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Verkleidungselement, vorzugsweise für die Möbel- und
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Bauindustrie, sowie Verfahren und Einrichtung zu seiner Herstellung
Die Erfindung betrifft ein für die Verwendung in der Möbel- bzw. Bauindustrie, vorzugsweise
zur Oberflächen-Verkleidung geeignetes Element, sowie ein Verfahren und eine Einrichtung
zu seiner Herstellung.
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In der Kunststoff- und Plastindustrie werden nach bekannten Verfahren
Oberflachenverkleidungen derart hergestellt, daß zur Schmelze von durch Wärmeeinwirkung
erweichenden Kunststoffen, mit Zugabe von Farbstoffen Gemische hergestellt, aus
diesen durch kontinuierliches Pressen (Extrudierung) Stab- und Stangenprodukte von
gerader und/oder bogenförmiger, gegliederter Form gefertigt, mit deren Verwendung
dann durch Zusammenpassung und bc£cstigung aneinander in an sich bekannter Weise
Oberflächenverkleidungen heraestellt werden. Bekannt ist auch jene Variante des
Verfahrens, bei welcher die einzelnen Chargen
der zum Pressen vorgesehenen
Schmelze mit verschiedenen Farben gefärbt, und dann vor dem Pressen proportioniert
so vereinigt werden, daß sie als Stab- und Stangenmaterial ein eigenartiges, die
Maserung des Holzes imitirendes bzw. eine diesem ähnliche Musterung zeigendes Stangen-und
Plattenmaterial ergeben. Der Nachteil dieses Verfahrens ist,daß die erscheinende
Oberfläche des Fertigproduktes monoton ist, und deswegen nur bescheideneren ästhetischen
Ansprüchen genügt. Hingegen hat das Verfahren den Vorteil, daß das aus dem Kunststoff,vorzugsweise
aus 11art-PVC extrudierte Stabmaterial maßgenau ist, gemessen an seinen Stückleingen
eine große Festigkeit besitzt und weder zu Maßveränderungen noch zum Verwerfen neigt.
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Auch in der Holzindustrie sind jene Verfahren bekannt, bei denen aus
der Schnittholzware (Bohlen und Brettern) lange Latten geschnitten, gesägt, gehobelt,
dann in die Oberfläche der Stücke verschiedene Muster geschnitten, und die so ausgestalteten
Oberflächen mit einem durchscheinenden Lack überzogen werden. Dieses Verfahren hat
den Nachteil, daß man aus dem wertvollsten - zugleich ästhetisch wirkenden - Holz
der nur kurzstämmigen Baumarten nur kurze, kaum 3 m lange Latten oder Staffeln fertigen
kann, außerdem bei der Bearbeitung, dem Hobeln und Fräsen großer Materialverlust
durch Abfall entsteht, dessen Menge oft mehr als 40% betragen kann. Deswegen ist
das aus wertvollem Hartholz (z.B. Eiche, Nußbaum, Kirschbau, usw.) gefertigte Schnittmaterial
(z.B.
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Wandverklcidungsleisten) außerordentlich teuer. Dabei fällt bei der
Fertigung ein großer Anteil solchen Materials an, das verworfen und in der Oberflächenqualität
nicht einwandfrei ist, ja sich später nach dem Einbau, sogar infolge des Einflusses
von Feuchtigkeit, verwirft, und durch Verziehen die Cüte der Endausführung in Frage
stellt.
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Schließlich besteht auch der Nachteil, daß man ohne Verlängerung Leisten
von mehr als 2,5 m in großen Mengen nicht herstellen kann.
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Bekannt sind in der Holzindustrie auch jene Verfahren, bei denen Naturholz
von mäßiger Qualität oder sonstige Stangenholzarten mit technisch und ästhetisch
hochwertigen Holzfurnieren durch Anwendung des Klebschichtverfahrens verkleidet
werden. Dieses Verfahren wiederum hat den Nachteil, daß ein ausgeglichenes Verhalten
der einzelnen Holzschichten von verschiedenem Spannungsinhalt, d.h.
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das verwerfungstreie Ausgestalten von langem Leistenmaterial, nur
schwer sicherzustellen ist, und auch nach dem Einbau durch ungleichmäßiges Einwirken
der Feuchte -trotz des sehr kostspieligen Verfahrens - zu Deformationen führt. Solche
Vorschläge sind z.B. aus Roland SIEBERT, "Möbelbau", verbesserte 2. Auflage, Leipzig,
DDR, bekannt.
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Die Kosten des Verfahrens werden auch dadurch erhöht, daß bei dem
Schichten - zwecks Verhütung des Verwerfens - das Prinzip der Symmetrie gewahrt
bleiben muß. Man muß deshalb auch auf der anderen Seite eine Furnierplatte ankleben,
obzwar das ein unnützer Materialaufwand ist und nur Kosten und Mehrarbeit verursacht.
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Für diese Verfahren und die damit erzeugten Produkte ist.
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ferner der Nachteil kennzeichnend, daß die Grundschichten aus Holz
oder Kunstnolz, welche dazu dienen sollen, die Festigkeit und Formbeständigkeit
zu erhalten, immer zu Deformationen neigen.
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Wegen der aufgezählten nachteiligen Eigenschaften ist keiner der beiden
Stoffe - Kunststoff und Holzfurnier - geeignet,
sowohl in der Möbel
industrie als auch im Bauwesen die verschiedenartigen Ansprüche zu erfüllen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine solche Lösung zu schaffen, durch
welche die beiden Stoffe zu einem Element derart neuen und qualitativ hochwertigen
Eigenschaften in der Weise zusammengearbeitet werden können, daß es gleichermaßen
im Bereich beider Industriezweige angewendet werden kann und die Ansprüche verschiedener
Ordnung erfüllt. So sollen Elemente der erfindungsgemäßen Art sowohl in der Möbel
industrie als auch in der Bauindustrie als Konstruktipnswerkstoff verwendet werden
können, u.a. als Flächenverkleidungsmaterial, Kunstverkleidung und Dekoration, ferner
zur Erhöhung der Festigkeit, wei auch als Ersatzbaustoff für Holz.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein in bekannter
Weise durch Extrudierung mit profiliertem Querschnitt als hohles, in Stangen- bzw.
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Lattenform oder auch durch Walzen in Platten- bzw. Bandform hergestelltes
Kunststoff-Trägerstück über eine auf das Trägerstück aufgetragene Klebschicht mit
einer zur Verhüllung, Verkleidung bzw. Dekorierung dienenden Naturholz-Furnierschicht
verbunden wird.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung eines derartigen Verkleidungselementes
besteht dabei darin, daß aus einem Holzfurnier ein Band zugerichtet wird, dessen
Breite jener des zu bedeckenden Trägerstückes entspricht, danach dieses Furnierband
durch Tränkung oder Ammoniak-Behandlung erweicht, sowie zweckmäßig mit einem brandverhindernden
Mittel behandelt, und auf diese Weise zu seiner Vereinigung mit dem Trägerstück
vorbereitet wird, wonac}1 zwischen das Holzfurnierband und das Trägerstück durch
Walzen, Gießen oder Streuen, vorzugsweise ein durch Wärme erweichender Kunststoff
klebstoff, Schmelzklebstoff oder in Toluol, wie beispielsweise in ethylazetat gelöster
Kunstgummi-Klebstoff aufgetragen wird, ferner daß das auf diese Weise vorbereitete
Holzfurnierband auf die Oberfläche des kompakt oder als Hohlkörper, aus Plast extrudierte,
stangen-, bzw. lattenförmige, z.B. aus Hart-PVC aefertigte Trägerstück aufgetragen
wird, daraufhin das Werkstück der Einwirkung von Druckrollen, und/oder in geschlossenem
Raum einem Schwingungsbewegungen ausführenden Impulsators ausgesetzt wird, letzterer
aber mit einem Wärme und druckübertragenden, r i.n 1(cjativform ausgebildeten Druckkopf
versehen ist, w.ihretacl im geschlossenen Raum die Lufttemperatur, ihre Strömungsgeschwindigkeit
und der relative Wassergehalt reguliert, und damit das Beseitigen der Klebstoffwärme
oder des Lösemitteldampfes so sehr beschleunigt wird, daß dabei die Festigkeit der
zu überziehenden Oberfläche bzw. der Trägerschicht des extrudierten Plastproduktes
nicht vermindert wird, und dadurch das deformationslose, kontinuierlich fortschreitende
Aufkleben des Holzfurniers auf der zu über ziehenden Oberfläche gesichert ist.
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Durch das Verfahren gemäß der Erfindung wird die Rolle des Holzes
und des Kunststoffes, ihre Vereinigung auf neue und vorteilhafte Weise derart festgelegt,
daß zwei Stoffe, die nur Eigenschaften mit an sich beschränkten Anwendungsmöglichkeiten
besitzen, auf bisher noch nicht vorgeschlagene Weise durch eine neue Lösung so vereinigt
werden, daß mit diesem Verfahren ein neues Erzeugnis entsteht, mit neuen Anwendungsmöglichkeiten
und vielfach erweiterten Anwendungsgebieten.
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Bei dem erfindungsgemäßen Element aus neuartig zusammengesetztem Material
ist der Grundstoff, bzw. die tragende Werkstoffschicht ein gegen Feuchteeinwirkung
unempfindlicher Kunststoff, welcher die Festigkeitsfunktionen (Maß- und Formbeständigkeit)
erfüllt, während das mit dem Element vereinigte, ökonomisch nur in geringen Mengen
(0,5-0,8 mm) verwendete Naturholz ausschließlich auf der Oberfläche erscheint. Zusammen
mit dem Kunststoff bildet es eine homogene Kombination, die einen qünstigen ästhetischen
Eindruck vermittelt, der auch zum allblil cn vc)l1 weiLeaun weiteren Dekoraionen
geeignet ist. I)as Verfahren vereinigt in einem kontinuierlichen Fabrikattionsprozeß
- in einem bestimmten Verhältnis - die beiden Stoffe und schafft dabei in Anbetracht
seiner Eigenschaften einen neuen Stoff, der durch eine hochgradige C.enauigkeit
(Querschnitt-Maßtoleranz + 0,2 bis 0,3 mm), Formbeständigkeit und eine praktisch
endlos mögliche Länge gekennzeichnet ist. Auch ist es vom ästhetischen Standpunkt
möglich, kurze, selbst zum Verwerfen neigende, jedoch ästhetisch hochwertige Holzarten
zu verwenden, und ihr günstiges Erscheingungsbild auszunutzen. Die bisher bekannten
Verfahren gestatteten es nicht aus'wertvollen lartholzarten solche formbeständigen
Leisten (langes Latternmaterial, z.B. als Wandverkleidung
) herzustellen,
bei denen das Schlankheitsverhältnis (Verhältnis des Querschnitts zur Länge) die
Verhältniszahl a = 1/60 überschreitet. Hingegen können erfindungsgemäße Schlankheitsverhältniszahlen
erzielt werden, die bei völliger Wahrung der Maßbeständigkeit den Wert # = 1/100
überschreiten.
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Bei der Vereinigung der tragenden Kunststoff schicht mit der Schicht
des Naturholzfurniers, also bei dem Zusuiincnai1>:;i -ten, insbesondere bei dem
Uberziehen von gekrümntten und gegliederten Kunststoffoberflächen durch Kleben und
Pressen des Naturholzfurniers, ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Doppelaufgabe
zu lösen. Einerseits muß aus dem Holzfurnier das zwecks Formung (Erweichung) eingeführte
Wasser entfernt werden. Andererseits muß auch das Entweichen des im Klebstoff vorhandenen
Wassers oder des sonstigen Lösungsmitteldampfes sichergestellt werden. Das Ineinklangbringen
dieser beiden Verdunstungsprozesse zum gleichen Zeitpunkt, bzw. ihre schnelle Beendigung
ist für eine gute Qualität und Verrichtung der vereinigenden Klebearbeit unabdingbar
erforderlich.
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Bei dem Uberziehen von ebenflächigen extrudiertem Stabmaterial mit
Holzfurnier kann das vorherige Erweichen (Tränken) des Holzfurniers vermieden werden.
In diesem Fall muß nur für das schnelle Beseitigen des Klebstoffdampfes bzw. wenn
als Klebstoff die Schmelze benützt wird, für ein schnelleres Abkühlen der Schmelze
gesorgt werden, um eine Festigkeitsverminderung, die in vielen Fällen durch Einwirkung
von Wärme auf die dünnwandige Trägerschicht eintritt, zu vermeiden. Andererseits
kann eine dünnwandige material sparende Träger schicht nur dann angewendet werden,
wenn bei dem Verfahren die Wärmemenge des Klebstoffes (ca. 180-2400C) schnell abgeleitet
werden kann.
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Bei dem Verkleiden mit einem Holzfurnier und dem in der Holzindustrie
angewandten bekannten Klebkontakt-Preßverfahren, bei welchem bis zum Binden des
Klebstoffes das Material in der Presse bleibt, und der Träger der dünnen Furnierplatte
ein großes Stück Holz oder Kunstholz ist, bereitet das Beseitigen der Feuchte aus
dem Furnier, bzw. des Wassers oder des Lösemitteldampfes aus dem Klebstoff - eventuell
auch einer größeren Wärmemenge - keine technischen Schwierigkeiten, da die dicke
und hygroskopische Holzschicht die Dämpfe (Wärmemenge) zu absorbieren vermag. Die
Beseitigung des Dampfes dieser aus zwei verschiedenen Gründen und in verschiedenen
Mengen eingeführten Materien zum gleichen Zeitpunkt, d.h. die gleichzeitige Beendigung
der beiden Prozesse kann bei diesen bekannten Verfahren dadurch gelöst werden, daß
man die Dauer des Kontaktprozesses auf das Ende jenes Prozesses einstellt, welcher
die längere Diffusionszeit erfordert.
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Bei dem Überziehen von Kunststofflächen - hauptsächlich von gegliederten
extrudierten Flächen - zur Vereinigung mit einem Holzfurnier, kann die Diffusion
des Dampfes aus dem zur Erweichung oder Plastifizierung (vorzugsweise durch Ammoniakbehanldung)
des Furniers benützten Wassers, sowie aus dem Klebstoff - wegen der durch den Kunststoff
gebildeten Ab sperrschicht - ausschließlich zur Holzfurnierschicht hin erfolgen.
Deswegen kann man das auf beiden Seiten dauernd schließende, in der olzindustrie
bekannte Kontakt-Warmpreßverfahren hier nicht anwenden. Hingegen werden bei der
Verwirklichung der Erfindung die zwei verschiedenen Typen und Anteilsmengen des
Dampfes parallel und gleichzeitig beendend entzogen,
was zum Erzielen
eines vereinigenden Klebens von einwandfreier Qualität unbedingt notwendig ist.
Es muß nämlich das Rückkehren des Holzfurniers aus dem erweichten (plastifizierten)
Zustand zur Wiedervorfestigung (totale@ Wasserabgang) mit dem Zeitpunkt der Klebstofvcr.esticjun<j
(dem Zeitpunkt der Verdunstung aus dem Klebstoff) zusammenfallen.
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Das Wesen des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht also darin,daß
dabei in einer Endphase des Arbeitsprozesses die Diffusion des Wasserdampfes und
des Lösemitteldunstes zur Furnierfläche hin ermöglicht ist, und darüber hinaus in
einem Schlußabschnitt das Entweichen des Dampfes aus den beiden, zu verschiedenem
Zweck in verschiedener Menge eingeführten Materialien, in demselben Zeitpunkt vorgesehen
ist.
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Der Arbeitsprozeß kann in der Endphase - durch Anwendung eines verstärkten
Luftwechsels - auch die mit der Schmelze als Klebstoff geklebten ebenflächigen Produkte
und die Klebstoffe selbst schnell abkühlen.
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Die schnelle Beseitigung des Lösemittels, bzw. das schnelle Abkühlen
des Klebstoff es ist vor allem deshalb nötig, da das Lösemittel und die hohe (ca.
180-240"C) Temperatur die Festigkeit der durch Wärme (und durch Lösemittel-Einwirkung)
erweichenden Kunststoffträgerschicht vermindert. Diesem Ubelstand kann nur durch
eine Verstärkung der Wandstärke (Masse) sowie durch schnelleres Ableiten der Wärme
und des Lösemittels begegnet werden.
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Das Verfahren der erfindungsgemäßen. Anwendung der Lösemittel-Klebstoffe
ermöglicht mit der impulsartigen Wärmebehandlung ein schnelles Verdunsten des Lösemittels.
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Bei der Anwendung von Schmelzklebstoff stellt es durch den intensiven
Luftwechsel dessen schnelle Abkühlung sicher.
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Durch die operative Durchführung der aufgezählten Parameter kann die
Stärke der Oberflächen-Trägerschicht, der hohlen dünnwandigen extrudierten Produkte
vorteilhaft um 25-30E vermindert werden.
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Diese notwendigen Behandlungen werden durch das erfindungsgemäße Verfahren
derart sichergestellt, daß in der Endphase des Prozesses ein solcher Raum gebildet
wird, in welchem die zum Zustandekommen des Klebens nötigen Parameter reguliert
werden können. Dies bedeutet: Die Temperatur des Raumes, die relative Luftfeuchte
und die Luftgeschwindigkeit wird reguliert, sowie in dem Raum ein Impulsator angewendet,
der mit einem heizbaren Druckkopf von solcher negativer Ausbildung versehen ist,
daß er den nötigen Durck und die Wärme impulse sicherstellen kann und außerdem das
beschleunigte Abgehen der Dämpfe fördert, und dabei auch den ständigen Vorschub
des Materials besorgt. Der zur Klebefläche normale, oder zur Vorschubrichtung mit
Winkelabweichung eingestellte, eine Vibrationsbewegung verrichtende Impulsator übt
mit der Druck- und Wärmeübertragungsfläche seines Druckkopfes in der unteren Stellung
seines Arbeitstaktes einen Druck- und Wärmeimpuls auf die Furnierfläche aus. Bei
der Aufwärtsbewegung aber wird zwischen dem Druckkopf und dem Holzfurnier in der
Zeitspanne einer Sekunde ein Unterdruck geschaffen, in welchem der Siedepunkt des
Wassers und Lösungsmittels des Klebers aSsMSct.Dadurch aber wird die Verdampfung
dieser Materialien beschleunigt und beim Abwärtshub - im Arbeitstakt der Presse
- die mit Dämpfen gesättigte Luft unter dem Druckkopf zum schnellen seitlichten
Entweichen gezwungen. Hierdurch wird bei fortlaufendem
Vibrieren,
infolge des immer stärkeren, schnellen Entweichens des Lösemittels die Klebfähigkeit
des Klebstoffes ständig erhöht. In einem hierzu parallelen Prozeß wird das verstärkte
Extrahieren des Wassers das Anbringen und Ankleben des Naturholzfurniers auf der
Kunststoffläche sichergestellt, wobei der Vorschub des Materials ebenfalls sichergestellt
ist. Durch das Verschwenken der Impulsatorwelle in der Vorschubrichtung ergibt sich
auch eine Horizontalkomponente für die Druckkopibeweguncj, die das Ineinklangbringen
mit der Vorschubgeschwindigkeit ermöglicht, und außerdem noch durch das Gleiten
in horizontaler Richtung die Güte des Klebens verbessert.
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Innerhalb einer Maschineneinheit können erfindungsgemäß nebeneinander
und/oder hintereinander mehrere Impulsatoren angebracht und betätigt werden, und
zwar in jenen Fällen, in denen die extrudierten Kunststoffe außer an den Flächen
der Langstücke auch an den Ecken und Kanten mit Furnierbekleidung versehen werden
sollen.
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Wenn extrudierte Langstücke mit ebenen Oberflächen -durch Anwendung
der Schmelzverklebung - flächenfurniert werden sollen, kann es genügen, daß der
Impulsator nur einen Druckimpuls auf die Fläche ausübt. Durch das gleichzeitige
Zirkulierenlassen der Luft im geschlossenen Raum wird dann die Abkühlung des Klebstoffes
besorgt, ferner parallel dazu das endgültige Anhaften des Furniers an der Kunststoffliche
als enge Vereinigung verbessert.
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Der Wärmeentzug mit intensivem Luftwechsel ermöglicht auch bei hohen
Klebstofftemperaturen und hohem Lösemittelgehalt dünnwandiges materialsparendes
Latten- und Stangenmaterial mit einem Holz furnier zu überziehen.
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Bei dem Überziehen von extrudiertem Lattenmaterial mit von der Ebene
abweichenden, quergebogenen, konkav oder reliefartig ausgebildeten, zusammengesetzten
oder gegliederten Oberflächen, kann das Auftragen des Holzfurnierbandes und sein
Ankleben an der Oberfläche des Lattenmaterials durch Druck erfindungsgemäß mit dem
an der Eingangseite als Abschrägung mit variablem Winkelwert ausgebildeten Druckkopf
des Impulsators so verwirklicht werden, daß der Winkelwert der Abschrägung in der
Mittellinie des zu überziehenden Lattenstückes am größten ist, die negativ geformte
Druckfläche des Druckkopfes - in der Vorschubrichtung des Langstückmaterials gesehen
-den ersten Sohlenpunkt als Ausdruck für Druck und Temperatur in der Mittellinie
des Arbeitsstückes aufdrückt. Damit beginnt das endgültige Anbringen und Anhaften
des Furniers auf der Fläche in der Mittellinie des Arbeitsstückes.
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Infolge des ständigen Vibrierens des Impulsators und der angewandten
Abschrägung erfolgt das Anhaften - ausgehend von der Mittelachse - fortlaufend zu
den Rändern hin in der Weise, daß inzwischen eine Verschiebung des Holzfurnierbandes
auf der Oberfläche solange möglich ist, bis das Material den schrägen Abschnitt
überschritten hat Danach berührt schon die negativ geformte Fläche des Druckkopfes
an ihrer Vollfläche die vom Furnier überdeckte Lattenoberfläche und dieser Zustand
hält solange an, bis das mit dem Naturholzfurnier bedeckte Lattenstück die Ausgangsseite
des Druckkopfes verlassen hat. Die Druckfläche mit abgeschrägter Formgebung als
Negativ ermöglicht es auch, in Querrichtung gewölbtes, hohles, dünnwandiges und
extrudiertes Lattenmaterial im kontinuierlichen Arbeitsgang mit einer Furnierverkleidung
zu versehen.
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Der Vorzug des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß
zu den RcLien-und
Kontaktsystemen mit kontinuierlicher Druckentfaltung
-einen nicht mit Wärme verbundenen Druck auf die Kunststoffoberfläche ausübt, so
daß selbst in dem hohlen, dünnwandigen extrudierten Lattenstück keine Maßabänderungen
und Deformationen eintreten, und zwar deshalb nicht, da der hohle Kunststoffkörper
den Schwingungsimpulsen elastisch zu folgen vermag.
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Ein weiterer Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung ist, daß wegen
des universellen Charakters des Impulsators durch Anwendung von austauschbaren Druckköpfen
das Kleben von ebenen und gegliederten Flächen mit den gleichen, relativ kleinbemessenen,
schnell umstellbaren, eventuell sogar schon vorhandenen Maschinentypen erfolgen
kann. Bei den Verfahren mit Rollendruck dagegen erfordert das Kleben der gegeliederten
Oberflächen eine um ein Vielfaches längere Maschinenkonstruktion, zeitraubendes
Umstellen der Maschine und eine sehr große Grundfläche.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipskizze der erfindungsgemäßen Einrichtung zur kontinuierlichen
Furnierauftragung, Fig. 2 einen Druckkopf eines Impulsators gemäß Fig. 1 in Seitenansicht,
Fig. 2a eine Ansicht in der Ebene ha-ha der Fig. 2, und Fig. 2b und 2c Querschnitte
in der Ebene IIb-IIb bzw.
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IIc-IIc der Fig. 2.
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Die Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung sowie die Arbeitsweise
der Einrichtung vollzieht sich auf folgende Weise: Ein mit einem Naturholzfurnier
zu versehendes extrudiertes Lattenstück 1 wird unter Vorschubrollen 2 eingesetzt
und während des Vorschubs unter einem Gießkopf 3 (Auftragzylinder) hindurchgeführt,
wobei die Oberfläche zweckmäßig mit einem, dem Zusammenkleben von Holz und Kunststoff
dienenden bekannten bzw. bewährten Lösemittelkleber oder Schmelzkleber überzogen
wird. Danach gelangt mit weiterem Vorschub das Lattenstück 1 über eine Einführungsöffnung
4 in einen Raum 5, und - indem man über den Einlaß 6 und einen Auslaß 7 einen Luftstrom
durchströmen läßt - wird dem Klebstoff das darin befindliche Lösemittel, bzw. die
darin enthaltene Wärmemenge entzogen.
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Zugleich wird über eine Einführungsöffnung 8 ein Holzfurnierband 9
in einen Führungskanal 1o und über eine Einführungsrolle 23 auf die Oberfläche des
extrudierten Lattenstückes 1 geleitet. Die beiden zusammengeführten
Werkstoffe
(1, 9) werden nun unter dem mit ingungserreger-Magneten 11 und einer Druckstange
12 versehenen Impulsator 13 hindurchgeführt. Der Impulsator 13 hat einen Druckkopf
14 mit einer als Negativform ausgestalteten Druckfläche 15, ferner in Bohrungen
16 eingesetzt, eine aus einem elektrischen Heizwiderstand gebildete Heizeinheit
17, die über eine flexible Anschlußleitung 18 an eine Speiseleitung 19 des Impulsators
13 angeschlossen ist. Durch die Einwirkung der Druck- und Wärme impulse des Druckkopfes
14 sowie der hindurchgeführten Spülluft wird das Furnierband 9 mit dem extrudierten
Lattenstück 1 vereinigt.
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Bei extrudiertem Lattenmaterial mit Oberflächenformen, die von der
ebenen Form abweichen, hat der beim Herstellen der Verkleidung als Negativform ausgebildete
Druckkopf 14 auf der Eingangsseite der Druckfläche 15 eine Abschrägung 20, deren
Winkelwert in der Mittelachse 21 am größten ist (α1 = vorzugsweise 15-2O°),
an den Rändern 22 aber am kleinsten ist (o&2 = vorzugsweise 7°). Diese Abschrägung
2O von variablem Winkelwert fördert das Drauflegen des Holzfurnierbandes 9 auf die
zu überziehende Oberfläche des Lattenstückes 1 aus Kunststoff.
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Die obige Beschreibung erschöpft durchaus nicht die qc'iischaften
sämtlicher mit dieser Erfindung herstellbaren Produkte und ihre Anwendungsmöglichkeiten.
So können z.B. die mit Naturholzfurnier überzogenen Elemente als Möbelwerkstoff
(z.B. für Küchenmöbel, Schranktüren, Türstöcke, Säulen, Rahmen oder Einsätze) Anwendung
finden.
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Vorteilhaft ist schließlich auch folgende Eigenschaft des mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Verkleidungselementes. So kann man zur
Befestigung - bzw.
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als Bindeschicht einen feuerhemmenden Stoff verwenden,
oder
ein mit einem Feuerschutzmittel behandeltes Furnierband vorsehen, wodurch die Feuerfestigkeit
solcher Werkstücke erhöht, und ihnen Eigenschaften verliehen werden, welche die
des Holzes und auch des Kunststoffes bei weitem übertreffen. Bei Versuchen wurden
eine Luft geschwindigkeit von 2-8 m/sec und eine Vorschubgeschwindigkeit von 12-25
m/min mit Erfolg angewendet.
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