DE3102172C2 - - Google Patents
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- DE3102172C2 DE3102172C2 DE3102172A DE3102172A DE3102172C2 DE 3102172 C2 DE3102172 C2 DE 3102172C2 DE 3102172 A DE3102172 A DE 3102172A DE 3102172 A DE3102172 A DE 3102172A DE 3102172 C2 DE3102172 C2 DE 3102172C2
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- C08L27/02—Compositions of homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen; Compositions of derivatives of such polymers not modified by chemical after-treatment
- C08L27/04—Compositions of homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen; Compositions of derivatives of such polymers not modified by chemical after-treatment containing chlorine atoms
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Description
Die Erfindung betrifft eine Polyvinylchlorid-Formmasse mit
verbesserter thermischer Verformungsbeständigkeit, Schlag
zähigkeit und Verarbeitbarkeit.
Bekanntlich zeigen Formstücke aus Polyvinylchlorid praktisch
eine thermische Verformungsbeständigkeit bei Temperaturen bis
zu etwa 70°C, sind aber für eine Verwendung oberhalb dieser Tempe
raturen nicht geeignet. So wurde verschiedentlich versucht, die
thermische Verformungsbeständigkeit dieser Polyvinylchlorid-
Produkte anzuheben (vgl. JA-PS 24 867/1970 und 18 101/1973), die
beschriebenen Formmassen zeigen jedoch keine zufriedenstellende
Verarbeitbarkeit.
Insbesondere wird in der JA-PS 24 867/1970 zur Verbesserung der
thermischen Verformungsbeständigkeit der Polyvinylchloridmassen
einschließlich solcher, die ein die Schlagzähigkeit modifizierendes
Mittel enthalten, vorgeschlagen, dem Polyvinylchlorid
ein Copolymerisat aus Styrol, Acrylnitril, Methylmeth
acrylat und α-Methylstyrol zuzusetzen. In der JA-PS 18 101/1973
ist die Zugabe eines Copolymerisats aus α-Methylstyrol, Methyl
methacrylat und Acrylnitril beschrieben. Um jedoch eine hohe
zufriedenstellende thermische Verformungsbeständigkeit zu er
reichen, muß man entweder die Copolymerisate in Mengen nicht
unter 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise nicht unter 20 Gewichts
prozent, zusetzen. Aus diesem Grund unterscheidet sich die
Verarbeitbarkeit dieser Formmassen wesentlichen von Formmassen,
die ein Polyvinylchlorid und ein die Schlagzähigkeit modifi
zierendes Mittel enthalten. (Da Polyvinylchloride im allgemeinen
keine zufriedenstellende Schlagzähigkeit haben, ist es üblich,
diesen Massen ein die Schlagzähigkeit modifizierendes
Mittel zuzusetzen bei Verwendungzwecken, bei denen Schlag
zähigkeit verlangt wird. Die die Schlagzähigkeit modifizierenden
Mittel wurden also auch in den oben angegebenen Patent
schriften verwendet.)
Wie aus den in den Beispielen angegebenen spezifischen Daten
ersichtlich ist, weisen die Formmassen der oben angegebenen
Patentschriften größere Formschwellungen auf, insbesondere, wenn
sie dem Strangpressen unterworfen werden, als Formmassen, die
Polyvinylchlorid und ein die Schlagzähigkeit modifizierendes
Mittel enthalten. Die beiden in den Patentschriften angegebenen
Formmassen unterscheiden sich auch in ihrer Verarbeitbarkeit
stark von herkömmlichen Polyvinylchlorid-Formmassen und können
daher nicht zum Strangpressen von Profilen oder zum Rohrziehen
verwendet werden, da für diese Zwecke strikte dimensionale
Genauigkeit verlangt wird.
Die beobachtete Formschwellung ist zurückzuführen auf Störungen
im Fließverhalten der Formmasse im aufgeschmolzenen Zustand.
Ein solches Verhalten der Schmelze ist äußerst unerwünscht,
weil dann die Extrudiervorrichtungen bezüglich ihrer
Arbeitsvariablen neu eingestellt werden müssen.
Aufgabe der Erfindung war es, Polyvinylchlorid-Formmassen mit
verbesserter thermischer Verformungsbeständigkeit, Schlag
zähigkeit und Verarbeitbarkeit zur Verfügung zu stellen, welche
während des Verformungsvorganges nur ein wenig verändertes
Fließverhalten und daher eine niedrige Formschwellung aufweisen.
Diese Aufgabe wird nun erfindungsgemäß auf eine neuartige und
überraschende Weise durch die Mitverwendung eines weiteren
Modifizierungsmittels (C) in Form eines harten Pfropfpolymerisates
gelöst, dessen vernetzter Pfropfstamm keine elastomeren
Komponenten enthält, da er ausschließlich aus Monomeren aufgebaut
ist, die zu harzartigen Polymeren führen. Auch das Pfropfreis
dieses neuen Zusatzstoffes (C) enthält keine elastomeren
Komponenten. Aufgrund dieser speziellen Zusammensetzung und des
Fehlens elastomerer Komponenten weist dieses Modifizierungs
mittel (C) eine höhere thermische Beständigkeit als die bisher
üblichen Formmassen aus PVC und einem Modifizierungsmittel (B)
für die Schlagzähigkeit auf. Nur aufgrund dieser Eigenschaft
kann das erfindungsgemäß eingesetzte Modifizierungsmittel
(C) überhaupt das Verhalten der PVC-Formmassen in bezug auf
die thermische Beständigkeit verbessern.
Von besonderer Bedeutung ist jedoch, daß diese neuen Pfropf
copolymerisate (C) das Fließverhalten der Formmassen im
schmelzflüssigen Zustand nicht verschlechtern, sondern in für
die Praxis der Formgebung geeigneten Bereichen hält.
Die neuen Polyvinylchlorid-Formmassen werden in ihrer Zusammen
setzung (Komponenten A bis D) durch den Hauptanspruch ge
kennzeichnet.
Aus der DE-OS 19 37 999 sind schlagfeste ABS-Mischpolymerisate
bekannt, welche Butadien als elastomere Komponente enthalten.
Diese Mischpolymerisate haben sehr befriedigende Eigenschaften,
mit Ausnahme der Witterungsbeständigkeit.
Andererseits waren die günstigen Eigenschaften der Acrylat-
Elastomere gerade im Hinblick auf Witterungs- und Hitzebeständig
keit bekannt, doch wegen der gesättigten Struktur dieser
Acrylat-Elastomeren konnten sie nur schwierig vernetzt werden
und zeigten daher Mängel hinsichtlich ihrer mechanischen Eigen
schaften.
Die Lehre der DE-OS beruht nun auf der Erkenntnis, daß es
möglich ist, diese mechanischen Eigenschaften zu verbessern,
wenn man den Vernetzungsgrad dieser Elastomer-Polymeren inner
halb eines bestimmten Bereiches hält, der durch den Gelgehalt
und den Quellungszustand zahlenmäßig definiert ist.
Vom Typ her entsprechen diese Acrylat-Elastomeren den erfindungs
gemäß verwendeten Modifizierungsmitteln (B) für die Ver
besserung der Schlagzähigkeit, da ihre Kautschukelastizität
hierfür wesentlich beiträgt.
Aus keiner Stelle der Entgegenhaltung ist jedoch ein Hinweis
zu entnehmen, daß Pfropfpolymerisate, welche solche Acrylat-
Elastomere als Pfropfstamm enthalten, die thermische Verformungs
beständigkeit von PVC-Formmassen verbessern könnten.
Wie vorstehend erläutert worden ist, enthält die erfindungs
gemäß eingesetzte Komponente (C) keine elastomeren Komponenten.
Das in der erfindungsgemäßen Polyvinylchlorid-Formmasse ver
wendete, die Schlagzähigkeit modifizierte Mittel (B) kann
jedes herkömmliche, Polyvinylchloriden eine hohe Schlagzähig
keit verleihende Copolymerisat aus elastizitätsverleihenden
Monomeren, nämlich Diolefinen oder Alkylacrylaten, und Steif
heit verleihenden Monomeren, nämlich Alkylmethacrylaten,
Styrol, a-Methylstyrol, Acrylnitril oder Methacrylnitril, sein.
Beispiele für derartige Copolymerisate sind vernetzte oder
nicht vernetzte Copolymerisate, die hauptsächlich Methylmeth
acrylat, Butadien und Styrol enthalten, vernetzte oder nicht
vernetzte Copolymerisate, die hauptsächlich Acrylnitril, Butadien
und Styrol enthalten, sowie Copolymerisate, die haupt
sächlich Methylmethacrylat, Alkylacrylate und Styrol enthalten.
Chlorierte und chlorsulfonierte Polyäthylene können
ebenfalls verwendet werden. Diese Schlagzähigkeit verleihenden
Modifizierungsmittel (B) können entweder einzeln oder im
Gemisch verwendet werden.
Bei der Herstellung des in der erfindungsgemäßen Formmasse
verwendeten Copolymerisats (C) ist es wichtig, daß das Monomeren
gemisch, das 20 bis 80 Gewichtsprozent α-Methylstyrol oder
2-Isopropenylnaphthalin, 1 bis 70 Gewichtsprozent Methylmeth
acrylat, 5 bis 30 Gewichtsprozent Acrylnitril und gegebenenfalls
eines der genannten copolymerisierbaren Monomeren enthält, in
Gegenwart eines vernetzten Polymerisats polymerisiert wird.
Ein Verfahren, in dem die Polymerisation in umgekehrter Reihen
folge durchgeführt wird, oder ein Verfahren, in dem das ver
netzte Polymerisat und ein Copolymerisat aus den oben angege
benen Monomeren getrennt hergestellt und dann miteinander ver
mischt werden, führt zu einer Formmasse mit niedriger Schlag
zähigkeit.
Der Ausdruck "Monomerenpolymerisation in Gegenwart eines ver
netzten Polymerisats" wird hier in einem weiteren Sinn ver
wendet als "Pfropfpolymerisation", d. h. nicht alle Monomere
im Gemisch, α-Methylstyrol oder 2-Isopropenylnaphthalin,
Methylmethacrylat und Acrylnitril und gegebenenfalls das damit
copolymerisierbare Monomere enthält, müssen auf das vernetzte
Polymerisat aufgepfropft werden, sondern ein Teil der Monomere
kann im nicht-gepfropften Zustand zu einem Polymergemisch
polymerisiert werden.
α-Methylstyrol oder 2-Isopropenylnaphthalin in den angegebenen
Mengenbereichen verbessern wirkungsvoll die thermische Ver
formungsbeständigkeit der erfindungsgemäßen Polyvinylchlorid-
Formmasse. Weniger als 20 Gewichtsprozent dieser Monomeren sind
nicht wirkungsvoll, wogegen eine Menge über 80 Gewichtsprozent
der entstehenden Masse eine unangebrachte Zähigkeit verleiht und
es außerdem schwierig macht, ein gewöhnliches, durch Radikale
eingeleitetes Polymerisationsverfahren zu verwenden.
Acrylnitril in einer Menge von 5 bis 30 Gewichtsprozent ver
leiht dem Copolymerisat (C) Verträglichkeit mit dem Polyvinyl
chlorid. Eine Zugabe unter 5 Gewichtsprozent Acrylnitril ist
ohne Wirkung, wogegen mehr als 30 Gewichtsprozent dieses Monomeren
eine unerwünschte Färbung verursacht und die thermische
Verformungsbeständigkeit der PVC-Formmasse vermindert.
Methylmethacrylat in einer Menge von 1 bis 70 Gewichtsprozent
ist zur Verbesserung der Verträglichkeit des Copolymerisats
und des Polyvinylchlorids sowie zum Erreichen besserer Polyme
risierbarkeit wesentlich. Eine Zugabe unter 1 Gewichtsprozent
Methylmethacrylat ist unwirksam, wogegen eine Menge über 70
Gewichtsprozent die thermische Verformungsbeständigkeit der
herzustellenden Formmassen beeinträchtigt.
Zu diesen drei Arten von Monomeren können ein oder mehrere der
genannten copolymerisierbaren Monomere zugesetzt werden.
Außerdem können der Masse Kettenübertragungsmittel, z. B.
Mercaptan, zugesetzt werden, um den Polymerisationsgrad zu
kontrollieren.
Das für die Herstellung der Komponente (C) eingesetzte vernetzte
Polymerisat muß eine Erweichungstemperatur über der des Poly
vinylchlorids haben.
Zur Herstellung dieses vorstehend bezüglich seiner Zusammen
setzung bereits beschriebenen vernetzten Polymerisats sind als
monofunktionelle Monomere besonders α-Methylstyrol und 2-Iso
propylnaphthalin geeignet, da sie die Erweichungstemperatur
des Polymerisats erhöhen.
Obwohl das vernetzte Polymerisat in einem herkömmlichen Poly
merisationsverfahren hergestellt werden kann, wird eine Emulsions
polymerisation bevorzugt, da man auf diese Weise leicht
Polymerisate mit einem hohen Polymerisationsgrad erhält.
Dieses vernetzte Polymerisat ist für die Verarbeitbarkeit der
erfindungsgemäßen Polyvinylchlorid-Formmassen notwendig, ins
besondere um die Schwellung in der Form beim Strangpressen
niedriger zu halten als bei herkömmlichen Formmassen aus Poly
vinylchlorid und einem die Schlagzähigkeit modifizierenden
Mittel. Wird das vernetzte Polymerisat in einer Menge unter
10,01 Gewichtsteilen verwendet, so ist die vermindernde
Wirkung auf die Formschwellung der Formmasse gering. Auf der
anderen Seite ist bei einer Verwendung von über 77 Gewichts
teilen dieses vernetzten Polymerisats die Schlagzähigkeit der
entstandenen Formmasse vermindert.
Das polyfunktionelle Monomere wird in Mengen von 0,01 bis 7
Teilen zur wirkungsvollen Herstellung einer vernetzten Poly
merisats verwendet, wobei die Schlagzähigkeit der Formmasse
nicht beeinträchtigt wird. Die genannten Monomeren weisen nicht
konjugierte äthylenische Bindungen auf.
Das Polyvinylchlorid (A) ist ein Polyvinylchlorid oder ein
Copolymerisat von 80 Gewichtsprozent oder mehr Vinylchlorid
und Vinylidenchlorid, Vinylacetat, Vinylstearat, einem Acryl
säureester, einem Methacrylsäureester, Styrol, Acrylnitril,
Äthylen oder Propylen als damit copolymerisierbaren Monomeren und/
oder ein nachchloriertes Produkt des Polyvinylchlorids oder
von einem der angegebenen Copolymerisate.
Die Komponenten (A), (B) und (C) können in herkömmlicher Weise
miteinander unter Verwendung eines Banbury-Mischers, eines
Walzenmischers oder eines Extruders vermischt werden; sie können
aber auch in Latexform vermischt und dann verfestigt werden.
Mit einem Polyvinylchloridgehalt über 80 Gewichtsprozent kann
man keine Formmasse mit zufriedenstellender thermischer Ver
formungsbeständigkeit und guten mechanischen Eigenschaften
erhalten. Unter 20 Gewichtsprozent sind die ausgezeichneten
Eigenschaften des Polyvinylchlorids nicht feststellbar.
Deshalb müssen das die Schlagzähigkeit modifizierendes Mittel
(B) und das Copolymerisat (C) in einer Gesamtmenge von 80 bis
20 Gewichtsprozent in bezug auf das Gesamtgemisch verwendet
werden. Sind mehr als 90 Gewichtsprozent
des Copolymerisats (C) und weniger als 10 Gewichtsprozent
des die Schlagzähigkeit modifizierenden Mittels (B) in bezug
auf die Gesamtmenge dieser beiden Polymerisate, vorhanden, ist die
Schlagzähigkeit der Formmasse gering. Weniger als 40 Gewichts
prozent Copolymerisat (C) und mehr als 60 Gewichtsprozent Poly
merisat (B) sind unerwünscht, da dadurch die thermische Verformungs
beständigkeit der erfindungsgemäßen Formmasse vermindert
ist.
Gegebenenfalls können der erfindungsgemäßen Polyvinylchlorid-
Formmasse Hitzestabilisatoren, Photostabilisatoren, Polymerisat
verarbeitungshilfsmittel, Farbstoffe, Füllstoffe und andere
Zusatzmittel zugegeben werden.
Die erfindungsgemäße Polyvinylchlorid-Formmasse hat verbesserte
thermische Verformungsbeständigkeit sowie eine hohe Schlag
zähigkeit und ist für ein Spritzgußverfahren sowie das Strang
pressen geeignet. Besonders günstig ist die Verwendung der
erfindungsgemäßen Formmasse zum Profil-Strangpressen oder Rohr
ziehen, da hierfür eine strikte dimensionale Genauigkeit verlangt wird.
Die vorhandenen Einrichtungen für die Verarbeitung von Poly
vinylchloriden müssen deshalb nicht verändert werden und die
erfindungsgemäße Formmasse hat daher eine hohe industrielle
Verwendbarkeit.
250 Gewichtsteile destilliertes Wasser, 3,0 Gewichtsteile in
Wasser gelöstes Kaliumoleat, 0,2 Gewichtsteile Natrium-dioctyl
sulfosuccinat, Natrium-formaldehyd-sulfoxylat-dihydrat, 0,003
Gewichtsteile Eisen(II)-sulfat-septihydrat, 0,01 Gewichtsteil
Dinatrium-äthylendiamintetraacetat-dihydrat, Cumolhydroperoxid
und ein Monomerengemisch für die erste Stufe, in der in
Tabelle I angegebenen Zusammensetzung und Menge, werden in
einen mit einem Rührer versehenen Reaktor eingefüllt. Das
Natriumformaldehyd-sulfoxylat-dihydrat und das Cumolhydroper
oxid werden in einer Menge von 0,4 bzw. 0,3 Gewichtsteilen je
100 Gewichtsteile Monomerengemisch sowohl in der ersten als
auch in der zweiten Stufe des Polymerisationsverfahrens zuge
geben. Der Reaktor wird mit Stickstoff gespült, die Temperatur
im Reaktor steigt dann unter Rühren auf 60°C. Das Reaktions
gemisch läßt man bei dieser Temperatur 16 Stunden reagieren.
Das Natrium-formaldehyd-sulfoxylatdihydrat, das Cumolhydroper
oxid und das Monomerengemisch für die zweite Stufe, in der
in Tabelle I angegebenen Menge, werden zugegeben, das Gemisch
wird bei 60°C so lange umgesetzt, bis die Umwandlung fast 100%
beträgt.
Nach dem Abkühlen des Reaktionsgemisches wird der erhaltene
Latex mit Salzsäure koaguliert und anschließend neutralisiert,
filtriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Man erhält
pulverförmige Copolymerisate (C-1 bis C-5).
100 Gewichtsteile eines Polymerisatgemisches, das jeweils 28 Gew.-
prozent der oben beschriebenen Copolymerisate,
12 Gewichtsprozent eines Copolymerisats aus Methylmethacrylat,
Butadien und Styrol (BTA®-IIIF₁,
als die Schlagzähigkeit modifizierendes Mittel und 60
Gewichtsprozent Polyvinylchlorid mittlerer Polymerisations
grad 1000) enthält, werden mit 2 Gewichtsteilen einer Dioctylzinn
mercaptoverbindung, 1,0 Gewichtsteil einer polymerisierten
Organozinnmercaptoverbindung, 0,5 Gewichtsteilen Stearylalkohol
und 0,2 Gewichtsteilen eines Butylenglykol-montanats (teil
weise verseift) vermischt. Das entstandene Gemisch wird 3
Minuten in einem Walzenmischer mit einer Oberflächentemperatur
von 190°C geknetet, dann bei 200°C zu einer Folie verpreßt. Jede
auf diese Weise hergestellte Polymerisatfolie wird untersucht,
die Ergebnisse sind in Tabelle II, Beispiele 1 bis 5, angegeben.
250 Gewichtsteile destilliertes Wasser, 1,0 Gewichtsteil in
Wasser gelöstes Natrium-n-dodecylbenzolsulfonat, 0,06 Gewichtsteil
Kaliumpersulfat, 0,015 Gewichtsteile Natriumhydrogensulfit,
15 Gewichtsteile α-Methylstyrol, 12 Gewichtsteile Methylmeth
acrylat, 3 Gewichtsteile Acrylnitril und 0,9 Gewichtsteile
Divinylbenzol werden in einen mit Rührer versehenen Reaktor
eingefüllt. Der Reaktor wird mit Stickstoff gespült, die Temperatur
steigt dann unter Rühren auf 60°C. Das Gemisch wird bei
dieser Temperatur 16 Stunden reagieren gelassen.
Anschließend werden 0,28 Gewichtsteile Kaliumpersulfat und
0,035 Gewichtsteile Natriumhydrogensulfit unter kontinuierlichem
Rühren bei 60°C zugegeben. Dann wird ein Monomerengemisch,
das 49 Gewichtsteile a-Methylstyrol, 10,5 Gewichtsteile Methyl
methacrylat, 10,5 Gewichtsteile Acrylnitril und 0,21 Gewichts
teile n-Dodecylmercaptan enthält, kontinuierlich im Verlauf
von 8 Stunden zugesetzt. Das entstandene Gemisch wird 24 Stunden
reagieren gelassen. Nach beendeter Reaktion wird der erhaltene
Latex mit Natriumchlorid koaguliert, filtriert, mit
Wasser gewaschen und getrocknet. Man erhält ein pulverförmiges
Copolymerisat C-6.
Gemäß der Arbeitsweise des Beispiels 1 wird dieses Copolymerisat
C-6 Polyvinylchlorid (mit einem mittleren Polymerisa
tionsgrad von 1000) und mit dem Copolymerisat aus Methylmeth
acrylat, Butadien und Styrol (BTA®-IIIF₁) vermischt; das Produkt
wird wie in Beispiel 1 untersucht. Die Ergebnisse sind in
Tabelle II angegeben.
Die Polymerisation wird gemäß der Arbeitsweise der Beispiele
1 bis 5 durchgeführt, mit dem Unterschied, daß die Art, Zusammen
setzung und Menge der Monomere wie in Tabelle I angegeben
verändert wird. Man erhält die Copolymerisate C-7 und C-8.
Gemäß der Arbeitsweise des Beispiels 1 werden die Copoly
merisate C-7 und C-8 mit Polyvinylchlorid mit einem mittleren
Polymerisationsgrad von 1000 und einem die Schlagzähigkeit
modifizierenden Polymerisat (BTA®-IIIF₁) vermischt. Die Produkte
werden wie in Beispiel 1 untersucht, die Ergebnisse sind in
Tabelle II angegeben.
In einen mit Rührer versehenen Reaktor werden 250 Gewichts
teile destilliertes Wasser, 3,0 Gewichtsteile in Wasser gelöstes
Kaliumoleat, 0,2 Gewichtsteile Natrium-dioctylsulfosuccinat,
0,4 Gewichtsteile Natrium-formaldehyd-sulfoxylat-dihydrat,
0,003 Gewichtsteile Eisen(II)-sulfat-septihydrat,
0,01 Gewichtsteil Dinatrium-äthylendiamintetraacetat-dihydrat
und 0,3 Gewichtsteile Cumolhydroperoxid eingefüllt. Zu dieser
Lösung wird ein Monomerengemisch, dessen Zusammensetzung und
Mengen in Tabelle I unter dem Namen R-1 und R-2 (entsprechend
der Zusammensetzung des Monomerengemisches für das Copolymerisat
C-1 in der ersten bzw. zweiten Stufe) angegeben sind, zugegeben.
Der Reaktor wird mit Stickstoff gespült, die Temperatur
im Reaktor steigt dann unter Rühren auf 60°C. Das Gemisch wird
bei dieser Temperatur 24 Stunden reagieren gelassen. Nach dem
Abkühlen des Reaktionsgemischs wird der erhaltene Latex mit Salz
säure koaguliert, neutralisiert, filtriert, mit Wasser gewaschen
und getrocknet. Man erhält die pulverförmigen Copolymerisate
R-1 und R-2.
28 Gewichtsprozent dieser Copolymerisate R-1 bzw. R-2 (Ver
gleichsbeispiele 1 bzw. 2) oder 8,4 Gewichtsprozent des Copoly
merisats R-1 und 19,6 Gewichtsprozent des Copolymerisats R-2
(Vergleichsbeispiel 3) werden jeweils zu 12 Gewichtsprozent des die
Schlagzähigkeit modifizierenden Polymerisats BTA®-IIIF₁ und
60 Gewichtsprozent Polyvinylchlorid (mit einem mittleren Poly
merisationsgrad von 1000) zugegeben. Jedes Gemisch wird, wie
in Beispiel 1 angegeben, mit Stabilisatoren und weiteren Zusatz
stoffen versetzt. Die erhaltenen Produkte werden untersucht,
die Ergebnisse sind in Tabelle II, Vergleichsbeispiele 1 bis
3, angegeben.
250 Gewichtsteile destilliertes Wasser, 1,0 Gewichtsteil in
Wasser gelöstes Natrium-n-dodecylbenzolsulfonat, 0,2 Gewichtsteile
Kaliumpersulfat, 0,05 Gewichtsteile Natriumhydrogensulfit,
30 Gewichtsteile α-Methylstyrol, 10 Gewichtsteile Styrol,
45 Gewichtsteile Methylmethacrylat, 15 Gewichtsteile Acrylnitril
und 0,2 Gewichtsteile tert.-Dodecylmercaptan werden in
einen mit Rührer versehenen Reaktor eingefüllt. Der Reaktor
wird mit Stickstoff gespült, die Temperatur im Reaktor steigt
dann unter Rühren auf 60°C. Das Gemisch wird so lange reagieren
gelassen, bis praktisch keine Monomeren mehr vorhanden sind.
Dann wird der erhaltene Latex mit Natriumchlorid koaguliert,
filtriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Man erhält
ein pulverförmiges Copolymeres R-3.
Dieses Copolymerisat R-3 wird mit Polyvinylchlorid und dem
Copolymerisat aus Methylmethacrylat, Butadien und Styrol
(BTA®-IIIF₁) gemäß Beispiel 1 vermischt. Das Produkt wird ent
sprechend untersucht, die Ergebnisse sind in Tabelle II, Ver
gleichsbeispiel 4, angegeben.
Zu einer Polymerisationslösung, die gemäß der Arbeitsweise
des Vergleichsbeispiels 1 hergestellt worden ist, wird kontinuierlich im
Verlauf von 6 Stunden ein Monomerengemisch zugegeben, das 62
Gewichtsteile α-Methylstyrol, 27 Gewichtsteile Methylmethacrylat,
11 Gewichtsteile Acrylnitril und 0,3 Gewichtsteile tert.-
Dodecylmercaptan enthält. Nach beendeter Zugabe wird das
Reaktionsgemisch 24 Stunden reagieren gelassen.
Der erhaltene Latex wird mit Salzsäure koaguliert, neutralisiert,
filtriert, mit Wasser gewaschen, getrocknet und noch
einmal mit 500 ml Äthanol durch 16stündige Immersion gewaschen
und anschließend filtriert. Nach dem Trocknen des Filtrats er
hält man das Copolymerisat R-4.
Dieses Copolymerisat R-4 wird mit dem Polyvinylchlorid und dem
Copolymerisat aus Methylmethacrylat, Butadien und Styrol
(BTA®-IIIF₁) gemäß der Arbeitsweise des Beispiels 1 vermischt,
das Produkt wird getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle II,
Vergleichsbeispiel 5, angegeben.
Eine Formmasse wird nur aus Polyvinylchlorid und BTA®-IIIF₁
gemäß Beispiel 1 hergestellt. Das Produkt wird gemäß den
Bedingungen des Beispiels 1 untersucht, die Ergebnisse sind in
der Tabelle II, Vergleichsbeispiel 6, angegeben.
Wie aus Tabelle II, Beispiele 1 bis 8, ersichtlich ist, zeigt
die erfindungsgemäße Polyvinylchlorid-Formmasse eine beachtlich
hohe thermische Verformungsbeständigkeit, Schlagzähigkeit und
Verarbeitbarkeit, wogegen die Vergleichsbeispiele 2, 4 und 5,
die kein vernetztes Copolymerisat enthalten, nur eine geringe
Verarbeitbarkeit aufweisen. In den Vergleichsbeispielen 1 bis 3,
in denen die Formmasse ein vernetztes Copolymerisat enthält, ist
die thermische Verformungsbeständigkeit und die Verarbeitbarkeit
ausgezeichnet, jedoch die Schlagzähigkeit geringer als in den
erfindungsgemäßen Beispielen. Das Produkt des Beispiels 6, das
kein Copolymerisat enthält, hat nur eine geringe thermische Ver
formungsbeständigkeit, obwohl die anderen Eigenschaften ausge
zeichnet sind.
Jede Formmasse enthält das Copolymerisat C-1, das Copolymerisat
aus Methylmethacrylat, Butadien und Styrol (BTA®-IIIF₁) und Poly
vinylchlorid (mit einem Polymerisationsgrad von 1000) in Mengen,
wie sie in Tabelle III angegeben sind. Die Produkte werden gemäß
Beispiel 1 untersucht, die Ergebnisse sind in Tabelle III, Bei
spiele 9 bis 12, angegeben.
*) Abkürzung für Acrylnitril/Butadien/Styrol/Methylmethacrylat
Jede Formmasse enthält das Copolymerisat C-1, Polyvinylchlorid
(mit einem mittleren Polymerisationsgrad von 1000) und ein die
Schlagzähigkeit modifizierendes Mittel (ABSM*)-Kunstharz), in den
in Tabelle III angegebenen Mengen. Die Produkte werden gemäß
Beispiel 1 untersucht, die Ergebnisse sind in Tabelle III, Bei
spiele 13 bis 16, angegeben.
Das die Schlagzähigkeit modifizierendes Mittel (ABSM-Kunstharz)
wird nach folgendem Verfahren hergestellt:
In einer ersten Verfahrensstufe werden folgende Bestandteile in einen 500-ml-Autoklaven eingespeist
und 16 Stunden unter Rühren bei 50°C polymerisiert:
Gewichtsteile | |
Butadien | |
100 | |
Eisen(II)-sulfat | 0,003 |
Dinatrium-äthylendiamintetra-acetatdihydrat | 0,005 |
Natriumformaldehyd-sulfoxylatdihydrat | 0,05 |
Diisopropylbenzolhydroperoxid | 0,2 |
Natriumpyrophosphat | 0,1 |
Kaliumoleat | 0,385 |
Wasser | 300 |
Man erhält in einer Polymerisationsausbeute von fast 100% einen
Latex mit einem Feststoffgehalt von etwa 25%. Zu 65 Gewichts
teilen Feststoffen dieses Latex werden 0,06 Gewichtsteile
Natrium-dioctylsulfosuccinat zur Stabilisierung des Latex
zugegeben, dann werden 40 ml einer 2prozentigen wäßrigen Weinsäure
lösung und 23 ml einer 2prozentigen wäßrigen Sodalösung gleich
zeitig aus getrennten Düsen in den Latex eingetropft, um die
Größe der Gummiteilchen zu erhöhen. Anschließend wird der pH-
Wert des Latex auf 9,5 mit einer 2prozentigen wäßrigen Soda
lösung eingestellt, es werden 3,87 ml einer 15,5prozentigen
wäßrigen Kaliumoleatlösung zu dem Gemisch zugesetzt.
Der entstandene Latex und die folgenden Bestandteile werden in der zweiten
Verfahrensstufe in einen 500-ml-Autoklaven eingespeist. Der Autoklav wird eingehend
mit Stickstoff gespült, das Gemisch wird 7 Stunden unter Rühren
bei 60°C polymerisiert.
Gewichtsteile | |
Latex (als Feststoff) | |
65 | |
Styrol | 15,5 |
Methylmethacrylat | 15,5 |
Acrylnitril | 4 |
Diisopropylbenzol-hydroperoxid | 0,035 |
Natriumformaldehyd-sulfoxylatdihydrat | 0,0175 |
Der erhaltene Latex wird mit Salzsäure koaguliert, mit Wasser
gewaschen, entwässert und in einem auf 60°C gehaltenen Ofen getrocknet.
Man erhält pulverförmiges ABSM-Kunstharz in einer
Polymerisationsausbeute von fast 100%.
Es wird eine Formmasse gemäß Beispiel 1 hergestellt, mit dem
Unterschied, daß als die Schlagzähigkeit modifizierendes Mittel
ein Copolymerisat verwendet wird, das hauptsächlich aus
Butylacrylat, Methylmethacrylat und Styrol besteht.
Die Formmasse enthält
60 Gewichtsprozent Polyvinylchlorid (mit einem mittleren Poly
merisationsgrad von 1000), 28 Gewichtsprozent Copolymerisat
C-1 und 12 Gewichtsprozent des oben angegebenen Copolymerisats.
Das Produkt wird untersucht, die Ergebnisse sind wie folgt:
Claims (2)
1. Polyvinylchlorid-Formmasse mit verbesserter thermischer
Verformungsbeständigkeit, Schlagzähigkeit und Verarbeitbarkeit,
bestehend aus
- (A) 20 bis 80 Gew.-% eines Polyvinylchlorids,
- (B) einem die Schlagzähigkeit modifizierenden Mittel, das ein Copolymerisat ist, das aus Diolefinen oder Alkylacrylaten, Alkylmethacrylat, Styrol, α-Methylstyrol, Acrylnitril oder Methacrylnitril als Monomere und/oder chlorierten oder chlorsulfonierten Polyäthylenen, besteht
- (C) einem Copolymerisat, welches durch Polymerisieren von 90
bis 30 Gewichtsprozent eines Monomerengemisches aus
- 1) 20 bis 80 Gew.-% α-Methylstyrol oder 2-Isopropenylnaphthalin,
- 2) 1 bis 70 Gew.-% Methylmethacrylat,
- 3) 5 bis 30 Gew.-% Acrylnitril und
- 4) 0 bis 30 Gew.-% Styrol, Vinyltoluol, Methacrylnitril,
Vinylacetat oder Methacrylsäure, Acrylsäure,
Maleinsäure, Fumarsäure oder Itaconsäure,
und deren Ester als Monomere,
in Gegenwart eines vernetzten Polymerisats hergestellt worden ist, das seinerseits durch Copolymerisieren von 10 bis 70 Gewichtsteilen eines monofunktionellen Monomeren, nämlich Methylmethacrylat, Acrylnitril, Methacrylnitril, Styrol, α-Methylstyrol oder 2-Isopropenylnaphthalin, oder eines Gemisches dieser Monomeren mit 0,01 bis 7 Gewichtsteilen eines polyfunktionellen Monomeren, nämlich Divinylbenzol, Trivinylbenzol, Äthylenglykol-dimethacrylat, Triäthylen glykoldimethacrylat, 1,3-Butandiol-dimethacrylat, Allylacrylat oder Allylmethacrylat erhalten worden ist, wobei ferner die Summe der Mengen des monofunktionellen Monomeren und des oben angegebenen Monomerengemisches 100 Gewichts teile beträgt,
wobei die Menge an die Schlagzähigkeit modifizierendem Mittel (B) und Copolymerisat (C) 80 bis 20 Gewichtsprozent des Gesamtgemisches und der Gehalt an Copolymerisat (C) 90 bis 20 Gewichtsprozent der Menge von (B) und (C) beträgt, und
- (D) gegebenenfalls üblichen Zusatzstoffen.
2. Polyvinylchlorid-Formmasse nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Polyvinylchlorid (A) Polyvinylchlorid
und/oder ein Copolymerisat aus 80 Gewichtsprozent oder mehr
Vinylchlorid und Vinylidenchlorid, Vinylacetat, Vinylstearat,
Acrylsäureestern, Methacrylsäureestern, Styrol, Acrylnitril,
Äthylen oder Propylen als copolymerisierbaren Monomeren und/
oder ein nachchloriertes Produkt von Polyvinylchlorid oder
einem der angegebenen Copolymerisate ist.
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Legal Events
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8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: JUNG, E., DIPL.-CHEM. DR.PHIL. SCHIRDEWAHN, J., DI |
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