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Verpackungsbehälter für dickflüssige und pastöse
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Füllgüter Die Erfindung bezieht sich auf einen Verpackungsbehälter
für dickflüssige und pastöse Füllgüter1 insbesondere Zahnpasta, mit einem zylindrischen
Hohlkörper sowie einer Einrichtung zur portionsweisen Abgabe des Füllgutes, bestehend
aus einem den Hohlkörper einseitig abschließenden Kopfteil mit Abgabeöffnung, einem
im Hohlkörper axial verschieblichen, den Füllraum begrenzenden Kolben, einer den
Kolben zentral durchsetzenden Stange, die mittels im Kopfteil angeordneter Bedienungseinrichtung
axial verschiebbar ist, sowie einer einseitig wirkenden Sperrvorrichtung nach Patentanmeldung
P 31 04 726.2.
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Bei der Hauptanmeldung war von einem Verpackungsbehälter gemäß DE-PS
678 288 ausgegangen worden. Ein wesentlicher Nachteil dieses bekannten Behälters
besteht darin,. daß die Einrichtung zur portionsweisen Abgabe des Füllgutes von
der Boden- bzw. Aufstandsfläche des Behälters aus bedient werden muß, was unpraktisch
und unhandlich ist. Derartige Verpackungsbehälter haben sich daher am Markt nicht
durchsetzen können.
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Fin weiterer Nachteil des bekannten Verpackungsbehälters absteht darin,
daß die mit Bezug auf die Bewegungsrichtung der den Kolben durchsetzenden Stange
einseitig wirkende Sperrvorrichtung sowohl zwischen Kolben und Stange als auch zwischen
Kolben und Behälterwandung wirkt. Das hat zur Folge, daß bei der Auswahl des Materials
und der Dicke der Behälter-Wandung auf das Einwirken der Sperrvorrichtung Rücksicht
ge-
nommen werden muß und insoweit erhebliche, für ein Massengut
wirtschaftlich nicht tragbare Einschränkungen bestehen.
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Ähnliche, gattungsmäßig aber nicht vergleichbare Verpackungsbehälter
sind aus der DE-PS 1 210 149 sowie aus der DE-OS 26 11 644 bekanntgeworden. Bei
diesen Behältern wird der Kolben nicht durch eine Stange betätigt. Die Behälter
weisen einen vor dem Kolben liegenden zusammendrückbaren Behälterteil aus elastischem
Material auf, der zur Abgabe von Füllgut zusammengepreßt wird, wobei der Kolben
durch eine Sperrklinke gegen Verschieben im Sinne der Erweiterung des Innenraumes
des Behälters gesichert ist. Die Behälter weisen ferner in der Nähe der Abgabeöffnung
ein Ventil auf, das sich bei Druckentlastung des Behälters schließt. Infolge der
Rückstellkräfte des Behältermaterials wird im Füllraum ein Unterdruck erzeugt und
der Kolben unter dem Einfluß des normalen Luftdruckes veranlaßt, sich im Sinne einer
Verkleinerung des Füllraumes zu bewegen. Diese Behälter sind hinsichtlich der Handhabung
gegenüber dem gattungsbildenden aus der DE-PS 678 288 zwar schon wesentlich verbessert,
sie weisen aber andere Nachteile auf. Der Hauptnachteil besteht darin, daß beim
Befüllen derartiger Behälter auf eine sorgfältige Entlüftung geachtet werden muß,
weil sich anderenfalls bei Druckentlastung im Füllraum kein hinreichend großer Unterdruck
ausbilden kann, um den Kolben unter Überwindung der Reibungskräfte entsprechend
dem abgegebenen Volumen nachrücken zu lassen. Dies ist für die Funktion derartiger
Behälter aber unbedingt erforderlich, weil sonst keine dosierte Abgabe mehr möglich
ist. Aus den gleichen Gründen sind derartige Behälter auch nicht für solche Füllgüter
geeignet, die gasförmige oder leicht verdampfende Bestandteile enthalten.
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Ihre Funktion ist auch dann in Frage gestellt, wenn zwischen Kolben
und Behälterwand oder im Bereich des Ventils kein gasdichter Abschluß besteht. In
diesem Fall würde während der Unterdruckphase je nach Größe der Undichtigkeit zumindest
bei mehrmaliger Betätigung nach und nach so viel Luft angesaugt,
daß
die Funktion der Kolbenbewegung in Frage gestellt wird und dann von einer dosierten
Abgabe keine Rede mehr sein kann. Davon abgesehen ist es ohnehin schwierig, ein
für derartige Massengtiter einfaches und billiges Ventil zu schaffen, das gleichzeitig
absolut funktionssicher ist.
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Bei der Hauptanmeldung war zur Lösung der Aufgabe, einen Verpackungsbehälter
zu schaffen, der hinsichtlich der Handhabung wesentlich verbessert ist, ohne die
funktionellen Nachteile der letztgenannten Behälterart aufzuweisen, vorgeschlagen
worden, daß die Sperrvorrichtung aus einem nur zwischen Kolben und Stange wirkenden
Bauteil besteht und daß die Stange mittels im Kopfteil angeordneter Bedienungseinrichtung
axial verschiebbar ist.
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Der vorliegenden Anmeldung liegt die Aufgabe zugrunde, eine alternative
bzw. verbesserte Ausbildung der Sperrvorrichtung zu schaffen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß zur Erzielung einer
einseitigen Sperrwirkung wenigstens eine der folgenden Flächen schuppenartig ausgebildet
ist: a) Oberfläche der Stange, b) Innenfläche des Hohlkörpers, c) äußere Zylinderfläche
des Kolbens, d) innere Zylinderfläche (Bohrung) des Kolbens.
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Weiter wird vorgeschlagen, daß sowohl die Oberfläche der Stange als
auch die Innenfläche des Hohlkörpers schupp enförmig ausgebildet ist. Nach einer
weiteren Ausbildungsform kann sowohl die äußere als auch die innere Zylinderfläche
des Kolbens schuppenförmig ausgebildet sein. Schließlich ist es zweckmäßig, daß
in die Bohrung des Kolbens eine Büchse mit schuppenförmiger Innenfläche eingesetzt
ist. Die schuppenförmige Ausbildung kann auch so erfolgen, daß sie nicht vollflächig,
sondern nur auf in Längsrichtung durchgehend verlaufenden Streifen der Flächen ausgeführt
ist.
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Durch die schuppenförmige Ausbildung der Flächen kann ein
besonderes,
als Sperrvorrichtung wirkendes Bauteil, das gemäß der Hauptanmeldung aus einer Art
Tellerfeder besteht, eingespart werden. Im Hinblick auf die für ein einwandfreies
Funktionieren der Sperrvorrichtung einzuhaltenden engen Toleranzen können die schuppenartig
ausgebildeten Oberflächen insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Massenfertigung
von Vorteil sein. Das gilt auch für die vorgeschlagene Büchse mit schuppenförmiger
Innenfläche, die vorzugsweise einseitig geschlitzt oder zweiteilig auszubilden ist,
wodurch fertigungsbedingte Maßtoleranzen leicht ausgeglichen werden können.
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Weitere Einzelheiten werden anhand der in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert: Die Figuren 1 bis 3 zeigen Ausführungsformen
des Verpackungsbehälters gemäß der Hauptanmeldung. Die Figuren 4 bis 6 zeigen verschiedene
Ausführungsformen. der schuppenartigen Oberflächen gemäß vorliegender Anmeldung.
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Der Verpackungsbehälter gemäß Figur 1 besteht im wesentlichen aus
einem Hohlkörper 12 mit Schulter 13 und Hals 14, auf den ein Kopfteil 4 mit Bedienungseinrichtung
5 aufgesteckt ist, sowie einem Kolben 1 und einer das Kopfteil 4 und den Kolben
1 durchsetzenden Stange 2. Der Verpackungsbehälter wird vervollständigt durch ein
Fußteil 22 und eine Abdeckkappe 16.
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Die Bedingungseinrichtung ist als Hebel 17 einstückig mit einem Verschlußteil
8 ausgebildet und im Kopfteil 4 schwenkbar gelagert. Zwischen Hebel 17 und Kopfteil
4 ist eine Rückholfeder 11 angeordnet. Zur portionsweisen Abgabe von Füllgut aus
dem Füllraum 15 wird das Hebelende niedergedrückt, wobei der Hebel 17 um die Achse
23 schwenkt, wodurch die Stange 2 über die gelenkige Verbindung 24 axial nach oben
verschoben und gleichzeitig die Ausgabeöffnung vom Verschlußteil freigegeben wird.
Ferner wird der Kolben 1 durch das einseitig sperrend wirkende Bauteil 3 von der
Stange 2 nach oben mitgenommen, so daß Füllgut aus dem Füllraum 15 durch die Abgabe-
öffnung
ausgepreßt wird. Bei Entlastung des Hebels 17 bewirkt die Rückholfeder 11 eine Axialverschiebung
der Stange 2 nach unten, wobei gleichzeitig die Abgabeöffnung 9 durch Das Verschlußteil
8 wieder verschlossen wird. Bei dieser Bewegung der Stange 2 ändert der Kolben 1
seine Lage nicht, weil das Bauteil 3 einer Relativbewegung zwischen Stange 2 und
Kolben 1 in dieser Richtung keinen großen Widerstand entgegensetzt und der äußere
Luftdruck in Verbindung mit den Reibungskräften zwischen Kolben 1 und Hohlkörper
12 eine Verschiebung des Kolbens 1 nach unten verhindert. Am Ende des Entnahmevorgangs
nimmt der Kolben 1 eine entsprechend dem ausgepreßten Füllgutvolumen nach oben verschobene
Stellung ein, so daß der Verpackungsbehälter für eine weitere portionsweise Abgabe
von Füllgut bereitsteht. Die Abdeckkappe 16 hat u.a. den Zweck, die Bedienungseinrichtung
vor einer unbeabsichtigten Betätigung zu schützen.
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Bei der Ausführungsform gemäß Figur 2 ist die Bedienungseinrichtung
5 einstückig mit einem anders geformten Kopfteil 4 ausgebildet, wobei elastisch
verformbare Materialbereiche 10 vorgesehen sind, die in diesem Fall die Funktion
der Rückholfeder übernehmen. Der Hohlkörper 12 ist entweder als bodenseitig geschlossener
Zylinder (Ausführung II) ausgebildet oder aber wie eine herkömmliche Aluminiumquetschtube
mit Schulter 13 und Hals 14 und dann mit einem Verschluß 18 versehen, der gleichzeitig
als Fußteil dient (Ausführung I). Wesentlicher Unterschied dieser Ausführungsform
besteht darin, daß der Kolben 1 bei gefülltem Verpackungsbehälter in der Nähe des
Kopfteils 4 angeordnet ist und zur Ausgabe von Füllgut nach unten in Richtung Verschluß
18 bewegt wird. Dementsprechend ist Bauteil 3 umgekehrt eingebaut und die Stange
19 als Rohr ausgebildet. Nach Abnahme des Verschlußteils 8 wird die Bedienungselnrichtung
5 betätigt, wobei die Stange 19 unter Mitnahme des Kolbens 1 nach unten verschoben
und das Füllgut durch die hohle Stange und die Abgabeöffnung ausgepreßt wird. Nach
Entlastung der Bedienungseinrichtung 5 bewirken die elastischen rialbereiche 10,
daß letztere in die Ausgangsstellung ge-
bracht und die Stange 19
bei feststehendem Kolben 1 relativ zu diesem nach oben verschoben wird. Am Kolben
1 - der in der rechten und linken Bildhälfte in zwei verschiedenen Ausführungsformen
dargestellt ist - ist wiederum eine Entlüftungsklappe 20 vorgesehen, die für ein
einwandfreies Befüllen des Füllraumes 15 erforderlich ist.
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Bei der Ausführungsform gemäß Figur 3 sind Kolben 1 und Stange 2 einstückig
ausgebildet. Die einseitig wirkende Sperrvorrichtung wirkt als Bauteil 21 zwischen
Hebel 17 und Stange 2. Bei Betätigung des'Hebels 17 schwenkt dieser um die Achse
23 und nimmt die Stange 2 zusammen mit dem einstückig angeformten Kolben 1 nach
oben mit. Gleichzeitig wird die Abgabeöffnung freigegeben. Bei einer Rückstellung
der Bedienungseinrichtung ändern Kolben 1 und Stange 2 ihre Lage nicht, da das Bauteil
21 in dieser Richtung eine Relativbewegung zwischen Hebel 17 und Stange 2 zuläßt.
Die übrigen Bezugsziffern entsprechen denen der vorher ausführlich beschriebenen
Figuren.
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Für die Ausbildung der Sperrvorrichtung gemäß vorliegender Anmeldung
ist bei der Ausführungsform gemäß Figur 4 vorgesehen, daß sowohl die Oberfläche
der Stange 2 als auch die Innenfläche des Hohlkörpers 12 schuppenförmig ausgebildet
ist. Innere und äußere Zylinderfläche des Kolbens 1 weisen Einbuchtungen auf, um
das Abstützen an den geschuppten Oberflächen zu verbessern. Die mit A und B bezeichneten
Seiten der Darstellung zeigen verschiedene Ausbildungen der Schuppen.
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Bei der Alternative nachFigur 5 sind äußere und innere Zylinderfläche
des Kolbens 1 schuppenartig ausgebildet; sie stützen sich auf den glattgehaltenen
Flächen der Stange 2 und des Hohlkörpers ab. In Figur 6 ist die Ausführungsform
mit einer geteilten Buchse (3a) dargestellt.