DE3907437A1 - Verfahren zur entfernung von loesungsmittelbestandteilen aus der abluft von lackieranlagen und dergleichen - Google Patents
Verfahren zur entfernung von loesungsmittelbestandteilen aus der abluft von lackieranlagen und dergleichenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ent
fernung von Lösungsmittelbestandteilen aus
der Abluft von Lackieranlagen und dergleichen.
Lackieranlagen oder auch Lacktrocknungsanlagen
arbeiten mit hohen Abluftvolumenströmen.
Die Abluft ist grundsätzlich mit Lösungsmitteln
angereichert, wobei die Konzentrationen
regelmäßig weit über den zulässigen Grenzwerten
des Bundesimmissionsschutzgesetzes und der TA-Luft
liegen.
In der TA-Luft sind die zulässigen Mengen von
organischen Dämpfen in Abluft und dergleichen
geregelt.
Es wird eine unterschiedliche Bewertung der
organischen Lösungsmittel auf Schädigung der
Umwelt durch eine entsprechende Klassenein
teilung mit 3 Klassen vorgenommen.
Die meisten Lackieranlagen weisen in der Abluft
Lösungsmittelanteile der Klassen 2 und 3 auf.
Der Lösungsmittelanteil muß damit unter folgenden
Werten liegen:
Klasse II<100 mg/m3
Klasse III<150 mg/m3.
Klasse II<100 mg/m3
Klasse III<150 mg/m3.
Die tatsächlich ermittelten Werte liegen aber
bei 4000 mg/m3 und somit weit über den zulässigen
Grenzen.
Die bestehenden Anlagen müssen in kurzer Zeit,
nämlich bis 1991 bzw. 1994 umgebaut sein.
Zur Lösung dieses Problems werden bisher
Nachverbrennungsanlagen oder Aktivkohlefilter
eingesetzt.
Derartige Anlagen sind aber gemessen an den
Folgekosten sehr unwirtschaftlich (hohe Energie
kosten, Filterwechselkosten durch Sättigung
der Aktivkohle).
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
gattungsgemäßer Art zu schaffen, mit dessen
Hilfe alle Lackieranlagen, wie beispielsweise
Farbspritzwände, Farbspritzkammern, Lack
trockner, Abdunstzonen, Spritzautomaten,
Lackgießmaschinen und Lackwalzmaschinen
so umgestaltet werden können, daß die zulässigen
Grenzwerte an Lösungsmittelbestandteilen in
der Abluft eingehalten werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung
vor, daß die Abluft von der Lackieranlage
abgesaugt und der Abluft Wärme entzogen wird
bis die Taupunktgrenze erreicht ist,
daß dann die gekühlte Abluft unter den Taupunkt
abgekühlt und das in der Luft enthaltene Wasser
und Lösungsmittel ausgefällt wird,
daß die ausgefällten Bestandteile abgeschieden
und gesammelt werden,
daß die gekühlte Abluft mittels der im ersten
Verfahrensschritt entzogenen Wärme wieder aufge
heizt wird und daß die erwärmte Abluft als
Frischluft in die Lackieranlage eingeführt
wird.
Dabei ist bevorzugt vorgesehen, daß der Abluft
die Wärme im Wege des Wärmetauches mit Frischluft
entzogen wird und diese aufgeheizte Frischluft
die gereinigte Umluft im Wege des Wärmetausches
aufheizt.
Desweiteren ist bevorzugt, daß die Frischluft
dem die Lackieranlage umgebenden Raum zugeführt
wird.
Eine bevorzugte Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens wird darin gesehen, daß eine
Primärleitung vorgesehen ist, die eingangs
seitig mit der Abluftleitung der Lackierkammer
verbunden ist und ausgangsseitig in die Zuluft
leitung der Lackierkammer mündet, daß die Primär
leitung stromaufwärts durch einen Wärmetauscher,
insbesondere Kreuzstromtauscher, eine Kühl
vorrichtung, einen Flüssigkeitsabscheider und
einen weiteren Wärmetauscher geführt ist, wobei
die Wärmetauscher mit einer von Frischluft
durchströmten Sekundärleitung angeströmt werden,
die zunächst in den in Stromrichtung ersten
Wärmetauscher und von dessen Ausgang zum Eingang
des zweiten Wärmetauscher und zu dessen Ausgang
führt.
Dabei ist bevorzugt vorgesehen, daß die Vor
richtung in einem Gehäuse angeordnet ist, welches
Anschlüsse für Frischluft-zu- und -ableitung
sowie Abluft-zu- und -ableitung aufweist.
Eine bevorzugte Weiterbildung besteht darin,
daß die Kühlvorrichtung aus einer Kühlschlange
besteht.
Besonders bevorzugt ist, daß die Kühlvor
richtung aus einer Kältemaschine mit Ver
dampfer, Kondensator und Kompressor besteht.
Desweiteren ist vorgesehen, daß der Flüssigkeits
abscheider aus einem Tropfenabscheider mit
Auffangbehälter besteht.
Zudem ist vorteilhaft, wenn in die Primär
und Sekundärleitung Ventilatoren eingebaut
sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet mit
zwei getrennten Kreisläufen, nämlich einem
Primärkreislauf, in welchem lediglich Frischluft
umgewälzt wird und einem Sekundärkreislauf,
in welchem die Abluft von Lackieranlagen umläuft
und der Lackieranlage wieder zugeführt wird.
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ist
eine Anlage in einem kompakten Gehäuse einzu
bauen, so daß sich sowohl Alt- als auch Neu
anlagen gut ausrüsten und umrüsten lassen.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren, welches
in der erfindungsgemäßen Vorrichtung betrieben
werden kann, werden Lösungsmittel nicht mehr
an die Außenluft emittiert, sondern aus dem
Kreislauf entfernt und der Lufthaushalt
in den Fertigungshallen wird im Gleichgewicht
gehalten.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in
den Zeichnungen 1 bis 3 gezeigt.
Gemäß Fig. 1 ist das Verfahren und die erfindungs
gemäße Vorrichtung anhand einer Lacktrocknungs
anlage erläutert.
Die aus der Lacktrocknungsanlage 12 mittels
eines Ventilators 10 abgezogene Abluft
wird teilweise über eine Heizbatterie 11
aufgeheizt und erneut in die Lacktrocknungs
anlage eingespeist, teilweise aber über einen
Ventilator 9 in den sogenannten Primärkreis
abgezweigt.
Aus dem Primärkreis wird die gereinigte Abluft
auch wieder in den Kreislauf der Lacktrocknungs
anlage eingespeist.
Die mittels des Ventilators 9 abgezogene Abluft
wird über einen Wärmetauscher 2, insbesondere
einen Kreuzstromtauscher, geleitet, durch
welchen auch der Sekundärkreis mit Frischluft
geführt ist, die durch einen Ventilator 1
angesaugt wird.
Mittels des Wärmetauschers 2 wird aus der Abluft
etwa 75% der Wärmemenge an die Frischluft
des Sekundärkreises abgegeben.
Die Abluft im Primärkreis ist dann bis an die
Taupunktgrenze abkühlt.
Diese gekühlte Abluft wird mit einer Kältemaschine,
bestehend aus Verdampfer 3, Kondensator 6 und
Kompressor 7 unter den Taupunkt abgekühlt.
Das in der Abluft enthaltene Wasser und Lösungs
mittel wird somit ausgefällt.
Die nun in Tröpfchenform enthaltenen Flüssig
keiten werden in einem Tropfenabscheider 4
abgeschieden und in einem Kondensatbehälter 8
aufgefangen.
Das dort aufgefangene Kondensat kann am anderen
Ort weiter verarbeitet werden.
Die Abluft durchströmt dann einen weiteren
Wärmetauscher 5, insbesondere Kreuzstrom
tauscher, der ebenfalls von der aufgewärmten
Luft des Sekundärkreises durchströmt ist.
Die abgekühlte und gereinigte Umluft wird damit
aufgeheizt, so daß deren relative Feuchte dann
nach Zuführung in die Lacktrocknungsanlage
eine erneute Lösungsmittelaufnahme zuläßt.
Der Ausgang des Sekundärkreislaufes kann in
die Fabrikhalle ausmünden, in welcher die Lack
trocknungsanlage angeordnet ist und das Hallen
klima verbessern.
In der Zeichnungsfigur 1 ist gestrichelt das
Gehäuse der Vorrichtung dargestellt, welches
lediglich die Anschlußmündungen der Sekundär
einleitung S 1, der Sekundärableitung S 2 der
Primäreinleitung P 1 und der Primärableitung P 2
aufweist.
Alle anderen Elemente sind innerhalb des Gehäuses
sehr kompakt angeordnet.
Anhand der Zeichnungsfiguren 2 und 3 ist gezeigt,
wie eine derartige Anlage in einem Fabrikgebäude
mit einer Lacktrocknungsanlage gemäß Fig. 2
oder einer Farbspritzanlage gemäß Fig. 3
kombiniert werden kann.
Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern im Rahmen der Offenbarung
vielfach variabel.
Alle neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung
offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden
als erfindungswesentlich angesehen.
Claims (9)
1. Verfahren zur Entfernung von Lösungsmittel
bestandteilen aus der Abluft von Lackier
anlagen und dergleichen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abluft von der Lackieranlage abgesaugt
und der Abluft Wärme entzogen wird bis die Tau
punktgrenze erreicht ist,
daß dann die gekühlte Abluft unter den Taupunkt
abgekühlt und das in der Luft enthaltene Wasser
und Lösungsmittel ausgefällt wird,
daß die ausgefällten Bestandteile abgeschieden und gesammelt werden, daß die gekühlte Abluft mittels der im ersten Verfahrensschritt entzogenen Wärme wieder aufge heizt wird und daß die erwärmte Abluft als Frischluft in die Lackieranlage eingeführt wird.
daß die ausgefällten Bestandteile abgeschieden und gesammelt werden, daß die gekühlte Abluft mittels der im ersten Verfahrensschritt entzogenen Wärme wieder aufge heizt wird und daß die erwärmte Abluft als Frischluft in die Lackieranlage eingeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Abluft die Wärme im Wege
des Wärmetausches mit Frischluft entzogen
wird und diese aufgeheizte Frischluft die
gereinigte Umluft im Wege des Wärmetausches
aufheizt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Frischluft dem die
Lackieranlage umgebenden Raum zugeführt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Primärleitung (P)
vorgesehen ist, die eingangsseitig mit der
Abluftleitung der Lackierkammer (z.B. 12) ver
bunden ist und ausgangsseitig in die Zuluft
leitung der Lackierkammer (z.B. 12) mündet,
daß die Primärleitung (P) stromaufwärts durch
einen Wärmetauscher (2),insbesondere Kreuzstrom
tauscher, eine Kühlvorrichtung (3, 6, 7), einen
Flüssigkeitsabscheider (4, 8) und einen weiteren
Wärmetauscher (5) geführt ist,
wobei die Wärmetauscher mit einer von Frischluft
durchströmten Sekundärleitung (S) angeströmt
werden, die zunächst in den in Stromrichtung
ersten Wärmetauscher (2) und von dessen Aus
gang zum Eingang des zweiten Wärmetauscher (5)
und zu dessen Ausgang führt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorrichtung in einem Gehäuse
angeordnet ist, welches Anschlüsse für Frischluft-
zu- und -ableitung sowie Abluft-zu- und
-ableitung aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kühlvorrichtung aus
einer Kühlschlange besteht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlvor
richtung aus einer Kältemaschine mit Verdampfer
(3), Kondensator (6) und Kompressor (7) besteht.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeits
abscheider aus einem Tropfenabscheider (4)
mit Auffangbehälter (8) besteht.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß in die Primär
und Sekundärleitung Ventilatoren (1, 9) einge
baut sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3907437A DE3907437A1 (de) | 1989-03-08 | 1989-03-08 | Verfahren zur entfernung von loesungsmittelbestandteilen aus der abluft von lackieranlagen und dergleichen |
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Publications (1)
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DE3907437A1 true DE3907437A1 (de) | 1989-07-13 |
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ID=6375805
Family Applications (1)
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