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Bäckereimas chine
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Die Erfindung betrifft eine Bäckereimaschine, mit um- bzw. entladbare
Backbleche für das Backgerät aufweisender Stikkeneinrichtung, insbesondere Stikkenwagen,
mit mindestens einer Arbeitsstation für eine Haupt- oder Zusatzbehandlung des Gutes,
die ein Guttransportband aufweist.
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Zu den Bäckereimaschinen gehören Backöfen, Herde, Etagenbandöfen,
Ausziehherde, Wärmetauscher, Backkammern, Abgas-Boiler, Brotteig-und Mischmaschinen,
Tunnelöfen und weitere Anlagen, sowie Zubehörmaschinen. Hierbei bilden die Stikkenwagen,
auch Back-Schragen genannt, aber eine besondere Gruppe. Sie dienen zum direkten
Backen im Stikkenofen, weisen eine Vielzahl von horizontal liegenden aber vertikal
übereinander angeordneten Backblechen auf, wobei der Wagen verfahrbar sein kann
und durch diesen etagenweisen Aufbau besonders in kleinen und mittleren Backstuben
kleinere Serien an Gut, Brötchen, oder auch mehrere Produkte günstiger als mit einer
anderen Einrichtung gebacken werden können.
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Die Stikkenwagen sind in der Regel prismatisch-rechteckig und haben
außer einem Tragrahmen mit diesem starr verbundene Führungsleisten als Führungen
für die Backbleche.
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Hierbei ist nachteilig, daß die Backbleche beim Beladen von Hand in
diese Führungen hineingeschoben und beim Entladen wiederum von Hand herausgezogen
werden müssen. Da regelmäßig Zwischenbehandlungen von Teigstücken, je nach Landesbrauch
vorgenommen werden, verdoppelt sich diese manuelle Tätigkeit. Erschwerend ist, daß
die Bedienungsperson sich über die ganze Höhe des Stickenwagens bücken bzw. strecken
muß je nach Körpergröße; außer dieser Erschwernis geht viel Zeit verloren und ist
ein Faktor dafür, daß personelle Abwanderung in diesem Berufs zweig laufend stattfindet.
Besonders kleinere Backstuben können deshalb wirtschaftlich nur noch im Familienbetrieb
erhalten werden.
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Zwar ist noch ein Stikkenwagen bekannt, welchem eine Arbeitsstation
mit einer Vielzahl von Backblechen vorgeschaltet ist. Von dem Blechmagazin gelangen
die Bleche auf einen Absetzer und werden von dort horizontal weitergeschoben. Auf
einem separaten Weg ist ein Transportband vorgesehen, auf welches unmittelbar Laibe
odgl. aufgesetzt sind. Diese können, nach Passieren einer Winkelbewegung von 900
auf das Blech gesetzt werden. Das Blech mit dem Laib gelangt zu einem Aufzug, welches
es aufwärts befördert. Durch nicht bekannte Mittel soll dann Gut und Blech auf die
Führungsleiste des Stickenwagens gelangen. Hier ist einmal nachteilig, daß viel
manuelle Arbeit erforderlich ist um den sicheren übergang von Station zu Station
zu bewerkstelligen oder es sind besondere Führungs- und Steuerteile noch zu schaffen,
um diese Übergänge zumindest halbautomatisch bewerkstelligen zu können. Insbesondere
nachteilig
ist aber, daß der Aufzug eine sehr große Vielzahl von Stellungen jeweils einzeln
einnehrnen muß, um den Blechübergang zum Stikkenwagen zu gewährleisten. Da die Blechabstände
von Wagen zu Wagen unterschiedlich sein können, ist außerdem ein glatter Übergang
des Gutes überhaupt nicht zu bewerkstelligen. Die Arbeitseffektivität ist klein,
weil der Aufzug stets in Arbeitshöhe rückführbar sein muß, um das nächste Blech
aufnehmen zu können. Etwa 50 % Fahrzeit und Leistung geht verloren. Ferner kann
mit der bekannten Maschine ein rationelles Entladen des Stikkenwagens überhaupt
nicht durchgeführt werden, d.h., es bleibt beim alten manuellen Herausholen der
Backbleche mit dem Gut über die ganze Höhe hinweg in mühseliger Weise durch Recken,
Bücken udgl.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorstehenden Nachteile
zu vermeiden und eine Backmaschine für Stikkenwagen vorzuschlagen, bei welchen das
Beladen aber auch das Entladen möglich wird und zwar auch noch wesentlich schneller
und auch die Zwischenbehandlungen wie Schröpfen, Ausbundmarkieren und Stüpfeln möglich,
bzw. beibehalten wird und zwar mit den Vorteilen der Erfindung, also ist kein manuelles
Um- und Beladen hierfür erforderlich. Die Arbeit der Bedienungsperson wird in allen
Bearbeitungsstufen also außerordentlich reduziert.
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Weitere Vorteile bestehen darin, daß man die Arbeitsvorgänge mehr
als bisher gerade bei Stikkenwagen automatisieren kann.
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Ausführungsformen der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch
dargestellt
und werden im folgenden näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 in Seitenansicht das
Portal, eine Entlade- und eine Beladestation, wobei nur in der Entladestation die
Fördereinheiten und die Backbleche schematisch angedeutet sind und zwischen diesen
Stationen die Arbeitsstation für die Haupt- bzw. Zusatzbehandlung des Gutes über
einem quer und in Bodennähe verlaufendem Transportband abgebildet ist, Fig. 2 eine
um go0 geklappte Seitenansicht der Maschine gem. Fig. 1, ohne Stikkenwagen, Fig.
3 eine Draufsicht auf die Maschine nach Fig. 1, Fig. 4 eine schematische Draufsicht
auf den Stikkenwagen, wobei nur 4 Halteglieder abgebildet sind, Fig. 5 eine vergrößerte
perspektivische Ansicht,die das gegenseitige Lagenverhältnis zwischen Halter der
Fördereinheiten, den Haltegliedern des Stikkenwagens und einem Band der Fördereinheit
zeigt, Fig. 6 vergrößert und schematisch Draufsicht eines Bauelements des Stikkenwagens,
nämlich ein Stütz- oder Tragrohr, eine vertikale Achse, seine Halteglieder, sowie
einen mit einem Griff versehenen Schwenkarm.
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Fig. 7 abgewandelte Bauteile im Sinne Fig. 6.
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Gem. Fig. 1 kann ein Portal 1 mit rahmen- oder säulenartigen Stützen
2 für die Positionierung der Entladestation 3 und der Beladestation ly, sowie eine
mittlere Arbeitsstation 5 für die Haupt-oder Zusatzbehandlung des Gutes, vorhanden
sein. Die Stationen 3,4
werden durch einen horizontalen Umladeförderer,
der vorzugsweise aus mindestens einem Transportband 6 besteht, kinematisch verbunden.
In einem Eckbereich zwischen den Bauteilen 3, 6 kann eine Abbürst- und Absaugvorrichtung
7 zur Reinigung odgl. der Bleche, z.B. in Form eines Gebläses, rotierenden Bürsten
odgl. vorgesehen werden.
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In der Seitenansicht der Beladestation gem. Fig. 2, ohne Stikkenwagen,
sind die Fördereinheiten 8,9 dargestellt. Sie können aus je einem endlos umlaufenden
Band lo und aus einer oberen Walze 11 und einer unteren Walze 12 bestehen, von denen
eine angetrieben ist. Diese Walzen erstrecken sich etwa über die Breite des Bandes,
wie nicht Fig. 2 jedoch Fig. 1 links zeigt. Statt der Walzen können aber auch obere
und untere RäderpaareX z.B. Zahn- oder Speichenräder, verwendet werden, die in entsprechende
im Band angeordnete Zahnlücken odgl. hineingreifen und so das Band antreiben.
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Das Band kann ein durch eingelegte Drähte verstärktes Kunststoffband
aber auch ein Textilfaserband sein. An der Wandaußenseite bzw. dem Inneren der Station,
wohin der Stikkenwagen einfahrbar ist, zugewandt, sind Halteß3für den vertikalen
Transport der Bleche (Guttransport) vorgesehen. Diese sind vorzugsweise starr in
die Kunststoffmasse eingegossen, können aber auch als lose Bauteile durch Schrauben
und Bolzenldie das Bandmaterial durchdringen und an der Rückseite des Bandes befestigt
werden, angebracht sein. Die Halter können in Form von Leisten 13a, vgl. Fig. 5,ausgeführt
sein. Hierdurch wird eine schnellere Einführung des Bleches gewährleistet. Der Halter
kann aber auch unterbrochene Struktur aufweisen,
um Material zu
sparen, kann insbesondere in Form einer Zahnstange oder Rechens ausgebildet sein,
also alternierend Stäbchen und Lücken aufweisen. Der Halter 13, 13a kann im Einzelfall
aus Metall bestehen, wenn schwerere Backwaren auf den Blechen sind, um Verbiegungen
zu vermeiden. Auch kann anstelle eines Bandes 1o eine Anzahl von Metallketten verwendet
werden, die zwischen Walze 11, 12 ausgespannt sind und die Halter bzw. Leisten 13,
13a in vorbestimmter Weise für die Betriebszeit fest aber sonst gegebenenfalls lösbar,
bzw. montierbar aufnehmen.
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Eine praktisch spiegelbildliche Anordnung der Halter in der anderen
Fördereinheit 9, rechte Seite der Fig. 2 ist entsprechend vorgesehen. Auf Wiederholung
der Einzelheiten kann hier deshalb insoweit verzichtet werden.
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Die Fördereinheiten 8,9 und/ oder ihre Halter 13, 13a sind so ausgebildet
und/oder angeordnet, daß sie verstellbar sind, insbesondere horizontal bewegbar
oder herausschwenkbar sind, so daß sie nach beendeter Beladung der Backbleche es
nicht verhindern, daß der nunmehr beladene Stikkenwagen 14 herausgefahren werden
kann. Zu diesem Zweck kann einmal eine Fördereinheit verfahrbar, d.h. mit Füßen,
Rollen odgl. ausgebildet sein. Sie kann aber auch mit Hilfe von Schlitten 15, d.h.
Gleitbauteilen zwischen Säulein 2 bzw. Portal 1 und einem Rahmenteil der Fördereinheit
im Sinne der Fig. 2 links bzw. rechts horizontal wegfahrbar, oder zumindest um ein
kleines Maß horizontal verstellbar sein. Dies braucht nur insoweit zu geschehen,
vgl. Fig. 5, als der Halter, hier Leisten 13a
aus der Verstellrichtung,
Pfeil A des Stikkenwagens etwas zur Seite verstellt sind.
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Hierauf ist die Erfindung nicht beschränkt. Besonders bei Verwendung
von vertikalen Ketten statt eines Bandes können die Halter je Etage, als etwa L-förmige
Halteelemente ausgeführt werden, wobei ihre Schwenkachse in der Ecke des L, d.h.
an der Verbindungsstelle der Schenkel gelagert ist. Ist der Stikkenwagen eingefahren
und sind seine Halteglieder 15 unter die Backbleche 16 verschwenkt, werden die L-Halter
der Fördereinheit, vorzugsweise gemeinsam durch ihre Achsen verschwenkt, gehen nach
unten, schwenken aus der Haltebahn des Beckbleches heraus; das Blech 16 setzt sich
nunmehr vollständig und satt auf die Halteglieder 15 ab. Diese Ausführungsform ist
im Einzelfall vorteilhaft.
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Die Halter 17 der Fördereinheit bzw. die Halteglieder 15 des Stikkenwagens
können im einzelnen eine Ausbildung wie in Fig. 5, 6 veranschaulicht, erhalten.
Im vorzugsweise rechteckigen Rohrrahmen 18 ist eine verdrehbare senkrechte Achse
19 vorhanden, an dessen Umfang ein Ende des llaltegliedes 15 fest angeschweißt ist.
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In der Ruhestellung befindet sich das lappenartige Halteglied 15 nicht
unter dem Backblech 16, in einer anderen Stellung, gestrichelt dargestellt, wird
er unter das Blech 16 verschwenkt. Je Etage sind vorzugsweise vier solche Halteglieder
15 vorgesehen und je Stikkenwagen vier Achsen 19. Halteglieder 15 sind vorzugsweise
die Achse 19 gemeinsam, z.B. mit dem Arm 20, verschwenkbar.
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Der Stikkenwagen weist üblicherweise vier Räder und ein Gestell auf.
Seine seitliche Breite ist vorzugsweise so bemessen, daß diese etwas kleiner als
der senkrechte Abstand zwischen den Gurtenßändern odgl. 1o bzw. den Förderketten
ist.
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Diese Bäckereimaschine mit der Backblechumlageanlage für den Stikkenwagenbetrieb
arbeitet im wesentlichen folgendermaßen: In der Stikkenwagen-Entladestation 3 wird
ein (freigewordener) Stikkenwagen 14 mit leeren Backblechen 16 zwischen den Fördereinheiten
8,9 eingeschoben, ausgerichtet und arretiert.
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In der Beladestation 4 wird ein leerer ( ohne Backbleche) Stikkenwagen
14 eingeschoben, ausgerichtet und arretiert ( in Fig. 1,2 nicht dargestellt).
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Die Maschine ist nunmehr auf automatischeq bzw. halbautomatischen
Betrieb eingestellt. Es befindet sich das erste Backblech 16 auf dem Umlageförderer
z.B. dem Transportband 6. Sein Elektromotor ist in der Zeichnung nicht dargestellt,
wird aber nunmehr durch Schalter oder Tasten gestaltet. Es ist auch eine Impulsautomatik
für die Umlageeinrichtung, einschließlich Band 6 vorgesehen.
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Das Backblech 16, vgl. Hig. 3 gelangt nunmehr auf dem sich horizontal
bewegenden Band 6 neben bzw. unter die Arbeitsstation 5 und wird für vorbestimmte
Zeit durch die Impulsautomatik solange festgehalten (Band 6 in Ruhe) bis das Belegen
der Backbleche oder eine andere Gutbehandlung beendet ist. Das Beladen kann automatisch
durch an sich bekannte, hier nicht dargestellte Mittel erfolgen. Nach Beendigung
dieser Behandlung sowie am Ende des voreingestellten
Zeitablaufs
wird durch ein Steuersignal Band 6 gestartet und das Blech 16 auf die Halter 13,
13a zwischen den Fördereinheiten, vgl. Fig. 3 rechte Seite, eingefahren. Nach zeitlichem
Ende dieses Arbeitsschrittes wird ein Steuerimpuls auf den Antrieb der Walzen 11
(oder 12) gegeben, das Band 8 um einen Schritt vertikal aufwärts befördert, dann
das Band angehalten. So wird ein Backblech nach dem anderen in die Station 3 eingefahren
und nacheinander vertikal hochbefördert. Die volle Beladung der Station 4 wird auch
durch ein Signal angezeigt und gleichzeitig der Antrieb für die Umlageeinrichtung
bzw. Band 6 stillgesetzt.
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Der Stikenwagen 14 mit nunmehr völlig belegten Backblechen 16 wird
jetzt z.B. zur Nachgärung weggeschoben. Eine Zwischenbehandlung, z.B. das Schröpfen
udgl. der Teigstücke zwischen Nachgärung und Ofeneinschub erfolgt in sinngemäß gleicher
Weise: Der Stikkenwagen 14 wird in die Entladestation eingefahren, die Backbleche
passieren nacheinander die Arbeitsstation 5, werden in vorbestimmter Weise behandelt,
glangen in die Beladestation 4 und werden hier mit dem Stikkenwagen entfernt zum
Backofen transportiert und ausgebacken.
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Es ist erkennbar, daß im Einzelfall der Stikkenwagen 14 in die Beladestation
4 auch nachträglich eingefahren werden kann, während dann vorher die Backbleche
mit dem Gut auf den Halteleisten 13a ruhen. Die Maschine kann also auch dann kontinuierlich
arbeiten, wenn ein Stikkenwagen gerade nicht zur Verfügung steht.
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Gem. Fig. 7 sind die Bauteile Rohrrahmen 18 und Achse 19 kreisringförmige
Rohre 18a, 19a,konzentrisch ineinandergesteckt, wobei Halteglieder 15a, 15b als
Finger und /oder Hochkantplatte ausgebildet wird. Drehlager gestatten relative Verdrehung
der Bauteile 18,19 zueinander. Außeres Rahmenrohr soll hierfür Längslöcher odgl.
21 aufweisen.