Lüfterrad im nicht
an den Motor angekuppelten Zustand durch eine Wirbelstrom
kupplung angetrieben wird.
Das bekannte Wirbelstromprinzip arbeitet mit einem sehr
einfachen Aufbau und einer großen Betriebssicherheit. Da
bei wird durch einen umlaufenden Permanentmagneten mit
Einzelpolen wechselnder Polarität ein umlaufendes Magnet
feld erzeugt, welches in einem Läufer Wirbelströme indu
ziert, die ein der Drehzahl proportionales Drehmoment er
zeugen. Durch dieses Prinzip kann demnach eine konstante
Schleppdrehzahl des Lüfterrades ab einer bestimmten Mo
tordrehzahl erzielt werden, die wesentlich niedriger als
die Motordrehzahl liegt. Hierdurch wird auch die Schalt
häufigkeit des Lüftersystems verringert.
Das erfindungsgemäße System hat den Vorteil, daß ein Wär
mestau im Motorraum vermieden wird. Dies ist insbesondere
bei gekapseltem Motorraum wichtig. Weiterhin tritt eine
Verschleißminderung durch reduzierte Massenbeschleunigung
auf, da das Lüfterrad nur von der bestimmten Schlepp
drehzahl aus beschleunigt werden muß. Hierdurch werden
auch die Keilriemen geschont. Gegenüber der bekannten
hydraulischen Lüfterkupplung hat der erfindungsgemäße
Lüfterantrieb den Vorteil, daß keine Dichtungsprobleme
mit Hydraulikmedium sowie Wärmeabfuhrprobleme aus dem
Hydraulikmedium zu bewältigen sind. Vielmehr stellt die
erfindungsgemäße Einrichtung eine äußerst einfache, rein
mechanische Lösung dar. Die Übertragung des Drehmoments
erfolgt rein induktiv, wobei die Übertragungsverluste re
lativ gering sind. Der Antrieb ist verschleißfrei.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
ist eine vorteilhafte Weiterbildung und Verbesserung der
im Hauptanspruch angegebenen Vorrichtung möglich. Beson
ders vorteilhaft ist, daß die Lüfterantriebswelle mit
einem elektrisch leitenden Läuferrad und das frei umlau
fende Lüfterrad mit einem Permanentmagneten wechseln
der Polarität verbunden ist. Der Permanentmagnet ist da
bei als zylindrische Scheibe mit 4 bis 10 Segmen
ten oder mehr ausgebildet.
Diese konstruktive Ausführungsform ermöglicht auf einfach
ste Weise ein Rotieren des Lüfterrades bei nicht direkt an
gekuppelter Lüfterkupplung.
Durch einfaches Anschrauben eines Permanentmagneten an die
Lüfterradnabe, sowie durch das vor dem Permanentma
gneten angeordneten Läuferrad wird eine voll funktions
fähige Kupplung mit geregelter Schleppdrehzahl geschaf
fen.
Besonders vorteilhaft ist weiterhin, daß das Läuferrad
in dem dem Permanentmagneten abgewandten Bereich Kühlrip
pen aufweist. Hierdurch kann die in dem Läuferrad durch
die induzierten Wirbelströme entstehende Wärme ohne auf
wendige konstruktive Maßnahmen abgeführt werden.
Vorteilhaft ist weiterhin, daß der Abstand zwischen dem
Läuferrad und dem Permanentmagneten variabel ist. Durch
diese Maßnahme kann der Einfluß des Permanentmagneten auf das
Läuferrad, d. h. die Einwirkung des Drehmoments und damit
die Drehzahl varriert werden. Durch Variation dieses Ab
standes kann demnach die Schleppdrehzahl auf die jewei
ligen Bedürfnisse und auf den Motortyp abgestimmt werden.
Reicht die Schleppdrehzahl zur Kühlung nicht mehr aus, so
wird auf herkömmliche Weise die Magnetkupplung eingeschal
tet und die Lüfterdrehzahl auf die Motordrehzahl angeho
ben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher er
läutert.
Die Figur zeigt einen Axialschnitt des wirksamen
Teils einer bekannten elektromagnetisch betätigbaren Reib
scheibenkupplung für Lüfterantriebe mit dem erfindungsge
mäßen Lüfterantrieb.
Die in der Figur dargestellte Kupplung entspricht
einer Einrichtung wie sie z. B. in dem deutschen Gebrauchs
muster 81 09 726 dargestellt ist. In der Figur ist ein
feststehender Befestigungsflansch 11 dargestellt, an dem
ein Stator 12 angeschraubt ist. Es handelt sich um einen
im Schnitt im wesentlichen U-förmigen, aus einer ferroma
gnetischen Werkstoff bestehenden Ringkörper, in den eine
Erregerwicklung 13 eingebetet ist. Diese steht über ein
Kabel 14 mit einer Spannungsquelle in Verbindung.
Ein Rotor 15 und ein Ankerring 16 sind unabhängig vonein
ander um eine Achse 17 drehbar gelagert. Der Ankerring 16
ist zudem um einen geringen Betrag axial beweglich, so daß
er bei eingeschalteter Erregerwicklung 13 einen Luftspalt
18 von etwa 0,3 mm schließt und sich unmittelbar an den
Rotor 15 anlegt. Dieser ist mit einer Antriebswelle 19
über eine Paßfeder 20 fest verbunden.
Der Rohr 15 umschließt mit seinen Ringwänden 21 und 22
den Stator 12 teilweise, wodurch zylindrische Luftspalte
23 und 24 entstehen. Der mit der Erregerwicklung 13 ver
kettete Magnetfluß tritt vom Stator durch den Luftspalt
23 in die Ringwand 21 des Rotors und kehrt durch die Ring
wand 22 und den Luftspalt 24 zurück. In die ebene Partie
des Rotors sind auf zwei Radien kreisförmig verteilte Bogen
schlitze 25, 26 eingefräst. Zwischen den aufeinanderfol
genden Schlitzen verbleiben nur schmale Stege. Somit bie
tet sich der radialen Flußkomponente im Rohr an zwei Stellen
der radialen Distanz eine starke Verengung des Flußweges,
indem der Kreisumfang auf die Summe der wenigen Stegbrei
ten zusammenschrumpft. In der Auswirkung sind dies zwei hohe
magnetische Widerstände. Der Fluß umgeht diese Widerstän
de, indem er über den Luftspalt 18 in den Ankerring 16 aus
weicht. Dieser ist durch entsprechende, nicht näher darge
stellte Bogenschlitze in einen oberen und unteren Ringbe
reich 27 und 28 geteilt. Der Fluß wechselt daher vom Ring
bereich 27 unter Umgehung des Bogenschlitzes im Ankerring
16 in den mittleren Ringbereich 29 des Rotors 15, von dort
wieder in den Ringbereich 28 des Ankerrings 16 und schließ
lich wieder zurück in den Rotor 15. Dieser meanderförmige
Flußverlauf ergibt die gewünschten axialen Flußkomponenten,
und damit eine hohe Zugkraft zwischen dem Ankerring 16 und
dem Rotor 15 bei eingeschalteter Erregerwicklung 13.
An dem Ankerring 16 ist eine Lüfterradnabe 30 mittels einer
Schraubverbindung 31 angeflanscht. An die auf der Antriebs
welle 19 frei umlaufende Lüfterradnabe 30 ist das Lüfter
rad 32 angeschraubt. Bei angezogenem Ankerring 16 an den
Rotor 15 rotiert das Lüfterrad 32 mit der Drehzahl der
Antriebswelle 19.
An die Lüfterradnabe 30 ist ein zylindrischer Permanent
magnet 33 befestigt. Die kreisförmige Oberfläche des Per
manentmagneten 33 ist in ca. 10 Segmentabschnitte mit wech
selnder Polarität aufgestellt.
In einem Abstand von ca. 0,1 bis 4 mm vom Permanentma
gneten 33 entfernt, befindet sich ein elektrisch leitendes
Läuferrad 34, z. B. aus ferromagnetischem Material, Alu
minium oder dergleichen. Dieses Läuferrad 34 ist über ei
ne Nabe 35 fest mit der umlaufenden Antriebswelle 19 ver
bunden. Im vorderen Bereich weist das Läuferrad 34 eine
flügelförmige Ausgestaltung 36 auf, zur Kühlung des durch
die induzierten Ströme sich erwärmenden Läuferrades.
Diese Vorrichtung arbeitet wie folgt: Bei nichteingeschalte
ter Kupplung rotiert das Läuferrad 34 mit der Dreh
zahl der Antriebswelle 19. Durch das umlaufende Magnet
feld werden Wirbelströme induziert, die ein der Drehzahl
proportionales Drehmoment erzeugen. Hierdurch dreht sich
der Permanentmagnet 33, mit ihm die Lüfterradnabe 30 und
das Lüfterrad.
Die Lüfterradnabe 30 dreht sich jedoch gegenüber der Mo
tordrehzahl mit verminderter Drehzahl. Dieses Übersetzungs
verhältnis richtet sich nach der Magnetkraft zwischen dem
Permanentmagneten 33 und dem Läuferrad 34. Dabei spielen
die Anzahl der Segmente des Permanentmagneten sowie der Ab
stand zwischen diesem und dem Läuferrad 34 eine Rolle.
Das Lüfterrad 32 rotiert ab einer bestimmten Drehzahl
mit einer nahezu konstanten Drehzahl, unabhängig von der
noch weiter steigenden Drehzahl der Antriebswelle 19. In
diesem Fall sind Antriebskraft über den Wirbelstromeffekt
und Lüfterradwiderstand gleich groß.
Die durch das Wirbelstromprinzip entstehende Wärme in dem
Läuferrad 34 wird durch die Flügel 36 wieder abgeführt.
Bei eingeschalteter Magnetkupplung wird der Ankerring 16
an den Rotor 15 herangezogen und es steht eine kraftschlüs
sige Verbindung. In diesem Fall rotiert das Lüfterrad 32
mit der Drehzahl der Antriebswelle 19.
Claims (4)
1. Elektromagnetisch betätigbare Reibscheibenkupplung für
das Lüfterrad eines Ventilators, insbesondere von Kraftfahr
zeugverbrennungsmotoren, wobei das Lüfterrad bei abgeschalteter
Reibscheibenkupplung durch eine zweite Kupplungsvorrichtung
mitgeschleppt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite
Kupplungsvorrichtung (33, 34, 35), als Wirbelstromkupplung
ausgebildet ist, wobei eine Antriebswelle (19) mit einem vom
Lüfterrad (32) kühlbaren, elektrisch leitenden Läuferrad (34) und
das frei umlaufende Lüfterrad (32) mit einem Permanentmagneten
(33) welchselnder Polarität verbunden ist.
2. Kupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Läuferrad (34) in dem dem Permanentmagneten (33) abgewandten
Bereich Kühlrippen (36) aufweist.
3. Kupplung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand zwischen dem Läuferrad (34) und dem Permanent
magneten (33) variabel, insbesondere 0,1 bis 0,4 mm beträgt.
4. Kupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Permanentmagnet (33) aus einer zylindrischen Scheibe mit vier bis
zehn Segmenten besteht.
Priority Applications (1)
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