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Plattenpresse sowie Beschick- und Entleervorrichtung, wobei die Plattenpresse
zumindest eine Pressenetage mit Pressentisch und Tauchplatte aufweist und eine mit
Kunststoffpreßgut gefüllte Preßform in die offene Pressenetage mit Hilfe von neben
dem Pressentisch angeordneten Rollenbahnen der Beschick- und Entleervorrichtung
einfahrbar sowie auf dem Pressentisch absetzbar ist und die Tauchplatte beim Preßvorgang
in die Preßform einführbar ist, wobei ferner an der Preßform der Tauchplatte zugeordnete
Zentrierelemente angreifen, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t, daß an beiden
Längsseiten der Tauchplatte (8) Manipulierzylinderkolbenanordnungen (12) vorgesehen
sind, die mit Hilfe von Kardangelenken (13) oberhalb der Tauchplatte (8) schwenkbar
aufgehängt sind und Kolbenstangen (14) mit Anschlußköpfen (15) aufweisen, daß an
den Preßformen (1, 2) seitlich offene Aufnahmeklauen (16) angeordnet sind, in welche
die Kolbenstangen (14) einschwenkbar sind und daß eine in die offene Pressenetage
(5, 6) eingefahrene Preßform (1, 2) durch Betätigung der Manipulierzylinderkolbenanordnungen
(12) von ihrem Pressentisch (7) abhebbar ist.
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2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Manipulierzylinderkolbenanordnungen
(12) mit Stellzylindern (17) oberhalb der Tauchplatte (8#) abgestützt und dadurch
ein- und ausschwenkbar sind.
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3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellzylinder
(17) sowohl oberhalb der Tauchplatte (8) als auch an den Manipulierzylinderkolbenanordnungen
(12) mit Gelenken (18) angeschlossen sind.
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4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Preßform (1, 2) durch Betätigung der Manipulierzylinderkolbenanordnungen
(12) den Zentrierelementen (10) zuführbar und mit Hilfe der Zentrierelemente (10)
im angehobenen Zustand zentrierbar sowie danach im zentrierten Zustand auf ihrem
Pressentisch (7) absetzbar ist.
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5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, in der Ausführungsform
mit zwei Pressenetagen und Oberholm, Mittelholm und Unterholm, wobei der Oberholm
eine Tauchplatte, der Unterholm einen Pressentisch und der Mittelholm oberseitig
einen Pressentisch und unterseitig eine Tauchplatte aufweisen, d a d u r c h g e
-k e n n z e i c h n e t, daß die Manipulierzylinderkolbenanordnungen (12) am Oberholm
(20) sowie am Mittelholm (21) aufgehängt sind.
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Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine Anlage zur Herstellung
von Kunststoffplatten aus Kunststoffpreßgut, welches in preßformen aus Preßformboden
und Preßformrahmen eingebracht wird und in der Preßform durch Anwendung von Druck
und Wärme formbar ist, - mit Plattenpresse sowie Beschick- und Entleervorrichtung,
wobei die Plattenpresse zumindest eine Pressenetage mit Pressentisch und Tauchplatte
aufweist und eine mit Kunststoffpreßgut gefüllte Preßform in die offene Pressenetage
mit Hilfe von neben dem Pressentisch angeordneten Rollenbahnen der Beschick- und
Entleervorrichtung einfahrbar sowie auf dem Pressentisch absetzbar ist und die Tauchplatte
beim Preßvorgang in die Preßform einführbar ist, wobei ferner an der Preßform der
Tauchplatte zugeordnete Zentrierelemente angreifen. - Der Ausdruck Kunststoffplatte
umfaßt auch Platten großer Dicke und damit Blöcke. Das Kunststoffpreßgut kann aus
reinem Kunststoff oder auch aus Kunststoff mit Füllern bestehen, aber auch Einlagen
aufweisen, z. B. unter Verwendung von Gewebeeinlagen, Bewehrungseinlagen o. dgl.
laminatartig geschichtet und/oder bewehrt sein. Es versteht sich, daß die Zentrierelemente
Anschrägungen aufweisen, die beim Zentriervorgang als schiefe Ebenen funktonieren
und die Zentrierung bewirken.
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Bei den (aus der Praxis) bekannten gattungsgemäßen Anlagen werden
zwischen Absetzstellung einer Preßform auf dem zugeordneten Pressentisch und Zentrierstellung
bestehende Toleranzen durch Verschieben der gefüllten Preßform auf dem Pressentisch
beseitigt, wobei die Zentrierelemente die dazu erforderlichen Kräfte aufbringen.
Handelt es sich um schwere Preßformen, so sind für die Zentrierbewegung infolge
der Reibung zwischen Preßform und zugeordnetem Pressentisch störend große Kräfte
erforderlich, die von üblichen Zentrierelementen nicht ohne weiteres aufgenommen
werden und vorzeitige Zerstörungen hervorrufen. Das gilt auch bei verstärkten Zentrierelementen
infolge hoher Flächenpressungen der Zentrierelemente an den zugeordneten Bauteilen
der Preßform beim Zentriervorgang. Im Rahmen der bekannten Maßnahmen resultieren
die störenden Kräfte letztenendes aus dem Gewicht der Preßformen und sind folglich
schwerkraftbedingt. Zwar könnte man daran denken, in dem Pressentisch Kugelrollgänge
anzuordnen, die eine rollende Verschiebung mit zwei orthogonalen Verschiebungsfreiheitsgraden
über den Pressentisch zulassen, bei schweren Preßformen (die z. B.
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ein Gewicht bis zu 20 Tonnen aufweisen) ist eine solche Ausführungsform
jedoch aufwendig. Außerdem müßten die Kugeln des Kugelrollganges beim Einleiten
des Preßvorganges abgesenkt werden, so daß im Pressentisch entsprechende Kugelausnehmungen
beim Preßvorgang frei bleiben. Damit an diesen Stellen keine Verformungen auftreten,
müßten die Preßformen mit einem verstärkten Preßformboden ausgerüstet werden, was
wiederum aufwendig ist. Zwar kann
man leichte Preßformen von Hand
und unter Verwendung von Lehren einer Vororientierung unterziehen, ehe mit Hilfe
der Zentrierelemente die Zentrierung erfolgt, derartige Maßnahmen sind jedoch in
störendem Maße zeitaufwendig und darüber hinaus bei schweren Preßformen nicht zu
verwirklichen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Anlage
so weiter auszubilden, daß mit Hilfe der Schwerkraft eine ausreichende Vorzentrierung
oder Zentrierung durchgeführt werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß an beiden Längsseiten
der Tauchplatte Manipulierzylinderkolbenanordnungen vorgesehen sind, die mit Hilfe
von Kardangelenken oberhalb der Tauchplatte schwenkbar aufgehängt sind und Kolbenstangen
mit Anschlußköpfen aufweisen, daß an den Preßformen seitlich offene Aufnahmeklauen
angeordnet sind, in welche die Kolbenstangen einschwenkbar sind und daß eine in
die offene Pressenetage eingefahrene Preßform durch Betätigung der Manipulierzylinderkolbenanordnungen
von ihrem Pressentisch abhebbar ist. Um die Manipulierzylinderkolbenanordnungen
auf einfache Weise ein- und ausschwenken zu können, sind sie nach bevorzugter Ausführungsform
der Erfindung mit Stellzylindern oberhalb
der Tauchplatte abgestützt.
Die Abstützung muß die Freiheitsgrade aufweisen, die die mit Hilfe der Manipulierzylinderkolbenanordnungen
abgehobenen Preßformen besitzen. Dazu können die Stellzylinder sowohl oberhalb der
Tauchplatte als auch an den Manipulierzylinderkolbenanordnungen mit Gelenken angeschlossen
sein.
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Bei der erfindungsgemäßen Anlage wird eine in die offene Pressenetage
eingefahrene Preßform mit Hilfe der Manipulierzylinderkolbenanordnungen aufgenommen,
so daß sie an den Manipulierzylinderkolbenanordnungen freihängt. Dabei stellt sich
ein stabiles Gleichgewicht nach Maßgabe der Schwerkraft ein, - und insoweit bewirkt
die Schwerkraft eine Vorzentrierung und einen Ausgleich zwischen Absetzstellung
der Preßform auf dem zugeordneten Pressentisch und Zentrierstellung. Zu störenden
Pendelbewegungen kommt es dabei im allgemeinen nicht, wenn die Preßform mit Hilfe
der Manipulierzylinderkolbenanordnungen langsam angehoben wird, wobei sie mit einer
bremsenden Gleitbewegung auf dem Pressentisch in die stabile, schwerkraftbestimmte
Gleichgewichtslage gleitet. Ohne weiteres läßt sich auch eine vollständige Zentrierung
erreichen, und zwar dadurch, daß die von dem zugeordneten Pressentisch abgehobene
Preßform durch Betätigung der Manipulier zy linderkolbenanordnungen den Zentrierelementen
zuführbar und mit Hilfe der Zentrierelemente im angehobenen Zustand zentrierbar
sowie danach im zentrierten Zustand (durch Betätigung der Plattenpresse in Richtung
schließen) auf ihren Pressentisch absetzbar ist. Im Rahmen der Erfindung liegt es,
an den Kolbenstangen der Manipulierzylinderkolbenanordnungen
Bunde
oder ähnliche Elemente anzubringen, die eine über die beschriebenen Pratzen mit
den Kolbenstangen verbundene Preßform festhalten, wenn die Tauchplatte nach Beendigung
des Preßvorganges und ggf. Abkühlung aus der Preßform wieder herausgezogen wird,
die Preßform also aufgebrochen wird. Mit Hilfe dieser Bunde kann die Preßform beim
öffnen einer Pressenetage auch auf den Pressentisch gedrückt werden, so daß es sich
beim ~Aufbrechen" vom Pressentisch nicht abhebt.
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Im folgenden werden die beschriebenen und weitere Merkmale der Erfindung
anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher
erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung Fig. 1 die Seitenansicht einer
erfindungsgemäßen Anlage, teilweise aufgebrochen, Fig. 2 in gegenüber der Fig. 1
vergrößertem Maßstab eine Ansicht des Gegenstandes der Fig. 1 aus Richtung des Pfeiles
A und Fig. 3 in gegenüber der Fig. 2 nochmals vergrößertem Maßstab einen Ausschnitt
aus dem Gegenstand der Fig. 2 teilweise aufgebrochen, wobei die beiden Hälften in
unterschiedlichen Funktionsstellungen gezeigt sind.
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Die in den Figuren dargestellte Anlage dient zur Herstellung von Kunststoffplatten
aus Kunststoffpreßgut, welches in Preßformen 1, 2 aus Preßformboden 1 und Preßformrahmen
2 eingebracht wird.
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Das Kunststoffpreßgut ist in der Preßform durch Anwendung von Druck
und Wärme formbar. - Zur Anlage gehören im grundsätzlichen Aufbau eine Plattenpresse
3 und eine Beschick- und Entleervorrichtung 4.
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Die Plattenpresse 3 besitzt zumindest eine, im Ausführungsbeispiel
jedoch zwei Pressenetagen 5, 6 mit Pressentisch 7 und Tauchplatte 8. Eine mit Kunststoffpreßgut
gefüllte Preßform 1, 2 ist in die offene Pressenetage 5 bzw. 6 mit Hilfe von neben
dem Pressentisch 7 angeordneten Rollenbahnen 9 der Beschick- und Entleervorrichtung
4 einfahrbar. Sie ist außerdem auf dem Pressentisch 7 absetzbar, sei es durch Bewegung
des Pressentisches 7, sei es auf andere Art und Weise. Im übrigen ist die Tauchplatte
8 beim Preßvorgang in die Preßform 1, 2 einführbar. An der Preßform 1, 2 greifen
der Tauchplatte 8 zugeordnete Zentrierelemente 10 an, die sicherstellen, daß die
Tauchplatte 8 ohne Kollision mit der Preßform 1, 2 in die obere öffnung 11 der Preßform
1, 2 genau einfährt.
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Aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 und 2 entnimmt man
zunächst, daß an beiden Längsseiten der Tauchplatte 8 Manipulierzylinderkolbenanordnungen
12 vorgesehen sind. Insbes. in der Fig. 3 erkennt man, daß diese Manipulierzylinderkolbenanordnungen
12 mit Hilfe von Kardangelenken 13 oberhalb der Tauchplatte
8
schwenkbar aufgehängt sind. Sie weisen Kolbetangen 14 mit Anschlußköpfen 15 auf.
An den Preßformen 1, 2 be'finden sich seitlich offene Aufnahmeklauen 16. In diese.
Nind die Kolbenstangen 14 einschwenkbar, wobei die Anschlußköpfe 15 die Aufnahmeklauen
16 unterfassen. Eine in die offene Pressevuetage 5 bzw. 6 eingefahrene Preßform
1, 2 ist also durch Betätigung der Manipulierzylinderkolbenanordnungen 12 von ihrem
Pressentisch 7 abhebbar, wobei sie sich nach Maßgabe der Schwerkraft ausrichtet.
Die Anordnung ist so getroffen, daß diese Ausrichtung bereits eine Vororientierung
bewirkt. Um das Ein- und Ausschwenken der Manipulierzylinderkolbenanordnungen 12
zu bewirken, sind im Ausführungsbeispiel Stellzylinder 17 vorgesehen, über die die
Manipulierzylinderkolbenanordnungen 12 oberhalb der Tauchplatte 8 ohne Zwänge abgestützt
sind. Das kann mit Hilfe von Gelenken 18 geschehen, wie es in der Fig. 3 erkennbar
ist.
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Die Anordnung ist im Ausführungsbeispiel im übrigen so getroffen,
daß die Preßformen 1, 2 durch Betätigung der Manipulierzylinderkolbenanordnungen
12 den Zentrierelementen 10 zuführbar sind. Sie sind folglich mit Hilfe der Zentrierelemente
10 im angehobenen Zustand zentrierbar. Sie sind aber auch danach im zentrierten
Zustand durch Betätigung der Plattenpresse 3 in Richtung schließen auf ihrem Pressentisch
7 absetzbar. - In Fig. 3 erkennt man an den Kolbenstangen 14 der Manipulierzylinderkolbenanordnungen
12 Bunde 19, die oberhalb der erwähnten Aufnahmeklauen 16 angeordnet sind. Mit diesen
Bunden 19 kann eine Preßform 12 nach dem
Preßvorgang auf dem Pressentisch
7 festgehalten werden, wenn die Preßform 1, 2 in der beschriebenen Weise aufgebrochen
wird.
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Im Ausführungsbeispiel erkennt man diejenige Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Anlage, bei der die Plattenpresse 3 zwei Pressenetagen 5, 6 mit
Oberholm 20, Mittelholm 21 und Unterholm 22 aufweist. Der Oberholm 20 ist mit einer
Tauchplatte 8, der Unterholm 22 mit einem Pressentisch 7 versehen, während der Mittelholm
21 oberseitig einen Pressentisch 7 und unterseitig eine Tauchplatte 8 trägt. Die
Manipulierzylinderkolbenanordnungen 12 sind bei dieser Ausführungsform mit Hilfe
der Kardangelenke 13 am Oberholm 20 sowie am Mittelholm 21 aufgehängt.
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L e e r s e i t e