DE3037032A1

DE3037032A1 - Saugfaehiges tuch

Info

Publication number: DE3037032A1
Application number: DE19803037032
Authority: DE
Inventors: Karl-Heinz Dr. 4802 Halle Sengewald
Original assignee: Individual
Current assignee: SENGEWALD VERPACKUNGEN GmbH 33790 HALLE DE
Priority date: 1980-10-01
Filing date: 1980-10-01
Publication date: 1982-05-06
Also published as: DE3037032C2

Description

"Saugfähiges Tuch"
Die Erfindung betrifft ein saugfähiges und sterilisierbares Tuch, bestehend aus einer flüssigkeitsundurchlässigen Kunststoffolie und einem damit verbundenen Vliesstoff.
Ein saugfähiges und sterilisierbares Tuch mit den vorgenannten Merkmalen ist auf dem Markt bekannt und vorgesehen insbesondere im medizinischen Bereich als Unterlage für Instrumente und als Abdecktuch bei Operationen. Es besteht zunächst aus einer mittigen dünnen-Folie aus Polypropylen, die flüssigkeitsundurchlässig ist. Die Folie ist beidseitig karoförmig mit einem Klebstoff-Auftrag versehen, damit die anschließend auf jeder Seite angebrachten Stoffbahnen aus einem Vliesstoff durch Klebung mit der Kunststoffolie verbunden werden. Nachteil dieser Verbindung ist, daß beim nachträglichen Dampfsterilisieren bei einer Temperatur von etwa 1200C der Klebstoff, der auch teilweise in das Vlies oder in die Zellulose gezogen ist und welcher auf wasserlöslicher Basis besteht, einen Verhärtungsprozeß durchmacht und somit zunächst durch seine Anwesenheit in dem Vliesstoff dessen Saugfähigkeit behindert. Da zugleich der Leimauftrag durch sich kreuzende Linien erfolgt - diese ergeben das vorerwähnte Karomuster -sind die Folienbahn und die Vliesstoffbahnen nicht nur auf diesen Flächenbereichen durch Klebstoff verbunden, sondern es ergibt sich auch, sofern ein örtlicher Punkt betrachtet wird, daß dieser von einer die beiden Lagen verbindenden Klebstoffschicht umgrenzt ist. Sofern somit auf diesen Punkt der Vliesstoff-Bahn ein Flüssigkeitstropfen fällt, dann wird er im wesentlichen nur aufgesogen von der Fläche innerhalb der Begrenzung, weil die Begrenzung durch den Klebstoff eine Sperre für den Abfluß in seitliche Bereiche darstellt, so daß nebenliegende Flächen auf den Flüssigkeitsanfall keinen Sog ausüben.
Ein weiterer Nachteil ist, daß die Anbringung des Klebstoffes nicht nur teuer, sondern auf beiden Seiten der Kunststoffolie auch umständlich ist.
Die vorliegende Erfindung geht von der Aufgabe aus, ein saugfähiges und sterilisierbares Tuch, betstehend aus einer flüssigkeitsundurchlässigen Kunststoffolie und einem damit verbundenen Vliesstoff zu schaffen, der für eine- Dampfsterilisation geeignet ist und bei kostengünstiger Herstellung eine hohe Saugwirkung zeigt, wobei zugleich mit einfachen Mitteln beide Seiten der Kunststoffolienlage mit einer Vliesstoff-Bahn belegt sein können.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem saugfähigen und sterilisierbaren Tuch, bestehend aus einer flüssigkeitsundurchlässigen Kunststoffolie und einem damit verbundenen Vliesstoff erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Kunststoffolie und der Vlies stoff über deren Flächen gleichmäßig verteilt punktförmig durch Heißsiegelung verbunden sind.
Durch die erfindungsgemäße Lösung, die Kunststoffolie und den Vliesstoff punktförmig durch Heißsiegelung zu verbinden, ergibt sich zunächst durch die Heißsiegelung, daß kein Klebstoff notwendig ist, weil bei der Erhitzung des Kunststoffes unter Anwendung von Druck der erhitzte Kunststoff mit der Vliesstoff-Bahn eine Verbindung eingeht, die einer Klebung entspricht. Dadurch ist an örtlichen Stellen der unter Druck erfolgenden Erhitzung die Kunststoffolie zugleich Klebstoff für den Vliesstoff. Weiterhin ist die Verbindung punktförmig angeordnet, so daß sich keine abgegrenzten Flächenbereiche bzw. Höfe ergeben, so daß die Flüssigkeit durch die Kapillarwirkung der angrenzenden Bereiche seitlich fortgezogen werden kann. Dadurch entsteht nicht lediglich eine Saugwirkung in Richtung zur Kunststoffolie hin, sondern insbesondere die Saugwirkung zur Seite hin.
In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß die punktförmigen Verbindungen Kreisflächen sind, die in weiterer Ausgestaltung einen gleichbleibenden Abstand zueinander haben. Durch die Bindung auf Kreisflächen ergeben sich strömungstechnische Vorteile beim Aufsaugen.
Die punktförmigen Verbindungen haben vorzugsweise einen Durchmesser von 2 bis 4 mm und einen jeweiligen Abstand von 5 bis 10 mm.
Die Kunststoffolie kann aus solchen thermoplastischen Folien bestehen, die unter Anwendung von Hitze und Druck mit dem Zellulosevlies verkleben.
Die erfindungsgemäße Lösung ist besonders vorteilhaft in Verbindung mit der Maßgabe, das die Kunststoffolie beidseitig mit einem Vliesstoff belegt ist, weil durch Anwendung von Hitze und Druck auf nur einer Seite beide Vliestoff-Bahnen mit der Kunststoffolie punktförmig verbunden werden.
Das erfindungsgemäße Tuch wird besonders vorteilhaft in der Weise hergestellt, daß eine Kunststoff-Bolien-Bahn und eine Vliesstoff-Bahn in einem Kalander, bestehend aus einer unteren Walze mit weicher Oberfläche und einer mit kleinen erhizten Stempeln versehenen Prägewalze geführt und durch die Erhitzung der Stempel die Vliesstoff-Bahn mit der Kunststoffolien-Bahn durch Heißsiegelung verbunden wird.
Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 ein saugfähiges Tuch in der Ansicht von oben, Fig. 2 einen Schnitt durch das Tuch nach Fig. 1, entsprechend der dortigen Linie II-II, Fig. 3 das Tuch nach Fig. 2 in größerer Darstellung, Fig. 4 das Tuch in weiterer Darstellung, Fig. 5 einen Schnitt durch ein aus drei Lagen bestehenden Tuches, Fig. 6 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung des Tuches, im wesentlichen in schematischer Darstellung.
Nach den Figuren 1 bis 3 besteht das saugfähige Tuch 10 aus einer Kunststoffolie 11, besonders vorteilhaft aus Polypropylen. An diesem ist befestigt eine Bahn 12 aus einem Zellulose-Vlies. Die Verbindung erfolgt über deren Flächen gleichmäßig verteilt über Punkte 13, 13a, 13b durch Heißsiegelung, über einen Kalander nach Fig. 6 bestehend aus einer oberen Walze 14 mit einer Vielzahl von erhitzten kleinen Stempeln 15, 15a, 15b, die die vorerwähnten punktförmigen Verbindungen 13, 13a, 13b bewirken, sobald die Bahnen 11 und 12 zwischen der mit Stempeln versehenen Walze 14 und einer Gegenwalze 16 hindurchgeführt werden. Diese Gegenwalze 16 ist mit einer weichen Oberfläche 17 versehen. Dies kann geschehen durch eine Auflage aus Gummi oder auch Papier. Die Behandlung durch den Kalander 14, 16 ergibt, daß die kleinen erhitzten Stempel 15, 15a, 15b usw. nach ihrer Einwirkung auf die beiden Bahnen. 12 und 13 in der Vliesstoff-Bahn 12 Vertiefungen 17, 17a, 17b hinterlassen, die auch als Näpfchen bezeichnet werden können. Die ausgeprägten Vertiefungen führen dazu, daß sich eine Flüssigkeit in diesen sammelt oder an diesen haften. bleibt. Diese Vertiefungen führen ebenfalls zu einer Verbesserung der Saugwirkung. Die erhizten kleinen Stempel 15 bewirken, daß Zellulose-Vlies und Kunststoffolie durch thermische Aktivität miteinander an den Punkten entsprechend der Flächen der kleinen Stempel miteinander verbunden werden, und zwar lediglich in den sehr nahen Grenzbereichen von Folie und Vlies, so daß nach Fig. 1 ein an einer Stelle x vorhandener Flüssigkeitstropfen, wie'die dargestellten Pfeile 18 bis 18c zeigen, nach allen Richtungen seitlich in den Vlies abfließen kann.
Fig. 4 zeigt, daß bei Vorhandensein einer Kunst.st9ffolienlage 11 und der Vliesstoff-Bahn 12 bei Anwendung einer mit nachgiebiger Oberfläche versehenen Gegenwalze 16 die Kunststofffolie 11 im Bereich der punktförmigen Verbindungen geringförmig nach außen vorstehende Erhebungen hat.
Fig. 5 zeigt, daß die Kunststoffolienlage 11 auf der einen Seite, an der die Stempel 15 der Kalanderwalze 14 angreifen, eine Vliesstoff-Bahn von größerer Dicke hat als die an der anderen Seite anliegende Vliesstoff-Bahn 19.
Die erfindungsgemäße Lösung macht es möglich, daß durch Anwendung der kleinen erhitzten Stempel 15, auf einer Seite der Vliesstoff-Bahn auch die gegenüberliegende Vliesstoff-Bahn 19 mit der Kunststoffolie 11 verbunden wird, weil die Stempel auf die Vliesstoffbahnen einen Druck ausüben.
Fig. 6 zeigt die Bewegungsrichtung der Bahnen und verdeutlicht, daß die erfindungsgemäße Verbindung der Lagen, die das saugfähige Tuch ergeben, einfach und sauber sowie zuverlässig verstellbar ist.
- Patentansprüche - Leerseite

Claims

Patentansprüche 1. Saugfähiges und sterilisierbares Tuch, bestehend aus einer flüssigkeitsundurchlässigen Kunststoffolie und einem damit verbundenen Vliesstoff d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Kunststofffolie (11) und der Vliesstoff (12) über deren Fläche gleichmäßig verteilt punktförmig durch Heißsiegelungen (13) verbunden sind.
2. Tuch nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß die punktförmigen Verbindungen (13) Kreisflächen sind.
3. Tuch nach Anspruch 1 und gegebenenfalls Anspruch-2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die punktförmigen Verbindungen (13) einen gleichbleibenden Abstand zueinander haben.
4. Tuch nach den Ansprüchen 1 bis 4, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die punktförmigen Verbindungen (13) einen Durchmesser von 2 bis 4 mm und einen jeweiligen Abstand von 5 bis 10 mm haben.
5. Tuch nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4, d a d u r c h g e k e n n z e i c h -n e t , daß die Kunststoffolie (11) aus Polypropylen besteht.
6. Tuch nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 5, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß die Kunststoffolie (11) beidseitig mit einem Vlies (12,19) belegt und durch Heißsiegelung mit diesen Vliesstoffen (12,19) verbunden ist.
7. Tuch nach Anspruch 6, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß der Vliesstoff (12) an der einen Seite der Stoffolie (11) eine größere Dicke als der Vliesstoff (19) an der anderen Seite der Kunststoffolie hat.
8. Tuch nach den Ansprüchen 6 und 7, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß in der dickeren Vliesstofflage (12) an den Stellen der Verbindung (13) zwischen Vliesstoff (12) und Kunststoffolie (11) Vertiefungen angeordnet sind.
9. Verfahren zur Herstellung des Tuches nach den Ansprüchen 1 bis 8, d a d u r c h g e k e n n z e i c h -n e t , daß eine Kunststoffolien-Bahn (11) und eine Vliesstoff-Bahn (12,19) in einen Kalander, bestehend aus einer unteren Walze (16) mit weicher Oberfläche (17) und einer mit kleinen Stempeln (15) versehenen Prägewalze (14) geführt und durch die Erhitzung der Stempel (15) die Vliesstoff-Bahn (12,19) mit der Kunststoffolien-Bahn (11) durch Heißsiegelung verbunden werden.