DE3132475C2 - - Google Patents

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Bisindolalkaloidverbindungen. Die danach erhältlichen Ver­ bindungen entsprechen der allgemeinen Formel I
worin
R⁴ β-Hydroxyl und R³ α-Ethyl oder
R⁴ Wasserstoff und R³ β-Ethyl bedeutet (α und β bezeich­ nen die räumliche Stellung).
R′′ für geradkettige Alkylgruppe mit 1-10 Kohlenstoff­ atomen oder für verzweigte Alkylgruppe mit 3-10 Koh­ lenstoffatomen, wobei das an die N-CH₂-O-Gruppe ge­ bundene Kohlenstoffatom ein primäres oder sekundäres Kohlenstoffatom ist, oder Alkenyl- oder Alkinylgruppe mit 3-6 Kohlenstoffatomen oder Cycloalkylgruppe mit 5-7 Kohlenstoffatomen oder im Alkylteil 1-3 Kohlen­ stoffatome enthaltende Phenylalkylgruppe steht.
Die Erfindung erstreckt sich auch auf die Herstellung der Epimeren dieser Verbindungen.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I sind mit Aus­ nahme des N-Desmethyl-N-(ethoxy-methyl)-vinblastins (Ver­ bindung der allgemeinen Formel I mit R³=α-Ethyl, R⁴=β-Hydroxyl und R′′=Ethyl) neue Verbindungen. Die bereits bekannte, ebenfalls cyto­ statisch wirksame Verbindung und das Verfahren zu ihrer Herstellung bilden den Gegenstand der europäischen Patentan­ meldung gemäß Veröffentlichung 18231, nach der Vinblastin in Gegenwart eines großen Überschusses Äthanol mit Chromtrioxyd umgesetzt wird. Im Verlaufe dieser Reaktion wird die Na-CH₃-Gruppe des Vinblastins zu einer Na-CH₂-O-C₂H₅- Gruppe modifiziert.
Bei der Überprüfung der Herstellungsmöglichkeiten homologer Verbindungen wurde fest­ gestellt, daß nicht jeder Alkohol geeignet ist, die Na-CH₃-Gruppe des Ausgangsmaterials zu einer Na-CH₂-O-R′′-Gruppe umzuwan­ deln. Konkret sind nur diejenigen Alkohole der allgemeinen Formel III
R′′-OH (III)
für die in Gegenwart von Chromtrioxyd ablaufende Reaktion geeignet, in denen R′′ geradkettiges Alkyl mit 1-10 Koh­ lenstoffatomen oder verzweigtes Alkyl mit 3-10 Kohlenstoff­ atomen ist unter der Voraussetzung, daß das mit der OH- Gruppe verbundene Kohlenstoffatom kein tertiäres Kohlenstoff­ atom ist, oder in denen R′′ im Alkylteil 1-3 Kohlenstoff­ atome enthaltende Phenylalkylgruppe bedeutet. Daher können mit der oben beschriebenen Oxydierungsmethode nur die un­ ter die genannte Definition von R′′ fallenden Verbin­ dungen der allgemeinen Formel I hergestellt werden. Die Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel I auf oxydativem Wege mit Chromtrioxyd ist in der DE-OS 31 32 476 beschrieben.
Es wurde nun gefunden daß sämtliche Repräsentanten der Verbindungen der allgemeinen Formel I hergestellt werden können, indem man die auf oxydativem Wege herstell­ baren Verbindungen der allgemeinen Formel I umethert. Unter Umetherung werden hier Reaktionen verstanden, in deren Verlauf die in dem Molekül befindliche Gruppe Na-CH₂O-R′ in Gegenwart eines hohen Überschusses an einem Alkohol der allgemeinen Formel III bei pH 3-5 zu einer Gruppe Na-CH₂-O-R′′ umgesetzt wird.
Die Methode des Umetherns hat folgende Vorteile:
  • 1. Sie ermöglicht auch die Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel I, die durch Oxydation nicht zu­ gänglich sind.
  • 2. Eine Verbindung, die auf oxydativem Wege mit ausge­ zeichneter Ausbeute hergestellt werden kann, kann auch dazu verwendet werden, eine auf oxydativem Wege nur mit schwacher Ausbeute erhältliche Verbindung der allgemeinen Formel I auf dem indirekten Wege herzustellen. Nur als Beispiel sei erwähnt, daß das N-Desmethyl-N-(benzyloxy­ methyl)-vinblastin in zweimal so hoher Ausbeute gewonnen werden kann, wenn man zuerst Vinblastin in Gegenwart von Methanol zum N-Desmethyl-N-(methoxymethyl)-vinblastin um­ setzt und dieses mit Benzylalkohol umethert, als wenn man das Vinblastin unmittelbar in Gegenwart von Benzylalkohol oxydieren würde.
Für das erfindungsgemäße Verfahren ist kennzeichnend, daß man Verbindungen der allgemeinen Formel II
worin die Bedeutung von R¹, R², R³ und R⁴ die gleiche wie oben ist, während die Bedeutung von R′ der oben für R′′ gegebenen Bedeutung entspricht mit der Einschränkung, daß der Substituent R′ des Ausgangsstoffes von dem Substituenten R′′ des Endproduktes verschieden ist, mit einem hohen Überschuß eines Alkohols der allgemeinen Formel III
R′′ - OH (III)
worin die Bedeutung von R′′ die gleiche wie oben ist, bei einem pH-Wert von 3-5 umsetzt, dann den pH-Wert des Reaktionsgemi­ sches auf 7-8 einstellt und das erhaltene Produkt der all­ gemeinen Formel I und gegebenenfalls seine Epimeren isoliert und gewünschtenfalls reinigt.
Gegenstand der Erfindung sind auch die Verbindungen der all­ gemeinen Formel I′
die sich als cytostatisch wirksam und weniger giftig als die bekannten Verbindungen erwiesen haben.
Die akute Toxizität wurde an aus eigener Zucht stammenden männlichen Swiss-Mäusen untersucht. Jede Gruppe bestand aus 6 Tieren des Gewichtes 27-31 g. Aus den zu untersuchenden Sub­ stanzen wurde mit physiologischer Kochsalzlösung und gegebe­ nenfalls unter Zugabe eines Tropfens Tween 80 Injektionslösung bereitet. Die Injektionslösungen wurden intraperitoneal in von der keine Mortalität verursachenden Dosis bis zu der 100% Mortalität verursachenden Dosis ansteigenden Dosen appliziert, und die Ergebnisse wurden nach der Methode von Lichfield und Wilcoxon berechnet. Die Ergebnisse sind zusammen mit den Werten der als Vergleich dienenden Verbindungen Vinblastin, Vindezin und Vinkristin in der folgenden Tabelle enthalten
Die neuen Verbindungen sind demnach 15-25mal weniger toxisch als Vinkristin und Vindezin, und 8-13mal weniger toxisch als Vinblastin. Im Gegensatz zu Vinkristin und Vindezin treten bis zur LD₅₀-Dosis keine Lähmungserschei­ nungen als Nebenwirkungen auf.
Die cytostatische Wirkung der neuen Verbindungen wurde an Gewebekulturen und unterschiedlichen transplantierten Tumoren untersucht.
Die zu untersuchenden Substanzen wurden in den Zell­ kulturen (HeLa-Zellkultur) gelöst (in Mengen zwischen der Schwellendosis von 1×10-3 µg/ml bis zu der oberen Grenze von 100 µg/ml). An den 24 Stunden alten Kulturen wurde in vivo unter dem Mikroskop - unter Berücksichtigung der in der Metaphase arretierten Zellen - das folgende Ergebnis erhalten.
Verbindung
stark blockierende Dosis (µg/ml)
N-Desmethyl-N-(methoxymethyl)-vinblastin
0,001
N-Desmethyl-N-(propoxymethyl)-vinblastin 0,001
N-Desmethyl-N-(isobutoxymethyl)-vinblastin 0,001
N-Desmethyl-N-(heptoxymethyl)-vinblastin 0,001
N-Desmethyl-N-(allyloxymethyl)-vinblastin 0,001
N-Desmethyl-N-(benzyloxymethyl)-vinblastin 0,01
N-Desmethyl-N-(cyclohexyloxymethyl)-vinblastin 0,001
Unter ähnlichen Bedingungen wurden auch mit gefärbten Zellkulturen Versuche vorgenommen, was die Möglichkeit zum Unterscheiden feinerer Unterschiede bot. Die beobachtete Wirkung kann in fünf Stufen eingeteilt werden.
Die erste Stufe ist für die die minimale Wirkung aus­ lösende Dosis charakteristisch: der Anteil der blockierten Mitosen steigt. Ein Teil davon ist entartet, zum Beispiel Dreiermitose oder an den Polen befindliche abgetrennte Chromosome. Anaphasen sind meistens nicht mehr vorhanden. In der zweiten Stufe ist eine starke Metaphasenblockierung zu beobachten, normale Mitosen laufen praktisch nicht mehr ab. Die Chromosomen sind in Form eines losen Knäuels ange­ ordnet, der Anteil der Zellen in Interphase ist gering. In der dritten Stufe befinden sich die Chromosomen zusammenge­ klebt (koalesziert) als eine einzige dichte Masse in der Mitte der Zelle. Dies ist die Pyknomitose oder auch "Ball- Metaphase". In der vierten Stufe zeigt sich die Wirkung auch an den Zellen der Interphase in der Art, daß verhältnismäßig wenig blockierte Zellen vorhanden sind, weil die Zellen nicht mehr fähig sind, in die Mitose einzutreten. Das Cytoplasma der in der Interphase befindlichen Zellen ist ausgebreitet, am Rande fransig, die Zelle ist häufig langgestreckt, fibro­ blastartig. Schließlich ist in der fünften Phase das Cyto­ plasma von einer feinen retikularen Struktur ausgefüllt, die Interphasenzelle ist durch die Behandlung zerstört wor­ den, sozusagen fixiert. Diese Stufen lassen sich gut unter­ scheiden.
Als am wirksamsten erwies sich das Heptoxy- beziehungsweise das Allyloxy-Derivat. Diese Verbindungen bewirkten bereits in einer Dosis von 0,001 µg/ml eine starke Blockierung der Metaphase. Die Pyknomitose trat bei einer Dosis von 0,1 µg/ml, die Wirkung auf die Interphasenzellen bei einer Dosis von 1-10 µg/ml ein. Das Isobutoxy- und das Cyclohexyloxy- Derivat wirkten um eine Größenordnung schwächer: bei der niedrigsten Dosis von 0,001 µg/ml kommen noch normale Mito­ sen vor. Am schwächsten wirkt das Benzyloxy-Derivat, das in der schwächsten Dosis eine schwach blockierende Wirkung hat, einige entartete Mitosen kommen noch vor, Anaphasen sind jedoch bereits nicht mehr zu beobachten. In einer Dosis von 0,01 µg/ml ist die Blockierung mittelmäßig; starke Blockierung und Pyknomitose kommen erst bei einer Dosis von 1 µg/ml vor.
Die Wirkung der neuen Verbindungen auf ip. transplan­ tierbare Tumore (Mäuseleukämie P 388 und ascites lymphoma NK/Ly) wird im folgenden beschrieben.
Die Leukämie P 388 wird in BDF₁-Hybridmäusen aufrecht­ erhalten. Zu jedem Versuch wird eine Gruppe von sechs Mäu­ sen verwendet, in die 10⁶ Tumorzellen/Tier ip. transplantiert werden. 24 Stunden nach der Transplantation wird mit der Behandlung durch tägliches Verabreichen (ip) der Verbindungen begonnen. Körpergewicht und Zustand der Versuchstiere werden jeden Tag kontrolliert. Die Überlebenszeit der behandelten Tiere wird in Prozent der Lebensdauer der unbehandelten Kontrolle ausgedrückt.
Die folgende Tabelle zeigt, daß die untersuchten Deri­ vate die Lebensdauer der leukämischen Mäuse bedeutend ver­ längern.
In aus eigener Zucht stammende Swiss-H/Riop outbred Mäuse wurden ip. 5×10⁶ ascites-Tumorzellen transplantiert. Für jeden Versuch wurden 10 Tiere verwendet. 24 Stunden nach der Transplantation wurde mit der Behandlung begonnen. Die Verbindungen wurden fünf Tage lang täglich verabreicht. Die Kontrollgruppe wies eine durchschnittliche Lebensdauer von 15,7 Tagen auf. Die Wirkung der Verbindungen kommt in einer Verlängerung der Lebensdauer zum Ausdruck, wie das folgende Tabelle zeigt.
Ähnliche Versuche wurden auch mit N-Desmethyl-N-(methoxy­ methyl)-20′-desoxy-leurosidin vorgenommen. Dabei wurde außer der Dosis jedoch auch die Anzahl der Behandlungen variiert.
Die neuen Verbindungen hemmen die Tumorstämme P 388 und NK/Ly in Dosen von 4-8 mg/kg Tag in ausgeprägter Weise, die Hemmwirkung ist derjenigen der bekannten Diindol- Alkaloide gleichwertig. Die neuen Verbindungen sind jedoch wesentlich weniger toxisch als die bekannten Verbindungen ähnlicher Struktur.
Für die Zwecke der Humanmedizin werden die neuen Ver­ bindungen in Form von intravenösen Injektionen oder als Infusion verwendet.
Erfindungsgemäß werden die neuen Verbindungen mittels eines "Umätherungs"-Verfahrens hergestellt. Als Ausgangs­ verbindungen dienen dabei Verbindungen der allgemeinen Formel II, zweckmäßig solche, die auf oxydativem Wege in guter Ausbeute erhältlich sind.
Mit der Oxydationsmethode können die N-Desmethyl-N-(methoxymethyl)-Derivate mit der besten Aus­ beute hergestellt werden, d. h. diese sind als die günstig­ sten Ausgangsstoffe des Umätherungsverfahrens zu betrachten. Es sei jedoch bemerkt, daß die "Umätherung" völlig reversibel verläuft, d. h. aus jeder Verbindung der allgemeinen Formel I kann jede Verbindung der allgemeinen Formel II hergestellt werden und umgekehrt. Dies wurde praktisch für folgende Reaktionen ausprobiert:
Die Ausgangsverbindungen der allgemeinen Formel II werden mit einem großen Überschuß des Alkohols der allge­ meinen Formel III umgesetzt. In den Verbindungen der all­ gemeinen Formel II und III sind R′′ und R′ identisch mit der Einschränkung, daß bei einem Reagenzpaar die Bedeutung von R′ und R′′ jeweils verschieden ist. Der Alkohol der allgemeinen Formel III wird im 30-50fachen der äquimola­ ren Menge eingesetzt.
Die Umsetzung der Verbindung der allgemeinen Formel II mit dem Alkohol der allgemeinen Formel III wird in einem geeigneten organischen Lösungsmittel vorgenommen. Geeignet sind zum Beispiel Ether, wie Diethylether, Tetrahydrofuran oder Dioxan, ferner chlorierte Kohlenwasserstoffe, zum Beispiel Dichlormethan, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, oder Benzol und seine Homologen (Toluol, Xylol), wie auch sonstige Lösungsmittel, zum Beispiel Ethylacetat, Aceton oder Dimethylformamid. Auch der als Reagens eingesetzte Alkohol der allgemeinen Formel III kann als Lösungsmittel benutzt werden. Am geeignetsten sind als Lösungsmittel die chlorierten Kohlenwasserstoffe. Sie werden in wasserfreier Form verwendet.
Die Reaktion wird in Gegenwart einer Säure bei dem pH-Wert 3-5 vorgenommen. Zur Einstellung des pH-Wertes kommen in erster Linie Mineralsäuren wie Salzsäure, Schwe­ felsäure oder auch Lewis-Säuren, zum Beispiel Bortrifluo­ riddiäthylätherat, in Frage.
Die Reaktionstemperatur wird unter Berücksichtigung des Gefrier- und Siedepunktes des verwendeten Lösungsmittels gewählt und liegt im allgemeinen zwischen -60 und +25°C.
Nach dem Ablauf der Reaktion wird der pH-Wert des Gemisches mit Ammoniumhydroxyd oder zum Beispiel zweck­ mäßig mit festem Kaliumcarbonat auf 7-8 eingestellt.
Das Produkt wird aus dem Reaktionsgemisch durch Extrak­ tion und/oder Eindampfen abgetrennt und gewünschtenfalls durch Chromatographie und/oder Umkristallisation gereinigt. Bei der Chromatographie werden als Adsorbens partiell desaktiviertes Aluminiumoxyd oder feinkörniges Silikagel verwendet.
Beispiel 1 N-Desmethyl-N-(isobutyloxymethyl)-vinblastin
1,0 g (1,1 mMol) Vinblastinsulfat wird in einem Gemisch aus 240 ml alkoholfreiem absolutem Dichlormethan, 8,0 ml Methanol und 25 ml Eisessig gelöst und die Lösung auf -55°C gekühlt. Zu der Vinblastinlösung wird innerhalb von 5 Minuten im trockenen Stickstoffstrom unter intensivem Rühren die auf -55°C gekühlte Lösung von 0,5 g (5,0 mMol) Chromtrioxyd in 40 ml Essigsäure­ anhydrid gegeben. Dabei darf die Temperatur des Reaktions­ gemisches nicht über -50°C ansteigen. Der Ablauf der Oxydation wird dünnschichtchromatographisch verfolgt (Adsorbens: DC- Alufolien-Kieselgel 60 F₂₅₄, Art. 5554; Fließmittel: Diethyl­ ether : Ethanol : Benzol : Diethylamin=10 : 0,5 : 0,5 : 0,5). Die Oxyda­ tion ist im allgemeinen nach 20-30 Minuten beendet. Dann werden dem Reaktionsgemisch 190 ml konzentrierte wäßrige Ammoniaklösung und 200 g Eis zugesetzt, die Kühlung wird aufrechterhalten. Die Temperatur des Gemisches steigt auf einen Wert zwischen 0 und +10°C an. Die Kühlung wird besei­ tigt, und das Gemisch, dessen pH-Wert 8,5-9 beträgt, wird 10 Minuten lang energisch gerührt. Die Phasen werden voneinander getrennt, und die wäßrige Phase wird dreimal mit 30 ml Di­ chlormethan extrahiert. Die Extrakte werden zunächst viermal mit 25 ml 1 : 1 verdünntem Ammoniak und dann zweimal mit 30 ml Wasser gewaschen und dann über Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert, und das Filtrat wird im Vakuum eingedampft. 0,85 g Rohprodukt werden erhalten.
0,80 g des so hergestellten Rohproduktes, dessen Gehalt an N- Desmethyl-N-(methoxymethyl)-vinblastin 65% beträgt, werden in einem Gemisch aus 50 ml wasserfreiem Dichlormethan und 2,4 ml (25 mMol) Isobutanol gelöst. Die Lösung wird auf 0°C gekühlt und unter Stickstoffatmosphäre unter Rühren mit wasserfreier ätherischer Salzsäure versetzt, bis der pH-Wert 3 beträgt. Der Ablauf der Reaktion wird dünnschichtchromatographisch verfolgt (Adsorbens: DC-Alufolien-Kieselgel 60 F₂₅₄, Art. 5554; Lösungs­ mittel: Gemisch aus Ether, Ethanol, Benzol und Diethylamin im Verhältnis 10 : 0,5 : 0,5 : 0,5). Das Reaktionsgemisch wird in 2 ml konzentrierten Ammoniak eingegossen, die Phasen werden vonein­ ander getrennt, und die wäßrige Phase wird dreimal mit je 5 ml Dichlormethan extrahiert. Die vereinigten Extrakte werden dreimal mit 3 ml Wasser gewaschen, dann über Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und eingedampft. Die erhaltenen 1,7 g Rohprodukt werden in 25 ml Dichlormethan gelöst und auf einer Säule (Kieselgel 60, Art. 9385) chromatographiert. Begonnen wird mit 120 ml Dichlormethan, dann folgen Gemische aus Methanol und Dichlormethan, die 1%, 2% beziehungsweise 4% Methanol enthalten. Die ersten 290 ml Eluat enthalten kein Alkaloid. Das N-Desmethyl-N-(isobutoxymethyl)-vinblastin ist in den folgenden 300 ml Eluat enthalten. 416 mg Produkt werden er­ halten, dessen physikalische Daten mit denen des auf oxydativem Weg hergestellten Produktes übereinstimmen.
Beispiel 2 N-Desmethyl-N-(heptoxymethyl)-vinblastin
Man arbeitet auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise mit dem Unterschied, daß man statt des Isobutanols 2,5 ml (17 mMol) 1-Heptanol verwendet. Die Reaktion wird dünnschicht­ chromatographisch verfolgt, wobei als Adsorbens DC-Plastik­ folien-Kieselgel 60 F₂₅₄ (Art. 5735) verwendet wird. Das Rohprodukt wird auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise säulenchromatographisch gereinigt. Die ersten 310 ml Eluat enthalten kein Alkaloid. Das N-Desmethyl-N-(heptoxymethyl)- vinblastin ist in den folgenden 200 ml Eluat enthalten. Ausbeute: 350 mg. Die physikalischen Konstanten entsprechen denen des auf oxydativem Weg hergestellten Produktes.
Beispiel 3 N-Desmethyl-N-(benzyloxymethyl)-vinblastin
Man arbeitet auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise mit dem Unterschied, daß man als Reagens 3,0 ml (27 mMol) Benzylalkohol verwendet. Das erhaltene Rohprodukt wird auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise gereinigt. Die ersten 350 ml Eluat enthalten kein Alkaloid. Das Produkt ist in den folgenden 300 ml Eluat enthalten. Ausbeute: 320 mg. Die physikalischen Daten der hergestellten Verbindung stimmen mit denen des auf oxydativem Weg erhaltenen Produktes überein.
Beispiel 4 N-Desmethyl-N-(isobutoxymethyl)-vinblastin
0,1 g des gemäß Beispiel 1 erhaltenen Rohproduktes; welches 65% N-Desmethyl-N-(methoxymethyl)-vinblastin ent­ hält, wird in einem Gemisch aus 15 ml Dichlormethan und 30-50 Moläquivalenten Isobutanol gelöst. Die Lösung wird bei 0°C unter Rühren bis zum pH-Wert 3 mit wasserfreier ätherischer Salzsäure versetzt. Nach dem Ablauf der Reaktion wird das Gemisch mit Kaliumcarbonat auf pH 7 neutralisiert, das ausgeschiedene Salz wird abfiltriert und das Filtrat - gegebenenfalls nach Einengen im Vakuum - auf die im Bei­ spiel 1 beschriebene Weise säulenchromatographisch gereinigt. 53% Produkt werden erhalten, dessen physikalische Eigen­ schaften mit denen des auf oxydativem Weg erhaltenen Produktes überein.
Durch entsprechende Wahl der Ausgangsstoffe wird in analoger Weise N-Desmethyl-N-(isopropoxymethyl)-vinblastin in 35%iger Ausbeute erhalten. Die Verbindung schmilzt unter Zersetzung bei 178-182°C.
IR (KBr): 3400 (OH, NH), 1730 (CO₂CH₃), 1610, 1220 cm-1 (OAc).
¹H-NMR (CDCl₃) 100 MHz: δ 8,1 (s, 1H, N-H), 7,51 (m, 1H, C₁₂, -H), 7,2-7,03 (m, 3H, C₉, -C₁₁, -H), 6,70 (s, 1H, C₉-H), 6,35 (s, 1H, C₁₂-H), 5,85 (dd, 1H, C₁₄-H), 5,38 (s, 1H, C₁₇-H), 5,30 (d, 1H, C₁₅-H), 4,75, 4,15 (2H, JAB10 Hz, Nα-CH₂-O-), 4,0 (s, 1H, C₂-H), 2,1 (s, 3H, OCOCH₃), 0,95- 0,60 (12H, CH₃-Gruppen).
N-Desmethyl-N-(allyloxymethyl)-vinblastin (Ausbeute 55%), Schmp.: 205-210°C (Zersetzung).
IR (KBr): 3300 (OH, NH), 1730 (CO₂CH₃), 1610, 1220 cm-1 (OAc).
¹H-NMR (CDCl₃, 100 MHz): δ 8,05 (s, 1H, N-H), 7,50 (m, 1H, C₁₂, -H), 7,2-7,08 (m, 3H, C₉, -C₁₁, -H), 6,73 (s, 1H, C₉-H), 6,25 (s, 1H, C₁₂-H), 6,1-5,85 (m, 2H, C₁₄-H), CH₂=CH-CH₂-), 5,40 (s, 1H, C₁₇-H), 5,25-5,10 (m, 3H, C₁₅-H, CH₂=CH-CH₂-), 4,74, 4,15 (2H, Nα-CH₂-O-), 4,15 (d, 2H, CH₂=CH-CH₂-), 3,70, 3,68, 3,63 (9H, CO₂CH₃, C₁₁-OCH₃), 3,73 (s, 1H, C₂₁-H), 2,1 (s, 3H, OCOCH₃), 1,0-0,7 (2t, 6H, CH₃-Gruppen).
N-Desmethyl-N-(cyclohexyloxymethyl)-vinblastin (Ausbeute: 36%); Schmp.: 175-180°C (Zersetzung).
IR (KBr): 3400 (OH, NH), 1730 (CO₂CH₃), 1610, 1230 cm-1 (OAc).
¹H-NMR (CDCl₃, 100 MHz): δ 8,05 (s, 1H, N-H), 7,5 (m, 1H, C₁₂, -H), 7,2-7,0 (m, 3H, C₉, -C₁₁, -H), 6,72 (s, 1H, C₉H), 6,32 (s, 1H, C₁₂-H), 5,85 (dd, 1H, C₁₄-H), 5,37 (s, 1H, C₁₇-H), 5,30 (d, 1H, C₁₅-H), 4,72, 4,15 (2H Nα-CH₂-O-), 4,05 (s, 1H, C₂-H), 3,8, 3,75, 3,68 (9H, CO₂CH₃, C₁₁-OCH₃), 2,1 (s, 3H, OCOCH₃), 0,95-0,65 (2t, CH₃-Gruppen).
Beispiel 5 N-Desmethyl-N-(methoxymethyl)-vinblastin
0,5 g (0,55 mMol) Vinblastinsulfat werden in einem Gemisch aus 120 ml absolutem Dichlormethan, 3,7 ml Isobutanol und 12,5 ml Eisessig gelöst, und die Lösung wird auf -55°C gekühlt. Zu der Lösung wird die auf -55°C gekühlte Lösung von 0,25 g (2,5 mMol) Chromtrioxyd in 40 ml Essigsäureanhydrid gegeben. Der Verlauf der Reaktion wird auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise dünnschichtchromatographisch verfolgt (Adsorbens: DC- Plastikfolien-Kieselgel 60 F₂₅₄, Art. 5735; Lösungsmittel: Ether, Ethanol, Benzol und Diethylamin im Verhältnis 10 : 0,5 : 0,5 : 0,5). Die Reaktion läuft in 140 Minuten ab. Das Reaktionsgemisch wird auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise aufgearbeitet. 0,65 g Rohprodukt werden erhalten, welches säulenchromatographisch an Kieselgel 60 (Art. 9385) mit Di­ chloräthan als Lösungsmittel gereinigt wird. Entwickelt und eluiert wird mit Dichlormethan, es werden Fraktionen zu je 10 ml aufgefangen. In den ersten 330 ml Eluat ist kein Alka­ loid enthalten. Das Eluieren wird mit 3% Methanol enthalten­ dem Dichlormethan fortgesetzt. Die ersten 90 ml des nun erhal­ tenen Eluates enthalten die Zielverbindung. Sie wird durch Eindampfen des Eluates isoliert. Ausbeute: 169 mg (35%). Schmp.: 215-218°C.
0,15 g (0,17 mMol) des so hergestellten N-Desmethyl-N-(isobut­ oxymethyl)-vinblastins werden in einem Gemisch aus 30 ml Dichlormethan und 1,5 ml Methanol gelöst. Die Lösung wird auf 0°C gekühlt, ihr pH-Wert wird mit wasserfreier ätherischer Salzsäure auf 3 eingestellt. Die Reaktion wird dünnschicht­ chromatographisch verfolgt (Adsorbens: Kieselgel 60 F₂₅₄; Lösungsmittel: Ether, Ethanol, Diethylamin und Benzol im Verhältnis 20 : 1 : 1 : 1). Dann wird das Reaktionsgemisch mit festem Kaliumcarbonat neutralisiert, die Lösung wird filtriert und das Filtrat im Vakuum eingedampft. Ausbeute: L,14 g. Die physikalischen Daten stimmen mit denen des auf oxydativem Weg erhaltenen Produktes überein.
Beispiel 6 N-Desmethyl-N-(ethoxymethyl)-vinblastin
Die auf 0°C gekühlte Lösung von 50 mg N-Desmethyl-N-(allyl­ oxymethyl)-vinblastin in 10 ml wasserfreiem Dichlormethan und 0,3 ml Ethanol wird mit wasserfreier ätherischer Salzsäure auf pH 3 angesäuert. Nach fünf Minuten wird die Lösung mit festem Kaliumcarbonat neutralisiert. Das ausgefallene Salz wird abfiltriert und das Filtrat eingedampft. 46 mg N-Desmethoxy- N-(ethoxymethyl)-vinblastin werden erhalten, das bei 235- 238°C schmilzt.
/α/²⁵=+30,5° (c=1, Chloroform).
Beispiel 7 N-Desmethyl-N-(propoxymethyl)-vinblastin
Zu der Lösung von 100 mg N-Desmethyl-N-(heptoxymethyl)-vin­ blastin in 20 ml wasserfreiem Benzol wird 1 ml n-Propylalkohol gegeben. Die Lösung wird mit wasserfreier ätherischer Salzsäu­ re auf pH 3 angesäuert und nach 5-10 Minuten mit festem Kaliumcarbonat neutralisiert. Durch Eindampfen des Filtrates werden 90 mg N-Desmethyl-N-(propoxymethyl)- vinblastin erhalten. Die physikalischen Daten des Produktes stimmen mit denen der auf oxydativem Weg erhaltenen Verbindung überein.
Die Reaktion läuft völlig analog ab, wenn man als Lö­ sungsmittel Diethylether, Dioxan, Aceton oder Ethylacetat verwendet.
Beispiel 8 N-Desmethyl-N-(allyloxymethyl)-vinblastin
50 mg N-Desmethyl-N-(methoxymethyl)-vinblastin werden in einem Gemisch aus 10 ml wasserfreiem Dichlormethan und 0,5 ml Allylalkohol gelöst. Die auf 0°C gekühlte Lösung wird mit der wasserfreien ätherischen 50%igen Lösung von Bortrifluorid-ätherat auf pH 3 angesäuert. Nach fünf Minu­ ten wird die Lösung mit Kaliumcarbonat neutralisiert, das ausgefallene Salz wird abfiltriert und das Filtrat einge­ dampft. 40 mg N-Desmethyl-N-(allyloxymethyl)-vinblastin werden erhalten. Die physikalischen Daten stimmen mit denen des auf oxydativem Weg erhaltenen Produktes überein.

Claims (13)

1. Bisindolalkaloidverbindungen der allgemeinen Formel I′ worin
R⁴ β-Hydroxyl und R³ α-Ethyl oder
R⁴ Wasserstoff und R³ β-Ethyl bedeutet,
R′′ für geradkettige Alkylgruppe mit 1-10 Kohlenstoff­ atomen oder für verzweigte Alkylgruppe mit 3-10 Koh­ lenstoffatomen, wobei das an die N-CH₂-O-Gruppe gebundene Kohlenstoffatom ein primäres oder sekundäres Kohlenstoffatom ist, oder Alkenyl- oder Alkinylgruppe mit 3-6 Kohlenstoffatomen oder Cycloalkylgruppe mit 5-7 Kohlenstoffatomen oder im Alkylteil 1-3 Kohlen­ stoffatome enthaltende Phenylalkylgruppe steht mit der Einschränkung, daß im Falle von R³=α-Ethyl und R⁴= β-Hydroxyl R′′ eine andere Bedeutung als Ethylgruppe hat.
2. N-Desmethyl-N-(methoxymethyl)-vinblastin.
3. N-Desmethyl-N-(propoxymethyl)-vinblastin.
4. N-Desmethyl-N-(isopropoxymethyl)-vinblastin.
5. N-Desmethyl-N-(isobutoxymethyl)-vinblastin.
6. N-Desmethyl-N-(heptoxymethyl)-vinblastin.
7. N-Desmethyl-N-(allyloxymethyl)-vinblastin.
8. N-Desmethyl-N-(benzyloxymethyl)-vinblastin.
9. N-Desmethyl-N-(cyclohexyloxymethyl)-vinblastin.
10. N-Desmethyl-N-(methoxymethyl)-20′-desoxy-leurosin.
11. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel I worin
R⁴ β-Hydroxyl und R³ α-Ethyl oder
R⁴ Wasserstoff und R³ β-Ethyl bedeutet (α und β bezeich­ nen die räumliche Stellung),
R′′für geradkettige Alkylgruppe mi 1-10 Kohlenstoff­ atomen oder für verzweigte Alkylgruppe mit 3-10 Koh­ lenstoffatomen, wobei das an die N-CH₂-O-Gruppe gebundene Kohlenstoffatom ein primäres oder sekundäres Kohlenstoffatom ist, oder Alkenyl- oder Alkinylgruppe mit 3-6 Kohlenstoffatomen oder Cycloalkylgruppe mit 5-7 Kohlenstoffatomen oder im Alkylteil 1-3 Kohlen­ stoffatome enthaltende Phenylalkylgruppe steht
sowie der Epimeren dieser Verbindungen, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man Verbindungen der allgemeinen Formel II worin die Bedeutung von R³ und R⁴ die gleiche wie oben ist, während die Bedeutung von R′ der oben für R′′ gegebenen Bedeutung entspricht mit der Einschränkung, daß der Substituent R′ des Ausgangsstoffes von dem Substituenten R′′ des Endproduktes verschieden ist, mit einem hohen Überschuß eines Alkohols der allgemeinen Formel IIIR′′-OH (III)worin die Bedeutung von R′′ die gleiche wie oben ist mit dem Unterschied, daß hier das mit der OH-Gruppe verbundene Kohlenstoffatom ein primäres oder sekundäres Kohlenstoff­ atom ist, bei einem pH-Wert von 3-5 umsetzt, dann den pH- Wert des Reaktionsgemisches auf 7-8 einstellt und das er­ haltene Produkt der allgemeinen Formel I und gegebenen­ falls seine Epimeren isoliert und gewünschtenfalls reinigt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß man den Alkohol der allgemeinen Formel III in auf die Verbindung der allgemeinen Formel II bezogen dem 30- 50fachen der äquivalenten Menge einsetzt.
13. Arzneimittelpräparat, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Verbindungen der allgemeinen Formel I′.
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