DE3110222A1 - Verfahren zur partielle glaettenden retusche bei der elektronischen farbbildreproduktion - Google Patents
Verfahren zur partielle glaettenden retusche bei der elektronischen farbbildreproduktionInfo
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Description
Verfahren zur partiell glättenden Retusche bei der elektronischen Farbbildreproduktion.
5
Die Erfindung bezieht sich auf die elektronische Reproduktionstechnik, insbesondere auf die Herstellung
von korrigierten und retuschierten Farbauszügen mittels einer elektronischen Bildverarbeitungsanlage
(Retuscheplatz).
Bei der elektronischen Reproduktion werden in einem Farbscanner durch optoelektronische Abtastung einer
•Vorlage drei primäre Farbmeßwertsignale gewonnen, welche die Farbanteile Rot, Grün und Blau der
abgetasteten Bildpunkte darstellen. Ein Farbkorrektur-Rechner' korrigiert die Farbmeßwertsignale
und erzeugt daraus die zur Herstellung der Farbauszüge erforderlichen Farbauszugsignale, welche ein
Maß für die im späteren Druck erforderlichen Druckfarbmengen sind. Die Farbauszugsignale werden digitalisiert
und als digitale Farbwerte bildpunktweise in einem Speichermedium abgelegt.
In einer Bildverarbeitungsanlage können die gespeicherten Farbwerte verschiedener Einzelvorlagen nach
einem Layout-Plan zu der Datenmenge einer Gesamtseite vereinigt oder aber nachträglich partielle
Retuschen (Färb- und/oder Tonwertkorrekturen) durchgeführt werden. Partielle, d. h. auf wählbare,
örtlich begrenzte Bildteile beschränkte Retuschen sind notwendig, um die im Farbkorrektur-Rechner
erfolgte Korrektur zu optimieren oder aber,.um nachträglich redaktionelle Änderungen und Kundenwünsche
zu berücksichtigen.
Zur Aufzeichnung der retuschierten Farbauszüge
werden die korrigierten Farbwerte aus dem Speichermedium ausgelesen, in analoge Farbauszugsignale
zurückgewandelt und einem Farbscanner zugeführt, in dem die gerasterten oder ungerasterten Farbauszüge
"Magenta", "Cyan", "Gelb" und "Schwarz" zur Herstellung von Druckformen belichtet werden.
In der DE-OS 29 20 058 oder der korrespondierenden Internationalen Patentanmeldung PCT/DE-80/00070
(Int. Veröffentlichungs-Nr. WO 80/02607) wird bereits ein Verfahren zur partiellen elektronischen
Retusche vorgeschlagen, bei dem die digitalen Farbwerte unter Sichtkontrolle auf einem Farbmonitor
bildpunktweise und partiell entsprechend den gewünschten Retuscheeffekten im Farbbild oder im
Farbauszug durch bildpunktabhangige Korrekturwerte geändert werden. Die Bildpunkt-Koordinaten der zu
retuschierenden Farbwerte und die gewünschte Retuschestärke werden mit Hilfe eines Koordinatenstiftes
eines Koordinaten-Erfassungsgerätes bestimmt. Hierzu führt der Retuscheur den Koordinatenstift
wie einen Retuschepinsel über den zu
retuschierenden Bildteil, wobei der Köordinatrnstift
die entsprechenden Bildpunkte berührt und aus der Anzahl der Berührungen die Retuschestärke
für die einzelnen Bildpunkte abgeleitet wird. Um größere Bildteile schneller retuschieren zu können,
wird die Anzahl der mit jeder Berührung des Koordinatenstiftes erfaßten Bildpünkte innerhalb eines
Bildpunkt-Bereichs vergrößert, was einer Vergrößerung der "Pinselfläche" entspricht.
Beim Ineinanderkopieren von Bildern mit scharfen Übergängen entsteht der subjektive Eindruck eines
Reliefbildes, nämlich der Eindruck, daß die Bilder
nicht ineinander-, sondern übereinanderkopiert wurden. Eine typische Retuschearbeit ist daher
unter anderem das partielle Entschärfen, Abflachen oder Abschwächen solcher Konturen (Dichtesprünge).
Eine andere Retuschearbeit ist das partielle Angleichen, Nivellieren oder Glätten von unterschiedlichen
Färb- bzw. Tonwerten eines Bildes.
Mit dem in dem genannten Patent angegebenen Retuscheverfahren können zwar Abflachungen und
Angleichungen durchgeführt werden, es ist aber zeitaufwendig, insbesondere dann, wenn glatte
Übergänge ohne erkennbare Dichtestufen erzielt werden sollen, da der Koordinatenstift in dicht
beieinanderliegenden Bewegungen über den zu retüschierenden Bildteil geführt werden muß.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher,
3 Ί Ί 0222
ein Verfahren zur partiell glättenden Retusche bei der elektronischen Farbbildreproduktion anzugeben,
welches die bekannte Lösung dahingehend verbessert, daß insbesondere Abflachungen an Konturen und Farboder
Tonwert-Angleichungen einfacher, genauer und in kürzerer Zeit durchzuführen sind.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Kurze Beschreibung der Erfindung
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren bis 13 näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 eine Schaltungsanordnung zur partiell glättenden Retusche bei der elektronischen
Farbbildreproduktion;
Figur 2 ein Flußdiagramm;
Figur 3 verschiedene Formen von Pinselflächen;
Figur 3 verschiedene Formen von Pinselflächen;
Figur 4 eine grafische Darstellung zur Koordinaten-Bestimmung
;
Figur 5 eine Pinselfläche;
Figur 6 eine grafische Darstellung zum Abflachen von Konturen;
Figur 7 eine grafische Darstellung zum Glätten von Bildflächen;
Figur 8 eine Pinselfläche unter Berücksichtigung einer Bildpunktumgebung;
Figur 9 eine weitere Pinselfläche;
Figur ]0 eine grafische Darstellung zum Abflachen
von Konturen;
Figur 11 eine weitere grafische Darstellung;
Figur 12 ein Ausführungsbeispiel einer Koordinaten-Erfassungseinrichtung;
Figur 13 ein Ausführungsbeispiel eines Speichersteuerwerkes.
Bester Weg zur Ausführung der Erfindung
Figur 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau einer Schaltungsanordnung zur partiell glättenden Retusche
(Retuscheplatz) bei der elektronischen Farbbildreproduktion und Figur 2 ein Flußdiagramm zur
Verdeutlichung des Verfahrensablaufes.
Ein Speichermedium 1 (Magnetband, Magnetplatte usw.) enthält im Ausführungsbeispiel die bereits in einem
Farbscanner farbkorrigierten, digitalen Farbwerte Y, M, C und K für die Farbauszüge "Gelb" (Y), "Magenta"
(M), "Cyan" (C) und "Schwarz" (K) eines zu reproduzierenden Bildes.
Die Farbwerte mögen beispielsweise eine Wortlänge von 8 Bit haben, so daß beispielsweise außer
"Schwarz" (0) und "Weiß" (255) noch 254 Graustufen unterschieden werden können. Das zu reproduzierende
Bild kann sowohl ein Einzelbild als auch eine montierte Druckseite sein. Die Farbwerte eines Einzelbildes
wurden zuvor in einem Farbscanner durch punkt- und zeilenweise trichromatische Abtastung
einer Vorlage, durch Farbkorrektur und Analog-Digital-Wandlung
der Farbauszugsignale gewonnen. Die Farbwerte einer ganzen Druckseite entstanden z. B.
in einer Einrichtung zur elektronischen Seitenmontage nach der GB-PS 1 407 487 (DE-OS 21 61 038)
durch Kombination der korrigierten Einzelbild-Farbwerte
nach einem Layout-Plan. In dem Speichermedium 1 können aber auch unkorrigierte Farbwerte
oder bereits nach der DE-OS 29 20 058 retuschierte Farbwerte abgelegt sein.
Vor der Aufzeichnung der Farbauszüge auf FiImmaterial mittels eines Farbscanners (Offsetdruck) oder
vor der Herstellung der Druckformen mittels einer Graviermaschine (Tiefdruck) sollen das Farbbild
oder die Farbauszüge bzw. deren Farbwerte einer glättenden oder abflachenden Retusche unter Sichtkontrolle
unterzogen werden.
Für die Sichtkontrolle ist ein Farbmonitor 2 vorhanden, auf dessen Bildschirm 3 ein IJi Id aus b<;» ispielsweise
512 χ 512 Bildpunkton aufgezeichnet
wird. Die zur Darstellung des Farbbildes oder eines zu retuschierenden Farbauszuges benötigten Farbwerte
Y, M, C und K werden mittels eines Prozeßrechners 4 aus dem gesamten Datenbestand des
- Y-
Speichermediums 1 ausgewählt oder berechnet und von dort Bildpunkt für Bildpunkt über Daten-Busse
und 6 in. zwei Bildwiederholspeicher 7 und 8 übertragen. Die Bildwiederholspeicher 7 und 8 weisen
dementsprechend jeweils eine Kapazität von 512 χ Speicherplätzen ä 8 Bit für jeden Farbauszug auf.
Zur Erzeugung eines Standbildes auf dem Bildschirm des Farbmonitors 2 ruft ein Speichersteuerwerk 9
über einen Adreß-Bus 10 die XY-Adressen der Bildwiederholspeicher 7 und 8 zyklisch auf. Figur 13
zeigt ein Ausführungsbeispiel für das Speichersteuerwerk
9. Die gespeicherten digitalen Farbwerte werden mit einem in dem Speichersteuerwerk 9 erzeugten
Lesetakt auf einem Steuerungs-Bus 11 Zeile für Zeile und innerhalb einer Zeile Bildpunkt für Bildpunkt
ausgelesen und über Daten-Busse 12 und 13 an Multiplexer 14, 15, 16 und 17 und Addierstufen 18,
19, 20 und 21 gegeben und von dort über einen Daten-Bus 22 und einen Lichtmarken-Generator 23 einem D/AWandler
24 zugeführt. Der D/A-Wandler 24 formt-die
digitalen Farbwerte in vier analoge Farbauszugsignale um. Ein nachgeschalteter Drucknachbildungs-Rechner
25 erzeugt aus den analogen Farbauszugsignalen drei Ansteuerungssignale r, g und b für
den Farbmonitor 2, wobei der Drucknachbildungs-Rechner 25 dafür sorgt, daß das dargestellte Bild
den farblichen Eindruck eines Mehrfarbendrucks vermittelt.
Ein derartiger Drucknachbildungs-Rechner ist z. B. ausführlich in der GB-PS 1 540 525
(DE-OS 26 07 623) beschrieben.
Die Aufzeichnung auf dem Farbraonitor 2 erfolgt nach
dem Zeilensprung-Verfahren, um ein flimmerfreies
Bild zu erhalten. Ein Taktgenerator 26 erzeugt nach der beim Fernsehen üblichen Technik die zur
Bildaufzeichnung benötigten Horizontal- und Vertikal-Ablenksignale
auf Leitungen 27 und 28 und die Zeilenstart- und Bildstart-Impulse auf Leitungen
und 30. Das Speichersteuerwerk 9 liefert über Leitungen 31 und 32 Horizontal- und Vertikal-Synchronimpulse
an den Taktgenerator 26, so daß die Bildaufzeichnung
mit dem Lesen der Farbwerte aus den Bildwiederholspeichern 7 und 8 synchronisiert ist.
Die aus den Bildwiederholspeichern 7 und 8 ausgelesenen Farbwerte lassen sich in den Addierstufen
bis 21 durch bildpunktabhängige Korrekturwerte ändern, welche in einer Retusche-Schaltung 33 nach
der DE-OS 29 20 058 gebildet werden. Die retuschierten Farbwerte werden über den Daten-Bus 6
entweder in die Bildwiederholspeicher 7 oder 8 oder zusätzlich über den Daten-Bus 5 auf das Speichermedium
1 zurückgeschrieben. Die Retusche-Schaltung 33 ist nicht Gegenstand der vorliegenden
Erfindung und wurde daher nur gestrichelt angedeutet. Für die im folgenden beschriebene Wirkungsweise
der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung zum Glätten und Abflachen wird davon ausgegangen,
daß die Korrekturwerte Null sind.
Für die glättende Retusche werden die Bildpunkt-Koordinaten χ und y der Farbwerte Y, M, C und K
der zu retuschierenden Bildteile in einen Koordinaten-Erfassungsgerät
34 ermittelt und über ein Adreß-Bus 35 an eine Rechenschaltung 36 woitorgeleitet.
-sr-
Die Koordinaten-Erfassungseinrichtutig 34 bestent
aus einem Digitalisiertablett 37 mit einem Koordinatenstift 38, aus einer Meßstufe 39 und aus einem
Koordinaten-Rechner 40. Ein Ausführungsbeispiel der Koordinaten-Erfassungseinrichtung 34 wird in
Figur 12 gegeben*
Der Koordinatenstift 38 wird vom Retuscheur wie
ein Retuschepinsel über den Teil des Digitalisiertabletts 37 geführt, der lagemäßig mit den zu
retuschierenden Bildteilen übereinstimmt. Während der Koordinatenstift 38 jeweils nur einen Bildpunkt
mit den Koordinaten Xq und Vq markiert, werden
im Koordinaten-Rechner 40 gleichzeitig die BiIdpunkt-Koordinaten χ und y mehrerer frei wählbarer
Bildpunkte um den markierten Bildpunkt berechnet. Die gleichzeitig innerhalb eines Bildpunkt-Bereiches
erfaßten Bildpunkte bilden die Pinselfläche des Retuschepinsels, deren Form und Größe durch die
Anzahl und die Lage der erfaßten Bildpunkte in bezug auf den mit dem Koordinatenstift 38 markierten
Bildpunkt bestimmt wird.
Von einer Eingabestufe 41 aus können über eine Steuerleitung 42 im Koordinaten-Rechner 40 Größe
und Form der Pinselfläche vorgegeben werden. Zur Erläuterung zeigt Figur 3 einige Formen von
Pinseiriächen und Figur 4 anhand einer grafischen
Darr.tol lung die Uerechnung der Bildpunkt-Koordinaten χ und y.
Während bei dem in der DE-OS 29 20 058 angegebenen Retuscheverfahren jeweils alle innerhalb der Pinselfläche
erfaßten Farbwerte geändert werden,
sollen im vorliegenden Verfahren zur glättenden Retusche erfindungsgemäß lediglich die Farbwerte
eines oder mehrerer auswählbarer Bildpunkte innerhalb der Pinselfläche in Abhängigkeit der anderen
Farbwerte der Pinselfläche geändert werden. Durch die Auswahl der Bildpunkte, deren Farbwerte geändert
werden sollen, werden innerhalb der Pinselfläche Korrekturzonen abgegrenzt. Die Orientierung
dieser Korrekturzonen innerhalb der Pinselfläche bestimmt die Wirkungsrichtung der Retusche. Die
Wirkungsrichtung kann vom Retuscheur über eine Mehrfach-Steuerleitung 43 von der Eingabestufe 41
aus in der Rechenschaltung 36 ausgewählt werden. Die Wirkungsbreite einer Retusche wird durch die
Korrekturzonen und/oder durch die Anzahl der nebeneinanderliegenden Pinselbewegungen bestimmt.
Beispiele für Farbwertänderungen innerhalb der Korrekturzonen werden später gegeben.
Zur Sichtbarmachung der Pinselfläche in dem zu
retuschierenden Bildteil wird eine bewegliche Lichtmarke 44 in den Bildschirm 3 des Farbmonitors
2 eingeblendet, welche mit der Bewegung des Koordinatenstiftes 38 synchronisiert ist und welche
die Größe der Pinselfläche hat. Dazu werden die im Koordinaten-Rechner 40 ermittelten Bildpunkt-Koordinaten
χ und y über den Adreß-Bus 35 auch gleichzeitig auf das Speichersteuerwerk 9 gegeben und
dort mit den zyklisch aufgerufenen Adressen der Bildwiederholspeicher 7 und 8 verglichen. Bei
Adressengleichheit entsteht ein Befehl "Lichtmarke", der über eine Steuerleitutuj 45 an den
Lichtmarken-Generator 23 übermittelt wird. Der
-4-
Befehl "Lichtmarke" erscheint genau in dem Zeitpunkt, in dem die Elektronenstrahleri des Farbmonitors
2 die gewünschte Position der Pinselfläche auf der Bildschirmfläche überstreicht.
Der Befehl "Lichtmarke" aktiviert den Lichtmarken-Generator 23, der kurzzeitig gleiche Ansteuersignale
für den Farbmonitor 2 erzeugt. Dadurch werden alle drei Elektronen-Erzeugungssysteme des
Farbmonitors 2 gleichzeitig mit der maximal mögliehen Leuchtdichte eingeschaltet, wodurch die
"weiße" Lichtmarke 44 entsteht.
Im .folgenden soll die Arbeitsweise der Schaltungsanordnung
näher beschrieben werden.
Der Retuscheur bestimmt zunächst mit Hilfe einer Tastatur der'Eingabestufe 41, ob die Retusche in
einem oder mehreren Farbauszügen oder aber im Originalbild, d. h. in allen Farbauszügen, erf.olgen
soll. Ein Befehl "Farbauszug" von der Eingabestufe 41 über die Mehrfach-Steuerleitung 43 an die
Rechenschaltung 36 wählt die Farbwerte Y, M, C oder K der entsprechenden Farbauszüge aus.
Der Retuscheur führt den Koordinatenstift 38 bzw.
die Pinselfläche über die abzuflachende Kontur im Bild oder über denjenigen Bildteil, in dem die
Färb- bzw. Tonwerte einander angeglichen werden sollen. Die Bewegung der Pinselfläche wird auf dem
Farbmonitor 2 durch die Lichtmarke 44 angezeigt.
Die Koordinaten werden auf dem Digitalisiertablett 37 zunächst mit einer wesentlich höheren Auflösung
erfaßt als die Auflösung des gespeicherten und dar-
gestellten Bildes aus 512 χ 512 Bildpunkten, wodurch eine hohe Meßgenauigkeit erzielt wird. In
der Meßstufe 39 werden dann die erfaßten Koordinaten auf die möglichen 512 χ 512 Bildpunkt-Koordinaten xQ
und Yq bzw. Adressen der Bildwiederholspeicher 7
und 8 umgerechnet und an den Koordinaten-Rechner 40 weitergeleitet.
Im Koordinaten-Rechner 40 werden jeweils aus den durch den Koordinatenstift 38 markierten aktuellen
Bildpunkt-Koordinaten Xq und yQ die zugehörigen
Bildpunkt-Koordinaten χ und y der Pinselfläche ermittelt. Gleichzeitig werden laufend aufeinanderfolgende
Paare von Bildpunkt-Koordinaten Xq und y^
miteinander verglichen. Bei einem Koordinatenwechsel, der bei jeder Verschiebung des Koordinatenstiftes
38 um einen Bildpunkt auftritt, liefert der Koordinaten-Rechner 40 einen Befehl "K'oordinatenwechsel"
auf einer Leitung 46 an die Rechenschaltung 36.
Der Koordinaten-Rechner 40 übermittelt die entsprechenden
Bildpunkt-Koordinaten χ und y der Pinselfläche in den einzelnen Positionen des Koordinaten-Stiftes
38 an die Rechenschaltung 36. Jeweils beim Befehl "Koordinatenwechsel" adressiert die. Rechenschaltung
36 über den Adreß-Bus .10 den Bildwiederholspeicher 7 mit den momentanen Bildpunkt-Koordinaten
χ und y. Die adressierten Farbwerte Y, M, C und K, die den ausgewählten Farbauszügen zugeordnet
sind, werden vom Bildwiederholspeicher 7 über den Daten-Bus 6 in die Rechenschaltung 36 transferiert.
•In der Rechenschaltung 36 werden dann die entsprechenden Farbwerte, die den Korrekturzonen der
Pinselfläche zugeordnet sind, in Abhängigkeit der anderen Farbwerte der Pinselfläche geändert und
über den Daten-Bus 6 wieder in den Bildwiederholspeicher 7 geladen, der somit die geänderten oder
•retuschierten Farbwerte Y1 , M1 , C und K1 enthält,
während im Bildwiederholspeicher 8 die unretuschierten Farbwerte Y, M., C und K abgelegt sind.
Zur Beurteilung der Retusche wird das retuschierte Farbbild oder das unretuschierte Farbbild (Original)
auf dem Farbmonitor 2 dargestellt. Dazu werden entweder die retuschierten Farbwerte Y1, M1, C
und K1 des Bildwiederholspeichers 7 oder die unretuschierten
Farbwerte Y, M, C und K des Bildwiederholspeichers 8 mit Hilfe der Multiplexer 14 bis 17
zu dem Farbmonitor 2 durchgeschaltet.
Der Retuscheur betätigt dazu eine entsprechende Taste in der Eingabestufe 41, wodurch ein Umschaltbefehl
über eine Steuerleitung 47 an die Multiplexer 14 bis 17 gegeben wird.
Die Retusche kann rückgängig gemacht werden, indem die mit dem Koordinatenstift 38 adressierten Farbwerte
Y1, M', C und K1 im Bildwiederholspeicher 7
durch die ortsmäßig zugeordneten, ungeänderten Farbwerte Y, M, C und K des Bildwiederholspeichers
mit Hilfe der Rechenschaltung 36 substituiert werden. Dazu wird eine Taste in der Eingabestufe
betätigt, wodurch ein Befehl "Rücknahme" über die Mehrfach-Steuerleitung 43 an die Rechenschaltung
gegeben wird.
- ΛΑ -
Zur Erläuterung der zuvor beschriebenen Abläufe sind in Figur 3 zunächst einige Formen von Pinselflächen
dargestellt.
Figur 3a zeigt eine quadratische Pinselfläche 48, die 5x5 Bildpunkte 49 umfaßt. Figur 3b eine rechteckige
Pinselfläche 48 mit 3x7 Bildpunkten 49 und
Figur 3c eine der Kreisform angenäherte Pinselfläche 48. Die mit dem Koordinatenstift 38 markierten
Bildpunkte P, im Ausführungsbeispiel jeweils
die Mittelpunkte der Pinselflächen 48, sind in den Figuren 3a bis 3c durch starke Linien hervorgehoben.
Die Ermittlung der Bildpunkt-Koordinaten χ und y wird anhand einer grafischen Darstellung in Figur
4 erläutert. Dort ist ein Ausschnitt aus dem Digitalisiertablett 37 der Koordinaten-Erfassungseinrichtung
34 bzw. aus dem zu retuschierenden Bildteil mit zwei Positionen I und II der Pinselfläche
48 in einem X/Y-Koordinatensystem 50 dargestellt. In der Position I hat die Pinselfläche 48
die Mittelpunkt-Koordinaten xQ1 und yQ2 un<3 in
der Position II die Mitelpunkt-Koordinaten xQ2 und
yQ2, wobei es sich bei den Punkten P, und P„ um
die mit dem Koordinatenstift 38 markierten Punkte handelt. Die Position II wurde durch die Bewegung
des Koordinatenstiftes 38 entlang einer gestrichelten Linie 51 erreicht. Der Pinselfläche 48 ist ein
X'/Y'-Hilfskoordinatensystem 52 zugeordnet, das
jeweils durch den Mittelpunkt P der Pinselfläche verläuft. In dem X'/Y'-Hilfskoordinatensystem 52
sind die Hilfskoordinaten x1 und y1 derjenigen
Bildpunk to f ofjtgolecjt, cli.o an der Bilchmq dor
Pinselfläche 48 in bezug auf Form und Größe
-•±5 -
beteiligt sind. Die entsprechenden laufenden Bildpunkt-Koordinaten
χ und y ergeben sich jeweils für die einzelnen momentanen Positionen der Pinselfläche
48 im X/Y-Koordinatensystem 50 zu: 5
X = Xq + Χ'
y = y0 + y« (1)
Im folgenden werden einige Ausführungsformen für die Farbwert-Änderungen innerhalb der Korrekturzonen
der Pinselfläche 48 anhand von Anwendungsbeispielen beschrieben.
In einer ersten Ausführungsform werden die Färb-werte,
im weiteren Randwerte genannt, von mindestens zwei, vorzugsweise diametral gegenüberliegenden
Bildpunkten an der Peripherie der Pinselfläche 48, im weiteren Randpunkte genannt, festgestellt,
und die Farbwerte der auf der Verbindungslinie (Wirkungsrichtung) der Randpunkte
liegenden Bildpunkte linear oder nach einer vorgegebenen Funktion an die Randwerte angeglichen.
Figur 5 zeigt beispielsweise eine quadratische Pinselfläche 48, die η χ η Bildpunkte 49 (η = 5)
bzw. η χ η Farbwerte Y, M, C oder K, im folgenden zusammenfassend mit F bezeichnet, umfaßt. Innerhalb
der Pinselfläche 48 sind außerdem vier ausgewählte' Korrekturzonen 53 dargestellt, die jeweils ein
.30 Randpunkt-Paar mit den Farbwerten F-, und F aufweisen. Die Korrekturzonen 53 liegen auf vier gegeneinander
gedrehten Linien 54 (0°) , 55 (45°), 56 (90°) und 57 (135°), welche vier unterschied-
liehe Wirkungsrichtungen für eine Farbwert-Änderung innerhalb der Pinselfläche 48 repräsentieren. Im
gezeigten Beispiel ist eine Korrekturzone 53 somit einen Bildpunkt breit und i = (n - 2) Bildpunkte
lang, da die Randwerte F-, und F selbst nicht
geändert werden sollen. Die Länge einer Korrekturzone 53 kann durch die Größe der Pinselfläche 48
variiert werden.
Im gewählten Beispiel erfolgt die Änderung der Farbwerte F. der Bildpunkte i = 2 bis i = (n - 1)
innerhalb jeder Korrekturzone 53 zwischen den Randwerten F-, und F durch lineare Interpolation
nach der Gleichung:
(n-i) F1 + (i-1) F
1 (n-1)
Selbstverständlich können die Farbwerte F. auch nach einer vorgegebenen Funktion verzerrt werden.
Wenn bei der Abflachung einer Kontur der Koordinatenstift
38 bzw. die Pinselfläche 48 entlang dieser Kontur bewegt wird, sollte die·Wirkungsrichtung
immer näherungsweise senkrecht zur Kontur verlaufen, um die jeweils günstige Korrekturwirkung zu
erzielen. Dies kann z. B. durch Auswahl der entsprechenden Wirkungsrichtung der Korrekturzonen
durch den Retuscheur oder durch eine automatische Konturenerkennung innerhalb der Pinaolfläche 48
- ZZ-
erfolgen. Bei dem in Figur 5 durch eine gestrichelte
Linie angedeuteten Verlauf einer Kontur .58 würde in der gezeigten Position der Pinselfläche
48 die Korrekturzone 53 in Richtung der Linie 54 ausgewählt. Selbstverständlich können auch alle
Korrekturzonen 53 der Pinselfläche 48 gleichzeitig wirksam sein.
Als Anwendungsbeispiele für die erste Verfahrensform gemäß Figur 5 werden das Abflachen von Konturen
(Figur 6) und das Glätten von Bildflächen (Figur 7) beschrieben.
Figur 6·zeigt zunächst die Abflachung einer Kontur anhand einer weiteren grafischen Darstellung.
In Figur 6a ist ein Bildausschnitt 59 aus .einem zu retuschierenden Bild dargestellt, in dem jedem
Quadrat ein Bildpunkt 49 und der eingetragene Wert dem zugehörigen Farbwert F entspricht. Entlang der
Kontur 58 treten große Farbwertänderungen auf. Über dem Bildausschnitt 59 ist eine Korrekturzone '53 der
Pinselfläche 48 angedeutet, deren Wirkungsrichtung senkrecht zur Kontur 58 verläuft und die zur Abflachung
der Kontur 58 in Richtung des Pfeiles über den Bildausschnitt 59 bewegt wird. Die Korrekturzone
53 erfaßt drei nebeneinanderliegende Bildpunkte 49.
Neben dem Bildausschnitt 59 ist das Farbwert-Profil 60 senkrecht zur Kontur 58 dargestellt.
Das Abflachen der Kontur 58 erfolgt durch Bewegung der Pinselfläche 48 bzw. der Korrekturzone 53 entlang
der Kontut 58.
-M-
Das Ergebnis der Abflachung ist in Figur 6b dargestellt.
Der Bildausschnitt 59' zeigt die geänderten Farb- · werte innerhalb der Korrekturzone 53 der Pinselfläche
48 und das entsprechende Farbwert-Profil 60' der abgeflachten Kontur 58', welche die Breite
der Korrektur zone 53 hat. Der Fall, daß die Farbwerte zwischen den Randwerten nach einer vorgegebenen
Funktion verzerrt werden, ist in dem Farbwert-Profil 60' durch eine gestrichelte
Linie 61 angedeutet.
Figur 7 zeigt als Anwendungsbeispiel für die erste Verfahrensform das partielle Angleichen unterschiedlicher
Farbwerte (Glätten von verrauschten Flächen) gemäß Gleichung (2).
In Figur 7a ist wiederum ein Bildausschnitt 59 mit unterschiedlichen Farbwerten F dargestellt, die
einander angeglichen werden sollen.
Neben dem Bildausschnitt 59 ist das Farbwert-Profil 60 entlang einer Linie 62 des Bildausschnitts 59
gezeigt. Oberhalb des. Bildausschnitts 59 ist wiederum eine Korrekturzone 53 dor Pinselt'.lache 48
angedeutet, die fünf Bildpunkte 49 umfaßt. Zur Glättung der Fläche wird die Korrekturzone 53 in
Richtung des Pfeiles über den Bildausschnitt 59 bewegt.
Figur 7b zeigt das Ergebnis der Angleichung. Innerhalb der Wirkungsbreite der Korrekturzone 53, durch
die Linien 63 angedeutet, wurden dir: Farbwerte i1'
gemäß Gleichung (2) einander angeglichen, wie dies aus dem Bildausschnitt 59* und dem zugehörigen
Farbwert-Profil 60' hervorgeht.
Bei den in den Figuren 6 und 7 beschriebenen Anwendungsbeispielen
werden die von der Korrekturzone erfaßten Farbwerte durch einmaliges Überstreichen
mit dem Retuschepinsel geändert. Mehrmaliges Überstreichen desselben Bildbereichs erbringt keine
weiteren Farbwert-Änderungen. Die Wirkungsbreite dagegen kann durch Vergrößerung der Korrekturzone
und/oder durch wiederholte nebeneinanderliegende Pinselbewegungen erweitert werden..
Es kann vorkommen, daß z. B. durch Filmkorn, Rauschen oder durch Lichtreflexe in dem zu retuschierenden
Bildteil ein Randwert amplitudenmäßig extrem von den Farbwerten der den Randpunkt umgebenen Bildpunkte abweicht, was bei der Interpola-
tion gemäß Gleichung (2) zu Fehlern führen würde. In diesem Falle"erweist es sich als besonders
vorteilhaft, bei der Interpolation nicht von den Randwerten F-, und F selbst auszugehen, sondern ,
die Ausgangswerte F*, und F* für die Interpolationsrechnung durch Mittelwertbildung aus den
Farbwerten F . bzw. F . der die Randpunkte, umgebenen Bildpunkte zu ermitteln.
Figur 8 zeigt hierzu wiederum die Pinselfläche 48 aus η χ η Bildpunkten 49 (η = 5) und eine Korrekturzone
53 mit den Randpunkten 64 und 65 und deren Randpunkt-Umgebung 66 und 67 aus jeweils m Bildpunkten
49 (m = 8) .
Die gemittelten Ausgangswerte F , und F
ergeben sich dann zu:
(3)
F* =
η m
η m
In diesem Falle erfolgt die Interpolationsrechnung nach der Gleichung (4).
10
10
(n-1)F*l + (i-1)F*n (4)
1 (n-1)
In vorteilhafter Weise kann die Länge einer Korrekturzone
53 von (n - 2) auf η Bildpunkte erweitert' ' werden, wenn die ursprünglichen Randpunkte F1 und
F durch die entsprechenden Mittelwerte F -, und F ersetzt werden.
In einer zweiten Ausführungsform werden die Farbwerte
der innerhalb einer Korrekturzone 53 liegenden Bildpunkte durch einen aus den Farbwerten F.
der von der Pinselfläche 48 erfaßten Bildpunkte berechneten Farbwert F* beispielsweise durch den
Mittelwert, ersetzt.
Figur 9 zeigt z. B. eine quadratische Pinselfläche 48 aus ρ Bildpunkten 49 (p = 9). Die Korrekturzone
53 besteht hier aus einem Eildpunkt mit dem Farbwert F„ im zentralen Bereich der Pinselfläche 48.
Dieser Farbwert FQ wird durch einen Farbwert F*o
ersetzt, der nach Gleichung (5) aus den Farbwerten
F. und Fq aller Bildpunkte der Pinselfläche 43
berechnet wird.
* P
F = y a.F. + a F · (5) ο i = ι x x ° °
In Gleichung (5) sind a^ und ag Bewertungsfaktoren,
für welche die Nebenbedingung a- + a« =
gilt. Die Bewertungsfaktoren können den prozentualen Anteil der Farbwerte vorgeben oder aber den ·
räumlichen Abstand der Bildpunkte zueinander berücksichtigen.
15
15
Zur Vereinfachung soll der zu substituierende Farb-
wert F Q durch eine gleichgewichtete Mittelwertbildung
berechnet werden. In diesem Fall ist ai = an = l/p, und die Gleichung (5) vereinfacht
sich zu:
* ι P-F =-*"£■· F. + F (6)
■ O ρ 2j 1 °
6 ' i = 1
Ein Anwendungabeispiel für die zweite Ausführungsform gemäß Gleichung (5) oder (6) ist wiederum das
Abflachen von Konturen (Figur·10 und 11).
Zur Erläuterung einer Konturenabflachung zeigen die Figuren 10 und 11 wiederum Bildausschnitte 59 aus
dem zu retuschierenden Bild während der Retusche und die zugehörigen Farbwert-Profile 60.
- 22
Über den Bildausschnitten 59 ist jeweils eine Pinselfläche 48 aus drei Bildpunkten 49 mit einer
zentralen, aus einem Bildpunkt bestehenden Korrekturzone 53 in verschiedene Positionen während der
•5 einzelnen Korrekturschritte (K.S.) angedeutet. Der
Farbwert F der Korrekturzone 53 wird durch den aus den Farbwerten der drei Bildpunkte gebildeten
Mittelwert F * ersetzt.
In Figur 10 zeigt Diagramm (A) den unretuschierten Bildausschnitt 59 mit einer scharfen Kontur 58,
wie es aus den eingetragenen Farbwerten und dem Farbwert-Profil 60 ersichtlich ist. Zur Abflachung
der scharfen Kontur 58 führt der Retuscheur die Korrekturzone 53 der Pinselfläche 48 in mehreren
Korrekturschritten in Richtung des Pfeiles über den. zu retuschierenden Bildausschnitt 59 und versetzt
die Pinselfläche bzw. die Korrekturzone 53 jeweils nach einem Korrekturschritt senkrecht zu
den Pfeilen um einen Bildpunkt. Die nach den einzelnen Korrekturschritten erreichten Farbwert-Änderungen
sind aus den Diagrammen (B) bis (D) ersichtlich. Nach drei Korrekturschritten ist die
scharfe Kontur 58 - Diagramm (A) - auf einen drei Bildpunkte breiten Bereich 58' abgeflacht worden.
Durch ergänzende Korrekturschritte nach links und rechts läßt sich der Bereich 58' weiter verbreitern.
Treten innerhalb des Bereiches 58" .noch zu große
Farbwert-Sprünge auf, können die Korrektursehrittc
innerhalb des Bereiches 58' beliebig, oft wiederholt
werden, um einen möglichst linearen Übergang zu erhalten, wie dies in Figur 11 dargestellt ist.
- 23 -
. Figur 11, Diagramm (A), zeigt einen Bildausschnitt'
59 mit einer Farbwert-Verteilung, die mit der Farbwert-Verteilung
in Figur 10, Diagramm (D), identisch ist. Die Diagramme (B) und (C) zeigen die Ergebnisse nach zwei Wiederholungen der. in Figur
durchgeführten Korrekturschritte (K.S.), wobei jede Wiederholung aus drei Korrekturschritten besteht.
Aus Figur 11, Diagramm (C) ist ersichtlich, daß innerhalb des Bereiches 58' eine Linearisierung der
Farbwerte stattgefunden hat.
Die zweite Ausführungsform kann selbstverständlich auch zum Glätten von verrauschten Bildflächen angewendet
werden,· wie dies in Figur 7 erläutert wurde. 15
Figur 12 zeigt ein Ausführungsbeispiel für die Koordinaten-Erfassungseinrichtung 34 nach Figur
Die Mittelpunkte P der Pinselfläche 48 (Figur 4) werden mit dem Koordinatenstift 38 auf dem Digitalisiertablett
37 markiert, und die Meßstufen übermittelt die erfaßten Bildpunkt-Koordinaten xfi
und y0 über einen Daten-Bus 71, eine Vergleichsstufe 72 und über einen weiteren Daten-Bus 73 an
eine Addierstufe 74. In der Vergleichsstufe 72 werden laufend aufeinanderfolgende Paare von
Mittelpunkt-Koordinaten xQ und yQ miteinander
verglichen. Bei einem Koordinatenwechsel, der bei einer Verschiebung des Koordinatenstiftes 38 auftritt,
liefert die Vergleichstufe 72 den Befehl "Koordinatenwechsel" auf der Leitung 46 an einen
Adreßzähler 75. Der Adreßzähler 75, jeweils von dem Befehl "Koordinatenwechsel" gestartet, ruft
zyklisch und zeilenweise alle möglichen Koordinaten
- 24 -
des X'/Y'-Hllfskoordinatensystems 52 auf, die über
einen Daten-Bus 76, einer Rechenstufe 77 zugeführt werden. Die Rechenstufe 77 ist über einen Programmier-Eingang
78 mit den Parametern der gewünschten Pinselfläche 48 nach einer der Figuren 3a bis 3c
programmiert. Die vom Adreßzähler 75 aufgerufenen Koordinaten werden in der Rechenstufe 77 daraufhin
•untersucht, ob sie in die Pinselfläche 48 fallen. Ist dies der Fall, handelt es sich bei den aufgerufenen
Koordinaten um Hilfskoordinaten x1 und y1
der Pinselfläche 48. Die Hilfskoordinaten x1 und
y1 werden über einen Daten-Bus 79 an die Addierstufe
74 gegeben, in der gemäß Gleichung (1) die Bildpunkt-Koordinaten χ und y gebildet werden. Die
Bildpunkt-Koordinaten χ und y gelangen über den Daten-Bus 35 an die Rechenschaltung 36 und das
Adreßsteuerwerk 9 der Schaltungsanordnung nach Figur 1.
Figur 13 zeigt ein Ausführungsbeispiel des Speichersteuerwerks 9 nach Figur 1.
Das Speichersteuerwerk 9 enthält einen Taktgenerator 80, welcher eine Zähltaktfolge T0 über
einen Zähleingang 81 in einen X-Adreßxähler 82 einzählt. Der X-Adreßzähler 82 ist ein 9-Bit-Binärzähler
und ruft über den Adreß-Bus 10 die X-Adressen von 0 bis 511 der Bildwiederholspeicher
7 und 8 auf. Jeweils nach 511 gezählten Takten erscheint, am Ausgang des X-Adreßzählers 82 ein
Takt T,, der über einen Zähleingang 84 in einen Y-Adreßzähler 85 eingezählt wird. Der Y-Adreßzähler
85 ist ebenfalls ein 9-Bit-Binärzähler und
ruft die entsprechenden Y-Adressen von 0 bis SIl der Bildwiederholspeicher 7 und 8 über den Adreß-Bus
10 auf. Der Y-Adreßzähler 85 erzeugt an seinem Ausgang 86 ebenfalls nach 511 eingezählten Takten .
einen Takt T2. Aus den Takten T-^ und T2 werden
die Zeilenstart-Impulse (ZS) und die Bildstart-Impulse
(BS) auf den Leitungen 31 und 32 für die Bildaufzeichnung abgeleitet.
Der X-Adreßzähler 82 und der Y-Adreßzähler 85 stehen über den Adreß-Bus 10 mit den ersten Vergleichseingängen
87 und 88 von Vergleicher 89 und 90 in Verbindung. Die zweiten Vergleichseingänge 91
und 92 der Vergleicher 89 und 90 sind mit den BiIdpunkt-Koordinaten
χ und y beaufschlagt, die vom Koordinaten-Rechner 40 über den Daten-Bus 35 geliefert werden. Die Signalausgänge 93 und 94 der
Vergleicher 89 und 90 sind über ein ünd-Tor 95 miteinander verknüpft. Bei Gleichheit der Adressen
erscheint 'auf der Leitung 45 das Signal "Lichtmarke", mit dem die Bewegung der Lichtmarke 44 auf
dem Bildschirm 3 mit der Bewegung des Koordinatenstiftes 38 des Koordinaten-Erfassungsgerätes 34
synchronisiert wird.
- 26 -
Die Erfindung wird mit Vorteil auf dem gesamten Gebiet der elektronischen Reproduktionstechnik
angewendet, insbesondere auf dem Gebiet der Farbbildreproduktion, mittels elektronischer
Farbscanner und Bildverarbeitungssysteme zur Herstellung von retuschierten und korrigierten
Druckformen in Form von Farbauszügen oder Druckzylindern.
Claims (17)
1. Verfahren zur partiell glättenden Retusche bei der elektronischen Farbbildreproduktion, bei
dem die durch bildpunktweise und trichromatische Vorlagenabtastung gewonnenen Farbsignale digitalisiert
und für jeden Bildpunkt als Farbwert auf einem Speichermedium abgelegt werden, bei
dem jeweils gleichzeitig eine Anzahl Bildpunkte innerhalb eines auf dem zu retuschierenden Bild
verschiebbarem Bildpunkt-Bereiches erfaßt und die zugehörigen Farbwerte aufgerufen werden und
bei dem Farbwerte des Bildpunkt-Bereiches unter Sichtkontrolle geändert werden, um retuschierte
Farbwerte zu erhalten, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbwert mindestens eines frei wählbaren
Bildpunktes innerhalb des Bildpunkt-Bereiches in Abhängigkeit von anderen ausgewählten Farbwerten
des Bildpunkt-Bereiches geändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die frei wählbaren Bildpunkte mindestens eine Korrekturfläche innerhalb des Bildpunkt-Bereiches
bilden, und daß die Größe der Korrekturfläche die gleichzeitig retuschierte Bildfläche
und die Richtung der größeren Ausdehnung der Korrekturfläche jeweils die Wirkungsrichtung der
Retusche innerhalb des Bildpunkt-Bereiches bestimmen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zentren der Korrekturflächen im Zentrum des Bildpunkt-Bereiches liegen und daß
die Korrekturflächen gegeneinander um das Zentrum des Bildpunkt-Bereiches gedreht sind,
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkungsrichtung
der Retusche innerhalb des Bildpunkt-Bereiches durch Auswahl der entsprechenden Korrekturfläche bestimmt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Korrekturflächen so ausgewählt werden, daß jeweils die Wirkungsrichtung der
Retusche nahezu senkrecht zu einer zu retuschierenden Kontur im Bild verläuft.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Verlauf einer Kontur aus den Farbwerten
des Bildpunkt-Bereiches ermittelt wird und daß die Auswahl der entsprechenden Korrekturflächen
durch den ermittelten Verlauf der Kontur gesteuert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß für die sich jeweils
an eine Korrekturfläche in Wirkungsrichtung anschließenden Rand-Bildpunkte Ausgangswerte.
ermittelt werden und daß die Farbwerte (F.) der Bildpunkte der Korrekturfläche aus den
Ausgangswerten berechnet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß die Ausgangswerte (F,; F ) den
Farbwerten der Rand-Bildpunkte entsprechen.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangswerte (F , ; F)
jeweils dem Mittelwert entsprechen, der aus
den Farbwerten (F ^; F vj) äer die Rand-Bildpunkte
umgebenden Bildpunkte innerhalb des Bildpunkt-Bereiches berechnet wird.
15
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die geänderten Farbwerte
(F.) durch Interpolation, insbesondere durch lineare Interpolation, zwischen den Ausgangswerten
ermittelt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbwerte (F.)
nach einer vorgegebenen Funktion berechnet werden,
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbwerte (F^,
F) der Rand-Bildpunkte durch die berechneten Mittelwerte ersetzt werden, um den Bildpunkt-Bereich
zu vergrößern.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Bildpunkt-Bereich
eine Korrekturfläche aufweist und daß alle Farbwerte der Korrekturfläche durch einen
aus den Farbwerten des Bildpunkt-Bereiches,
insbesondere durch eine gleichgewichtete Mittel-
* wertbildung, berechneten Farbwert (F _) ersetzt
werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein
Bildpunkt-Koordinatenpaar (xOryo) des
Bildpunkt-Bereiches durch Markieren mittels einer Markiervorrichtung eines Koordinaten-Erfassungsgerätes,
insbesondere mittels eines Koordinatenstiftes erfaßt wird, und daß die restlichen Bildpunkt-Koordinatenpaare (x,y)
des Bildpunkt-Bereiches in Abhängigkeit vom markierten Bildpunkt-Koordinatenpaar (*nrYn)
berechnet werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß durch Auswahl der zu· berechnenden Bildpunkt-Koordinatenpaare
(x,y) um das markierte Bildpunkt-Koordinatenpaar (χ_,γ0) Form und
Größe des Bildpunkt-Bereiches festgelegt werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das retuschierte
oder unretuschierte Farbbild (Original) bzw. ein retuschierter oder unretuschierter Farbauszug
zur Sichtkontrolle auf einem Monitor dargestellt wird, und daß in den Bildschirm des
Monitors eine den Bildpunkt-Bereich markierende verschiebbare Lichtmarke eingeblendet wird, und
daß die Bewegung der Lichtmarke mit der Bewegung des Koordinatenstiftes des Koordinaten-Erfassungsgerätes
synchronisiert wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Retusche durch
Substitution der geänderten Farbwerte durch die ursprünglichen Farbwerte rückgängig gemacht
•5 wird. .
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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