Die Erfindung betrifft ein handbetätigbares Schnellspannfutter
mit einer Spannhülse und mindestens zwei, durch eine Bewegungsspindel
betätigbare Spannbacken, die in Führungsbahnen in der
Spannhülse längsverschiebbar sind, wobei die Führungsbahnen als
radial nach innen offene, in einem spitzen Winkel zur Drehachse
des Futters verlaufende Nuten mit über deren Längserstreckung
konstantem Querschnitt ausgebildet sind, in denen je eine Spannbacke
mit einem einen zur Führungsbahn komplementären Querschnitt
aufweisenden Schuh geführt ist und die Spannbacken in einem mit
der Bewegungsspindel drehfest verbundenen Bewegungskopf über
Schwalbenschwanzführungen oder dgl. radial verschieblich zwangsgeführt
sind, wobei die ein linksgängiges Außengewinde aufweisende
Bewegungsspindel mit einem, in dem gegenüber der Spannhülse
drehbaren Aufnahmeschaft des Schnellspannfutters ausgebildeten,
komplementären Innengewinde zusammenwirkt.
Ein derartiges Spannfutter ist aus der US-PS 33 50 108 bekannt. Bei
diesem bekannten Spannfutter weist die Spannhülse Führungsbahnen
auf, innerhalb welcher die Spannbacken geführt sind. Die Führungsbahnen
samt den entsprechenden Spannbacken weisen im Querschnitt
ein T-förmiges Profil auf. Diese bekannte Formgebung von
Führungsbahnen und Spannbacken ist relativ schwierig herzustellen,
und weist darüber hinaus ein derart geringes Maß an Komplementärflächen
auf, daß bei gewissen Durchmessereinstellungen eine
unzureichende Führung der Spannbacken gegeben ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein handbetätigbares
Schnellspannfutter mit Spannbacken für die einzuspannenden Werkzeuge
zu schaffen, welches wirtschaftlich herstellbar ist und
eine ausreichende Führung der Spannbacken gewährleistet, so daß
das Schnellspannfutter allen vorkommenden Einsatzgebiete und Anwendungsbereiche
gerecht wird und zudem eine absolut sichere
Einspannung der Werkzeuge sowie eine leichte Betätigung ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Führungsbahnen
einen rechteckigen Querschnitt aufweisen und die
Spannbacken durch Sicherungsbleche, die in seitliche Nuten der
Spannbacken greifen und sich dort abstützen, in ihrem Sitz gehalten
werden.
Die direkte Führung der Spannbacken in der Spannhülse ergibt
unabhängig vom Einspanndurchmesser des Werkzeugs eine ständig
großflächige Anlage des Spannbackenschuhes in den, in der
Spannhülse ausgebildeten Führungsbahnen, wobei die Seitenflächen
der Führungsbahnen ein Kippen der Spannbacken auch dann
sicher verhindern, wenn beim Schlagbohren wechselnde Drehmomente
übertragen werden müssen. Das gefürchtete Flattern
des Werkzeugs in dem Spannfutter, das oft zu einem unbeabsichtigten
Lockern des Werkzeugs und Öffnen des Spannfutters
führt, wird dadurch mit Sicherheit vermieden, zumal bei
zunehmendem Schnittdruck die damit verbundene Erhöhung des
zu übertragenden Drehmoments aufgrund der gefundenen Konstruktion
zu einem selbsttätigen Nachspannen des Werkzeugs
führt.
Dabei bleibt aufgrund der stabilen Flachführung der Spannbacken
auch nach extremem Einsatz des leichte Wiederlösen
des Werkzeugs aus dem Spannfutter von Hand gewährleistet.
Einzelheiten des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus
der nachstehend im Zusammenhang mit den zugehörigen Zeichnungen
erfolgenden Beschreibung sowie den Ansprüchen.
Von den Zeichnungen, in denen ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt ist, zeigt:
Fig. 1 das handbetätigbare Schnellspannfutter,
teilweise im Schnitt,
Fig. 2 einen Querschnitt des in Fig. 1 gezeigten
Schnellspannfutters auf Höhe der Linie I-I,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Spannhülse
von der Rückseite, und
Fig. 4 eine Seitenansicht der Spannhülse,
teilweise im Schnitt.
Das in Fig. 1 dargestellte und allgemein mit 1 bezeichnete
Schnellspannfutter weist eine Spannhülse 2 mit einem hinteren
Zylindermantelabschnitt 3 und einem sich daran anschließenden
Kegelstumpfmantelabschnitt 4 auf. An der Innenseite dieses
Kegelstumpfmantelabschnitts 4 sind drei, in einem Winkel
von 120° gegeneinander versetzte, radial nach innen offene
Führungsbahnen 5 mit rechteckigem Querschnitt 6 ausgebildet.
Die Führungsbahnen 5 verlaufen zu der Drehachse 7 des
Schnellspannfutters 1 in einem spitzen Winkel α.
Die Führungsbahnen 5 nehmen je einen Schuh 8 einer Spannbacke
9 spielfrei und in Längsrichtung der Führungsbahn
verschiebbar auf. Der Schuh 8 der Spannbacken 9 ist so ausgebildet,
daß er unabhängig von seiner Spannlage in der
Spannhülse 2 ständig allseitig in der Führung 5 anliegt,
wozu Sicherungsbleche 10 in Form von kegelstumpfförmigen
Mantelsegmenten vorgesehen sind, die in seitlichen Nuten 11,
die zu der Drehachse 7 des Schnellspannfutters 1 den gleichen
Winkel wie die Führungsbahnen 5 bilden, eingreifen und
sich in diesen Nuten 11 abstützen.
Mit ihrem vorderen Ende 12 liegen die Sicherungsbleche 10 an
einer radial nach innen vorspringenden und nur durch die Führungsbahnen
5 unterbrochenen, an der Vorderseite des Kegelstumpfmantelabschnitts
4 ausgebildeten Ringschulter 13 (vgl.
Fig. 3 und 4) an, während sie an ihrem anderen Ende durch
den Kragen 15 einer Gewindehülse 16, die mit der Spannhülse
2 durch ein Gewinde 17 verschraubt ist, eingespannt und gegen
ein Verrutschen gesichert werden. In der Gewindehülse 16
ist der Aufnahmeschaft 18 drehbar gelagert. Der Aufnahmeschaft
18 besitzt an seinem innerhalb des Spannfutters gelegenen
Ende eine Ringschulter 19, die sich über ein Kugellager 20
an einem nach innen ragenden Ringabsatz 21 der Gewindehülse
16 abstützt.
An seinem anderen, aus dem Spannfutter nach hinten herausgeführten
Ende, weist der Aufnahmeschaft 18 zwei gegenüberliegende
Anfassungen 18a auf, über die ein topfförmig gestaltetes
Handrad 22 so drehfest befestigt ist, daß es mit seinem
Rand teilweise über den hinteren Teil der Gewindehülse 16
greift.
Zur Befestigung ist die Basis des Handrades 22 mit einem
konzentrischen, zu dem Abschnitt 18a komplementären Durchbruch
versehen, durch den der Aufnahmeschaft 18 greift.
In zusammengebautem Zustand liegt das Handrad 22 mit seiner
Basis an dem hinteren Teil der Gewindehülse 16 an und stützt
sich gleichzeitig an einem in einer Ringnut 18b sitzenden
Sicherungsring 18c ab, wodurch sowohl der Aufnahmeschaft 18
in der Gewindehülse 16 als auch das Handrad 22 bezüglich
des Aufnahmeschaftes 18 axial festgelegt ist. In dem zwischen
dem vorspringenden Rand des Handrades 22 und der Gewindehülse
16 gebildeten ringförmigen Raum kann eine (nicht dargestellte)
Ringdichtung untergebracht werden, um sowohl ein
Eindringen von Bohrklein in das Futter als auch gegebenenfalls
den Austritt von Schmiermittel zu verhindern.
Der Aufnahmeschaft 18 ist an seinem innerhalb des Spannfutters
gelegenen Ende mit einem Sackloch mit einem vorzugsweise
linksgängigen Innengewinde versehen, in das das ebenfalls
linksgängige, komplementäre Außengewinde 23 einer Bewegungsspindel
24 einschraubbar ist.
Die Bewegungsspindel weist einen drehfest mit ihr verbundenen
Bewegungskopf 25 auf, der bei dem Ausführungsbeispiel drei
radial verlaufende und um 120° gegeneinander versetzte
Schwalbenschwanzführungen aufweist, in denen die Spannbacken
9 über seitliche, senkrecht zu der Drehachse 7 des Spannfutters
1 verlaufende Nuten 26 radial verschiebbar zwangsgeführt
sind.
Wird nun die Spannhülse 2 gegenüber dem Aufnahmeschaft 18
verdreht, so wird die durch die Spannbacken 9 und die
Schwalbenschwanzführungen drehfest verbundene Bewegungsspindel
ihre axiale Lage gegenüber dem Aufnahmeschaft 18
und innerhalb des Spannfutters verändert, wobei die Spannbacken
entsprechend mitgenommen werden, so daß sie ihre
Stellung in ihren Führungsbahnen 5 verändern und je nach
Drehrichtung dabei aufeinander zu- oder voneinander weggeführt
werden.
Insbesondere aus Gründen einer rationellen Fertigung ist
im zylindrischen Abschnitt 3 der Spannhülse 2 die Grifffläche
als Längsriffelung 27 ausgebildet, die vorzugsweise
im gleichen Formgebungsvorgang wie die übrige Spannhülse
mit ihren Führungsbahnen 5 hergestellt wird.
Auch das Handrad 22 ist an seiner Außenseite mit einer Längsriffelung
28 als Griffläche versehen, die wiederum während
der Formgebung des Handrades mitausgebildet wird.