DE3132475C2 - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE3132475C2 DE3132475C2 DE3132475A DE3132475A DE3132475C2 DE 3132475 C2 DE3132475 C2 DE 3132475C2 DE 3132475 A DE3132475 A DE 3132475A DE 3132475 A DE3132475 A DE 3132475A DE 3132475 C2 DE3132475 C2 DE 3132475C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- desmethyl
- group
- general formula
- vinblastine
- carbon atoms
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D519/00—Heterocyclic compounds containing more than one system of two or more relevant hetero rings condensed among themselves or condensed with a common carbocyclic ring system not provided for in groups C07D453/00 or C07D455/00
- C07D519/04—Dimeric indole alkaloids, e.g. vincaleucoblastine
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61P—SPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
- A61P35/00—Antineoplastic agents
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Nuclear Medicine, Radiotherapy & Molecular Imaging (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Pharmacology & Pharmacy (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Animal Behavior & Ethology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Public Health (AREA)
- Veterinary Medicine (AREA)
- Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
- Nitrogen And Oxygen Or Sulfur-Condensed Heterocyclic Ring Systems (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Bisindolalkaloidverbindungen. Die danach erhältlichen Ver
bindungen entsprechen der allgemeinen Formel I
worin
R⁴ β-Hydroxyl und R³ α-Ethyl oder
R⁴ Wasserstoff und R³ β-Ethyl bedeutet (α und β bezeich nen die räumliche Stellung).
R′′ für geradkettige Alkylgruppe mit 1-10 Kohlenstoff atomen oder für verzweigte Alkylgruppe mit 3-10 Koh lenstoffatomen, wobei das an die N-CH₂-O-Gruppe ge bundene Kohlenstoffatom ein primäres oder sekundäres Kohlenstoffatom ist, oder Alkenyl- oder Alkinylgruppe mit 3-6 Kohlenstoffatomen oder Cycloalkylgruppe mit 5-7 Kohlenstoffatomen oder im Alkylteil 1-3 Kohlen stoffatome enthaltende Phenylalkylgruppe steht.
R⁴ β-Hydroxyl und R³ α-Ethyl oder
R⁴ Wasserstoff und R³ β-Ethyl bedeutet (α und β bezeich nen die räumliche Stellung).
R′′ für geradkettige Alkylgruppe mit 1-10 Kohlenstoff atomen oder für verzweigte Alkylgruppe mit 3-10 Koh lenstoffatomen, wobei das an die N-CH₂-O-Gruppe ge bundene Kohlenstoffatom ein primäres oder sekundäres Kohlenstoffatom ist, oder Alkenyl- oder Alkinylgruppe mit 3-6 Kohlenstoffatomen oder Cycloalkylgruppe mit 5-7 Kohlenstoffatomen oder im Alkylteil 1-3 Kohlen stoffatome enthaltende Phenylalkylgruppe steht.
Die Erfindung erstreckt sich auch auf die Herstellung der Epimeren
dieser Verbindungen.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I sind mit Aus
nahme des N-Desmethyl-N-(ethoxy-methyl)-vinblastins (Ver
bindung der allgemeinen Formel I mit
R³=α-Ethyl, R⁴=β-Hydroxyl und R′′=Ethyl)
neue Verbindungen. Die bereits bekannte, ebenfalls cyto
statisch wirksame Verbindung und das Verfahren zu ihrer
Herstellung bilden den Gegenstand der europäischen Patentan
meldung gemäß Veröffentlichung 18231, nach der Vinblastin in
Gegenwart eines großen Überschusses Äthanol mit Chromtrioxyd
umgesetzt wird. Im Verlaufe dieser Reaktion wird die
Na-CH₃-Gruppe des Vinblastins zu einer Na-CH₂-O-C₂H₅-
Gruppe modifiziert.
Bei der Überprüfung der Herstellungsmöglichkeiten homologer
Verbindungen wurde fest
gestellt, daß
nicht jeder Alkohol geeignet ist, die Na-CH₃-Gruppe des
Ausgangsmaterials zu einer Na-CH₂-O-R′′-Gruppe umzuwan
deln. Konkret sind nur diejenigen Alkohole der allgemeinen
Formel III
R′′-OH (III)
für die in Gegenwart von Chromtrioxyd ablaufende Reaktion
geeignet, in denen R′′ geradkettiges Alkyl mit 1-10 Koh
lenstoffatomen oder verzweigtes Alkyl mit 3-10 Kohlenstoff
atomen ist unter der Voraussetzung, daß das mit der OH-
Gruppe verbundene Kohlenstoffatom kein tertiäres Kohlenstoff
atom ist, oder in denen R′′ im Alkylteil 1-3 Kohlenstoff
atome enthaltende Phenylalkylgruppe bedeutet. Daher können
mit der oben beschriebenen Oxydierungsmethode nur die un
ter die genannte Definition von R′′ fallenden Verbin
dungen der allgemeinen Formel I hergestellt werden. Die
Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel I
auf oxydativem Wege mit Chromtrioxyd
ist in der
DE-OS 31 32 476 beschrieben.
Es wurde nun gefunden daß sämtliche Repräsentanten
der Verbindungen der allgemeinen Formel I hergestellt
werden können, indem man die auf oxydativem Wege herstell
baren Verbindungen der allgemeinen Formel I umethert.
Unter Umetherung werden hier Reaktionen verstanden, in
deren Verlauf die in dem Molekül befindliche Gruppe
Na-CH₂O-R′ in Gegenwart eines hohen Überschusses an einem
Alkohol der allgemeinen Formel III bei pH 3-5 zu einer
Gruppe Na-CH₂-O-R′′ umgesetzt wird.
Die Methode des Umetherns hat folgende Vorteile:
- 1. Sie ermöglicht auch die Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel I, die durch Oxydation nicht zu gänglich sind.
- 2. Eine Verbindung, die auf oxydativem Wege mit ausge zeichneter Ausbeute hergestellt werden kann, kann auch dazu verwendet werden, eine auf oxydativem Wege nur mit schwacher Ausbeute erhältliche Verbindung der allgemeinen Formel I auf dem indirekten Wege herzustellen. Nur als Beispiel sei erwähnt, daß das N-Desmethyl-N-(benzyloxy methyl)-vinblastin in zweimal so hoher Ausbeute gewonnen werden kann, wenn man zuerst Vinblastin in Gegenwart von Methanol zum N-Desmethyl-N-(methoxymethyl)-vinblastin um setzt und dieses mit Benzylalkohol umethert, als wenn man das Vinblastin unmittelbar in Gegenwart von Benzylalkohol oxydieren würde.
Für das erfindungsgemäße Verfahren ist kennzeichnend, daß
man Verbindungen der allgemeinen Formel II
worin die Bedeutung von R¹, R², R³ und R⁴ die gleiche wie
oben ist, während die Bedeutung von R′ der oben für R′′
gegebenen Bedeutung entspricht mit der Einschränkung, daß
der Substituent R′ des Ausgangsstoffes von dem Substituenten
R′′ des Endproduktes verschieden ist, mit einem hohen Überschuß
eines Alkohols der allgemeinen Formel III
R′′ - OH (III)
worin die Bedeutung von R′′ die gleiche wie oben ist, bei einem
pH-Wert von 3-5 umsetzt, dann den pH-Wert des Reaktionsgemi
sches auf 7-8 einstellt und das erhaltene Produkt der all
gemeinen Formel I und gegebenenfalls seine Epimeren isoliert
und gewünschtenfalls reinigt.
Gegenstand der Erfindung sind auch die Verbindungen der all
gemeinen Formel I′
die sich als cytostatisch wirksam und weniger giftig als die
bekannten Verbindungen erwiesen haben.
Die akute Toxizität wurde an aus eigener Zucht stammenden
männlichen Swiss-Mäusen untersucht. Jede Gruppe bestand aus 6
Tieren des Gewichtes 27-31 g. Aus den zu untersuchenden Sub
stanzen wurde mit physiologischer Kochsalzlösung und gegebe
nenfalls unter Zugabe eines Tropfens Tween 80 Injektionslösung
bereitet. Die Injektionslösungen wurden intraperitoneal in von
der keine Mortalität verursachenden Dosis bis zu der 100%
Mortalität verursachenden Dosis ansteigenden Dosen appliziert,
und die Ergebnisse wurden nach der Methode von Lichfield und
Wilcoxon berechnet. Die Ergebnisse sind zusammen mit den
Werten der als Vergleich dienenden Verbindungen Vinblastin,
Vindezin und Vinkristin in der folgenden Tabelle enthalten
Die neuen Verbindungen sind demnach 15-25mal weniger
toxisch als Vinkristin und Vindezin, und 8-13mal weniger
toxisch als Vinblastin. Im Gegensatz zu Vinkristin und
Vindezin treten bis zur LD₅₀-Dosis keine Lähmungserschei
nungen als Nebenwirkungen auf.
Die cytostatische Wirkung der neuen Verbindungen wurde
an Gewebekulturen und unterschiedlichen transplantierten
Tumoren untersucht.
Die zu untersuchenden Substanzen wurden in den Zell
kulturen (HeLa-Zellkultur) gelöst (in Mengen zwischen der
Schwellendosis von 1×10-3 µg/ml bis zu der oberen Grenze
von 100 µg/ml). An den 24 Stunden alten Kulturen wurde
in vivo unter dem Mikroskop - unter Berücksichtigung
der in der Metaphase arretierten Zellen - das folgende
Ergebnis erhalten.
Verbindung | |
stark blockierende Dosis (µg/ml) | |
N-Desmethyl-N-(methoxymethyl)-vinblastin | |
0,001 | |
N-Desmethyl-N-(propoxymethyl)-vinblastin | 0,001 |
N-Desmethyl-N-(isobutoxymethyl)-vinblastin | 0,001 |
N-Desmethyl-N-(heptoxymethyl)-vinblastin | 0,001 |
N-Desmethyl-N-(allyloxymethyl)-vinblastin | 0,001 |
N-Desmethyl-N-(benzyloxymethyl)-vinblastin | 0,01 |
N-Desmethyl-N-(cyclohexyloxymethyl)-vinblastin | 0,001 |
Unter ähnlichen Bedingungen wurden auch mit gefärbten
Zellkulturen Versuche vorgenommen, was die Möglichkeit zum
Unterscheiden feinerer Unterschiede bot. Die beobachtete
Wirkung kann in fünf Stufen eingeteilt werden.
Die erste Stufe ist für die die minimale Wirkung aus
lösende Dosis charakteristisch: der Anteil der blockierten
Mitosen steigt. Ein Teil davon ist entartet, zum Beispiel
Dreiermitose oder an den Polen befindliche abgetrennte
Chromosome. Anaphasen sind meistens nicht mehr vorhanden.
In der zweiten Stufe ist eine starke Metaphasenblockierung
zu beobachten, normale Mitosen laufen praktisch nicht mehr
ab. Die Chromosomen sind in Form eines losen Knäuels ange
ordnet, der Anteil der Zellen in Interphase ist gering. In
der dritten Stufe befinden sich die Chromosomen zusammenge
klebt (koalesziert) als eine einzige dichte Masse in der
Mitte der Zelle. Dies ist die Pyknomitose oder auch "Ball-
Metaphase". In der vierten Stufe zeigt sich die Wirkung auch
an den Zellen der Interphase in der Art, daß verhältnismäßig
wenig blockierte Zellen vorhanden sind, weil die Zellen nicht
mehr fähig sind, in die Mitose einzutreten. Das Cytoplasma
der in der Interphase befindlichen Zellen ist ausgebreitet,
am Rande fransig, die Zelle ist häufig langgestreckt, fibro
blastartig. Schließlich ist in der fünften Phase das Cyto
plasma von einer feinen retikularen Struktur ausgefüllt,
die Interphasenzelle ist durch die Behandlung zerstört wor
den, sozusagen fixiert. Diese Stufen lassen sich gut unter
scheiden.
Als am wirksamsten erwies sich das Heptoxy- beziehungsweise das
Allyloxy-Derivat. Diese Verbindungen bewirkten bereits in
einer Dosis von 0,001 µg/ml eine starke Blockierung der
Metaphase. Die Pyknomitose trat bei einer Dosis von 0,1 µg/ml,
die Wirkung auf die Interphasenzellen bei einer Dosis von
1-10 µg/ml ein. Das Isobutoxy- und das Cyclohexyloxy-
Derivat wirkten um eine Größenordnung schwächer: bei der
niedrigsten Dosis von 0,001 µg/ml kommen noch normale Mito
sen vor. Am schwächsten wirkt das Benzyloxy-Derivat, das in
der schwächsten Dosis eine schwach blockierende Wirkung hat,
einige entartete Mitosen kommen noch vor, Anaphasen sind
jedoch bereits nicht mehr zu beobachten. In einer Dosis
von 0,01 µg/ml ist die Blockierung mittelmäßig; starke
Blockierung und Pyknomitose kommen erst bei einer Dosis
von 1 µg/ml vor.
Die Wirkung der neuen Verbindungen auf ip. transplan
tierbare Tumore (Mäuseleukämie P 388 und ascites lymphoma
NK/Ly) wird im folgenden beschrieben.
Die Leukämie P 388 wird in BDF₁-Hybridmäusen aufrecht
erhalten. Zu jedem Versuch wird eine Gruppe von sechs Mäu
sen verwendet, in die 10⁶ Tumorzellen/Tier ip. transplantiert
werden. 24 Stunden nach der Transplantation wird mit der
Behandlung durch tägliches Verabreichen (ip) der Verbindungen
begonnen. Körpergewicht und Zustand der Versuchstiere werden
jeden Tag kontrolliert. Die Überlebenszeit der behandelten
Tiere wird in Prozent der Lebensdauer der unbehandelten
Kontrolle ausgedrückt.
Die folgende Tabelle zeigt, daß die untersuchten Deri
vate die Lebensdauer der leukämischen Mäuse bedeutend ver
längern.
In aus eigener Zucht stammende Swiss-H/Riop outbred
Mäuse wurden ip. 5×10⁶ ascites-Tumorzellen transplantiert.
Für jeden Versuch wurden 10 Tiere verwendet. 24 Stunden
nach der Transplantation wurde mit der Behandlung begonnen.
Die Verbindungen wurden fünf Tage lang täglich verabreicht.
Die Kontrollgruppe wies eine durchschnittliche Lebensdauer
von 15,7 Tagen auf. Die Wirkung der Verbindungen kommt in
einer Verlängerung der Lebensdauer zum Ausdruck, wie das
folgende Tabelle zeigt.
Ähnliche Versuche wurden auch mit N-Desmethyl-N-(methoxy
methyl)-20′-desoxy-leurosidin vorgenommen. Dabei wurde
außer der Dosis jedoch auch die Anzahl der Behandlungen
variiert.
Die neuen Verbindungen hemmen die Tumorstämme P 388
und NK/Ly in Dosen von 4-8 mg/kg Tag in ausgeprägter
Weise, die Hemmwirkung ist derjenigen der bekannten Diindol-
Alkaloide gleichwertig. Die neuen Verbindungen sind jedoch
wesentlich weniger toxisch als die bekannten Verbindungen
ähnlicher Struktur.
Für die Zwecke der Humanmedizin werden die neuen Ver
bindungen in Form von intravenösen Injektionen oder als
Infusion verwendet.
Erfindungsgemäß werden die neuen Verbindungen mittels
eines "Umätherungs"-Verfahrens hergestellt. Als Ausgangs
verbindungen dienen dabei Verbindungen der allgemeinen
Formel II, zweckmäßig solche, die auf oxydativem Wege in
guter Ausbeute erhältlich sind.
Mit der Oxydationsmethode können die
N-Desmethyl-N-(methoxymethyl)-Derivate mit der besten Aus
beute hergestellt werden, d. h. diese sind als die günstig
sten Ausgangsstoffe des Umätherungsverfahrens zu betrachten.
Es sei jedoch bemerkt, daß die "Umätherung" völlig reversibel
verläuft, d. h. aus jeder Verbindung der allgemeinen Formel
I kann jede Verbindung der allgemeinen Formel II hergestellt
werden und umgekehrt. Dies wurde praktisch für folgende
Reaktionen ausprobiert:
Die Ausgangsverbindungen der allgemeinen Formel II
werden mit einem großen Überschuß des Alkohols der allge
meinen Formel III umgesetzt. In den Verbindungen der all
gemeinen Formel II und III sind R′′ und R′ identisch mit
der Einschränkung, daß bei einem Reagenzpaar die Bedeutung
von R′ und R′′ jeweils verschieden ist. Der Alkohol der
allgemeinen Formel III wird im 30-50fachen der äquimola
ren Menge eingesetzt.
Die Umsetzung der Verbindung der allgemeinen Formel II
mit dem Alkohol der allgemeinen Formel III wird in einem
geeigneten organischen Lösungsmittel vorgenommen. Geeignet
sind zum Beispiel Ether, wie Diethylether, Tetrahydrofuran
oder Dioxan, ferner chlorierte Kohlenwasserstoffe, zum
Beispiel Dichlormethan, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff,
oder Benzol und seine Homologen (Toluol, Xylol), wie auch
sonstige Lösungsmittel, zum Beispiel Ethylacetat, Aceton
oder Dimethylformamid. Auch der als Reagens eingesetzte
Alkohol der allgemeinen Formel III kann als Lösungsmittel
benutzt werden. Am geeignetsten sind als Lösungsmittel die
chlorierten Kohlenwasserstoffe. Sie werden in wasserfreier
Form verwendet.
Die Reaktion wird in Gegenwart einer Säure bei dem
pH-Wert 3-5 vorgenommen. Zur Einstellung des pH-Wertes
kommen in erster Linie Mineralsäuren wie Salzsäure, Schwe
felsäure oder auch Lewis-Säuren, zum Beispiel Bortrifluo
riddiäthylätherat, in Frage.
Die Reaktionstemperatur wird unter Berücksichtigung des
Gefrier- und Siedepunktes des verwendeten Lösungsmittels
gewählt und liegt im allgemeinen zwischen -60 und +25°C.
Nach dem Ablauf der Reaktion wird der pH-Wert des
Gemisches mit Ammoniumhydroxyd oder zum Beispiel zweck
mäßig mit festem Kaliumcarbonat auf 7-8 eingestellt.
Das Produkt wird aus dem Reaktionsgemisch durch Extrak
tion und/oder Eindampfen abgetrennt und gewünschtenfalls
durch Chromatographie und/oder Umkristallisation gereinigt.
Bei der Chromatographie werden als Adsorbens partiell
desaktiviertes Aluminiumoxyd oder feinkörniges Silikagel
verwendet.
1,0 g (1,1 mMol) Vinblastinsulfat wird in einem Gemisch aus
240 ml alkoholfreiem absolutem Dichlormethan, 8,0 ml Methanol
und 25 ml Eisessig gelöst und die Lösung auf -55°C gekühlt. Zu
der Vinblastinlösung wird innerhalb von 5 Minuten im trockenen
Stickstoffstrom unter intensivem Rühren die auf -55°C gekühlte
Lösung von 0,5 g (5,0 mMol) Chromtrioxyd in 40 ml Essigsäure
anhydrid gegeben. Dabei darf die Temperatur des Reaktions
gemisches nicht über -50°C ansteigen. Der Ablauf der Oxydation
wird dünnschichtchromatographisch verfolgt (Adsorbens: DC-
Alufolien-Kieselgel 60 F₂₅₄, Art. 5554; Fließmittel: Diethyl
ether : Ethanol : Benzol : Diethylamin=10 : 0,5 : 0,5 : 0,5). Die Oxyda
tion ist im allgemeinen nach 20-30 Minuten beendet. Dann
werden dem Reaktionsgemisch 190 ml konzentrierte wäßrige
Ammoniaklösung und 200 g Eis zugesetzt, die Kühlung wird
aufrechterhalten. Die Temperatur des Gemisches steigt auf
einen Wert zwischen 0 und +10°C an. Die Kühlung wird besei
tigt, und das Gemisch, dessen pH-Wert 8,5-9 beträgt, wird 10
Minuten lang energisch gerührt. Die Phasen werden voneinander
getrennt, und die wäßrige Phase wird dreimal mit 30 ml Di
chlormethan extrahiert. Die Extrakte werden zunächst viermal
mit 25 ml 1 : 1 verdünntem Ammoniak und dann zweimal mit 30 ml
Wasser gewaschen und dann über Magnesiumsulfat getrocknet,
filtriert, und das Filtrat wird im Vakuum eingedampft. 0,85 g
Rohprodukt werden erhalten.
0,80 g des so hergestellten Rohproduktes, dessen Gehalt an N-
Desmethyl-N-(methoxymethyl)-vinblastin 65% beträgt, werden in
einem Gemisch aus 50 ml wasserfreiem Dichlormethan und 2,4 ml
(25 mMol) Isobutanol gelöst. Die Lösung wird auf 0°C gekühlt
und unter Stickstoffatmosphäre unter Rühren mit wasserfreier
ätherischer Salzsäure versetzt, bis der pH-Wert 3 beträgt. Der
Ablauf der Reaktion wird dünnschichtchromatographisch verfolgt
(Adsorbens: DC-Alufolien-Kieselgel 60 F₂₅₄, Art. 5554; Lösungs
mittel: Gemisch aus Ether, Ethanol, Benzol und Diethylamin im
Verhältnis 10 : 0,5 : 0,5 : 0,5). Das Reaktionsgemisch wird in 2 ml
konzentrierten Ammoniak eingegossen, die Phasen werden vonein
ander getrennt, und die wäßrige Phase wird dreimal mit je 5 ml
Dichlormethan extrahiert. Die vereinigten Extrakte werden
dreimal mit 3 ml Wasser gewaschen, dann über Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und eingedampft. Die erhaltenen 1,7 g
Rohprodukt werden in 25 ml Dichlormethan gelöst und auf einer
Säule
(Kieselgel 60, Art. 9385) chromatographiert. Begonnen wird
mit 120 ml Dichlormethan, dann folgen Gemische aus Methanol
und Dichlormethan, die 1%, 2% beziehungsweise 4% Methanol
enthalten. Die ersten 290 ml Eluat enthalten kein Alkaloid.
Das N-Desmethyl-N-(isobutoxymethyl)-vinblastin ist in den
folgenden 300 ml Eluat enthalten. 416 mg Produkt werden er
halten, dessen physikalische Daten mit denen des auf oxydativem
Weg hergestellten Produktes übereinstimmen.
Man arbeitet auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise
mit dem Unterschied, daß man statt des Isobutanols 2,5 ml
(17 mMol) 1-Heptanol verwendet. Die Reaktion wird dünnschicht
chromatographisch verfolgt, wobei als Adsorbens DC-Plastik
folien-Kieselgel 60 F₂₅₄ (Art. 5735) verwendet wird. Das
Rohprodukt wird auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise
säulenchromatographisch gereinigt. Die ersten 310 ml Eluat
enthalten kein Alkaloid. Das N-Desmethyl-N-(heptoxymethyl)-
vinblastin ist in den folgenden 200 ml Eluat enthalten.
Ausbeute: 350 mg. Die physikalischen Konstanten entsprechen
denen des auf oxydativem Weg hergestellten Produktes.
Man arbeitet auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise
mit dem Unterschied, daß man als Reagens 3,0 ml (27 mMol)
Benzylalkohol verwendet. Das erhaltene Rohprodukt wird auf
die im Beispiel 1 beschriebene Weise gereinigt. Die ersten
350 ml Eluat enthalten kein Alkaloid. Das Produkt ist in
den folgenden 300 ml Eluat enthalten. Ausbeute: 320 mg.
Die physikalischen Daten der hergestellten Verbindung
stimmen mit denen des auf oxydativem Weg erhaltenen Produktes
überein.
0,1 g des gemäß Beispiel 1 erhaltenen Rohproduktes;
welches 65% N-Desmethyl-N-(methoxymethyl)-vinblastin ent
hält, wird in einem Gemisch aus 15 ml Dichlormethan und
30-50 Moläquivalenten Isobutanol gelöst. Die Lösung wird
bei 0°C unter Rühren bis zum pH-Wert 3 mit wasserfreier
ätherischer Salzsäure versetzt. Nach dem Ablauf der Reaktion
wird das Gemisch mit Kaliumcarbonat auf pH 7 neutralisiert,
das ausgeschiedene Salz wird abfiltriert und das Filtrat
- gegebenenfalls nach Einengen im Vakuum - auf die im Bei
spiel 1 beschriebene Weise säulenchromatographisch gereinigt.
53% Produkt werden erhalten, dessen physikalische Eigen
schaften mit denen des auf oxydativem Weg erhaltenen Produktes
überein.
Durch entsprechende Wahl der Ausgangsstoffe wird in
analoger Weise N-Desmethyl-N-(isopropoxymethyl)-vinblastin
in 35%iger Ausbeute erhalten. Die Verbindung schmilzt
unter Zersetzung bei 178-182°C.
IR (KBr): 3400 (OH, NH), 1730 (CO₂CH₃), 1610, 1220 cm-1 (OAc).
¹H-NMR (CDCl₃) 100 MHz: δ 8,1 (s, 1H, N-H), 7,51 (m, 1H,
C₁₂, -H), 7,2-7,03 (m, 3H, C₉, -C₁₁, -H), 6,70 (s, 1H, C₉-H),
6,35 (s, 1H, C₁₂-H), 5,85 (dd, 1H, C₁₄-H), 5,38 (s, 1H,
C₁₇-H), 5,30 (d, 1H, C₁₅-H), 4,75, 4,15 (2H, JAB10 Hz,
Nα-CH₂-O-), 4,0 (s, 1H, C₂-H), 2,1 (s, 3H, OCOCH₃), 0,95-
0,60 (12H, CH₃-Gruppen).
N-Desmethyl-N-(allyloxymethyl)-vinblastin (Ausbeute
55%), Schmp.: 205-210°C (Zersetzung).
IR (KBr): 3300 (OH, NH), 1730 (CO₂CH₃), 1610, 1220 cm-1 (OAc).
¹H-NMR (CDCl₃, 100 MHz): δ 8,05 (s, 1H, N-H), 7,50 (m,
1H, C₁₂, -H), 7,2-7,08 (m, 3H, C₉, -C₁₁, -H), 6,73 (s, 1H, C₉-H),
6,25 (s, 1H, C₁₂-H), 6,1-5,85 (m, 2H, C₁₄-H), CH₂=CH-CH₂-),
5,40 (s, 1H, C₁₇-H), 5,25-5,10 (m, 3H, C₁₅-H, CH₂=CH-CH₂-),
4,74, 4,15 (2H, Nα-CH₂-O-), 4,15 (d, 2H, CH₂=CH-CH₂-), 3,70,
3,68, 3,63 (9H, CO₂CH₃, C₁₁-OCH₃), 3,73 (s, 1H, C₂₁-H),
2,1 (s, 3H, OCOCH₃), 1,0-0,7 (2t, 6H, CH₃-Gruppen).
N-Desmethyl-N-(cyclohexyloxymethyl)-vinblastin
(Ausbeute: 36%); Schmp.: 175-180°C (Zersetzung).
IR (KBr): 3400 (OH, NH), 1730 (CO₂CH₃), 1610, 1230 cm-1 (OAc).
¹H-NMR (CDCl₃, 100 MHz): δ 8,05 (s, 1H, N-H), 7,5 (m, 1H,
C₁₂, -H), 7,2-7,0 (m, 3H, C₉, -C₁₁, -H), 6,72 (s, 1H, C₉H),
6,32 (s, 1H, C₁₂-H), 5,85 (dd, 1H, C₁₄-H), 5,37 (s, 1H,
C₁₇-H), 5,30 (d, 1H, C₁₅-H), 4,72, 4,15 (2H Nα-CH₂-O-),
4,05 (s, 1H, C₂-H), 3,8, 3,75, 3,68 (9H, CO₂CH₃, C₁₁-OCH₃),
2,1 (s, 3H, OCOCH₃), 0,95-0,65 (2t, CH₃-Gruppen).
0,5 g (0,55 mMol) Vinblastinsulfat werden in einem Gemisch aus
120 ml absolutem Dichlormethan, 3,7 ml Isobutanol und 12,5 ml
Eisessig gelöst, und die Lösung wird auf -55°C gekühlt. Zu der
Lösung wird die auf -55°C gekühlte Lösung von 0,25 g (2,5
mMol) Chromtrioxyd in 40 ml Essigsäureanhydrid gegeben. Der
Verlauf der Reaktion wird auf die im Beispiel 1 beschriebene
Weise dünnschichtchromatographisch verfolgt (Adsorbens: DC-
Plastikfolien-Kieselgel 60 F₂₅₄, Art. 5735; Lösungsmittel:
Ether, Ethanol, Benzol und Diethylamin im Verhältnis
10 : 0,5 : 0,5 : 0,5). Die Reaktion läuft in 140 Minuten ab. Das
Reaktionsgemisch wird auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise
aufgearbeitet. 0,65 g Rohprodukt werden erhalten, welches
säulenchromatographisch an Kieselgel 60 (Art. 9385) mit Di
chloräthan als Lösungsmittel gereinigt wird. Entwickelt und
eluiert wird mit Dichlormethan, es werden Fraktionen zu je
10 ml aufgefangen. In den ersten 330 ml Eluat ist kein Alka
loid enthalten. Das Eluieren wird mit 3% Methanol enthalten
dem Dichlormethan fortgesetzt. Die ersten 90 ml des nun erhal
tenen Eluates enthalten die Zielverbindung. Sie wird durch
Eindampfen des Eluates isoliert. Ausbeute: 169 mg (35%).
Schmp.: 215-218°C.
0,15 g (0,17 mMol) des so hergestellten N-Desmethyl-N-(isobut
oxymethyl)-vinblastins werden in einem Gemisch aus 30 ml
Dichlormethan und 1,5 ml Methanol gelöst. Die Lösung wird auf
0°C gekühlt, ihr pH-Wert wird mit wasserfreier ätherischer
Salzsäure auf 3 eingestellt. Die Reaktion wird dünnschicht
chromatographisch verfolgt (Adsorbens: Kieselgel 60 F₂₅₄;
Lösungsmittel: Ether, Ethanol, Diethylamin und Benzol im
Verhältnis 20 : 1 : 1 : 1). Dann wird das Reaktionsgemisch mit
festem Kaliumcarbonat neutralisiert, die Lösung wird filtriert
und das Filtrat im Vakuum eingedampft. Ausbeute: L,14 g. Die
physikalischen Daten stimmen mit denen des auf oxydativem Weg
erhaltenen Produktes überein.
Die auf 0°C gekühlte Lösung von 50 mg N-Desmethyl-N-(allyl
oxymethyl)-vinblastin in 10 ml wasserfreiem Dichlormethan und
0,3 ml Ethanol wird mit wasserfreier ätherischer Salzsäure auf
pH 3 angesäuert. Nach fünf Minuten wird die Lösung mit festem
Kaliumcarbonat neutralisiert. Das ausgefallene Salz wird
abfiltriert und das Filtrat eingedampft. 46 mg N-Desmethoxy-
N-(ethoxymethyl)-vinblastin werden erhalten, das bei 235-
238°C schmilzt.
/α/²⁵=+30,5° (c=1, Chloroform).
/α/²⁵=+30,5° (c=1, Chloroform).
Zu der Lösung von 100 mg N-Desmethyl-N-(heptoxymethyl)-vin
blastin in 20 ml wasserfreiem Benzol wird 1 ml n-Propylalkohol
gegeben. Die Lösung wird mit wasserfreier ätherischer Salzsäu
re auf pH 3 angesäuert und nach 5-10 Minuten
mit festem Kaliumcarbonat neutralisiert. Durch Eindampfen
des Filtrates werden 90 mg N-Desmethyl-N-(propoxymethyl)-
vinblastin erhalten. Die physikalischen Daten des Produktes
stimmen mit denen der auf oxydativem Weg erhaltenen Verbindung
überein.
Die Reaktion läuft völlig analog ab, wenn man als Lö
sungsmittel Diethylether, Dioxan, Aceton oder Ethylacetat
verwendet.
50 mg N-Desmethyl-N-(methoxymethyl)-vinblastin werden
in einem Gemisch aus 10 ml wasserfreiem Dichlormethan und
0,5 ml Allylalkohol gelöst. Die auf 0°C gekühlte Lösung
wird mit der wasserfreien ätherischen 50%igen Lösung von
Bortrifluorid-ätherat auf pH 3 angesäuert. Nach fünf Minu
ten wird die Lösung mit Kaliumcarbonat neutralisiert, das
ausgefallene Salz wird abfiltriert und das Filtrat einge
dampft. 40 mg N-Desmethyl-N-(allyloxymethyl)-vinblastin
werden erhalten. Die physikalischen Daten stimmen mit
denen des auf oxydativem Weg erhaltenen Produktes überein.
Claims (13)
1. Bisindolalkaloidverbindungen der allgemeinen Formel I′
worin
R⁴ β-Hydroxyl und R³ α-Ethyl oder
R⁴ Wasserstoff und R³ β-Ethyl bedeutet,
R′′ für geradkettige Alkylgruppe mit 1-10 Kohlenstoff atomen oder für verzweigte Alkylgruppe mit 3-10 Koh lenstoffatomen, wobei das an die N-CH₂-O-Gruppe gebundene Kohlenstoffatom ein primäres oder sekundäres Kohlenstoffatom ist, oder Alkenyl- oder Alkinylgruppe mit 3-6 Kohlenstoffatomen oder Cycloalkylgruppe mit 5-7 Kohlenstoffatomen oder im Alkylteil 1-3 Kohlen stoffatome enthaltende Phenylalkylgruppe steht mit der Einschränkung, daß im Falle von R³=α-Ethyl und R⁴= β-Hydroxyl R′′ eine andere Bedeutung als Ethylgruppe hat.
R⁴ β-Hydroxyl und R³ α-Ethyl oder
R⁴ Wasserstoff und R³ β-Ethyl bedeutet,
R′′ für geradkettige Alkylgruppe mit 1-10 Kohlenstoff atomen oder für verzweigte Alkylgruppe mit 3-10 Koh lenstoffatomen, wobei das an die N-CH₂-O-Gruppe gebundene Kohlenstoffatom ein primäres oder sekundäres Kohlenstoffatom ist, oder Alkenyl- oder Alkinylgruppe mit 3-6 Kohlenstoffatomen oder Cycloalkylgruppe mit 5-7 Kohlenstoffatomen oder im Alkylteil 1-3 Kohlen stoffatome enthaltende Phenylalkylgruppe steht mit der Einschränkung, daß im Falle von R³=α-Ethyl und R⁴= β-Hydroxyl R′′ eine andere Bedeutung als Ethylgruppe hat.
2. N-Desmethyl-N-(methoxymethyl)-vinblastin.
3. N-Desmethyl-N-(propoxymethyl)-vinblastin.
4. N-Desmethyl-N-(isopropoxymethyl)-vinblastin.
5. N-Desmethyl-N-(isobutoxymethyl)-vinblastin.
6. N-Desmethyl-N-(heptoxymethyl)-vinblastin.
7. N-Desmethyl-N-(allyloxymethyl)-vinblastin.
8. N-Desmethyl-N-(benzyloxymethyl)-vinblastin.
9. N-Desmethyl-N-(cyclohexyloxymethyl)-vinblastin.
10. N-Desmethyl-N-(methoxymethyl)-20′-desoxy-leurosin.
11. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der
allgemeinen Formel I
worin
R⁴ β-Hydroxyl und R³ α-Ethyl oder
R⁴ Wasserstoff und R³ β-Ethyl bedeutet (α und β bezeich nen die räumliche Stellung),
R′′für geradkettige Alkylgruppe mi 1-10 Kohlenstoff atomen oder für verzweigte Alkylgruppe mit 3-10 Koh lenstoffatomen, wobei das an die N-CH₂-O-Gruppe gebundene Kohlenstoffatom ein primäres oder sekundäres Kohlenstoffatom ist, oder Alkenyl- oder Alkinylgruppe mit 3-6 Kohlenstoffatomen oder Cycloalkylgruppe mit 5-7 Kohlenstoffatomen oder im Alkylteil 1-3 Kohlen stoffatome enthaltende Phenylalkylgruppe steht
sowie der Epimeren dieser Verbindungen, dadurch gekenn zeichnet, daß man Verbindungen der allgemeinen Formel II worin die Bedeutung von R³ und R⁴ die gleiche wie oben ist, während die Bedeutung von R′ der oben für R′′ gegebenen Bedeutung entspricht mit der Einschränkung, daß der Substituent R′ des Ausgangsstoffes von dem Substituenten R′′ des Endproduktes verschieden ist, mit einem hohen Überschuß eines Alkohols der allgemeinen Formel IIIR′′-OH (III)worin die Bedeutung von R′′ die gleiche wie oben ist mit dem Unterschied, daß hier das mit der OH-Gruppe verbundene Kohlenstoffatom ein primäres oder sekundäres Kohlenstoff atom ist, bei einem pH-Wert von 3-5 umsetzt, dann den pH- Wert des Reaktionsgemisches auf 7-8 einstellt und das er haltene Produkt der allgemeinen Formel I und gegebenen falls seine Epimeren isoliert und gewünschtenfalls reinigt.
R⁴ β-Hydroxyl und R³ α-Ethyl oder
R⁴ Wasserstoff und R³ β-Ethyl bedeutet (α und β bezeich nen die räumliche Stellung),
R′′für geradkettige Alkylgruppe mi 1-10 Kohlenstoff atomen oder für verzweigte Alkylgruppe mit 3-10 Koh lenstoffatomen, wobei das an die N-CH₂-O-Gruppe gebundene Kohlenstoffatom ein primäres oder sekundäres Kohlenstoffatom ist, oder Alkenyl- oder Alkinylgruppe mit 3-6 Kohlenstoffatomen oder Cycloalkylgruppe mit 5-7 Kohlenstoffatomen oder im Alkylteil 1-3 Kohlen stoffatome enthaltende Phenylalkylgruppe steht
sowie der Epimeren dieser Verbindungen, dadurch gekenn zeichnet, daß man Verbindungen der allgemeinen Formel II worin die Bedeutung von R³ und R⁴ die gleiche wie oben ist, während die Bedeutung von R′ der oben für R′′ gegebenen Bedeutung entspricht mit der Einschränkung, daß der Substituent R′ des Ausgangsstoffes von dem Substituenten R′′ des Endproduktes verschieden ist, mit einem hohen Überschuß eines Alkohols der allgemeinen Formel IIIR′′-OH (III)worin die Bedeutung von R′′ die gleiche wie oben ist mit dem Unterschied, daß hier das mit der OH-Gruppe verbundene Kohlenstoffatom ein primäres oder sekundäres Kohlenstoff atom ist, bei einem pH-Wert von 3-5 umsetzt, dann den pH- Wert des Reaktionsgemisches auf 7-8 einstellt und das er haltene Produkt der allgemeinen Formel I und gegebenen falls seine Epimeren isoliert und gewünschtenfalls reinigt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Alkohol der allgemeinen Formel III in auf
die Verbindung der allgemeinen Formel II bezogen dem 30-
50fachen der äquivalenten Menge einsetzt.
13. Arzneimittelpräparat, gekennzeichnet durch einen
Gehalt an Verbindungen der allgemeinen Formel I′.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
HU802563A HU181746B (en) | 1980-10-22 | 1980-10-22 | Process for preparing vinblastine and leurosidine derivatives |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3132475A1 DE3132475A1 (de) | 1982-06-24 |
DE3132475C2 true DE3132475C2 (de) | 1991-04-11 |
Family
ID=10960009
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3132475A Granted DE3132475A1 (de) | 1980-10-22 | 1981-08-17 | Neue cytostatisch wirksame verbindungen und verfahren zu ihrer herstellung |
Country Status (16)
Country | Link |
---|---|
US (2) | US4410459A (de) |
JP (1) | JPS5772993A (de) |
AT (1) | AT376679B (de) |
BE (1) | BE889990A (de) |
CA (1) | CA1182450A (de) |
CH (1) | CH648321A5 (de) |
DE (1) | DE3132475A1 (de) |
ES (1) | ES8300778A1 (de) |
FR (1) | FR2492385B1 (de) |
GB (1) | GB2086884B (de) |
HU (1) | HU181746B (de) |
IL (1) | IL63594A0 (de) |
IT (1) | IT1138155B (de) |
NL (1) | NL8103843A (de) |
SE (1) | SE442117B (de) |
SU (1) | SU1138033A3 (de) |
Families Citing this family (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
HU193318B (en) * | 1985-06-12 | 1987-09-28 | Richter Gedeon Vegyeszet | Process for producing new bis- indol derivatives |
HU198074B (en) * | 1985-06-12 | 1989-07-28 | Richter Gedeon Vegyeszet | Process for producing new bis-indole derivatives and pharmaceutical compositions comprising these compounds |
JPH0747233B2 (ja) * | 1987-09-14 | 1995-05-24 | 古河電気工業株式会社 | 半田析出用組成物および半田析出方法 |
US5095109A (en) * | 1989-06-08 | 1992-03-10 | University Of Vermont | Novel alkaloids |
US5938163A (en) * | 1997-10-20 | 1999-08-17 | Eastman Kodak Company | Articulating touchscreen interface |
US20130178618A1 (en) | 2012-01-10 | 2013-07-11 | William Allen Boulanger | Novel pharmaceutical intermediates and methods for preparing the same |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4075214A (en) * | 1976-05-17 | 1978-02-21 | Eli Lilly And Company | Preparation of leurosidine and novel leurosidine 4'-ethers and esters |
US4143041A (en) * | 1977-01-19 | 1979-03-06 | Eli Lilly And Company | 4'-Deoxyvincristine and related compounds |
HU178706B (en) * | 1979-04-23 | 1982-06-28 | Richter Gedeon Vegyeszet | Process for preparing bis-indole alkaloids and acid addition salts thereof |
JPS56128642A (en) * | 1980-03-15 | 1981-10-08 | Kubota Ltd | Production of frozen mold |
-
1980
- 1980-10-22 HU HU802563A patent/HU181746B/hu not_active IP Right Cessation
-
1981
- 1981-08-17 US US06/293,611 patent/US4410459A/en not_active Expired - Fee Related
- 1981-08-17 CH CH5314/81A patent/CH648321A5/de not_active IP Right Cessation
- 1981-08-17 IL IL63594A patent/IL63594A0/xx not_active IP Right Cessation
- 1981-08-17 JP JP56128643A patent/JPS5772993A/ja active Granted
- 1981-08-17 DE DE3132475A patent/DE3132475A1/de active Granted
- 1981-08-17 BE BE0/205692A patent/BE889990A/fr not_active IP Right Cessation
- 1981-08-17 FR FR8115836A patent/FR2492385B1/fr not_active Expired
- 1981-08-17 SE SE8104878A patent/SE442117B/sv not_active IP Right Cessation
- 1981-08-17 AT AT0358781A patent/AT376679B/de not_active IP Right Cessation
- 1981-08-17 CA CA000384003A patent/CA1182450A/en not_active Expired
- 1981-08-17 ES ES505311A patent/ES8300778A1/es not_active Expired
- 1981-08-17 GB GB8125031A patent/GB2086884B/en not_active Expired
- 1981-08-17 SU SU813320102A patent/SU1138033A3/ru active
- 1981-08-17 IT IT23541/81A patent/IT1138155B/it active
- 1981-08-17 NL NL8103843A patent/NL8103843A/nl not_active Application Discontinuation
-
1983
- 1983-06-13 US US06/503,791 patent/US4490378A/en not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
ES505311A0 (es) | 1982-12-01 |
JPH0161119B2 (de) | 1989-12-27 |
BE889990A (fr) | 1982-02-17 |
JPS5772993A (en) | 1982-05-07 |
GB2086884A (en) | 1982-05-19 |
CA1182450A (en) | 1985-02-12 |
NL8103843A (nl) | 1982-05-17 |
FR2492385A1 (fr) | 1982-04-23 |
DE3132475A1 (de) | 1982-06-24 |
IT1138155B (it) | 1986-09-17 |
HU181746B (en) | 1983-11-28 |
US4490378A (en) | 1984-12-25 |
AT376679B (de) | 1984-12-27 |
SE8104878L (sv) | 1982-04-23 |
SU1138033A3 (ru) | 1985-01-30 |
CH648321A5 (de) | 1985-03-15 |
US4410459A (en) | 1983-10-18 |
ES8300778A1 (es) | 1982-12-01 |
FR2492385B1 (fr) | 1985-08-02 |
ATA358781A (de) | 1984-05-15 |
IT8123541A0 (it) | 1981-08-17 |
SE442117B (sv) | 1985-12-02 |
IL63594A0 (en) | 1981-11-30 |
GB2086884B (en) | 1984-07-25 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2265666C2 (de) | Pleuromutilin-Derivate, deren Herstellung und pharmazeutische Zubereitung | |
DE2819094A1 (de) | Cyclosporin-derivate, ihre verwendung und herstellung | |
DE69923768T2 (de) | Cephalotoxanderivative und verfahren zu ihrer herstellung | |
CH648037A5 (de) | Imidazo-rifamycin-derivate mit antibakterieller wirksamkeit. | |
DE2227739C2 (de) | Pseudomonsäuren, deren Natriumsalze und Methylester und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
CH637398A5 (de) | Verfahren zur herstellung von maytansinoidverbindungen. | |
AT394853B (de) | Verfahren zur herstellung von neuen mitosanderivaten | |
DE19547958B4 (de) | Anthracyclin-Derivate | |
DE3132475C2 (de) | ||
DE2149750A1 (de) | Erythromycin-Derivate | |
EP0000057A1 (de) | Selektiv geschützte 4,6-Di-O-(aminoglycosyl)-1,3-diaminocyclitole | |
EP0104654B1 (de) | Anthracyclinglykoside, deren Herstellung und Arzneimittel damit | |
DE2632118A1 (de) | Apovincaminolester und verfahren zu deren herstellung | |
CH639390A5 (de) | Verfahren zur herstellung von alkaloiden vom leurosin-typ. | |
DE3308196A1 (de) | Verfahren zur herstellung von 6'-alkyl-spectinomycin sowie alkyl-spectinomycin-analogen | |
CH497408A (de) | Verfahren zur Herstellung neuer Testosteronester | |
CH648320A5 (de) | Cytostatische verbindungen, verfahren zu ihrer herstellung sowie diese verbindungen enthaltende arzneimittel. | |
CH640520A5 (en) | Cyclosporin derivatives | |
DD248584A5 (de) | Verfahren zur herstellung von (3s)-3-amino-2-oxo-4,4-dimethyl-1-azetidinylsulfat und seinen salzen mit basen | |
DD213346A5 (de) | 28-methyl-brassinosteroid-derivate enthaltende mittel mit wachstumsregulatorischer wirkung fuer pflanzen | |
DE102004005106A1 (de) | Sorbifuranone, Sorbivineton, Sorbivinetol und Derivate dieser Verbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung, sie enthaltende Arzneimittel und deren Verwendung | |
DE1235322B (de) | Verfahren zur Herstellung von 7-Oxo-desacetamido-colchicinderivaten | |
AT360159B (de) | Verfahren zur herstellung von neuen 4''-amino- -oleandomycinen | |
DE1795736C3 (de) | Rifamycin-SV-Derivate und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE2309030A1 (de) | Neue pregnan-21-aldehyde und deren derivate und ein verfahren zu deren herstellung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: VON FUENER, A., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT. EBBINGHAUS |
|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |