DE3050334C2 - Verfahren zur Bestimmung von tumorassoziierten, glykosidische Bindungen enthaltenden Substanzen (TAGS) in einer Körperflüssigkeitsprobe und Reagenz zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung von tumorassoziierten, glykosidische Bindungen enthaltenden Substanzen (TAGS) in einer Körperflüssigkeitsprobe und Reagenz zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
%
25
Die Erfindung betrifft die Bestimmung von tumorassoziierten, glykosidische Bindungen enthaltenden Substanzen,
z. B. Glykoproteide oder Glykolipide (nachfolgend TAGS genannt) in einer Körperflüssigkeitsprobe.
Die Bestimmung der Menge von spezifischen Glykoproteiden in Körperflüssigkeitsproben von Krebskranken ist bekannt. Bt. diesem Verfahren macht man von der Antigenität hauptsächlich des Proteinteils von Glykoproteiden Gebrauch. Zum Beispiel h"*simmt man Äj-Foetoproteinmengen und die Mengen an karzinoembryonalem Antigen zur Bestimmung von primären Hepatomen und von Krebs der Verdauungsorgane, insbesondere
Die Bestimmung der Menge von spezifischen Glykoproteiden in Körperflüssigkeitsproben von Krebskranken ist bekannt. Bt. diesem Verfahren macht man von der Antigenität hauptsächlich des Proteinteils von Glykoproteiden Gebrauch. Zum Beispiel h"*simmt man Äj-Foetoproteinmengen und die Mengen an karzinoembryonalem Antigen zur Bestimmung von primären Hepatomen und von Krebs der Verdauungsorgane, insbesondere
'■ Rektumkrebs und dergleichen (si<*iie Igaku no Ayumi, Bd. 106, Nr. 5, Fifth Saturday Special Issue, S. 235—250
[1978]). Diese Verfahren sind jedoch nicht befriedigend, weil sie nur für bestimmte Krebs- und Tumortypen
anwendbar sind.
Die zum Stand der Technik zählende, nicht vorveröffentlichte Patentanmeldung 30 03 301 (DE-OS 30 03 301)
befaßt sich mit einem Verfahren zur Bestimmung von tumorassoziierten, glykosidische Bindungen enthaltenden
Substanzen (TAGS) in einer Körperflüssigkeitsprobe, bei dem man die TAGS in einer Probe dt." Körperflüssigkeit
mit einem sich spezifisch mit Galactose-(/? 1 — 3 oder β 1 — 4)-N-Acetylgalactosamin-Bindungen bindenden
Lectin unter Bildung eines TAGS-Lectinkomplexes umsetzt und die Menge des TAGS-Lectinkomplexes
oder an nicht reagiertem Lectin bestimmt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein einfaches, billiges und quantitatives Verfahren zur Bestimmung von TAGS-Niveaus
in Körperflüssigkeiten zu zeigen.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
Die Erfindung betrifft auch ein Reagens zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
F i g. 1 ist eine grafische Darstellung der Körperflüssigkeiten von Patienten, die unter verschiedenen Krebsen leiden, sowie von bei gesunden Personen gefundenen Mengen an TAGS, bestimmt in Obereinstimmung mit dem Beispiel 2-1, und
F i g. 1 ist eine grafische Darstellung der Körperflüssigkeiten von Patienten, die unter verschiedenen Krebsen leiden, sowie von bei gesunden Personen gefundenen Mengen an TAGS, bestimmt in Obereinstimmung mit dem Beispiel 2-1, und
F i g. 2 ist eine grafische Darstellung der in verschiedenen Körperflüssigkeiten gefundenen Mengen an TAGS,
bestimmt gemäß dem Beispiel 2-2.
Für die vorliegende Erfindung können verschiedene Körp ^flüssigkeiten verwendet werden. Geeignete Körperflüssigkeiten
sind z. B. Blut, Gewebeflüssigkeiten, Lymphe, Hydrotorax, Ascites, amniotische Flüssigkeiten,
\ Magensaft, Urin, Pankreassaft, cerebrospinale Flüssigkeiten oder Speichel. Besonders bevorzugt, insbesondere
\ 55 in Form von Serum oder Plasma, ist Blut.
Die Menge der für die Proben verwendeten Körperflüssigkeit liegt im allgemeinen bei 1 bis 10 ml, vorzugsweise
2 bis 5 ml.
Erfindungsgemäß kann die Bestimmung von TAGS-Niveaus in einer Körperflüssigkeitsprobe entweder dadurch
durchgeführt werden, daß man TAGS aus der Körperflüssigkeit durch Umsetzung mit dem Lecitin unter
Bildung eines TAGS-Lecitinkomplexes isoliert und daß man die Menge des TAGS-Lecitinkomplexes oder an
nichtumgesetztem Lecitin nach dessen Abtrennung mißt oder indem man ein markiertes Lecitin direkt einer
Körperflüssigkeitsprobe zugibt unter Bildung eines markierten TAGS-Lecitinkomplexes, worauf man den markierten
TAGS-Lecitinkomplex oder das nichtumgesetzte markierte Lecitin abtrennt und dessen Menge bestimmt.
Zum Abtrennen der TAGS-Fraktion aus der Körperflüssigkeitsprobe können übliche Extraktions- oder
Trennverfahren für Giykoproteide enthaltende Substanzen angewendet werden, z. B. Aussalzen, Ausfällen,
Lösungsmittelextraktion, Zentrifugieren, Dialyse, Molekularsiebe oder enzymatische Inaktivierung oder eine
Kombination von einem oder mehreren dieser Verfahren. Zum Beispiel kann man eine TAGS-Fraktion durch
Zugabe einer die Ausfällung oder die Denaturierung bewirkende Menge von Sulfoalicylsäure, Trichloressigsäure
oder ZinksuIFat zu Blutserum oder -plasma oder durch Erhitzen von Blutserum oder -plasma unter Ausfällung
von Albumin und Immunoglobulin gewinnen, worauf man die ausgefällten Proteine durch Filtrieren abtrennt
und das Filtrat dialysiert
Insbesondere gibt man vorzugsweise eine ausreichende Menge des Schutzproteins zu der Probe, nachdem
man Albumine und Immunoglobuline aus der Probe entfernt hat, weil dies die Bestimmung unter kontrollierten
Bedingungen ermöglicht.
Bei der Verwendung von Blutproben kann man als Probe Blutserum, das durch übliche Blutserum-Sammelmethoden
gewonnen wurde, oder Blutplasma, das durch übliche Blutplasma-Sammelmethoden gewonnen wurde,
unter Verwendung eines Antikoagulationsmittels, wie Heparin, EDTA oder Zitronensäure, wobei man Vorzugsweise
Blutplasma, das unter \'erwendung von Heparin als Antikoagulationsmittel gesammelt wurde, verwendet.
Die Proben können gegebenenfalls, sofern erwünscht, mit Wasser der geeigneten wäßrigen Pufferlösungen
verdünnt werden, z. B. in solchen Fällen, in denen das TA.GS-Niveau verhältnismäßig hoch ist, wie in Asciten.
Erfindungsgemäß können solche Lectine, die sich spezifisch mit Galactose-{/? 1 — 3 oder/? 1 — 4)-N-acetylgalactosamin
binden, wie beschrieben wird in J.B.C., 250,8518—8523 (1975); Biochem. Biophys. Res. Comm., 62,144
(1975); Z. Immun:tätsforsch_ 138,423-433 (1969); Br. J. Fxp. Pathol, 27, 228-236 (1946); Proc. Natl. Acad. Sei.
USA, 75, Nr. 5, S. 2215-2219 (1978); Biochemistry, 13, 196-204 (1974), Carbohydrate Research. 51, 107-118
(1976), ζ. B. Erdnußlectin, Ricinuslectin (Ricinus communis) verwendet werden.
Substanzen, die zum Markieren der Lectine verwendet werden können, um diese durch Radiometrie, Fluorimetrie
oder Kolorimetrie nachweisbar zu machen, sind Enzmye, fluoreszierende Substanz:" und radioaktive
Substanzen. Geeignete Enzyme sind z. B. Glukoamylase, Glukoseoxidase, Peroxidase, Alkai'phosphatase und
Hämociapeptide und deren aktive Fragrr:.:nte. Beispiele für geeignete fluoreszierende Substanzen sind Fluoreszein,
Fluoreszeinisothiocyanat, Rhodamin und Dansylchlorid (5-Dimethylamino-l-naphthalinsulfonylchIorid)
Beispiele für geeignete radioaktive Substanzen sind radioaktives Jod und Tritium. Um Lectine mit den vorerwähnten
Markierungssubstanzen zu markieren, können alle üblichen Methoden zum Markieren von Proteinen,
wie Antigenen und Antikörpern, mit Enzymen, Fluoreszierungsmiftel und radioaktive Substanzen verwendet
werden. Beispielsweise kann man Lectine mit radioaktiven Isotopen nach dem in »Radioimmunoassay«, S.
45—56 (1978), veröffentlicht von der Asakura Publishing Cc, Tokyo, beschriebenen Verfahren markieren.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden markierte oder unmarkierte Lectine vorzugsweise in Mischung
mit geeigneten Lösungsmitteln verwendet. Alle Lösungsmittel, welche markierte oder nichtmarkierte Lectine
nicht denaturieren, z. B. physiologische Kochsalzlösung, Wasser, 0,1 m Tris-HCl-Pufferlösung (pH etwa 7,5) oder
0,1 m Phosphatpufferlösung (pH etwa 7,4), können verwendet werden. Die Menge des in dem Lösungsmittel
oder Verdünnungsmittel enthaltenen Lectins kann je nach den Agglutinationswerten (die durch die End- oder
Maximalverdünnung von Serienzweifachverdünnten-Proben definiert wird), der Art der Markierung oder der
ΐ nachzuweisenden Substanzen gewählt werden und liegt im allgemeinen bei etwa 0,01 bis etwa 100μg/ml,
vomigsweise 0,03 bis 40 ug/ml. Die vorerwähnten markierten oder unmarkierten Lectinlösungen können weiter
verdünnt werden.
]: Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine vorbestimmte Menge einer TAOS-Fnktion
! oder einer Körperflüssigkeit per se mit einer gegebenen Menge des Lectins oder des markierten Lectins
j vermisc.it, und die erhaltene Mischung läßt man bei etwa 45° C oder darunter, vorzugsweise etwa 4 bis 400C und
!■ insbesondere etwa 20 bis 40°C, zum Reagieren stehen. Df c TAGS-nicht-markiertes oder -markiertes-Lectin-
j Komplex oder das nichtumgesetzte nich?markierte oder markierte Lectin können von dem Reaktionsgemisch in
; üblicher Weise abgetrennt v/erden, z. B. chromatografisch, elektrophoretisch, durch Aussalzen, durch Fraktio-
nieren. Dialyse, Gelfiltration oder durch Absorption oder durch eine Kombination dieser Trennverfahren von
\[ Agargel. Agarosegel oder Polyacrylamidgel.
!' Zur Abtrennung des nichtumgsetzten markierten oder unmarkierten Lectins aus dem Reaktionsgemisch wird
is eine geeignete Menge des Fällungsmittels für den TAGS-Lectin-Komplex zu der obigen Reaktionsmischung
zugegeben, und der entstandene Komplex kann z. B. durch Zentrifugieren abgetrennt werden, wobei man die
j! nichtumgesetzte markierte oder nichtmarkierte Lectinfraktion als überstehende Flüssigkeit erhält. Typische
[j Ausfällmittel sind Poryäthylenglykol, Ammoniumsulfat (bis zur Sättigung) und Rivanol (Acrinol). Die Zentrifu-
!j gierbedingungen können je nach der Art des verwendeten Ausfällmittels gewählt werden. Wird z. B. Polyäthy-
lenglykol als Fällungsmittel verwendet, so wird die Zentrifugierung vorzugsweise bei etwa 1000 g etwa 30 bis 60
I! Minuten durchgeführt.
k In den Fällen, in denen der TAGS-markiertes oder unmarkiertes Lectin-Komplex von dem nichtumgesetzten
j1 Lectin abgetrennt wird, erfolgt die Abtrennung des Komplexes von dem nichtumgesetzten Lectin einfach, indem
! man von dem Unterschied in der Diffusionsgeschwindigkeit des Komplexes und dem riichtumgesLizten Lectin in
* Agargel, Agarosegel oder Polyacrylamidgel Gebrauch macht. Gibt man d;e Reaktionsmischung zu einem Gel in
einem Gefäß, so· diffundiert nichtumgesetztes Lectin in das Gel, während der TAGS-Lectin-Komplex auf dem
k Gel, d. h. außerhalb des Gels verbleibt, ohne daß er eindiffundiert. Deshalb können beide voneinander in üblicher
Weise einfach getrennt werden. Hinsichtlich der Zubereitung der Gele liegen keine Beschränkungen vor, und die
üblichen Verfahren können für diesen Zweck angewendet werden, z. B. kann man eine bestimmte Menge Agar,
Agarose oder Polyacrylamid zu einem Verdünnungsmittel, welches die Proteine nicht denaturier:, geben, beispielsweise
destilliertes Wasser, Zitrat oder Tris-HCl-Pufferlösund (pH etwa 7,5) und anschließend unter schwachem
Rühren auf 60 bis 80°C zum Zwecke der Auflösung erwärmen und dann die Lösung in ein geeignetes
Gefäß, wie ein Reagenzglas, gießen und dort abkühlen lassen, wobei sie wie Gelee erstarrt. Man wählt die
Konzentration des Gels in Abhängigkeit von der Dimension (d. h. dem Molekulargewicht, der Stereostruktur
und dergleichen]! dei itfarkierungssubstanz und des markierten Lectin-Komplexes. Erfindungsgemäß verwendet
man im allgemeinen Gele von etwa 0,4 bis 2,0 Gew.-%, vorzugsweise 0,7 bis 1,0 Gew.-%. Erforderlichenfalls kann
das gebildete Gel ein Konservierungsmittel enthalten. Die Oberfläche des so hergestellten Gels kann flach oder
konkav sein, wobei man die letztere Form bevorzugt, weil die gebildeten Komplexe nicht an den Wandungen des
Gefäßes anhaften.
Die Menge an TAGS-markiertem oder unmarkiertem Lectin-Komplex oder an nichtumgesetztem markierten
oder unmarkierten Lectin, mißt man in üblicher Weise, und das TAG-Niveau in der Körperflüssigkeit kann man
dann aus dem erhaltenen Wert berechnen.
Zum Messen dar Menge an restlichem, nichtmarkierten Lectin, sind verschiedene Methoden geeignet. Vorzugsweise
gibt man jedoch zu den Proben eine Substanz, die in der Lage ist, mit dem Lectin spezifisch unter
Agglutination oder Ausfällung zu reagieren, wobei man dann die Änderung visuell oder durch Messen mittels
ίο optischer Analyse, z. B. der optischen Dichte, beobachtet. Beispiele für geeignete lectinagglutinierende Substanzen
sind Glykoproteine mit einer Galactose-(/? 1 —► 3 oder β 1 —► 4)-N-acetylgalactosamin-Endgruppe, z. B. Kaninchenerythrocyten,
Erythrocyten von Neuraminidase-behandelten Schafen und dergleichen, sowie Sephadex,
Glasperlen und dergleichen, die mit den vorerwähnten Glykoproteinen bedeckt sind.
In der Praxis kann man das Verfahren in der nachfolgenden Weise anwenden. Die vorerwähnte Reaktionsmischung
wird serienmäßig mit jeweils zweifacher Verdünnung mit einem Verdünnungsmittel, z. B. mit 0,15 m
Phosphatpufferlösung oder physiologische Kochsalzlösung verdünnt, und Aliquote der Verdünnung werden auf
Platten oder Objektträger oder kleine Reagenzgläser gegeben, und jeder Aliquot wird mit einer Substanz, die
fähig ist, das Lectin spezifisch unter Rühren zu agglutinieren, vermischt, und die Platten oder anderen Träger,
weiche die mischung enthalten, IaSi man dann bei 450C oder weniger, vorzugsweise 4 b's 40°C. während 30
Minuten oder mehr, vorzugsweise 60 bis 90 Minuten, stehen, um die End- oder Maximalverdünnung, bei welcher
eine Agglutination noch stattfindet, zu beobachten. Diese Maximalverdünnung wird als Agglutinationswert
bezeichnet. Die bei der Erfindung verwendbaren Lectine weisen im wesentlichen den gleichen Agglutinationswert auf.
Wird z. B. ein Enzym (wie Peroxidase) zum Markieren des Lectins verwendet, so wird eine vorbestimmte Menge des Reaktionsgemisches auf die Oberfläche des Gels in einem Reagenzglas getropft und dort bei etwa Raumtemperatur, vorzugsweise bei 4 bis 25°C, 1 bis 48 Stunden stehen gelassen. Dann gibt man eine gegebene Menge eines geeigneten Substrats für das Enzym (z. B. Wasserstoffperoxid) zu dem Reaktionsgemisch, bei dem durch diese Behandlung eine Enzymreaktion bewirkt wird, und stoppt diese dann nach einer geeigneten Zeit ab und mißt die optische Dichte der erhaltenen Mischung, falls erforderlich, unter Verwendung eines Farbstoffs oder Farbbildners (z. B. o-Phenylendiamin). Wird eine fluoreszierende Substanz zur Markierung des Lectins verwendet, so wird eine vorbestimmte Menge eines Verdünnungsmittels, wie eine Pufferlösung, zu dem Reaktionsgemisch auf dem Gel nach der Inkubierung gegeben, und die Intensität der Fluoreszenz der erhaltenen Mischung wird gemessen.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Reagenz verwendet, das ein sich spezifisch mit Ga!actose-(/? 1 —► 3 oder/? 1 — 4)-N-acetylgalactosamin-Bindungen bindendes Lectin enthält.
Wird z. B. ein Enzym (wie Peroxidase) zum Markieren des Lectins verwendet, so wird eine vorbestimmte Menge des Reaktionsgemisches auf die Oberfläche des Gels in einem Reagenzglas getropft und dort bei etwa Raumtemperatur, vorzugsweise bei 4 bis 25°C, 1 bis 48 Stunden stehen gelassen. Dann gibt man eine gegebene Menge eines geeigneten Substrats für das Enzym (z. B. Wasserstoffperoxid) zu dem Reaktionsgemisch, bei dem durch diese Behandlung eine Enzymreaktion bewirkt wird, und stoppt diese dann nach einer geeigneten Zeit ab und mißt die optische Dichte der erhaltenen Mischung, falls erforderlich, unter Verwendung eines Farbstoffs oder Farbbildners (z. B. o-Phenylendiamin). Wird eine fluoreszierende Substanz zur Markierung des Lectins verwendet, so wird eine vorbestimmte Menge eines Verdünnungsmittels, wie eine Pufferlösung, zu dem Reaktionsgemisch auf dem Gel nach der Inkubierung gegeben, und die Intensität der Fluoreszenz der erhaltenen Mischung wird gemessen.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Reagenz verwendet, das ein sich spezifisch mit Ga!actose-(/? 1 —► 3 oder/? 1 — 4)-N-acetylgalactosamin-Bindungen bindendes Lectin enthält.
Das Lectinreagenz kann auch einen Stabilisator und/oder ein Konservierungsmittel für das Lectin, wie ein
Protein mi? niedrigem Zuckergehalt- z. B. Rinderserumalbumin, enthalten. Bevorzugt ist das Pflanzenlectinreagenz
gefriergetrocknet und wird zum Gebrauch mit einem Rekcnstituierungsmittel, enthaltend ein auf Wasser
aufgebautes oder mit Wasser mischbares Lösungsmittel (pH etwa 6 bis 7,8, vorzugsweise 7 bis 7,2) wiederaufbereitet.
Gewünschtenfalls kann das Reagenz auch Puffer zur Aufrechterhaltung eines bestimmten pH-Wertes in
dem rekonstituierten Reagenzsystem und Konservierungsmittel und/oder Stabilisatoren, die einen Abbau des
Materials vor der Anwendung verhindern, enthalten. Ein pH von etwa 6 bis 7,8, insbesondere ein pH von 7 bis 7,2,
kann angewandt werden, um das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen. Das Rekonstituierungsmittel
kann vorzugsweise Wasser als Lösungsmittel enthalten und kann z. B. eine physiologische Kochsalzlösung oder
Phosphatpufferlösung sein. Ein wassermischbares Lösungsmittel, das die Reaktion nicht beeinträchtigt, kann
ebenfalls zugegeben werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist zur Diagnose aller Krebs- und Tumorarten, wie Magenkrebs, Brustkrebs,
Dickdarmkrebs, Rektumkrebs, Eierstockkrebs, Mundhöhlenkrebs, Zungenkrebs, Luftröhrenkrebs, Prostatakrebs,
Liposarkom, bösartiges Melanom, bösartiges Lymphom, primäres Magensarkom, Hepatom in frühen
oder spaten Stadien anwendbar und deshalb besonders zum Nachweis von Krebs im Frühstadium geeignet. Die
Erfindung wird ü den Beispielen näher erläutert. Wenn nicht anders angegeben, sind alle Teile oder Prozentsätze auf das Gewicht bezogen.
Bestimmung unter Verwendung der
Inhibierungsreaktion von Blutzellenagglutination
Inhibierungsreaktion von Blutzellenagglutination
(1) Herstellung der Testprobe
Blut wurde von 7 Patienten mit Magenkrebs, 4 Patienten mit Lungenkrebs, 3 Patienten mit Brustkrebs und
jeweils 1 Patienten mit Darmkrebs, Rektumkrebs, Eierstockkrebs, Mundhöhlenkrebs, Zungenkrebs, Luftröhrenkrebs,
Gebärmutterkrebs, Prostatakrebs, bösartigem Melanom, Liposarkom, bösartigem Lymphom und primärem
Magensarkom sowie 7 gesunden Personen gesammelt, und die Plasmaproben wurden in üblicher Weise
zubereitet Zu den Plasmaproben wurde eine 6°/oige wäßrige Sulfosalicylsäurelösung anteilartig unter Rühren
zugegeben, bis das Verhältnis des Additivs zum Plasma 1 :1 VoI.-% betrug. Nach ausreichendem Rühren wurde
die Mischung mit 3000 bis 3500 Upm während 10 Minuten zentrifugiert, und die überstehende Flüssigkeit wurde
mit Wasser und 0,15 m Phosphatpufferlösung während 24 Stunden unter Zubereitung der Testprobe dialysiert.
IU24 + + | — | _ _ — | ,4-4-4- | — — | XIlI | _ _ _ _ | + |
512 + 4- | XIV | 4- | |||||
256 | Eierstockkrebs | XV | Liposarkom | ||||
128 4-4-4- | • 4- 4- | 4- | Mundhöhlenkrebs | XVI | 4- 4- | bösartiges Melanom | |
64 - - | -4- l | Zungenkrebs | 4- | bösartiges Lymphom | |||
32 + | Luftröhrenkrebs | primäres Magensarkom | |||||
16 | VII | Gebärmutterkrebs | (3) Beobachtung | ||||
8 +4 | VIII | Prnitri lakrehl | |||||
4 2 1 +4 |
IX | ||||||
Anmerkung: | X | ||||||
I gesunde Person | XI | ||||||
Il Magenkrebs | YlI | ||||||
III Brustkrebs | |||||||
IV Lungenkrebs | |||||||
V Colonkrebs | |||||||
V/l DaUnm^oKc | |||||||
(2) Bestimmung
Zu jeder der gemäß (1) erhaltenen Testproben wurde ein gleiches Volumen von 0,15 m Phosphatpufferlösung,
in welcher 0,8 μg/ml Erdnußlectin gelöst waren, gegeben, und die Mischung wurde 30 Minuten unter Rühren bei
20 bis 27°C umgesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde mit einer 0,15 m Phosphalpufferlösung verdünnt unter
Ausbildung einer Zweifach-Verdünnungsserie, von denen jede auf eine V-förmige Platte in einer Menge von
50 μΙ gegeben wurde und mit 50 μΙ Kaninchenerythrocyten (1 χ 108 bis 2 χ 108 Zellen/ml) unter Rühren vermischt
νΛ,-rde. Nachdem man die Verdünnung bei 37° C während I Stunde behandelt hatte, wurde das Auftreten von
Agglutination von Erythrocyten in jeder der Verdünnungen untersucht. Maximale Verdünnungswerte, bei denen
noch eine Agglutination auftrat, wurden als Agglutinationswert bezeichnet, und die Bestimmung wurde unter
Anwendung dieses Wertes durchgeführt. Die erzielten Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.
Aggluti- Krankheit nalions-
zahl I Il III IV V VI VII VIII IX X Xl XII XIII XIV XV XVI
Aus den Ergebnissen in Tabelle 1 wird ersichtlich, daß alle gesunden Personen Agglutinationswerte von 128
oder darüber aufwiesen, während von Krebs befallene Patienten wesentlich geringere Agglutinationswerte
hatten als die Gesunden: 6 von 7 Patienten mit Magenkrebs zeigten einen Agglutinationswert von 8 oder
darunter, während der andere einen solchen von 32 zeigte. Alle 4 Patienten mit Lungenkrebs zeigten einen
Agglutinationswert von 1. Hinsichtlich der anderen Krebsarten wiesen nahezu alle Patienten einen Agglutinationswert
von 8 oder darunter auf, mit Ausnahme des Agglutinationswertes von 32 der bei einem Patienten mit
Uteruskrebs und einem anderen mit primärem Magensarkom festgestellt wurde. Wie schon erwähnt, betrugen
die Agglutinationswerte bei' Patienten mit bösartigen Tumoren oder Krebs in allen Fällen 32 oder weniger,
während gesunde Personen einen solchen von 128 oder darüber aufweisen. Deshalb stellt dieses Verfahren eine
wirksame Methode dar, um Niveaus in einer Probe der Körperflüssigkeit außerhalb des Körpers zu bestimmen
und kann vorteilhaft zur Diagnose verschiedener bösartiger Tumore oder Krebsarten angewendet werden.
Bestimmung unter Verwendung von Enzym-markiertem Lectin
(1) Aktivierung von Peroxidase
Zu 1 ml einer 0,3 m wäßi 'gen Natriumhydrogencarbonatlösung, in welcher 5 mg Peroxidase aus Meerrettich
gelöst waren, wurden 0,1 ml einer 0,1 m Fluorodinitrobenzoläthanollösung gegeben, und die Mischung wurde
schwach während 1 Stunde bei Raumtemperatur gerührt Dann wurde zu der Mischung 1 ml einer 0,06 m
wäßrigen NaJC>4-Lösung gegeben, und die Lösung wurde während 30 Minuten schwach bei Raumtemperatur
gerührt- Die erhaltene Mischung wurde dann mit 1 ml einer 0,1 m wäßrigen Äthylenglykollösung vermischt und
1 Stunde schwach bei Raumtemperatur gerührt, und anschließend wurde die Reaktionsmischung mit 0,01 m
Kohler.säure/Natriumhydrogencarbonat-Pufferlösung (pH 95) bei 4° C während eines Tages dialysiert unter
Erhalt einer aktivierten Peroxidasezubereitung.
(2) Markierung von Lectin mit Peroxidase
5 mg Lectin (Erdnußlectin) wurden in 3 ml der gemäß (1) zubereiteten Peroxidasezubereitung gelöst, und die
Mischung wurde während 2 bis 3 Stunden unter schwachem Rühren bei Raumtemperatur umgesetzt. Nach
Zugabe von 5 mg NaBH4 zum Reaktionsgemisch ließ man dieses während 3 Stunden bei 40C stehen, und die
erhaltene Lösung wurde mit 0,1 m Tris-HCl-Pufferlösung (pH 7,4) 1 Tag lang dialysiert und anschließend durch
Sephadex G 150 Gel-Säulenchromatografie einer Gelfiltration unterworfen (Eluiermittel: 0,1 m Tns-HCI-Pufferlösung,
pH 7,4). Die optischen Dichten (OD280 und ODWZ) jeder Fraktion wurden gemessen und die Fraktionen,
bei denen sich die Peaks von OD2Ho und OA03 überlappten, wurden gesammelt.
(3) Zubereitung von Agarosegel
Agarose wurde in 0,0t m Tris-HCl-Pufferlösung (pH 7,5) in einer Menge von 1 Vol.-% suspendiert, und die
Suspension wurde unter Auflösung auf 70 bis 8O0C erhitzt. Zu dieser Lösung wurden 0,0t w/w % Thimerosal
gegeben, und die erhaltene Lösung wurde in Reagenzgläser in einer Menge von 1 ml/Reagenzglas gegeben und
anschließend bei Raumtemperatur stehen gelassen, wobei man 1 w/w % Agarosegel erhielt.
Beispiel 2-1
M Polyäthylenglykolmethode
(1) Herstellung der Testprobe
5 ml Blut wurden mittels einer mit Heparin (500 Einheiten) behandelten Blutentnahmevorrichtung jeweils von
->5 25 Krebspatienten, 2 Patienten mit Krankheiten, die anders als Krebs waren, und 23 gesunden Personen
entnommen und mit 2000 Upm während 10 Minuten zentrifugiert. Das überstehende Plasma wurde als Testprobe
verwendet.
(2) Bestimmung
Die gemäß (1) erhaltenen Testproben wurden in 2 Reagenzgläser in einer Menge von 200 μΙ/Reagenzglas
gegeben, und dazu wurden jeweils 50 μΙ der Peroxidase-markierten Lectin-Zubereitung, enthaltend 3,5 μ^/πιΙ
Lectin in Tris-HCl-Pufferlösung (pH etwa 7,5), hergestellt gemäß Beispiel 2, gegeben. Nach schwachem Ruhren
ließ man die Mischung 1 Stunde bei 20 bis 300C zur Umsetzung stehen. Dann wurden zu einem der Reagenzgläser
250 ul einer Lösung von 8% (w/v) Polyäthylenglykol (Molekulargewicht: 6000) in 0,1 m Tns-HCl-Pufferlosung
gegeben, und die Mischung wurde schwach gerührt und stellte die Probe A dar, und 250 μΐ einer 0.1 m
Tris-HCl-Pufferlösung wurde zu dem anderen Reagenzglas gegeben, und die Mischung wurde schwach gerührt
und bildete dann die Probe B. Beide Proben A und B wurden 30 bis 60 Minuten bei 20 uis 301V umgesetzt unc.
dann 40 bis 60 Minuten mit 1000 g auf einem Schwingrotor zentrifugiert. 50 μΐ der überstehenden Flüssigkeit
wurden gesammelt, und dazu wurden 2 ml einer zuvor hergestellten physiologischen Kochsalzlösung gegeben.
Nach ausreichendem Rühren wurde die Mischung mit 500 μΐ einer Substratlösung, enthaltend OJ m Zitrat-PuF-ferlösung
o-Phenylentfiamin (Endkonzentration 6 Gew.-%) und 0,1 Gew.-% Wasserstoffperoxid vernuscht und
im Dunkeln 30 Minuten bei 20 bis 30° C umgesetzt. Die Substratlösung war zuvor hergestellt und vorzugsweise
bei 4° C aufbewahrt worden. Anschließend wurde 1 ml einer 2 η Chlorwasserstoffsäure zu dem Reaktionsge-
misch gegeben, um die Umsetzung abzubrechen, und die Farbe der Probe wurde spektrofotometnscn, ausgedrückt
durch die optische Dichte bei 492 nm, bestimmt.
Die Menge an f AGS-Lectin-Komplex, ausgedrückt als Differenz (c), erhalten durch Abziehen der optischen
Dichte (a) von Probe A von der optischen Dichte (b) der Probe B, wurde in Fig. 1 aufgetragen, in welcher das
Symbol O für gesunde Personen steht und die Ziffern (I)-(27) folgende Patienten bezeichnen: (1) und (8
so Magenkrebs, (2), (6), (9), (16) und (17) Lungenkrebs, (3), (5), (7), (8), (13) Magenkrebs (Frühstadium) (4) und (14)
fortgeschrittener Magenkrebs, (10) Herzversagen, (11) Lymphadenitis, (12) Dickdarmkrebs mit Lebermetastasen
(15) Gebärmutterkrebs mit Lungenmetastasten, (19) Hydatidenmole, (20) Dickdarmkrebs, (21) Gebarmutterkrebs,
(22) und (26) Eileiterkrebs, (23) Rektaikrebs, (24) Prostatakrebs, (25) Harnröhrenkrebs, (17) Hepatom
Aus den Ergebnissen, die in F i g. 1 gezeigt werden, ist ersichtlich, daß die Proben mit C-Werten hoher als bei
den Proben von gesunden Personen TAG in Mengen enthielten, die höher waren als bei den Proben der
gesunden Personen. Daraus läßt sich mit großer Wahrscheinlichkeit ableiten, daß die Personen mit hohen
C-Werten Tumor- oder Krebszellen haben.
Beispiel 2-2
Gelfiltrationsmethode
(1) Blut wurde von 14 Krebspatienten und 8 gesunden Personen gesammelt, und die Testproben wurden m
gleicher Weise wie in Beispiel 2 behandelt.
(2) Bestimmung
5 μΙ einer Verdünnung der Testprobe, die gemäß (1) hergestellt worden war und 104fach mit H-Lösung,
bestehend aus destilliertem Wasser mit darin gelöst 8% Natriumchlorid, 0,4% Kaliumchlorid, 0,05% Natriumhydrogenphosphat,
0,06% Kaiiumdihydrogenphosphat, 0,05% Magnesiumsulfat, 0,05% Magnesiumchlorid, 0,1%
Kalziumchlorid und 1% Glukose, verdünnt worden war, wurden mit 50 μΙ der gemäß Beispiel 2 hergestellten
Peroxidase-markierten Lectin-Zubereitung, lOOfach verdünnt mit 0,1 m Phosphat-Pufferlösung (pH 7,4) versetzt
und auf einem Wasserbad bei 23°C 15 Minuten inkubiert. Die inkubierte Mischung wurde dann vorsichtig auf die
Oberfläche eines gemäß Beispiel 2 hergestellten Agarosegels gegeben. Nach Inkubierung des den Gel enthaltenden
Reagenzglases auf einem Wasserbad von 23°C während 1 Stunde, wurden zu dem Agarosegel 2 ml einer
0,1 m Phosphat-Pufferlösung (pH etwa 7,4) gegeben und dabei gerührt. Die überstehende Flüssigkeit wurde
unmittelbar darauf in ein sauberes Reagenzglas gegeben zu dem dann 400 μΐ der Substratlösung der Peroxidase-Zubereitung
gemäß Beispiel 2 gegeben wurden. Nach ausreichendem Rühren ließ man die Mischung 15 Minuten
bei Raumtemperatur reagieren. Die Enzymreaktion wurde durch 1 ml 1 η Chlorwasserstoffsäure abgebrochen,
und das Reaktionsgemisch wurde in einem Thermomischer oder dergleichen ausreichend gerührt. Die optische
Dichte der so behandelten Mischung wurde mit einem Spektrofotometer bei 492 nm gemessen. Als Blindprdbe
wurde eine Mischung aus 400 ml der Substratlösung und 1 ml einer 1 η Chlorwasserstoffsäure verwendet. Die
gemessenen Werte der optischen Dichte wurden in gleicher Weise wie in Beispiel 2-1 bewertet, und die
berechnete Menge von TAG-Lect'm wurde in Fig.2 aufgetragen, in welcher das Symbol Q für gesunde
Personen steht und die Zahlen (1) bis (1) folgende Patienten bedeuten:
(1) Magenkrebs,
(2) Hydatidenmole,
(3) Dickdarmkrebs,
(4) Uteruskrebs,
(5) Eierstockkrebs,
(6) Rektalkrebs,
(7) Prostatakrebs,
(8) Harnröhrenkrebs,
(9) Hepatomund (10) Brustkrebs.
Aus den in F i g. 2 gezeigten Ergebnissen geht hervor, daß ein merklicher Unterschied im Niveau von TAG in
der Körperflüssigkeit bei gesunden Personen und Patienten, die unter verschiedenen tCrebsarten leiden, besteht.
35
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Verfahren zur Bestimmung von tumorassoziierten glykosidische Bindungen enthaltenden Substanzen
(TAGS) in einer Körperflüssigkeitsprobe, bei dem man die TAGS in einer Probe der Körperflüssigkeit mit
einem Lectin unter Bildung eines TAGS-Lectinkomplexes umsetzt und die Menge des TAGS-Lectinkomple-
xes oder an nicht reagiertem Lectin bestimmt, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lecnin ein
Lectin verwendet, das sich spezifisch mit Galactose-(/?i — 3 oder/i —«■ 4)-N-Acetylgalactosamin-Bindungen
bindet
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein markiertes Lectin verwendet.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zu der Körperflüssigkeit ein Schutzprotein
gibt
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Umsetzung bei 4 bis 400C durchgeführt
wird.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß das Lectin Erdnußlectin oder Ricinuslectin
ist.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Menge an nichtumgesetztem Lectin
durch Agglutination des nichtumgesetzten Lectins bestimmt
7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das nichtumgesetzte Lectin mit einem
Galactose-(/?i —>-3 oder ß\ —►4)-N-Acetylgalactosamin-Endgruppen enthaltenden Glykoprotein oder Se-
phadex oder Glasperlen, die damit beschichtet sind, agglutiniert wird.
S. Reagenz zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es ein sich
t spezifisch mit Galactose-f/i — 3 oder/ft -*- 4)-N-Acetylgalactosamin-Bindungen bindendes Lectin enthält.
9. Reagenz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Lectin Erdnußlectin ist.
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