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Bohrfutter
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Bohrfutter der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 definierten Art.
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Es ist ein Bohrfutter dieser Art bekannt, bei dem der vordere Kopfteil
des Futterkörpers mit diesem aus einem Stück besteht. Der Futterkörper weist im
vorderen Bereich eine Ringnut auf, in der die Ringmutter drehbar aufgenommen und
axial im wesentlichen verschiebesicher gehalten ist.
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Damit die Ringmutter in diese Ringnut eingesetzt werden kann, muß
sie zur Montage zunächst zerbrochen und nach Einsetzen in die Ringnut zusammengeklebt
und durch einen zusätzlichen Stahlring gesichert werden. Die Teile der gebrochenen
Ringmutter und der Stahiring werden durch Aufpressen, Einbördeln, Kleben oder ähnliches
miteinander verbunden. Hiernach lassen sich diese Teile nicht mehr lösen, es sei
denn unter gänzlicher Zerstörung. Nachteilig ist daher nicht nur der große Montageaufwand,
sondern auch die Tatsache, daß praktisch keine Demontiermöglichkeit besteht und
damit auch nicht die Möglichkeit gegeben ist, sonstige Einzelteile des Bohrfutters
auszuwechseln, oder eine Nachschmierung im Inneren des Futters vorzusehen. Nachteilig
bei
der bekannten Ausführung ist außerdem, daß man beim Zusammenkleben der gebrochenen
Teile der Ringmutter sehr sorgfältig darauf achten muß, daß Kleber einerseits und
im Futterinneren eingefülltes Schmiermittel andererseits voneinander getrennt sind.
Im übrigen bedarf es für das Aufbringen des Stahlringes des Einsatzes einer Presse,
was ebenfalls den Aufwand erhöht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bohrfutter der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 definierten Gattung zu schaffen, das einfach und kostengünstig ist
und aus nur wenigen Einzelteilen besteht und dabei insbesondere schnell und problemlos
montierbar und auch zu Austausch-und Wartungszwecken problemlos demontierbar ist.
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Die Aufgabe ist bei einem Bohrfutter der im Oberbegriff des Anspruchs
1 definierten Gattung erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil des
Anspruchs 1 gelöst.
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Auf diese Weise ist der jeweilige Anfang des Innengewindes der Ringmutters
und des Außengewindes an den Spannbacken so gestaltet, daß die Montage allein durch
Zusammenstecken und Zusammenschrauben möglich ist. Dies bedeutet praktisch keinerlei
größeren Montageaufwand. Zugleich ist die Anzahl der Einzelteile beachtlich reduziert.
Das Futter ist mithin einfach, kostengünstig und besteht aus nur wenigen Teilen.
Vor allem läßt es sich ohne besondere Sachkenntnis oder Erfahrung schnell und problemlos
montieren. Die Montagearbeit kann sogar von einem Montageroboter erfolgen. Sie erfolgt,
in Axialrichtung gesehen, vom hinteren Teil des Futterkörpers in Richtung nach vorn
hin. Der Fertigungs- und Montageaufwand ist außerordentlich gering. In vorteilhafter
Weiterbildung kann der Futterkörper mitsamt dem vorderen Kopfteil als fester einstückiger
Bestandteil gestaltet sein und außerdem die
Ringmutter als einstückiges,
einteiliges Ganzes ausgebildet sein (Ansprüche 2 und 3). Beide Elemente sind daher
kostengünstig und einfach. Dennoch ist eine leichte Montage und ebenso leichte Demontage
möglich. Es lassen sich also Einzelelemente warten und auswechseln. Vor allem ist
auch eine Nachschmierung des Futterinneren möglich. Ourch die erreichte einstückige
Ausbildung des Futterkörpers ist das Bohrfutter gleichermaßen gut für Rechtslauf
wie für Linkslauf geeignet, ohne daß jeweils die Gefahr besteht, daß sich das Futter
bei Linkslauf etwa von selbst öffnen kann.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Ansprüchen
4 und 5. Dadurch ist das Innere des Futters an beiden axialen Enden gut gegen Eindringen
von Schmutz von außen geschützt, ohne daß dazu zusätzliche Elemente notwendig wären.
Das Futter ist daher unempfindlich gegen Verstaubung, z.B. Eindringen von Bohrmehl
od. dgl.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform enthält Anspruch 6. Je nach
Gegebenheit reicht sogar ein einziger Gewindegang mit zylindrischem Gewinde, da
ja nur der am vorderen Ende befindliche Gewindeanfang des Innengewindes der Ringmutter
und der am hinteren Ende befindliche Gewindeanfang des Außengewindes der Spannbacken
als zylindrisches Gewinde ausgebildet zu sein braucht, während der sich daran anschließende
übrige Teil des Innengewindes bzw. Außengewindes in herkömmlicher Weise kegelförmig
sein kann. Schon dann, wenn beim Zusammenbringen beider Gewindeanfänge und Zusammenschrauben
die Spannbacken von der Ringmutter erfaßt werden, ist der diesbezügliche Montageschritt
beendet.
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Es versteht sich, daß alle bisher genannten Merkmale mit gleichen
Vorteilen sowohl für Bohrfutter in der Ausbildung als Schnellspannfutter als auch
für solche in der
Ausbildung als Zahnkranzfutter geeignet sind.
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Für die Ausbildung des Bohrfutters als Schnellspannfutter mit von
Hand drehbarer Ringmutter knnnen die Merkmale im Anspruch 8 vorteilhaft sein. Dabei
reicht bereits ein einziges rückseitiges Drucklager aus, um einen großen Teil der
entstehenden Reibung aufzuheben, so daß für einfache Bohrmaschinen die Spannkraft
eines solchen Bohrfutters ausreichend ist. Ein solches Bohrfutter ist zugleich besonders
einfach und kostengtinstig.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Ansprüchen
9 - 12. Ein derartiges Schnellspannfutter ermöglicht es, von Hand durch Verdrehung
der hülsenförmigen Ringmutter und beim Spannen durch Relativdrehung des Spannringes
höchste Spannkräfte zu erreichen und die aufgebrachte Spannkraft zugleich zu sichern.
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Statt dessen kann das Futter auch als Zahnkranzfutter gemäß Anspruch
13 gestaltet sein, wobei hier die Spannkraft in herkömmlicher Weise mittels Bohrfutterschlüssel
und Kegelverzahnung an der hülsenförmigen Ringmutter erreicht wird. Alle sonstigen
Besonderheiten und Vorteile der Erfindung sind auch bei einem solchen Zahnkranzfutter
verwirklichbar. Auch wenn dank der einstückigen Ausbildung des Futterkörpers das
erfindungsgemäße Bohrfutter den Vorteil hat, gleichermaßen gut für Linkslauf und
Rechtslauf geeignet zu sein, weil es sich bei Linkslauf nicht selbst öffnen kann,
kann außerdem die Gestaltung gemäß Anspruch 14 von Vorteil sein. Man kann hier noch
eine in der Spindel der Bohrmaschine verankerbare Linksgewindeschraube einschrauben,
als zusätzliche Sicherung gegen Ablösen des Bohrfutters von der Bohrmaschinenspindel.
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Hierbei macht man sich den Vorteil zunutze, daß dank der erfindungsgemäßen
Gestaltung des Bohrfutters dessen Zentrum, insbesondere auch das Zentrum des Futterkörpers,
frei ist
und mit der zentralen Bohrung durchbohrt werden kann.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung.
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Der vollständige Wortlaut der Ansprüche ist vorstehend allein zur
Vermeidung unnötiger Wiederholungen nicht wiedergegeben, sondern statt dessen lediglich
durch Nennung der Anspruchsnummer darauf Bezug genommen, wodurch jedoch alle diese
Anspruchsmerkmale als an dieser Stelle ausdrüclclich und erfindungswesentlich offenbart
zu gelten haben.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen gezeigten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen schematischen, axialen
Schnitt eines Bohrfutters in der Ausführung als Schnellspannfutter, Fig. 2 einen
schematischen Schnitt entlang der Linie II - II in Fig. 1, Fig. 3 die Einzelheit
III in Fig. 1 in demgegenüber größerem Maßstab, Fig. 4a und Fig. 4b jeweils eine
schematische Seitenansicht von Teilen eines Drucklagers des Bohrfutters in Fig.
1 - 3, und zwar einmal in der normalen Stellung und zum anderen in der axial gespannten
Stellung,
Fig. 5 einen schematischen,axialen Schnitt eines Bohrfutters
gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel, ebenfalls in der Ausbildung als Schnellspannfutter,
Fig. 6 einen schematischen,axialen Schnitt eines Bohrfutters gemäß einem dritten
Ausführungsbeispiel, und dabei in der Ausbildung als Zahnkranzfutter.
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Das in Fig. 1 - 4 gezeigte Bohrfutter 10 weist einen Futterkörper
11 auf, der in nach vorn konvergierenden Führungen 12 in Gestalt von im Schnitt
etwa halbrunden Bohrungen entsprechend geformte Spannbacken 13 aufnimmt, die innerhalb
der Führungen 12 verschiebbar sind und dadurch in herkömmlicher Weise mehr oder
weniger weit aus dem Futter 10 nach vorn hin herausbewegt werden und im Inneren
eine in Abhängigkeit davon mehr oder weniger große Spannöffnung für das einzusteckende
und festzuspannende Werkzeug, z.B. einen Bohrer, bilden. In der Regel sind z.B.
drei in gleichen Umfangswinkelabständen aufeinanderfolgende Spannbacken 13 dieser
Art vorgesehen.
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Die Spannbacken 13 sind auf ihrer Außenseite jeweils mit einem Außengewinde
14 versehen. Auf dem Futterkörper 11 ist drehbar eine Ringmutter 15 gehalten, die
mit einem Innengewinde 16 versehen ist, das in das Außengewinde 14 aller Spannbacken
13 eingreift. Die Ringmutter 15 ist axial zwischen einem vorderen Kopfteil 17 des
Futterkörpers 11 und einem hinteren Ring 18 auf dem Futterkörper gesichert, der
z.B. als Sprengring ausgebildet und in einer Nut des Futterkörpers 11 formschlüssig
gehalten ist.
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Der vordere Kopfteil 17 ist fester, einstückiger Bestandteil des Futterkörpers
11, der ansonsten im wesentlichen zylindrisch ist und im übergangsbereich zum vorderen
Kopfteil 17 eine radial überstehende, axiale Anschlagfläche 19
bildet.
Die Ringmutter 15 weist am zum Kopfteil 17 weisenden vorderen Ende eine der Anschlagfläche
19 zugeordnete, dazu etwa parallel verlaufende, axiale Anschlagfläche 20 auf. Im
Normalbetrieb gemäß Fig. 1 - 3 ist zumindest geringfügig Luft zwischen beiden Anschlagflc-.ichen
19 und 20, wie deutlich in Fig. 3 zu sehen ist.
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Die Ringmutter 15 ist als einstückiges, einteiliges Ganzes ausgebildet
und montiert. Sie hat die Form einer im wesentlichen zylindrischen Hülse, die aus
einem Stück besteht und sich über einen wesentlichen Teil der Axiallänge des Futterkörpers
11, ausgehend vom Kopfteil 17 nach hinten hin, erstreckt. Diese hülsenförmige Ringmutter
15 weist nur im vorderen, dem Kopfteil 17 benachbarten Bereich das Innengewinde
16 auf. Nach hinten hin schließt sich daran ein zylindrischer Teil 21 mit größerem
Innendurchmesser 22 an. Am hinteren Ende trägt dieser zylindrische Teil 21 einen
damit einstückigen Bund 23, der auf einem Zylinderabschnitt 24 des Futterkörpers
11 zentriert und geführt ist.- Der Kopfteil 17 und die Hülse 21 weisen auf der Oberfläche
die Griffigkeit erhöhende Rauhigkeiten, z.B. Erhöhungen und Vertiefungen, Rändelungen,
Kordelungen od.dgl.auf.
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Das Innengewinde 16 der Ringmutter 15 weist einen vorderen Bereich
auf, der mit einem zylindrischen Gewinde 25 versehen ist. An diesen Bereich mit
zylindrischem Gewinde 25 schließt sich in Fig. 1 und 3 nach hinten hin der übrige
Innengewindebereich 16 an, der in herkömmlicher Weise kegelförmiges Gewinde hat.
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In entsprechender Zuordnung weist das Außengewinde 14 der einzelnen
Spannbacken 13 einen in Fig. 1 und 3 hinteren Bereich auf, der mit einem entsprechenden
zylindrischen Gewinde 26 versehen ist. An diesen Bereich mit zylindrischem Gewinde
26 schließt sich in Fig. 1 und 3 nach vorn hin der übrige Bereich des Außengewindes
14 an, das in herkömmlicher Weise kegelförmig ist.
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Das jeweilige zylindrische Gewinde 25 und 26 erstreckt sich z.B.,
wie Fig. 3 erkennen läßt, über zwei Gewindegänge. Es ermöglicht die einstückige
Ausbildung des Futterkörpers 11 mit vorderem Kopfteil 17 einerseits und die einstückige,
einteilige Ausbildung der Ringmutter 15 als Ganzes andererseits, wobei diese Teile
mitsamt den Spannbacken 13 sich so, wie sie sind, einfach,schnell und problemlos
montieren lassen. Die Montage erfolgt, in Achsrichtung gemäß Fig. 1 und 3 gesehen,
vom hinteren Teil des Futter E rpers 11 in Richtung nach vorn hin zum Kopfteil 17.
Es werden zunächst die Spannbacken 13 in die zugeordneten Führungen 12 eingesteckt
und relativ weit nach vorn bewegt, etwa so weit, wie Fig. 1, rechte Schnitthälfte,
zeigt, so daß gerade noch der Bereich mit dem zylindrischen Gewinde 26 axial über
die Anschlagfläche 19 übersteht. Hiernach wird ebenfalls vom hinteren Ende des Futterkörpers
11 her die Ringmutter 15 aufgesteckt. Durch Drehung dieser gelangt der vordere Gewindeanfang,
d.h.
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der Bereich mit zylindrischem Gewinde 25, in Eingriff mit dem entsprechenden
zylindrischen Gewinde 26 der Spannbacken 13, die durch weitere Drehung der Ringmutter
15 dann in Fig. 1 und 3 nach oben gezogen werden und in das vom Hülsenteil 21 umschlossene
Innere hinein auswandern können. Schon nach Greifen der wenigen Gewindegänge mit
zylindrischem Gewinde 25, 26 gelangt sodann der restliche, mit kegelförmigem Gewinde
versehene Bereich des Außengewindes 14 und Innengewindes 16 in Eingriff, wie dies
herkömmlich ist.
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Das Bohrfutter 10 ist hier als Schnellspannfutter ausgebildet, bei
dem die hülsenförmige Ringmutter 15 von Hand drehbar ist. Rückseitig, im Bereich
des Bundes 23, ist die hülsenförmige Ringmutter 15 über mindestens ein Drucklager,
beim gezeigten Ausführungsbeispiel über zwei Drucklager 30 und 40, gegenüber dem
Ring 18 am Futterkörper 11 abgestützt. Jedes Drucklager 30, 40 ist hier als
Kugellager
ausgebildet, wobei dessen einzelne Kugeln 31 bzw. 41 entweder lose eingefüllt sein
können oder, wie nicht weiter gezeigt ist, in einem Kugelkäfig gehalten sein können.
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Im Axialbereich zwischen dem hinteren Drucklager 30 und dem Bund 23
der hülsenförmigen Ringmutter 15 ist ein Spannring 27 angeordnet, der ebenfalls
auf dem Zylinderabschnitt 24 zentriert und geführt ist. Der Spannring 27 stützt
über das zweite Drucklager 40 die hülsenförmige Ringmutter 15 ab. Er ist im Normalbetrieb
mit der Ringmutter 15 drehmomentübertragend gekuppelt, was nicht besonders hervorgehoben
ist und mit herkömmlichen Mitteln geschieht. Zu Spannzwecken dagegen ist der Spannring
27 unter Überwindung dieser Kupplung relativ zur Ringmutter 15 zumindest geringfügig
um einen kleinen Umfangswinkel drehbar.
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Eine der axialen Lagerflächen der Drucklager 30, 40, beim gezeigten
Ausführungsbeispiel die axiale Lagerfläche 28 auf der Seite des Spannringes 27,
die zum Bund 23 der Ringmutter 15 hinweist, ist mit - in Umfangsrichtung gesehen
- einander abwechselnden axialen Erhöhungen 42 und Vertiefungen 43 versehen, die
z.B. durch eine wellenförmige Oberfläche der-Lagerfläche 28 oder, wie nicht weiter
gezeigt ist, dadurch gebildet sind, daß drehfest mit dieser axialen Lagerfläche
28 ein entsprechend geformter Ring verbunden ist. Der axiale Unterschied zwischen
den Erhöhungen 42 und Vertiefungen 43 kann sehr klein sein, z.B.
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in der Größenordnung von Zehnteln, z.B. 0,2 mm, liegen.
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Im Normalbetrieb, d.h. vor dem Spannen von Hand, lagern die Kugeln
41 innerhalb der Vertiefungen 43, wobei vorn zwischen den beiden Anschlagflächen
19, 20 zumindest ein geringes Axialspiel vorhanden ist. Nach Einsetzen eines Werkzeuges
und Festspannen durch Drehung der hUlsenförmigen Ringmutter 15 von Hand kann unter
Verringerung des
Spieles zwischen den Anschlagflächen 19 und 20
die Klemmwirkung noch dadurch erhöht werden, daß durch Relativdrehung des Spannringes
27 relativ zur Ringmutter 15 die Kugeln 41 aus den Vertiefungen 43 heraus und in
den Bereich der Erhöhungen 42 bewegt werden, wie Fig. 4b zeigt.
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Das beschriebene Bohrfutter 10 ist einfach, kostengünstig und besteht
aus nur wenigen Einzelteilen. Es läßt sich ohne besondere Sachkenntnis oder Erfahrung
schnell und problemlos montieren. Die Montagearbeit kann auch von einem Montageroboter
vorgenommen werden. Sie erfolgt -in Axialrichtung gesehen ~- vom hinteren Teil des
Futterkörpers 11 in Richtung nach vorn zum Kopfteil 17 hin. Die einstückige Ausbildung
des Futterkörpers 11 hat zugleich den Vorteil, daß. bei Linkslauf einer das Bohrfutter
10 tragenden Maschine, z.B. Bohrmaschine, sich das Bohrfutter 10 nicht von selbst
öffnen kann. Im übrigen ist der Futterkörper 11 von einer zentralen Bohrung 29 durchsetzt,
in der beim Anbringen an einer Maschinenspindel eine nicht weiter gezeigte, mit
Linksgewinde versehene Schraube aufgenommen ist, die in ein Linksgewinde der Maschinenspindel
eingeschraubt wird und der zusätzlichen Sicherung gegen Ablösen des Bohrfutters
10 von der Maschinenspindel dient. Wie erläutert, ist der Fertigungs- und Montageaufwand
für das Bohrfutter 10 außerordentlich gering, denn die hülsenförmige Ringmutter
15 besteht aus einem Stück.
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Sie braucht bei der Montage nicht etwa, wie bei bisher bekannten Bohrfuttern,
gebrochen und nach der Montage wieder zusammengeklebt und durch einen zusätzlichen
Stahlring gesichert zu werden. Gleichermaßen besteht auch der Futterkörper 11 aus
einem Stück, was ebenfalls zur Reduzierung der Kosten, der Einzelteile und zur erleichterten
Montage und Demontage beiträgt.
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Beim Einbringen eines Werkzeuges geht man wie folgt vor.
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Durch. Drehung der Ringmutter 15 nach links werden die
Spannbacken
13 verschoben und so weit geöffnet, bis das einzuspannende Werkzeug hineinpa[3t.
Dabei bilden die Rin; mutter 15 und der Spannring 27 eine gekuppelte Einheit.
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Zum Spannen des eingesteckten Werkzeuges wird die hülsen förmige Ringmutter
15 rechts gedreht, wodurch die Spannbacken 13 vorgeschoben werden und im Inneren
das Werkzeug festspannen. Sodann kann durch Festhalten der Ringmutter 15 mit einer
Hand und weiteres Rechtsdrehen des Spannringes 27 in beschriebener Weise unter Verringerung
des Axialspieles die Klemmkraft noch erhöht und eine weitere Steigerung der Spannkraft
erreicht werden. Auf diese Weise sind auch bei einem solchen Schnellspannbohrfutter
höchste Spannkräfte erzielbar, wobei die aufgebrachte Spannkraft zugleich gesichert
ist. Durch die Drucklager 30 und 40 wird ein großer Teil der entstehenden Reibung
beim Drehen der Ringmutter 15 aufgehoben, die damit sehr leichtgängig betätigbar
ist. Wie man sieht, ist durch die Hülsenform der Ringmutter 15 mit hinterem Bund
23 sowie vorderem, dem Kopfteil 17 benachbartem Bund ringsum und an beiden Enden
ein guter Abschluß des Innenraumes 22 nach außen hin gewährleistet. Das Bohrfutter
10 ist damit unempfindlich gegen Eindringen von Schmutz von außen her, z.B. gegen
Verstaubung. Da das Bohrfutter 10 nicht nur schnell montierbar, sondern auch schnell
und problemlos demontierbar ist, lassen sich im Verschleißfall die einzelnen, wenigen
Bestandteile auswechseln. Auch ist problemlos ein Nachschmieren möglich.
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Bei dem in Fig. 5 gezeigten'zweiten Ausführungsbeispiel sind für die
Teile, die dem ersten Ausführungsbeispiel entsprechen, um 100 größere Bezugszeichen
verwendet, so daß dadurch zur Vermeidung von Wiederholungen auf die Beschreibung
des ersten Ausführungsbeispieles Bezug genommen ist.
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Das Bohrfutter 110 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel in Fig. 5
unterscheidet sich vom ersten Ausführungsbeispiel praktisch nur dadurch, daß im
Bereich des Bundes 123 der hülsenförmigen Ringmutter 115 nur ein rückseitiges Drucklager
130 mit Kugeln 131 vorgesehen ist. Die Kugeln 131 sind genauso wie beim erst#en
Ausführungsbeispiel auf einer Axialseite an einem axialen Lagerring 132 abgestützt
und an der anderen Axialseite, abweichend vom ersten Ausführungsbeispiel, an einer
axialen Lagerfläche 133, die direkt im Bund 123 enthalten ist. Der Lagerring 132
ist axial über den Ring 118 abgestützt, der in einer Ringnut im Zylinderabschnitt
124 des Futterkörpers 111 gesichert ist.
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Dieses Bohrfutter 110, das ebenfalls als Schnellspannfutter ausgebildet
ist, ist im Vergleich zum ersten Ausführungsbeispiel dadurch vereinfacht, daß das
zweite Drucklager 40 und der zusätzliche Spannring 27 mitsamt den Erhöhungen 42
und Vertiefungen 43 entfallen. Auch bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel wird
durch das Drucklager 130 ein großer Teil der entstehenden Reibung aufgehoben, so
daß für einfache Bohrmaschinen die Spannkraft dieses Bohrfutters 110 vollauf ausreichend
ist.
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Bei dem in Fig. 6 gezeigten,dritten Ausführungsbeispiel sind aus den
genannten Gründen für die Teile, die dem ersten oder zweiten Ausführungsbeispiel
entsprechen, um 200 größere Bezugszeichen verwendet.
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Das Bohrfutter 210 gemäß Fig. 6 ist als Zahnkranzfutter ausgebildet.
Dazu weist die ebenfalls hülsenförmige Ringmutter 215 am vorderen Ende in üblicher
Weise eine damit einstückige Kegelverzahnung 234 auf. Der Futterkörper 211 weist
eine oder mehrere, zumindest nach außen offene Radialbohrungen 235 auf, in die man
zum Betätigen des Bohrfutters 210 einen entsprechenden Schlüssel mit einem
zugeordneten
zylindrischen Steckabsatz einstecken kann.
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Dieser Schlüssel greift dann mit einer entsprechenden Verzahnung in
die Kegelverzahnung 234 ein so da8 durch Drehung des Schlüssels über den Verzahnungseingriff
die hülsenförmige Ringmutter 215 gedreht und das Futter damit gelöst bzw. gespannt
werden kann. Auch bei diesem Aus-Führungsbeispiel ist die hülsenförmige Ringmutter
215 an beiden axialen Enden im wesentlichen dicht geschlossen, so daß der Innenraum
222 nach außen hin gegen Eindringen von Schmutz gesichert ist. Am in Fig. 6 hinteren
Ende der hülsenförmigen Ringmutter 215 ist deren Bund 223 direkt an dem Ring 232
axial abgestützt, der seinerseits über den Sicherungsring 218 axial verschiebefest
gehalten ist.