DE307063C - - Google Patents
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01C—CHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
- D01C1/00—Treatment of vegetable material
- D01C1/02—Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres
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- Spinning Methods And Devices For Manufacturing Artificial Fibers (AREA)
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Description
.Im Hauptpatent ist ein Verfahren zur Gewinnung von Spinnfasern aus Typhaarten
(Rohrkolbenschilfen) beschrieben, das darin besteht, daß die Aufschließung der Schilf--S
blätter mit erheblich schwächerer Lauge als bisher üblich war, nämlich unterhalb 1J2. Prozent,
vorgenommen und die Wirkung der Lauge durch mechanische Einwirkung befördert
wird. Das neue Verfahren verläuft in
zwei Stufen: ;
1.' Die erste erstreckt sich; auf die ganze Pflanze und bezweckt die Lockerung und Erweichung
der Gewebe,, ohne die Bastfaserstränge selbst bloßzulegen.
2. In der zweiten Stufe werden diese dann durch chemische und mechanische Weiterbehandlung
isoliert,.
Da die Schilfblätter dem ersten Angriff der Aufschließungslauge einen sehr starken Widerstancl
entgegensetzen, erfordert das Kochen mit der angewandten sehr schwachen Lauge lange Zeit, und die beiden Stufen verlaufen
an verschiedenen Stellen des Materials nebeneinander her. Es hat sich nun gezeigt, daß
man1 ohne Beeinträchtigung des Endergebnisses bedeutend rascher zum Ziele kommt,
wenn man sich' zum Beginn der Aufschließung einer starken Lauge von etwa 1 bis 3'Prozent
und selbst mehr bedient, nicht aber, wie es bisher geschah, das Kochen mit dieser
Lauge so lange fortsetzt/ bis man eine vollständige Aufschließung erzielt hat, sondern nur
bis Erweichen der Blatthüllen und Lockerung der widerstandsfähigen Epidermisschicht und
der übrigen die Pflanzenfasern einhüllenden Pnanzengewebebestaridteile erreicht ist. Dies
geht bei Verwendung der starken Lauge bedeutend rascher vor sich. Kocht man die Blätter mit der ursprünglichen Lauge zu
Ende, so tritt während der ganzen Kochdauer wegen der- verhältnismäßig großen Flüssigkeitsmenge;
die zur Anwendung gelangen muß, nur eine geringe Verminderung der Konzentration des im Überschuß vorhandenen
freien Alkalis ein, worunter dias aufgeschlossene Fasermaterial leidet. Führt man aber
die weitere Aufschließung gemäß dem 'Verfahren des Hauptpatentes unter Verwendung
einer 'weit, schwächeren Lauge zu Ende, so erreicht man das gleiche Resultat rascher, als
wenn man von vornherein mit der schwächeren Lauge zu kochen' beginnt.
Man kocht beispielsweise die Blätter mit einer 1 bis 2prozentigen Natronlauge unter
kräftigem Umlauf genügend- lange, bis sie in der oben besprochenen Weise für d'ie weitere
Aufschließung der Faser mit der verdünnten Lauge vorbereitet sind. Man kann jetzt die
überschüssige Lauge abtrennen und nach dem Auswaschen der zurückbleibenden Restlauge
die weitere Behandlung des Aufschiließungs- \ gutes vornehmen oder durch1 Zufügen von
Wasser die zurückbleibende Restlauge auf dien |
gewünschten Grad der Verdünnung! bringen, j
Arbeitet' man in einem Kolonnensystem, so j
kann man die Aufschließungslauge in einen mit frischerrrMaterial beschickten Kessel hinüberdirüdk$rF
ündl so verwerten.
Die J|i|;wjrkung stärkerer Lauge in der
ersten Stufe "der Auf Schließung kann auch in dier Weise durchgeführt werden, daß man
ίο unter Verwendung der gleichen Alkalimenge,
wie sie nach1 dem Verfahren des Hauptpatentes
insgesamt bei der Aufschließung nötig ist, die Blätter von vornherein mit einer diese Alkalimenge enthaltenden Lauge
von erheblich stärkerer Konzentration kocht, indem man den mit dem Aufschließungsgut
ausgefüllten Aufschließungsapparat nur zu einem Teil mit Lauge füllt. Beim Kochen
geht die Konzentration der Lauge durch den fortschreitenden' Alkaliverbrauch von selbst
herunter und sinkt unter die in dem Hauptpatent angegebene Grenze. Um auf diese Weise arbeiten zu können, ist es notwendig,
dafür zu sorgen, daß die gesamte Blättermenge der Einwirkung der Lauge unterliegt.
Man kann sich dazu einer Umlaufvorrichtung bedienen, welche die Lauge vom Boden des
Apparates wegsaugt und über die Blätter von oben her wieder ergießt. Man kann aber auch
mit besonderem λ^orteil so verfahren, daiß rnan
für ein hinreichendes Schäumen der alkalischen Aufschließungslauge sorgt, so daß der alkalische Schaum zwischen den Blättern empordringt
und die Aufschließung herbeiführt; sie wird von der schaumförmigen Lauge viel
leichter erreicht als von der Aufschließungs-.flüssigkeit
selbst. Dieses Vorgehen ist um so vorteilhafter, Aveil durch die Einwirkung des
Alkalis aus dem Aufschließungsgut in die Aufschließungslauge Stoffe gelangen, die die
Eigenschaft haben, das Schäumen der Lauge zu bewirken.
Bei der Durchführung des Verfahrens kann zur Aufschließung der Schilfblätter in. der
oben beschriebenen Art an Stelle der Ätzalkalilauge auch ein kohlensaures' oder ein anderes
genügend1 stark alkalisch! wirkendes Alkali, wie kieselsaures Alkali, verwendet
werden. Seine· Stärke muß erheblich höher und die Kochdauer auch länger bemessen werden.
Vorteilhaft lassen sich an Stelle der Ätzalkalilaugen auch Ätzammoniaklaugen und
Erdalkalilaugen verwenden.
Claims (5)
1. Abänderung· des Verfahrens des Patentes
300744 zur Gewinnung von Spinnfasern aus Typhaarten durch Aufschließung
mittels sehr verdünnter Laugen, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten
Stufe der Aufschließung während der Erweichung der Blätter an Stelle der stark verdünnten Laugen mit erheblich stärkeren
Laugen vorgekocht wird, worauf die chemische und mechanische Bloßlegung
der Bastfasern gemäß dem Verfahren des Hauptpatentes erfolgt.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch: i, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Kochen rnit der stärkeren Lauge in der ersten Stufe mit einem beliebigen
Überschuß der Auf schließungslauge durchführt und vor der weiteren Behandlung
des Aufschließungsmaterials die verwendete Lauge vom Aufschließungsgut abtrennt.
3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Aufschließung verwendete Lauge zwar in einer erheblich höheren Anfangskonizentration, aber in einer entsprechend'
geringeren Flüssigkeitsmenge zur Anwendung gelängt, derart, daß mit
dem Fortschreiten der Aufschließung die Konzentration unterhalb der auch im Hauptpatent angegebenen Grenzen sinkt.
4. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch^, dadurch -gekennzeichnet,,
daß man d'ie. Aufschließungslauge zum Schäumen bringt, insbesondere unter Be- gu
nutzung der durch die Alkalibehandlung aus dem Aufschließungsgute selbst ausgeschiedenen leicht schäumenden Stoffe, und
durch den gebildeten Schaum ihre. aufschließende Wirkung auch auf den von
der Auf Schließungsflüssigkeit nicht bedeckten Teil des Aufschließungsgutes herbeiführt.
5. Abänderung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man an Stelle der im Hauptpatent verwendeten Alkalilaiugeni zur Erweichung
der Pflanzenteile auch starke Ammoniaklauge, kohlensaures oder kieselsaures Alkali oder stärkere Ätzlaugen der
■Erdialkalien verwendet.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE307063T |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE307063C true DE307063C (de) |
Family
ID=6121323
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT307063D Active DE307063C (de) | |||
DENDAT300744D Active DE300744C (de) |
Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT300744D Active DE300744C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (2) | DE300744C (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10109040C1 (de) * | 2001-02-24 | 2002-07-11 | Conrad Hansen | Gründung für eine Windkraftanlage |
-
0
- DE DENDAT307063D patent/DE307063C/de active Active
- DE DENDAT300744D patent/DE300744C/de active Active
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE300744C (de) |
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