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RAHMENSCHENKEL FUR FENSTER
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Die Erfindung betrifft einen extrudierten Rahmenschenkel aus schweißfohigem
Kunststoff fUr Fenster mit Innenflächen, die sichtbar sind und bei nicht demontiertem
Fenster der Reinigung zugänglich sind, sowie mit an diese Innenflächen Uber Eckbereiche
hinweg angrenzende Einsprengnuten.
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Solche Rahmenschenkel haben große Vorteile, weil sie nicht verwittern,
nicht nachgestrichen werden müssen, sich nicht verziehen und nicht klemmen, Zugluft-frei
sind, niederen Heizverlust und hohen Schalldämmwert haben.
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Solche Rahmenschenkel mussen jedoch auch ästhetischen Anforderungen
genügen.
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Mag die Außenbeschichtung fUr den Architekten wichtig sein, so ist
die Innenansicht für die Bewohner das Wichtigere. Ebenerdige Fenster kann marl -
von außen genau betrachten. Bereits im 1. Stock liegende Fensterrahmen geben jedoch
h nur noch einen Allgemeineindruck ab.
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Ganz anders ist es von innen, denn Bewohner kommen jedem Fenster täglich
mehrmals nahe, und zwar auf kürzeste Abstände.
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Auf der Innenseite sind auch heute noch die meisten Rahmenschenkel
weiß.
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Zum einen verschmutzt weiß sehr schnell und zum andern sieht dies
in vielen Fällen nicht gut aus. Soweit bislang homogen braun eingefärbte Rahmenschenkel
verwendet werden, sehen diese von der Ferne auch innen holzahnlich aus. Schon vom
mittleren Abstand kommt jedoch der Kunsfttoffcharalcter heraus, und in der Nähe
sehen diese Rqhmenschenkel ästhetisch sehr unbefriedigend aus. Außerdem hat dann
der Rahmenschenkel uberall das gleiche Braun, was aus mancherlei GrUnden unerwunscht
ist.
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Ein bekannter Rahmenschenkel dieser Art ist innen mit einem mineralischen
Kern versehen, den ebenfalls aus mineralischem Material bestehende Seile durchlaufen.
Diesen Rahmenschenkel kann man auf Gehrung geschnitten nicht schweißen, sondern
verschraubt ihn im auf Gehrung geschnittenen Bereich mit Dübeln oder Schrauben.
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Das Coextrusionsverfahren ist teuer. Außerdem wäre ein Rahmenschenkel
ohne die aufgebrachte Extrusionsschicht nicht vdrwendbar, weil diese Extrusionsschicht
so dick ist, daß sie nicht nur Dekoraufgaben, sondern auch Tragaufgaben Ubernimmt.
Die notwendigen Vorrichtungen sind teuer. Es lassen sich nur bestimmte Dessins aufbringen,
wie z. B. Mooreiche, d. h. Dessins von Hölzern, die praktisch unifarben sind und
noch eine bestimmte Jahresringstruktur haben. Bei verschiedenen Hölzern sind jedoch
ganz unterschiedliche Farben notwendig, die
man nach heutigem Stand
der Technik nur durch den Druck nachmachen kann.
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Außerdem kann man nur bis zu bestimmten Stellen hin die Coextrusionsschicht
aufbringen, so daß der weiße Grundkörper doch herausblitzen kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Rahmenschenkel der eingongs genannten
Art anzugeben, der auch auf seiner dem Wohnraum zugewandten Seite Holzatmosphäre
schaffen kann.Dabei soll man in der Lage sein, den gleichen Grund-Rahmenschenkel
als Träger unterschiedlicher Holzdekors zu verwenden. Ferner soll auch nach vielmaligem
Putzen des Rahmenschenkels auf der Innenseite der Holzcharakter nicht nachlassen.
Der Rahmenschenkel soll aber beim Gehrungsschweißen keine oder nur geringe Schwierigkeiten
beim Hochquellen des Materials machen. Der Rahmenschenkel soll billig hergestellt
werden können. Auch soll es zum Beispiel spielenden Kindern nicht möglich sein,
das Aussehen des Rahmenschenkels in dieser Hinsicht ohne weiteres zu verändern.
Der Rahmenschenkel soll im gewünschten Bereich massiv holzöhnl ich aussehen. Dabei
darf es nicht notwendig werden, den Rahmenschenkel umzukonstruieren. Vielmehr müssen
die seitherigen Bestandteile wie Hohlräume für Profilverstörkungen, Nuten flir Beschlagaufnahmen,
Einsprengnuten für Dichtungen und die Einsprengleiste usw. nicht zwingend verdndert
werden.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil
des Hauptanspruchs aufgeführten Merkmale gelöst.
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Durch die Merkmale des Anspruchs 2 erreicht man, daß zumindest bei
>,eschlossenem
Fensterflugel man mehr als genau hinschauen muß,
ob es sich um einen Kunststoffrahmenschenkel oder um einen Holzrahmenschenkel handelt.
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Durch die Merkmale des Anspruchs 3 erreicht man, daß man die Kanten
dieser Bereiche nicht sieht, weil sie ja von den in die Nuten eingesprengten oder
eingelegten Bauelementen verdeckt werden. Dort heraus können sie dann weder Temperaturunterschiede
noch Schrumpfungsvorgönge noch kratzende Fingemägel od. dgl. heraus ziehen.
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Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 4 und 5 eignet sich die Erfindung
für beide Haupttei le eines Kunststoffensters.
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Durch die Merkmale des Anspruchs 6 erreicht man für Fensterflügel
eine optimale Lösung.
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Das gleiche gilt hinsichtlich des Anspruchs 7 bei Fensterleibungsprofilen.
Gemäß dem Anspruch 8 kann man auch andere, fremde Bauelemente dazu verwenden, die
Kante des anderen Bereichs eingezogen abzudecken.
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Die Erfindung wird nunmehr anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
erläutert. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 einen gegenüber den natürlichen Abmessungen
vergrößerten Querschnitt durch ein Fensterleibungsprofil und durch ein Fensterflügelprofil
kurz vor dem Schließen des Fensterflügels
Fig. 2 die Darstellung
eines Gehrungsbereichs im Maßstab 1: 1 abgebrochen und mit aufgebrochenen Deckschichten.
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In Figur 1 ist dioks außen und rechts innen. Ein Aufsetzprofil 11
hat außen einen Wetterschenkel 12 angeschraubt. Auf dem Aufsetzprofil 11 sitzt ein
Fensterleibungsprofil 13, das gemäß Figur 1 links und rechts je einen Seitenschenkel
14, 16 hat.
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An das Autsetzprofil und an die Unterseite des rechten Seitenschenkels
16 grenzt im eingebauten Zustand ein Innensims 17. Im Fensterleibungsprofil 13 ist
eine Hohlkammer 18 rechteckigen Querschnitts vorgesehen, in der eine C-förmige Verstärkungsleiste
19 aus Metall eingeschoben ist. Links oben hat das Fensterleibungsprofil 13 einen
Außenanschlagschenkel 21, in dessen rechten oberen Bereich eine Einsprengnut 22
für den Fuß einer bichtleiste 23 vorgesehen ist. oberhalb der Hohlkammer 18 ist
eine weitere Einsprengnut 24 vorgesehen, in der der Fuß einer weiteren Dichtleiste
26 liegt. Von der Innenwandung der Einsprengnut 24, um ein Eck 27 herum nach unten,
um ein Eck 28 herum und zumindest über den horizontalen Stirnflächenbereich, vorzugsweise
aber in eine im Seitenschenkel 16 unten vorgesehene Nut 29 hinein verlauft auf der
extrudierten Kunststoffläche eine Schicht aus Klebstoff 31 ( siehe Figur 2 ), einer
Hart-PVC-Folie 32 , ein auf diese gedrucktes Muster 33 in Form einer Löngsholzfaserung
mit deren Farben und daruber hließlich eine glasklare Schicht 34 aus Hart-PVC. Bei
der Herstellung wird die Scnichtung 31 bis 34 auf die oben angegebenen Flächen durch
Rollensätze aufgewalzt.
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Ein Fensterflugelprofil 36 hat eine Hohl kammer 37, in der eine Vevstärkungsleiste
38 liegt. Unter ihr ist eine nach unten offene U-Nut 39 vorgesehen, in ce r im montierten
Zustand
ein Beschlagband liegt, das zum Dreh-, Kipp- usw, Mechanismus gehört.
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Dieses ist aus Metall. Rechts unten hat das Fensterflügelprofil 36
einen nach unten ragenden Innenanschlagschenkel 41, der im geschlossenen Zustand
unterhalb des Ecks 27 mit seiner Unterkante anschlägt. Links oben hat das Fensterflogelprofil
36 einen nach oben weisenden Außenanschlagschenkel 42, der rechts oben und innen
eine Einsprengnut hat, in die der Fuß einer 63asdichtung 43 eingesprengt ist. Es
folgen hierauf zwei Glasscheiben 44, 46. Die Glasscheibe 46 wird von innen durch
eine etwa Rechteckquerschnitt besitzende Einsprn gleiste 47 gehalten, die ebenso
wie die Fensterleibungsprnfile 13 und Fensterflügelprofile 36 aus weißem Kunststoff
extrudiert ist. Unten links sitzt die Einsprengleiste 47 auf einer Rippe 48, und
unten rechts sitzt sie auf einer Rippe 49 auf.Zwischen beiden Rippen 48, 49 ist
eine Einsprengnut 51 vorgesehen, in der eine Einsprengrippe 53 liegt, die einen
Querschnitt gemaß einem in der Mitte geschlitzten Pilzkopf hat. Links oben hat die
Einsprengleiste 47 noch eine Einsprengnut 54, in der der Fuß einer Lippendichtung
56 liegt.
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Beim Fensterflllgelprofil 36 ist wiederum eine Schicht aus Klebstoff
31 , Hart-PVC-Folie 32, Muster 33 und Schicht 34 vorgesehen, wie vorher beim Fenste#rleibungsprofil
13 beschrieben. Das Dekor ist Iängsgerichtet.
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Beim Fensterflugelprofil 36 beginnt der eine Rand 57 in der Einsprengnut
51, läuft um die Rippe 49 herum, an der senkrechten Innenseite nach unten, um das
Eck 58 unten herum, um das linke untere Eck 59 des lnnenanschlagschenkels 41 herum,
dann wieder senkrecht nach oben, und sein Rand 61 reicht bis auf den Boden der U-Nut
39. Es sind also beide Ränder 57, 61 abgedeckt und im Betrieb des Fensters nicht
sichtbar.
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Fur einfache Ausführungen würde auch reichen, den Rand 61 weiter unten
z. B.
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an der Außenanschlagstlöche des lnnenanschlagschenkels 41 enden zu
lassen.
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Gemaß Figur 2 ist es ohne weiteres möglich, auf der Außenfläche der
Gehrung 62 die Hart-PVC-Folie 32, das Muster 33 und die Schicht 34 soweit einander
zu nähern, daß nach dem Wegschneiden des hochgequollenen Kunststoffes entweder gar
kein Spalt oder nur noch ein ganz minimaler, ästhetisch reizvoller Spalt 63 übrig
bleibt.