DE3118455A1

DE3118455A1 - "verfahren zur nassreinigung von mit organischen substanzen verunreinigter heisser abluft aus lackieranlagen"

Info

Publication number: DE3118455A1
Application number: DE19813118455
Authority: DE
Inventors: Herbert Dipl.-Ing. 7014 Kornwestheim Kohler; Ulrich Dipl.-Chem. 7321 Albershausen Lachenmayer; Egbert Dipl.-Ing. Dr. 7310 Plochingen Paul
Original assignee: Daimler Benz AG
Current assignee: Daimler Benz AG
Priority date: 1981-05-09
Filing date: 1981-05-09
Publication date: 1982-11-18

Description

"Verfahren zur Naßreinigung von mit organischen
Substanzen verunreinigter heißer Abluft aus Lackieranlagen" Es ist bekannt, verunreinigte Abluft biologisch zu reinigen und zu desodorieren, indem man die Abluft einem Waschprozeß unterwirft und das erhaltene Waschwasser unter Luftzufuhr mittels einer Biozönose regeneriert (DE-AS 25 47 675).
Versucht man, heiße Abluft aus Lackieranlagen, insbesondere aus Lacktrocknungsanlagen, die normalerweise mit Temperaturen zwischen etwa 700 und 20000 anfällt, nach diesem Verfahren zu reinigen, so stellt man eine nur unzureichende Absorption der Abluftinhaltsstoffe in.der Waschflüssigkeit fest.
Bei hohen Abgastemperaturen kommt es außerdem zu einer Temperaturerhöhung in der Waschflüssigkeit, wodurch sich die Milieubedingungen für die Mikroorganismen (Biozönose) im Absorbens bei der Regenerierung verändern, da bei Überschreiten einer Temperatur von etwa 3700 der Übergang vom mesophilen in den thermophilen Bereich erfolgt, was eine Änderung in der Zusammensetzung der Mikroorganismenpopulation mit sich bringt. Eine geringfügige Überschreitung dieser Temperatur (um bis zu ca. 1000) ist jedoch in manchen Fällen tolerierbar.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein Verfahren zur Naßreinigung von heißer Abluft aus Lackieranlagen in einer biologischen Abluftreinigungsanlage zu finden.
Diese Aufgabe wird durch das in den Patentansprüchen beschriebene Verfahren gelöst.
Erfindungsgemäß wird die Abluft vor dem Auswaschen auf Temperaturen von 600 bis 40C abgekühlt, wobei ein Temperaturbereich von 100 bis 3500 bevorzugt wird, weil bei diesen Ablufttemperaturen die nachgeschaltete biologische Abluftreinigungsanlage besonders effektiv arbeitet.
Das Abkühlen kann in üblichen, zur Kühlung von Gasen eingesetzten Wärmeaustauschern wie Rohrbündeltauscher, Ripnenrohrwärmetauscher, Lamellenwärmetauscher erfolgen. Bei der Kühlung erfolgt die Kondensation eines Teil der in der LUft gelösten Abluftinhaltastoffe. Die Kondensation erfolgt im allgemeinen an den Wänden des Wärmeaustauschers, mitunter ist es jedoch auch zweckmäßig, dem Wärmeaustauscher noch einen gesonderten Tröpfchenabscheider nachzuschalten.
Das im Wärmeaustauscher sowie im Tröpfenabscheider entstandene Kondensat wird gesammelt und weiterverwendet. Einmal kann es mit Vorteil als Nährlösung oder als Zusatz zu Nährlösungen für die Biozönose im Belebtschlammbecken verwendet werden, wodurch die Ernährung und Adaptation der Biozönose auch in Stillstandszeiten, z.B. an Wochenenden an denen keine Abluft anfällt, oder bei zeitweiliger Unterversorgung mit Nährstoffen auf besonders einfache Art sichergestellt werden kann. Zum anderen ist es auch möglich, das Kondensat z.B.
durch Destillation, aufzuarbeiten, um wertvolle Inhaltsstoffe, wie Lösungsmittel, der Wiederverwendung zuführen zu können.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen nicht nur in der Vereinfachung und Sicherung der Nährlösungsversorgung des biologischen Systems und in der Möglichkeit, wertvolle Abluft-Tnhaltsstoffe rückgewinnen zu können, sondern auch darin, daß durch das gezielte Abkühlen der Prozeßabluft auch eine Abluftreinigung durch die Kondensation eintritt.
Dadurch wird es möglich, die Anlagengröße der nachgeschalteten biologischen Reinigungsanlage verkleinern bzw. bei gegebener Größe der Reinigungsanlage eine größere Abluftmenge zu reinigen.
Beispiel: In einer Versuchsanlage wurden 1,2m3/h Abluft aus einer Lacktrocknungsanlage mit einer Temperatur von 18000 in einem 0 Röhrenkühler auf eine Temperatur von 250C abgekühlt. Dabei kondensierten 5ml/h eines Kondensats, bestehend hauptsächlich aus Butylglykol und Hexylglykol. Die abgekühlte Abluft wurde einer biologischen Abluftreinigungsanlage, wie sie in DE-AS 25 47 675 beschrieben ist, zugeführt und dort gereinigt.
Das Kondensat wurde gesammelt und der Biozönose der Abluftreinigungsanlage in Stillstandszeiten als Nährlösung zugeführt. Etwaige Überschüsse an Kondensat, die über die als Na#hrlösung benötigte Menge hinausgingen, wurden durch Destillation aufgearbeitet.

Claims

Patentansprüche verfahren zur Naßreinigung von mit organischen Substanzen verunreinigter heißer Abluft aus Lackieranlagen in einer biologischen Abluftreinigungsanlage, wobei die Abluft einem Auswaschprozess mit die Verunreinigungen absorbierendem Waschwasser unterworfen wird und das Waschwasser auf biologischem Wege wieder aufbereitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Auswaschen die Abluft auf Temperaturen von 600 bis 40C abgekühlt wird und die gebildeten Kondensattröpfchen aus der Abluft abgeschieden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t daß das abgeschiedene Kondensat der Abluftreinigungsanlage in Stillstandszeiten als Nährlösung zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t daß das abgeschiedene Kondensat zwecksRückgewinnung von Lösungsmitteln weiterverarbeitet wird.