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Doppeltasche
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Doppeltaschen mit zwei Taschenteilen,die über eine Verbindungslasche
bestimmter Länge fest miteinander verbunden sind, sind als'sogenannte Fahrradtaschen
bekannt. Ihre beiden Taschenteile stellen jede für sich eine Tasche dar, die einen
zumindest annäherungsweise quaderförmigen Grundkörper aufweist, dessen eine lange
Schmalseite nach oben offen ist und durch eine Klappe, meist in Form einer Überschlagklappe,
verschließbar ist. Die am oberen Rand der beiden Taschenteile an deren Rückseite
beFestigte Verbindungslasche hat eine Länge die mindestens gleich der üblichen Breite
eine Zweirad-Gepäckträgers ist. Die Doppeltasche wird so über den Gepäckträger gehängt,
daß ihre Verbindungslasche auf dem Gepäckträger aufliegt und ihre beiden Taschenteile
auf beiden Seiten des Gepäckträgers etwa lotrecht herunterhängen und sich dabei
an den hinteren Rahmenstreben des Fahrrades und an den Gepäckträgerstützen anlegen.
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Im Bedarfsfalle kann die Doppeltasche auch vom Gepäckträger abgenommen
und an der Verbindungslasche erfaßt und so getragen werden. Da die Verbindungslasche
der
bekannten Doppeltaschen eine geschlossene Fläche hat, kann sie
von Hand nur an einem der beiden Ränder erfaßt werden. Dadurch hängt die Doppeltasche
von diesem Rand aus schräg abwärts. Aus beiden Gründen ist d Tragen der bekannten
Doppeltasche sehr mühsam. Daher wird sie meist am Fahrrad belassen und nur für solche
Zwecke benutzt, in denen man den Tascheninhalt selbst leicht herausnehmen und ohne
Tasche leicht mitnehmen kann. Für den Transport einer größeren Anzahl Einzelgegenstände,
wie Bücher, Hefte, Schreibzeug und dergleichen, wird. häufig eine andere Tasche
auf dem Gepäckträger obenauf mittels dessen Federbüyel festgeklemmt, die sich nach
dem Abnehmen vom Gepäckträger bequemer tragen läßt. Diese anderen Taschen haben
auf dem Gepäckträger meist nur einen schlechten Halt, so daß stets die Gefahr gegeben
ist, daß sie schief hängen oder gar herabfallen und daß dabei entweder die Tasche
als Ganzes oder Teile von ihr in das linterrad des Zweirades geraten und einen Sturz
des Zweiradfahrers verursachen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Doppeltasche zu schaffen,
die sich sowohl als Zweiradtasche leicht und sicher am Gepäckträger anhängen läßt
und die sich auch bequem als normale Tragetasche benutzen läßt. Diese Aufgabe wird
durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Dadurch, daß die Verbindungslasche nur entlang ihrer Längsmitte und
entlang der Befestigungsstellen an den beiden Taschenteilen, in den sogenannten
Faltstreifen,
biegsam ist und sie außerhalb derselben eine erhöhte
Biegesteifigkeit aufweist, kann die Verbindungslasche an den als Biegegelenk dienenden
Faltstreifen derart umgefaltet oder umgeklappt werden, daß ihre beiden Hälften sich
aneinander anlegen. Durch die in diesen Flächenbereichen vorhandenen und im zusammengeklappten
Zustand miteinander fluchtenden Grifflöcher wird die Verbindungslasche zu einem
Traggriff für die anhrienden [aschenteile. Allein schon unter der Wirkung der Schwerkraft
werden beim Anheben der Doppel tasche an den Grifflöchern ihrer Verbindungslasche,
deren beiden Hälften durch die daran anhängenden Taschenteile zusammengezogen. Dadurch,
daß beim Erfassen dieses Trage- oder Klappgriffes die Finger durch die Grifflöcher
hindurchgreifen und sich um die zwischen dem Griffloch und dem mittleren Faltstreifen
gelegenen Flächenteile herumlegen, werden die beiden Hälften des Klappgriffes zusätzlich
zusammengezogen und zusammengehalten, so daß auch die beiden Taschenteile eng aneinander
anliegen und praktische eine einheitliche Tasche mit zwei Fächern bilden. Wenn die
Doppeltasche mit ausgebreiteter Verbindungslasche auf einem Zweirad-Gepäckträger
aufgelegt wird, können die nach unten vorstehenden Greiferenden dessen Federbügel
in die Grifflöcher der Verbindungslasche eingreifen und die Doppeltasche durch Formschluß
gegen Verrutschen und Herabfallen sichern. Dadurch daß die Verbindungslasche außerhalb
der verhältnismäßig schmalen Faltstreifen eine erhöhte Biegesteifigkeit hat und
sie dadurch auch eine größere Verwindungssteifigkeit hat, kann die Doppeltasche
mit der Verbindungslasche gut über die Schulter gelegt und getragen werden,
wobei
die verwindungssteife Verbindungslasche als eine Art Traggestell wirkt und den auf
dem Rücken hängenden Taschenteil in etwa der gleichen Lage hält, in der der auf
der Brust hängende Taschenteil etwa mit der Hand festgehalten wird. Dadurch rutscht
die Doppeltasche weniger leicht von der Schulter ab.
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Durch eine Ausgestaltung der Doppel tasche nach Anspruch 2 wird auf
verhältnismäßig einfache Weise die Versteifung der Verbindungslasche erreicht. Bei
der Ausgestaltung nach Anspruch 3 sind die Versteifungsplatten im Inneren der Verbindungslasche
verborgen, sodaß die Tasche ein gefälliges Aussehen hat und Schmutzecken vermieden
sind.
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Außerdem wird dadurch der Zusammenhalt der Außenhaut der Verbindungslasche
und der dazwischenliegenden Versteifungsplatten verbessert und die Festigkeit sowie
die Biegesteifigkeit der Verbindungslasche als Ganzes erhöht. Bei der Weiterbildung
nach Anspruch 4 wird die Fertigung der Verbindungslasche vereinfacht und verbilligt.
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Bei einer nach Anspruch 5 ausgestalteten Doppel tasche wird der Rand
der Grifflöcher verbreitert und dadurch die Auflagefläche für die Finger verbreitert
und gleichzeitig eine glatte und an den Kanten abgerundete Auflagefläche erreicht.
Außerdem wird dadurch bei rnehrteiliger oder mehrlagiger Verbindungslasche der Zusammenhalt
der einzelnen Teile oder Lagen verbessert und die Gefahr des Einreißens oder Ausreißens
verringert. Die Randbewehrung, insbesondere eine Randbewehrung aus Metall, trägt
auch zur Erhöhung der Biegesteifigkeit der Verbindungslasche bei, sodaß die dafür
vorgesehenen Versteifungselemente dünner und damit leichter gewählt werden können.
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Bei einer nach Anspruch 6 ausgestalteten Doppel tasche wird im zusammengeklappten
Zustand der Zusammenhalt der beiden Taschenteile wesentlich erhöht, wodurch die
Handhabung der Doppeltasche als Tragetasche erleichtert wird. Sie kann dann selbst
bei unebener Unterseite der beiden Taschenteile auf einer Unterlage, zum Beispiel
auf dem Boden, abgestellt werden ohne daß die Taschenteile dabei auseinanderklaffen.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einiger in den Zeichnungen
dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische
Ansicht einer Doppeltasche gemäß der Erfindung im zusammengeklappten Zustand bei
der Verwendung als Tragtasche; Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer Doppeltasche
gemäß der Erfindung im auseinandergeklappten Zustand bei der Verwendung als Fahrradtasche;
Fig. 3 eine Stirnansicht bzw. Seitenansicht bzw.
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bis 5 eine Draufsicht der Doppeltasche nach Fig. 1; Fig. 6 eine Stirnansicht
bzw. eine Seitenansicht bis 8 bzw. eine Draufsicht der Doppel tasche nach Fig. 2;
Fig. 9 einen ausschnittweise dargestellten Querschnitt einer abgewandelten Doppel
tasche; ähnlich Fig. 1; Fig. 10 je einen ausschnittweise dargestellten Quer-und
11 schnitt der Doppeltasche nach Fig. 11 in verschieden we" t au weit auseinandergeklapptem
Zustand; Fig. 12 eine perspektivische Ansicht einer Doppeltasche gemäß der Erfindung
bei einer weiteren Tragewei se.
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Die in Fig. 1 und 2 bei zwei verschiedenen Anwendungsfällen dargestellte
Doppeltasche 1 weist zwei Taschenteile 2 urid 3 auf, die durch eine Verbindungslasche
4 miteinander verbunden sind.
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Die beiden Taschenteile 2 und 3 stellen jede für sich eine vollständige
Tasche dar. Sie haben einen zumindest näherungsweise quaderförmigen hohlen Grundkörper
5 bzw. 6, der oben offen ist. Diese Öffnung ist mittels je einer Überschlagklappe
7 bzw. 3 verschließbar, die entlang eines Längsrandes am Grundkörper befestigt ist
und am entgegengesetzten Längsrand mittels zweier Schlößer 9 und 1o bzw. 11 und
12 in der Schließstellung gehalten wird.
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An der Stirnseite des Taschenteils 2 ist eine zusätzliche Außen tasche
mit Reißverschluß angebracht. An beiden Taschenteilen 2 und 3 sind an der Unterseite
an den vier Ecken Schutzkappen 14 angebracht, die ihrerseits mit Bodennägeln ausgerüstet
sind oder an denen entsprechende Vorsprünge angeformt sind. Diese Schutzkappen 1
sind in den Fig. 1 und 2 der besseren Übersicht wegen nicht dargestellt.
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Für die Taschenteile 2 und 3 kommen alle Werkstoffe in Betracht, wie
sie üblicherweise für die Taschenteile von Uoppeltaschen aber auch für normale Tragetaschen,
wie Aktentaschen, Schulranzen und dergleichen, verwendet werden. Solche Werkstoffe
sind reines Textilgewebe mit oder ohne Versteifungseinlagen in der Tasche, Textilgewebe
mit ein - oder beidseitiger Kunststoffkaschierung, Kunststoffbahnen mit Textilgewebeeinlage,
Leder und Kunstleder. Die einzelnen Teile oder Zuschnitte werden
durch
Nähen, Kleben, Schweißen oder Vernieten miteinander verbunden, wobei Nähte- und
Klebestellen an stark belasteten Stellen durch Niete verstärkt werden können.
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Die Verbindungslasche 4 ist mit jeder der beiden Taschenteile 2 und
3 an deren einander zugekehrten Rückseite in der Nähe des oberen Randes der Rückseite
fest verbunden. Die Verbindungslasche 4 hat einen rechteckigen Grundriß (Fig. 8).
In der normal zu den Rückseiten der Taschenteile 2 und 3 verlaufenden Querrichtung
hat die Verbindungslasche 4 eine Abmessung, die mindestens gleich der Breite üblicher
Zweirad-Gepäckträger ist, so daß die beiden Taschenteile 2 und 3 beiderseits des
Gepäck trägers frei herunterhängen wenn die Doppeltasche 1 mit gestreckter Verbindungslasche
4 auf den r,epäckträger 15 aufgelegt ist, wie es aus Fig. 2 ersichtlich ist.
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Wie in Fig. 9 bis 11 angedeutet ist, ist die Verbindungslasche 4 aus
zwei Lagen 16 und 17 eines bahnenförmigen Werkstoffes hergestellt. Dieser Werkstoff
ist bevorzugt ein Textilgewebe mit beiderseitiger Kunststoffbeschichtung aus einen
thermoplastischen Kunststoff. Zwischen die beiden Lagen 16 und 17 sind zwei Versteifungsplatten
18 und 19 eingelegt. Sie sind aus einem Werkstoff höherer Festigkeit. Dafür kommen
neben Metallblechen auch Kunststoffe höherer Festigkeit in Betracht. Bevorzugt werden
Versteifungsplatten aus einem thermoplastischen Kunststoff die wenigstens stellenweise
nit den Lagen 16 und 17 verschweiß werden können.
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Die ebenen Versteifungsplatten 18 und 19 s-ind kleiner als die halbe
Grundfläche der Verbindungslasche 4.
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Sie sind innerhalb der Lagen 16 und 17 so angeordnet (Fig. 8), daß
entlang der Mittellinie 20 ein schmaler Streifen 21 von ihnen nicht ausgefüllt wird,
wodurch dieser Streifen 21 die Nachgiebigkeit, insbesondere die Biegsamkeit behält,
die den beiden Lagen 16 und 17 eigen ist. In der Querrichtung auswärts erstrecken
sich die Verbindungslaschen 18 und 19 ebenfalls nicht bis zum Rand der Verbindungslasche
4, so daß auch dort jeweils ein Streifen 22 bzw. 23 mit der normalen Biegsamkeit
der Verbindungslasche erhalten bleibt. Der mittlere Streifen 21 ist nur so breit
gewählt wie es erforderlich ist, um ohne Überdehnung der Lagen 16 und 17 im Bereich
des Streifens 21 die beiden Hälften der Verbindungslasche 4 so zusammenklappen zu
können, daß sie aneinander anliegen, wie es aus Fig. 9 ersichtlich ist. Die beiden
äußeren Streifen 22 und 23 sind etwas breiter gewählt, damit bei Unterschieden in
der Breite der Gepäckträger, auf die die Verbindungslasche 4 aufgelegt wird, eine
gewisse Einstellbarkeit vorhanden ist, wie es aus Fig. 10 und Fig. 11 zu ersehen
ist. In der Längsrichtung der Verbindungslasche 4 erstrecken sich die Versteifungsplatten
18 und 19 bis annähernd zum Rand.
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Die Versteifungsplatten 18 und 19 werden am einfachsten dadurch in
der richtigen Anordnung innerhalb der Verbindungslasche 4 festgehalten, daß ihre
beiden Lagen 16 und 17 außerhalb des Randes der Versteifungsplatten, und zwar möglichst
eng daneben, zumindest streckenweise miteinander verschweißt werden.
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Innerhalb der Flächenbereiche mit den Versteifungsplatten 18 und 19
weist die Verbindungslasche je ein langrundes Griffloch 24 und 25 auf. Sie sind
untereinander gleich ausgebildet und symetrisch zur Mittellinie 20 angeordnet, so
daß sie bei zusammengeklappter Verbindungslasche 4 miteinander fluchten (Fig. 3
und Fig. 9). Die Grifflöcher 24 und 25 sind nach Art der Ösengriffe mit einer Randbewehrung
26 bzw. 27 aus einem Werkstoff höherer Festigkeit, insbesondere solche aus Metallblech,
versehen.
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Der mittlere Streifen 21 und die beiden äußeren Streifen 22 und 23
der Verbindungslasche 4 bilden auf Grund ihrer geringen Biegesteifigkeit Faltstreifen,
entlang deren die Verbindungslasche 4 zusammengefaltet oder zusammengeklappt werden
kann, wie es aus Fig. 4 und Fig. 9 ersichtlich ist. In diesem Zustand bildet die
Verbindungslasche 4 einen Klappgriff für die Doppeltasche, die in diesem Zustand
wie eine einzige einheitliche Tragetasche wirkt (Fig. 1).
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Für die Benutzung der Doppel tasche 1 als Tragetasche wie in Fig.
1 kann der Zusammenhalt der beiden Taschenteile 2 und 3 durch eine Ausgestaltung
der Doppeltasche verbessert werden, die in Fig. 9 bis 11 angedeutet ist.
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An der Rückseite jedes der beiden Taschenteile. 2 und 3 sind Haftmittel
28 bzw. 29 befestigt. Diese sind bevorzugt als magnetische Haftstreifen oder als
Klettenverschlußbänder ausgebildet. Ihre Teile 28 bzw. 29 sind an der Rückseite
der Taschenteile 2 und 3 zumindest annähernd symetrisch zur Mittellinie 20 der Verbindungslasche
4 angeordnet.
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Falls die einzelnen Teile 28 und/oder 29 der Haftmittel sich nicht
über die ganze Länge der Rückseite erstrecken, sind ihre Abschnitte an den Taschenteilen
2 und 3 zumindest annähernd spiegelbildlich angeordnet.
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Aus Fig. 12 ist zu erkennen, daß auf Grund der verhältnismäßig großen
Biegesteifigkeit der Verbindungslasche insgesamt diese Verbindungslasche wie ein
Traggestell eingesetzt werden kann, mittels dessen die Doppeltasche bequem über
die Schulter gehängt und so getragen werden kann.