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Verfahren und Einrichtung zum Zurichten und Fuhren von
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Rohlaufstreifen nach der Trommel einer Reifenaufbaumaschine Die Erfindung
bezieht sich auf Verfahren zum Zurichten und Führen von Rohlaufstreifen nach der
Trommel einer Reifenaufbaumaschine sowie auf Einrichtungen zum Durchführen solcher
Verfahren.
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Zum Versorgen von Reifenaufbaumaschinen mit den benötigten Rohmaterialien
werden in weitem Umfange üblicherweise sogenannte Buchwagen eingesetzt - das sind
verfahrbare Lagergestelle mit einer Vielzahl an einer Montage säule übereinander
aufklappbarer Ablagetafeln, auf denen die abgelängten Aufbaukomponenten ohne gegenseitige
Berührung in dichter Staffelung übereinander abgelegt werden können. Das Einlegen
der vergleichsweise schweren und noch dazu wegen ihres plastischen Zustandes gegen
Verformungen empfindlichen unvulkanisierten Laufstreifen von Hand erfordert stets
eine bis zwei Arbeitskräfte und stellt in der vielfachen Wiederholung eine bedeutende
körperliche Anstrengung bei großer Eintönigkeit dar. Das spätere Verschieben der
gefüllten schweren Buchwagen und ihr Einrangieren in räumlich beengte Zwischenlagerstationen
bringt weitere Erschwernisse, und schließlich ist aich das Entnehmen der Laufstreifen
zum Aufbringen auf den vorbereiteten Reifenrohling mit nochmaliger körperlicher
Arbeit verbunden. Mit den Fortschritten in der Entwicklung neuer Herstellungstechniken
in der Praxis der Reifenerzeugung erhöhten sich aber sowohl die Durchsatzmengen
als auch die Geschwindigkeit im Ablauf der Arbeitsvorgänge, wodurch sich wie-
derum
die allgemeinen Bedingungen und Umstände für den körperlichen Einsatz verschärften.
Als Folge davon sind außerdem zunehmende qualitative Einbußen an den individuell
behandelten Artikeln zu verzeichnen. Es hat in der Vergangenheit zwar nicht an Versuchen
gefehlt, die notwendigen Transport- und Verschiebe bewegungen mit mechanischen Vorrichtungen
als Ersatz für körperliche Arbeit durchzuführen. Eine wirklich befriedigende Lösung
konnte bisher aber nicht gefunden werden - nicht zuletzt allch aus dem Grunde, weil
die sich hierfür anbietende Verwendung von Saugnäpfen als schonend wirkende Hubmittel
den anfänglichen Erwartungen entgegen einmal wegen der dadurch begrenzten Arbeitsgeschwindigkeit
und zum anderen wegen möglicher Beeinträchtigung der Baftung zwischen den Äufbaukomponenten
aufgegeben werden mußte.
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Der Erfindung liegt demgegenüber als Aufgabe zugrunde, die Handhabung
und Behandlung vulkanisierbarer Laufstreifen von ihrer Herstellung bis zum Aufbringen
auf den Reifenrohling in der Aufbaumaschine ohne jede manuelle Tätigkeit und ohne
Rücksicht auf sonst wirksame Begrenzungen der DurchsatzgeschwinSigkeit zu ermöglichen
und dabei eine den geltenden Qualitätsanfordertingen mindestens entsprechende Beschaffenheit
der Fertigerzeugnisse mit hoher Gleichmäßigkeit sicherzustellen.
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Zum Lösen dieser Aufgabe ist nach der Erfindung für Verfahren der
eingangs geschilderten Art vorgesehen, daß die Laufstreifen einzeln in jeweils einen
sie über ihre ganze Länge aufnehmenden und an drei Seiten umschließenden formsteifen
Hohlträger eingebracht und diesem erst unmittelbar auf die Trommel der Aufbaumaschinen
übergehend entnommen werden. Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung
werden die Hohlträger dabei zum Entnehmen der Laufstreifen unter der Trommel der
Aufbaumaschinen mit einer der Umfangsgeschwindigkeit der Trommel entsprechenden
Transportgeschwindigkeit hindurchgeführt.
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Die Erfindung ordnet jedem Laufstreifen einen eigenen Träger zu, in
dem der betreffende Laufstreifen unmittelbar nach seiner Herstellung, in der Regel
nach dem Austreten aus dem Mundstück einer Strangpresse und dem Ablängen auf das
vorgesehene Längenmaß aufgenommen wird und den er erst mit dem Auflegen auf den
Reifenrohling in der Aufbaumaschine wieder verläßt. Die Zwischenstationen werden
in formschlüssiger Halterung innerhalb der starren Hohlträger durchlaufen, so daß
alle mechanischen Einwirkungen von außen zum Verschieben, Anheben, Längs- oder Querversetzen
u. dgl. unmittelbar nur auf die Träger aufgebracht werden und daher keinerlei Verformungen
und Beschädigungen der plastischen Laufstreifen hervorrufen können. Die Hohlträger
selbst bilden unter sich gleichartige und gleich bemessene Ladeeinheiten, die unabhängig
von ihrem Belastungszustand, das heißt, ob leer oder mit einem eingelagerten Rohlaufstreifen
beschickt, in einem programm- oder taktgesteuerten Transportsystem umlaufen können.
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Der Fortfall körperlichen Arbeitseinsatzes und der Notwendigkeit manuellen
Eingreifens überhaupt entlastet das Betriebspersonal von eintöniger und doch anstrengender
Tätigkeit und macht die vorhandenen Arbeitskräfte für höherwertige Aufgaben frei.
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Andererseits begründet er aber auch ein verbessertes und über lange
Serien gleichmäßigeres Qualitätsniveau mit praktisch vollständig aufgehobenem Fehlerrisiko.
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Eine zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Einrichtung
enthalt eine Vielzahl von auf Transportvorrichtungen geführten Hohlträgern und ein
der Aufbaumaschine vorgeordnetes ortsveränderliches Zwischenlager zum Aufnehmen
mehrerer aufeinandergestapelter Hohlträger, wobei die zweckmäßig aus metallischen
Werkstoffen, z.B. Stahl oder Leichtmetall, hergestellten Hohlträger wannenförmig
mit einer den Außenkonturen eines Laufstreifens angepaßten durchgehenden Querschnittsvertiefung
von die Laufstreifendicke überschreitender Tiefe gestaltet sind.
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Wenn es die Laufflächen-Profilierung der Laufstreifen zuläßt, sind
die Hohlträger zweckmäßig mit einer in die Profilierung,
z.B. in
eine Umfangsnut einfassenden durchgehenden rippen- oder stegartigen Oberflächenerhöhung
am Grunde der &uerschnittsvertiefung versehen, um den für die sichere Führung
der eingelagerten Laufstreifen wichtigen Formschluß über die Einfassung durch die
Seitenwände der Querschnittsvertiefung hinaus zusätzlich noch zu unterstützen.
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Die gegenüber den eingelagerten Laufstreifen vertiefte Ausbildung
der Hohlträger macht es möglich, sie beispielsweise in dem Zwischenlager unter Verzicht
auf besondere tragende Elemente unmittelbar übereinanderzustapeln, wobei die aufeinanderfolgenden
Trager sich mit ihren hochgezogenen Seitenwanden aufeinander abstützen Die Laufstreifen
selbst sind hieran überhaupt nicht beteiligt, und auch ihre formschlüssige Halterung
innerhalb der Querschnittsvertiefung zwischen den Seitenwänden der Hohlträger bleibt
davon unberührt.
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Die starre, biege- und verwindungssteife Bauart der Hohlträger bildet
zusammen mit der formschlüssigen Halterung der Laufstreifen aber auch eine wichtige
Voraussetzung für ein funktionsgerechtes genaues Führen und Positionieren der Laufstreifen
in bezug auf die Reifenaufbaumaschine oder andere Bearbeitungs-und Behandlungseinrichtungen.
Die Erfindung macht sich dies für einen direkten ttbergang der Laufstreifen auf
die über jeweils einem durch die Aufbaumaschine hindurchgeführten Hohlträger abrollende
Trommel mit Vorteil und ohne Zugeständnisse an die blichen Genauigkeitsanforderungen
zunutze.
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Die Erfindung ist anhand der schematischen Darstellung einer Laufstreifen-Führungseinrichtung
als Ausführungsbeispiel verdeutlicht. In der Zeichnung ist: Fig. 1 der Eingangsabschnitt
der Einrichtung in perspektivischer Ansicht;
Fig. 2 der Ausgangsabschnitt
der Einrichtung in gleichartiger Ansicht und Fig, 3 eine Einzelheit aus Fig. 1 nach
dem umrsndeten Ausschnitt III in vergrößertem Maßstab.
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Wesentlicher Bestandteil der gezeichneten Einrichtung sind die in
größerer Anzahl zum Einlagern der vulkanisierbaren Laufstreifen 4 vorgesehenen Hohlträger
5, die in Form langgestreckter wannen- oder trogartiger Profilkörper aus Stahl oder
einem anderen Metall hergestellt und mit waagerecht abgeknickten Seitenwangen 15
auf holmähnlichen Führungsschienen 6 innerhalb der Einrichtung in Längsrichtung
verschiebbar aufgelagert sind. Die durchgehende Profilvertiefung der Hohlträger
ist in enger Anpassung auf die Konturen der Laufstreifen 4 abgestimmt, 8o daß diese
a:if drei Seiten formschlüssig gegen Relativbewegungen gehalten in den Hohlträgern
untergebracht sind. In dem gezeichneten Ausführungsbeispiel (Fig. 3) ist außerdem
noch eine in eine Profilnut der Laufstreifen einfassende geradlinig durchlaufende
Bodenrippe 25 als zusätzliches Halterungselement vorgesehen.
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Die Tiefe der Hohlträger 5 ist deutlich größer als die Querschnittsdicke
der Laufstreifen 4 bemessen, um die Träger ohne Beeinträchtigung der eingeiagerten
Laufstreifen übereinanderstapeln zu können.
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Die Darstellung in Fig.1 gibt das Auffüllen eines der als zweiteilige
offene Kästen ausgebildeten Zwischenlagerelemente 7, Ersatz für die gebräuchlichen
Buchwagen, wieder. Die Elemente 7 sind zu dreien nebeneinander in Querrichtung verschiebbar
auf heb- und senkbaren Rollenförderern 10 abgestellt, wobei das in der Zeichnung
am linken Bildrand befindliche Außenelement mit leeren Hohlträgern beladen angeliefert
wird, das rechts außen befindliche Element zum Aufnehmen der in die Hohlträger eingelagerten
Laufstreifen bereitgestellt ist und das mittlere Element sich im Leerzustand im
Übergang zur Beladestellung befin-
det. Die leeren Hohlträger 5
werden dem links außen befindlichen Element 7 nacheinander entnommen und einem Querförderer
8 zugeführt, über den sie in die Zulaufstrecke der aus einer nicht gezeichneten
Strangpresse austretenden und auf Länge zugeschnittenen Rohlaufstreifen 4 in Fortsetzung
eines Rollenförderers 9 verbracht und wiederum nacheinander mit jeweils einem Laufstreifen
beschickt werden. Die notwendigen Transport- und Bubbewegangen der einzelnen Förderer
können dabei in gegenseitiger Abstimmung nach einem vorgegebenen Programm eingeleitet
und gesteuert werden. Die gefüllten Hohl träger 5 gelangen anschließend in das in
Gegenüberstellung befindliche Zwischenlagerelement 7, in dem sie in zwei Reihen
nebeneinander in größerer Zahl gestapelt werden.
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Die auf diese Weise gefüllten Zwischenlagerelemente 7 können zunächst
abgestellt oder aber auch sofort einer Reifenaufbaumaschine zugeführt werden. Gemäß
der Darstellung in Fig. 2 ist ein Element 7 der nur mit der Trommel 11 veranschaulichten
Aufbaumaschine auf einem heb- und senkbaren Rollenförderer 10 so zugeordnet, daß
die mittels einer Schubvorrichtung 12 nacheinander auf Führungsschienen 6 ausgestoßenen
Hohlträger 5 über einen unterhalb der Trommel 11 verlegten Rollenförderer 13 unmittelbar
der Trommel zulaufen können. Die eingelagerten Laufstreifen 4 werden beim Durchgang
der Hohlträger durch die Aufbaumaschine am unteren Umfangsbereich der Trommel 11
an den vorbereiteten Reifenrohling 14 angelegt und im Verlauf der weiteren Trommeldrehung
fortschreitend auf diesen aufgezogen, während der entleerte Hohlträger über den
Rollenförderer 13 der Beladestation im Eingangsabschnitt der Einrichtung (Fig. 1)
wieder zugeführt werden kann. Ebenso gelangt auch das Zwischenlagerelement 7 nach
Erschöpfen seines Inhaltes in die Beladestation zum erneuten Füllen wieder zurück.