DE3724510A1 - Nichtgewebte textilbahn aus thermoplastischem kunststoff und verfahren zur herstellung einer solchen textilbahn - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine nichtgewebte Tex­ tilbahn aus thermoplastischem Kunststoff - mit zumindest einer Spinn­ vlieslage und zumindest einer Abdeckung, die Öffnungen aufweist, wobei die Spinnvlieslage durch beheizte Prägewalzen eines Kalanders erzeugte, nach vorgegebenem Raster angeordnete Verbundverschweißungen ihrer Kunststoffasern aufweist und die Abdeckung stoffschlüs­ sig mit der Spinnvlieslage vereinigt ist. Die Erfindung bezieht sich fernerhin auf ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Textilbahn. Die Verbundverschweißungen können punktförmig angeordnet sein oder linienförmig verlaufen. - Bei den Kunststoffasern der Spinnvlieslage kann es sich um Endlosfasern oder um Stapelfasern handeln. Der Ausdruck stoffschlüssige Verbindung bezeichnet die Tatsache, daß zwischen der Abdeckung und einzelnen Kunststoffasern eine Schweiß­ verbindung besteht. Eine Textilbahn aus zumindest einer Spinnvlies­ lage ist luftdurchlässig und wasserdurchlässig. Die Durchlässigkeit ist abhängig vom spezifischen Flächengewicht der Spinnvliesbahn. Es ist nicht ohne weiteres möglich, bei der Herstellung einer solchen Spinnvliesbahn die Ausrüstung so zu treffen, daß die fertige Textil­ bahn zwar luftdurchlässig, nicht jedoch wasserdurchlässig ist.

Bei der Herstellung der (aus der Praxis) bekannten gattungsgemäßen Textilbahn wird zunächst eine Spinnvliesbahn mit den Verbundver­ schweißungen versehen. Die Abdeckung wird nachträglich aufkaschiert. Die Öffnungen in der Abdeckung sind makroskopische Öffnungen und beeinflussen die Luftdurchlässigkeit sowie die Wasserdurchlässigkeit im allgemeinen nicht. Andererseits verlangt die Praxis, z. B. für die medizinische oder hygienische Verwendung solcher Textilbahnen, gute Luftdurchlässigkeit, jedoch Wasserundurchlässigkeit.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Tex­ tilbahn so weiter auszubilden, daß sie bei guter Luftdurchlässigkeit praktisch wasserundurchlässig ist. Der Erfindung liegt fernerhin die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem eine solche Textilbahn auf besonders einfache Weise hergestellt werden kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Abdeckung aus einer dünnen Kunststoffolie besteht, die eine Dicke im Bereich von 1 bis 30 µm aufweist, daß die Kunststoffolie im Bereich der Ver­ bundverschweißungen mit der Spinnvlieslage vereinigt ist und daß die Öffnungen aus mikroskopisch feinen (durch die Einwirkung von Druck und Wärme bei der Herstellung der Verbundverschweißungen erzeugten) Rissen im Übergangsbereich zwischen Vereinigungspunkten der Kunststoffolie mit der Spinnvlieslage und der übrigen Kunststoffolie bestehen. Die Vereinigungspunkte können zu Bereichen aufge­ weitet sein. Die Risse bilden feine Schlitze. Sie können, insbesondere bei Anwendung des weiter unten beschriebenen Verfahrens zur Her­ stellung der Textilbahn, ohne weiteres so eingestellt werden, daß die Risse als Luftaustauschöffnungen funktionieren, jedoch in bezug auf flüssiges Wasser, auch in feinsten Tröpfchen, undurchlässig sind. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung weisen die Risse in der Kunststoffolie eine Länge von maximal 1 mm auf, und zwar in Flächenbereichen von maximal 1 mm². Nach bevorzugter Ausfüh­ rungsform der Erfindung besitzen die Risse fernerhin, bei mikrosko­ pischer Betrachtung, einen ausgefransten Rand sowie in die Riß­ öffnung hineinragende Folienfahnen oder Folienfasern.

Die Erfindung nutzt die Tatsache, daß zur Herstellung einer Textil­ bahn, die einerseits in der beschriebenen Weise aus zumindest einer Spinnvlieslage und andererseits aus einer Abdeckung besteht, es nicht erforderlich ist, die Abdeckung vor der Vereinigung mit der Spinnvlieslage mit gestanzten Perforierungen o. dgl. zu versehen. Gestanzte Perforierungen o. dgl. führen zu makroskopischen Öffnun­ gen, die nicht nur Luft, sondern auch Flüssigkeit passieren lassen. Die Erfindung nutzt die Tatsache, daß dann, wenn die Abdeckung in der angegebenen Weise aus einer dünnen Kunststoffolie besteht und wenn die Kunststoffolie im Bereich der Verbundverschweißungen mit der Spinnvlieslage stoffschlüssig vereinigt wird, Öffnungen in Form von feinen Rissen im Übergangsbereich zwischen den Vereini­ gungspunkten oder Vereinigungsbereichen der Kunststoffolie und der Spinnvlieslage entstehen, die eine ausreichende Luftdurchlässigkeit sicherstellen, jedoch wasserundurchlässig sind. Gegenstand der Erfin­ dung ist auch ein Verfahren zur Herstellung einer solchen nichtge­ webten Textilbahn, wobei zunächst ein ein- oder mehrlagiges Spinn­ vlies aus Endlosfasern oder Stapelfasern erzeugt und dieses durch einen Kalander hindurchgeführt wird. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß zusammen mit dem Spinnvlies oberseitig und/oder unterseitig eine Kunststoffolie der Foliendicke von 1 bis 30 µm in den Kalander eingeführt wird, und zwar in Kontakt mit der Ober­ flächenprofilierung der Kalanderwalze, und daß die Kalandrierungs­ temperatur und der Kalandrierungsdruck so eingestellt werden, daß in der Kunststoffolie im Übergangsbereich zwischen den Vereinigungs­ punkten der Kunststoffolie mit der Spinnvlieslage und der übrigen Kunststoffolienbahn feine Risse entstehen, die in der beschriebenen Weise funktionieren. - Es versteht sich, daß es nicht erforderlich ist, die Kunststoffolie separat in den Kalander einzuführen. Das Spinnvlies kann auch auf der Kunststoffolie abgelegt oder auf andere Weise mit der Kunststoffolie versehen werden.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausfüh­ rungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung

Fig. 1 eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah­ rens in Seitenansicht,

Fig. 2 in gegenüber der Natur wesentlich vergrößertem Maßstab eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Textilbahn und

Fig. 3 einen Schnitt in Richtung A-B durch den Gegenstand nach Fig. 1.

Die in Fig. 1 dargestellte Anlage dient zur Herstellung einer nicht­ gewebten Textilbahn. Sie besteht aus einem ersten Maschinenaggre­ gat 1, welches eine ein- oder mehrlagige Spinnvliesbahn 2 aus End­ losfasern der Stapelfasern erzeugt. Die Anlage besteht fernerhin aus einem zweiten Maschinenaggregat, einem Kalander 3, durch welchen die Spinnvliesbahn 2 hindurchgeführt wird. Der Kalander 3 besitzt eine obere und eine untere Kalanderwalze 4 bzw. 5, die auf Kalan­ drierungstemperatur beheizt sind. Eine der Kalanderwalzen, im Aus­ führungsbeispiel die untere 5, besitzt eine Oberflächenprofilierung aus patrizenartig vorstehenden Formgebungselementen 6 für die Ver­ bundverschweißungen 7, die oben bereits beschrieben wurden und zu denen auf die Fig. 3 verwiesen wird. Die Spinnvliesbahn 2 wird in dem Kalander 3 unter Anwendung des Kalandrierungsdruckes und der Kalandrierungswärme kalibriert und mit den Verbundverschweißun­ gen 7 versehen. Zusammen mit der Spinnvliesbahn 2 wird oberseitig eine Kunststoffolie 8 der Foliendicke 1 bis 30 µm in den Kalander 3 eingeführt, und zwar in Kontakt mit der Oberflächenprofilierung der Kalanderwalze 4. Dabei verbindet sich die Kunststoffolie 8 im Bereich der Verbundverschweißungen 7 mit der Spinnvliesbahn 2 an besonderen Vereinigungspunkten 9, die Kalibrierungstemperatur und der Kalibrierungsdruck werden so eingestellt, daß die Kunststoffolie 8 im Übergangsbereich zwischen den Vereinigungspunkten 9 der Kunststoffolie 8 mit der Spinnvliesbahn 2 und der übrigen Kunststoffolie mikroskopisch feine Risse 10 oder Schlitze bilden. Auf diese Weise entstehen Luftaustauschöffnungen, während diese Risse 10 in bezug auf flüssiges Wasser vollkommen undurchlässig sind.

Die Gestaltung der fertigen Textilbahn in bezug auf diese Maßnahmen und Merkmale entnimmt man insbes. aus den Fig. 2 und 3. Hier sind die Risse oder Schlitze 10 aus Maßstabsgründen übertrieben groß gezeichnet. Sie mögen eine Länge von maximal 1 mm aufweisen. An­ gedeutet wurde, daß bei mikroskopischer Betrachtung die Schlitze 10 einen ausgefransten Rand erkennen lassen und in den Schlitz hin­ einragende Folienfahnen oder Folienfasern 11 aufweisen, die zur Was­ serundurchlässigkeit beitragen. Insoweit handelt es sich bei der Wasserundurchlässigkeit um einen Oberflächenspannungseffekt.

Claims (5)

1. Nichtgewebte Textilbahn aus thermoplastischem Kunststoff mit zumindest einer Spinnvlieslage und zumindest einer Abdeckung, die Öffnungen aufweist, wobei die Spinnvlieslage durch beheizte Prägewalzen eines Kalanders erzeugte, nach vorgegebenem Raster angeordnete Verbundverschweißungen ihrer Kunststoffasern aufweist und die Abdeckung stoffschlüs­ sig mit der Spinnvlieslage vereinigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung aus einer dünnen Kunst­ stoffolie (8) besteht, die eine Dicke im Bereich von 1 bis 30 µm auf­ weist, daß die Kunststoffolie (8) im Bereich der Verbundverschweißungen (7) mit der Spinnvlieslage (2) vereinigt ist und daß die Öff­ nungen aus mikroskopisch feinen (durch die Einwirkung von Druck und Wärme bei der Herstellung der Verbundverschweißungen erzeugten) Rissen (10) im Übergangsbereich zwischen Vereinigungspunkten (9) der Kunststoffolie (8) mit der Spinnvlieslage (2) und der übrigen Kunststoffolie bestehen.

2. Textilbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Risse (10) als Luftaustauschöffnungen, aber wasserundurchlässig, ausgeführt sind.

3. Textilbahn nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Risse (10) in der Kunststoffolie (8) eine Länge von maximal 1 mm aufweisen.

4. Textilbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Risse (10), bei mikroskopischer Betrachtung, einen ausgefransten Rand sowie in die Rißöffnung hineinragende Folienfah­ nen oder Folienfasern (11) aufweisen.

5. Verfahren zur Herstellung einer nichtgewebten Textilbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei zunächst ein einlagiges oder mehrlagiges Spinnvlies erzeugt und dieses durch einen Kalander hin­ durchgeführt wird, welcher Kalander zumindest eine obere und eine untere Kalan­ derwalze aufweist, die auf Kalandrierungstemperatur beheizt sind und von denen zumindest eine eine Oberflächenprofilie­ rung aus patrizenartig vorstehenden Formgebungselementen für die Herstellung von Verbundverschweißungen aufweist, und wobei das Spinnvlies in dem Kalander unter Anwendung von Ka­ landrierungsdruck und Kalandrierungswärme kalibriert und mit den Verbundverschweißungen versehen wird, dadurch ge­ kennzeichnet, daß zusammen mit dem Spinnvlies (2) ober­ seitig und/oder unterseitig eine Kunststoffolie (8) der Foliendicke von 1 bis 30 µm in den Kalander (3) eingeführt wird, und zwar in Kontakt mit der Oberflächenprofilierung (6) der Kalanderwalze (5), und daß die Kalandrierungstemperatur sowie der Kalandrierungs­ druck so eingestellt werden, daß in der Kunststoffolie (8) im Über­ gangsbereich zwischen Vereinigungspunkten (9) der Kunststoffolie (9) mit der Spinnvlieslage (2) und der übrigen Kunststoffolienbahn Risse (10) entstehen.