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Titel: Instrument zum Füllen von Zahnwurzelkanälen
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Beschreibung Die Erfindung betrifft ein Instrument zum Füllen von
Zahnwurzelkanälen mittels Guttapercha od.dgl. zähfließendem Material.
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Zum Füllen und Verschließen von aufbereiteten und erweiterten Zahnwurzelkanälen
ist es bekannt, eine pastenförmige Zementfüllung mittels eines Wurzelfüllers von
der Art einer Förderspirale einzubringen. Dieser Wurzelfüller ist jedoch nur für
pastenförmiges Füllmaterial brauchbar.
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Weiterhin ist es bekannt, kalibrierte Stifte aus Edelmetall, vorwiegend
aus Silber, oder aus Guttapercha zum Ausfüllen der Wurzelkanäle zu verwenden. Mit
Guttapercha-Stiften läßt sich aber meist nur im apikalen Drittel ein echter Verschluß
des Wurzelkanales erreichen. Da im koronalen Teil des Zahnes der Wurzelkanal meist
starker erweitert als der nurchmesser der Aufbereitungsinstr'nente ist und außerdem
diese Wurzelkana'e nicht immer kreisrund, sondern vielfach oval bis schlitzf*rmig
im Querschnitt sind, ist es für eine vollständige Füllung notwendig, zusätzliche
Stifte einzuführen, die sowohl in seitlicher als auch in apikaler Richtung verdichtet
werden müssen.
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Dieses Einstopfen von Guttapercha in den Wurzelkanal muß bisher von
Hand ausgeführt werden, was jedoch zeitraubend ist und auch große Erfahrung und
Geschicklichkeit erfordert.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Instrument zu
schaften, mit dem Cuttapercha auf mechanische Weise in den Zahnwurzelkanal eingeführt
werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Instrument der eingangs genannten
Art gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß es eine das Material in Richtung
Instrumentenspitze transportierende Förderschnecke aufweist.
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Diese Förderschnecke wird zweckmäßig aus einem im Querschnitt vieleckigen,
vorwiegend drei- oder rechteckigen und zur Spitze hin sich verjüngendem Instrumentenstab
geschaffen, der nunmehr in entgegengesetzter Richtung gedrillt wird.
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Da die Förderwirkung dieses Instrumentes erst bei erhöhter Rotationsgeschwindigkeit
eintritt, ist ein motorischer Antrieb erforderlich. Der Schaft dieses Instrumentes
ist daher mit einem Einspannteil versehen, das in ein übliches Winkelstück od.dgl.
Griffortan paßt. Die Umdrehungszahlen für dieses Instrument bewegen sich zwischen
800 und 2 000 pro Minute. Das üblicherweise im Uhrzeigersinn rotierende Instrument
fördert dann mit ihren entgegengesetzt gerichteten Windungen das Füllmaterial zur
Kanalspitze hin, das hierbei sowohl in axialer als auch in seitlicher Richtung im
Kanal verteilt und verdichtet wird. Die dabei durch Reibung entstehende Wärme erhöht
diesen Effekt,infolge einer verbesserten Plastifizierung des Guttapercha-Materials,
das sich dadurch besser an die anatomischen Formen des Wurzelkanales angleichen
kann. Dieses maschi-.
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nelle Füllen und Stopfen eines Zahnwurzelkanales erleichtert und verkürzt
eine zahnärztliche Behandlung.
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Die Wirksamkeit des Instrumentes kann daher noch dadurch verbessert
werden, daß es zumindest im Windungsbereich vorher angewärmt wird.
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Damit das Guttapercha-Material nicht am Instrument haften bleibt,
sieht eine weitere vorteilhafte Ausbildung eine Ummantelung zumindest der Förderschnecke
mit einer Gleitschicht, beispielsweise einer Teflonschicht, vor.
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Die Erfingund wird nachfolgend anahnd eines Ausführungsbeispieles,
das auch in der Zeichnung dargestellt ist, näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine
Ansicht, stark vergrößert, Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie tI-II der Fig.
1 und Fig. 3 einen Querschnitt nach der Linie III-III der Fig. 1.
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Das Instrument besteht aus einem Arbeitsteil 1 und einem Einspannschaft
2. Der Arbeitsteil umfaßt im wesentlichen eine Förderschnecke 3 mit einer zur Drehrichtung
des Instrumentes entgegengesetzt verlaufenden Windung 5. Diese Windung ist also
so angelegt, daß das von ihr erfaßte Guttapercha-Material nach vorne zur Instrumentenspitze
hin verschoben wird. Ein Zwischenstück 6 verbindet die Förderschnecke mit dem im
Durchmesser merklich verdickten Einspannschaft 2.
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Zur Herstellung dieses Instrumentes kann ähnlich wie bei einer Wurzelkanalfeile
vom Typ K vorgegangen werden. Ein entsprechend abgelängtes Drahtstück aus geeignetem
Stahl wird auf eine vorbestimmte Länge zu einem im Querschnitt mehrkantigen, vorwiegend
drei- oder viereckigen Profilstab, der sich zur Spitze hin konisch verjüngt, geschliffen.
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Dieser so bearbeitete Profilstab wird hierauf in Linksrichtung gedreht
bzw. gedrillt, um so die Förderschnecke zu erhalten. Dieser Arbeitsteil 1 wird dann
in einen Einspannschaft 2, der nach ISO-Norm 1797 hergestellt ist, eingepreßt. Das
Instrument wird in den für die Endodontie üblichen Stärken von 10 bis 140 hergestellt1
Alle Größen stimmen zweckmäßig mit den für die Endodontie üblichen ISO-genormten
Größen der bekannten Aufbereitungsinstrumente überein, so daß die Auswahl dieser
Ftll- bzw. Stopfinstrumente erleichtert und ein Verklemmen der Instrumente Im Wurzelkanal
vermieden wird. Üblicherweise wird auch die
Länge des Arbeitsteiles
1, der aus einer etwa 16 mm langen Förderschnecke 3 und dem anschließenden im Querschnitt
meist runden Zwischenstück 6 besteht, auf Arbeitslängen von 21, 25, 28 und 31 mm,
wie sie zur Aufbereitung der Wurzelkanäle üblich sind, abgestimmt.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das gezeigte Ausfürhungsbeispiel.
Die angestrebte Förderwirkung in den Wurzelkanal hinein, läßt sich auch mit einem
bekannten rechtsgedrillten Instrument erzielen, wenn dessen Arbeitsrichtung auf
Linksdrehung umgekehrt wird.
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Der Gleitmantel kann auch durch eine mechanische oder galvanische
Behandlung, wie Polierung, aufgebracht werden.
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Durch.Brechen der Schneidkanten der Förderschnecke wird die Gleitfähigkeit
des Guttaperchamaterials zusätzlich verbessert.