DE3028298A1 - Verbindungen zur kationisierenden ausruestung von cellulosematerialien, ihre herstellung und verwendung - Google Patents
Verbindungen zur kationisierenden ausruestung von cellulosematerialien, ihre herstellung und verwendungInfo
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Description
Vyzkumny iistav zuslechtovaci
Dvur Krälove nad Labem
CSSR
CSSR
Verbindungen zur kationisierenden Ausrüstung von Cellulosematerialien, ihre Herstellung und Verwendung
Die Erfindung betrifft Verbindungen zur kationisierenden Ausrüstung cellulosehaltiger Materialien zum Färben von
Cellulosefasern mit anionischen Farbstoffen sowie ein entsprechendes
Verfahren, durch das die Ausnutzung dieser Farbstoffe und ihre Farbechtheit wesentlich verbessert werden.
Zur Verbesserung der Farbechtheit und der Ausnutzung einiger anionischer Farbstoffe, besonders Substantiv- und
Reaktivfarbstoffen, wurden bereits einige Epoxyammoniumsalze
angegeben, beispielsweise die N-(2.3-Epoxypropyl)-Ν,Ν,Ν-trimethylammoniumhalogenide.
Die Epoxygruppen dieser Verbindungen reagieren mit den Hydroxygruppen der Cellulose
unter Bildung von entsprechenden Celluloseäthern. Die quartäre Ammoniumgruppe dieser Verbindungen bindet dann die
anionischen Farbstoffe, wodurch ihre Echtheit und Ausnutzung erhöht wird. Die Reaktion zwischen der Epoxyammoniumverbindung
und der Cellulose kann vor dem Färben,
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gleichzeitig mit dem Färben sowie auch nach dem Färben
stattfinden.
Ein Nachteil dieses Verfahrens liegt darin, daß diese Verbindungen insbesondere im alkalischen Bereich
Trimethylamin freisetzen, das sehr unangenehm riecht. Vermutlich aufgrund entsprechender arbeitshygienischer
Probleme hat sich dieses Verfahren nicht durchsetzen können.
Ein weiteres Textilhilfsmittel zur Erhöhung der Farbechtheit ist N-(2.3-Epoxypropyl)-N-methylmorpholiniumchlorid.
Im Vergleich mit den oben erwähnten Trimethylammoniumverbindungen besitzt diese Verbindung keinen so
ausgeprägt üblen Geruch, ist jedoch auch weniger wirksam.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Mittel zur kationisierenden Ausrüstung von cellulosehaltigen
Textilmaterialien, ein Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung anzugeben.
Die Aufgabe wird anspruchsgemäß gelöst.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen zur kationisierenden Ausrüstung von cellulosehaltigen Textilmaterialien besitzen
die allgemeine Formel
CH2 | fl | - R3~V | |
CH -
I |
-Ρ
I |
||
OH | R2 | ||
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in der bedeuten:
R1 | und | R2 | C1- bis C | D3-Alkyl, |
R3 | Cj- oder | C2-Alkylen, | ||
R4 | H oder C, | ■- oder C2-Alkyl | ||
und |
X~ ein Anion einer starken anorganischen oder organischen Säure.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der obigen Formel ist dadurch gekennzeichnet,
daß ein entsprechendes tertiäres Amin der Formel
mit R1, R2, R3 und R, wie oben
mit einer Säure der Formel H^%in der X ein Anion einer
starken anorganischen oder organischen Säure bedeutet, und anschließend mit Epichlorhydrin umgesetzt wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird als
tertiäres Amin N,N-Dimethylbenzylamin verwendet, das
zunächst langsam mit 70 bis 80 Gew.-Teilen konzentrierter Salzsäure versetzt wird, wobei die Temperatur des
Reaktionsgemischs auf 40 bis 80 0C gehalten wird, und anschließend mit 55 bis 75 Gew.-Teilen Epichlorhydrin
1 bis 2 h bei 60 bis 100 0C umgesetzt wird.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen gehen in alkali-
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sehern Medium in die Epoxyammoniumform über
χθ
die mit Cellulose reagiert.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind ausreichend lagerfähig, hoch wirksam und geruchlos und können zur Einführung
quartärer Ammoniumgruppen in Cellulose vor dem Färben, gleichzeitig mit dem Färben im Färbebad oder zur
nachträglichen Fixierung der Färbung und des Drucks verwendet werden.
Die größten Vorzüge der Verbindungen gemäß der Erfindung liegen darin, daß eine Vorbehandlung der Cellulosefasern
vor dem Färben möglich ist. Cellulosefasern, die erfindungsgemäß mit den quartären Ammoniumsalzen behandelt
sind, lassen sich sehr leicht mit anionischen Farbstoffen färben. Substantivfarbstoffe ziehen von der Färbeflotte
vollständig aus, sogar ohne Zugabe von Elektrolyten, und weisen ausgezeichnete Farbechtheiten auf, die mit
den Echtheiten von Reaktivfarbstoffen vergleichbar sind.
Bei Reaktivfarbstoffen wird eine sehr starke Erhöhung der Farbstoffausbeute erzielt, wobei die Farbstoffe ohne
Zugabe von Elektrolyten auch in neutralem und saurem Medium an der Cellulose gebunden werden.
Sehr vorteilhaft ist die Ausnutzung der erfindungsgemäßen Verbindungen beim Färben von Mischungen von Cellulosefasern
mit Synthesefasern. Die Behandlung des Cellulose-
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anteils der Fasermischung mit den quartären Epoxypropylammoniumsalzen
vor dem Färben ermöglicht die Anwendung einstufiger Einbadtechnologien beim Färben mit Dispersionsund
anionischen Farbstoffen, vorteilhaft mit Substantiv- und Reaktivfarbstoffen.
Bei Mischungen von Cellulose- und Polyamidfasern ist es möglich, in schwach saurem Medium die gleiche Deckung
der beiden Faserarten mit Reaktiv- oder geeigneten Substantivfarbstoffen
zu erzielen.
In der technologischen Praxis führt die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen zu einer bedeutenden Erhöhung
der Ausnutzung der anionischen Farbstoffe, der Verbesserung ihrer Echtheiten auf Cellulosematerial, zu einer
Verminderung des Wasserverbrauchs beim Waschen und zugleich zu einer Verringerung der Verschmutzung der Abwässer durch
Farbstoffe.
Neben der Vereinfachung des Färbeverfahrens führt die
Erfindung ferner zu einem neuen, nichtkonventionellen Verfahren beim Färben von Mischfasern.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen erläutert.
In üblicher Weise vorbehandeltes Baumwollgewebe wurde auf dem Foulard mit einer wässerigen Flotte folgender Zusammensetzung
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(g/i)
N-(2-Hydroxy-3-chlorpropyl)-N-benzyl-Ν,Ν-
dimethylammoniumchlorid 20
Direktblau CI. 109 15
Natriumhydroxid " 15
bei einer Flottenaufnahme von 70 % bei 20 0C geklotzt.
Das Gewebe wurde aufgedockt und 12h bei 20 bis 25 0C
abgelagert und danach bei 60 C mit Wasser gewaschen. Daraus resultierte eine tiefe, brillante Ausfärbung mit
sehr guten Naßechtheiten.
Ein Mischgewebe aus 67 % Baumwolle und 33 % Viskosestapelfasern wurde nach der üblichen Vorbehandlung auf dem
Foulard mit einer wässerigen Flotte folgender Zusammensetzung
(g/i)
N-(2-Hydroxy-3-chlorpropyl)-N-äthylphenyl-
N,N-dimethylammoniumbromid 2 5
Natriumcarbonat 25
bei einer Flottenaufnahme von 80 % geklotzt. Danach wurde bei 100 0C getrocknet und 90 s bei 140 0C auf dem Hotflue
fixiert. Anschließend erfolgten Waschen und Färben auf dem Jigger mit Reaktivblau CI. 5 in 3 % Sättigung. Es wurde
bei 80 0C 60 min ohne Zusatz von Kochsalz und Alkali gefärbt.
Dabei wurde der Farbstoff der Färbeflotte fast völlig entzogen. Das Färben wurde mit der üblichen Nachwäsche
und Seifen beendet. Die erzielte Färbung besaß hohe Naßechtheiten.
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— Q _
Auf X-Spulen aufgewickeltes Flachsgarn wurde nach üblicher
Vorbehandlung auf dem Färbeapparat bei einem Flottenverhältnis von 1:4 mit einer wässerigen Flotte folgender
Zusammensetzung
(g/l)
N-(2-Hydroxy-3-chlorpropyl)-N-benzyl-Ν,Ν-
dimethylammoniumbromid 15
Natriumhydroxid 10
behandelt. Nach dem Waschen wurde das Flachsgarn mit dem Farbstoff Säuregrün CI. 12 in 1 % Sättigung 40 min bei
90 0C gefärbt. Anschließend wurde bei 60 0C gewaschen.
Die resultierende Färbung hatte sehr gute Naßechtheiten.
Ein Baumwollgewebe, das in üblicher Weise auf dem Jigger mit Direktblau CI. 67 in 2 % Sättigung gefärbt
worden war, wurde mit einer Flotte folgender Zusammensetzung
(g/i)
N-(2-Chlor-3-hydroxypropyl)-N-benzyl-N,N-
dimethylammoniumchlorid 5
Natriumhydroxid 5
30 min bei 40 °C behandelt, worauf das Gewebe bis zur neutralen Reaktion gewaschen wurde.
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Die resultierende Färbung besaß ausgezeichnete Echtheiten beim Waschen bei 95 0C.
Ein Gewebe aus Viskosestapelfasern, das mit den Reaktivfarbstoffen
Reaktivrot CI. 45 Reaktivblau CI. 13 Reaktivbraun c. I. 2
bedruckt worden war, wurde nach der Dampffixierung mit
einer wässerigen Flotte folgender Zusammensetzung
(g/i)
N-(Chlor-3-hydroxypropyl)-N-benzyl-
NfN-dimethylammoniumbromid 25
Natriumhydroxid 15
mit einem Foulard getränkt, abgequetscht und auf eine Rolle aufgewickelt. Die Verweilzeit bei 20 bis 25 0C
betrug 12h; anschließend wurde auf einer Breitwaschmaschine (3 Abteile mit Heißwasser von 90 0C, 2 Abteile
von 50 0C, letztes Abteil mit kaltem Spülwasser) gewaschen.
Der erzielte Druck besaß ausgezeichnete Wasser- und Waschechtheiten bei 6o und 95 0C.
Ein Mischgewebe aus Baumwolle und Zellwolle wurde auf dem Foulard mit einer wässerigen Flotte von 20 0C folgen-
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den Zusammensetzung
(g/i)
N-(2-Hydroxy-3-chlorpropyl)-N-p-methyl-
benzy1-N,N-dimethylammoniumchlorid 25
Natriumhydroxid 15
bei einer Flottenaufnahme von 70 % geklotzt und abgepreßt. Danach w
fixiert.
fixiert.
Danach wurde bei 100 0C getrocknet und 90 s bei 150 0C
Das Mischgewebe wurde ferner mit einer Druckpaste bedruckt, die Natriumalginat und Direktblau CI. 107 in einer
Menge von 20 g/kg enthielt.
Das bedruckte Gewebe wurde mit Sattdampf bei 102 bis 105 0C 2 min gedämpft. Der erzielte Druck besaß ausgezeichnete
Naßechtheiten und zeichnete sich durch eine fast vollständige Fixierung des Farbstoffs auf den Gewebefasern
aus.
Ein Mischgarn aus PES - und Baumwollfasern (67/33) wurde auf Kreuzspulen aufgewickelt und auf dem Färbeapparat
bei einem Flottenverhältnis von 1:5 in einem Bad folgender Zusammensetzung
(g/i)
N-(2-Hydroxy-3-chlorpropyl)-N-benzyl-
N,N-dimethylammoniummetosulfat 20
Natriumhydroxid 12
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45 min bei 60 0C verarbeitet und danach 10 min bei 50 0C
mit Wasser gewaschen und mit einer wässerigen Eisessigsäurelösung in Wasser (1 g/l) 5 min gewaschen.
Nach weiteren 5 min Spülen mit Wasser bei 30 0C wurde
in einer Färbeflotte folgender Zusammensetzung
Dispersionsblau CI. 56 1,0
Reaktivblau CI. 5 0,3
und
Essigsäure bis pH-Wert 5,5
Essigsäure bis pH-Wert 5,5
gefärbt.
Das Färben wurde bei 70 0C begonnen; die Färbebadtemper
atur wurde während 40 min auf 130 0C erhöht; bei
dieser Temperatur wurde insgesamt 30 min gefärbt.
dieser Temperatur wurde insgesamt 30 min gefärbt.
Anschließend wurde auf 80 0C abgekühlt und kurz in
einem neuen Bad bei gleicher Temperatur gewaschen. Die
resultierende Ausfärbung wies eine gleichmäßige Deckung beider Anteile der Mischung und ausgezeichnete Naß- und Lichtechtheiten auf.
resultierende Ausfärbung wies eine gleichmäßige Deckung beider Anteile der Mischung und ausgezeichnete Naß- und Lichtechtheiten auf.
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Claims (4)
1.' Verbindungen zur kationisierenden Ausrüstung von Cellulose materialien
der allgemeinen Formel
H9C - CH - CH9 2,
,
Cl OH
in der bedeuten:
, R2 C-- bis
3 C1- oder Cp-Alkylen,
R4 H oder C1- oder C9-AIkVl
und
X© ein Anion einer starken anorganischen oder
organischen Säure.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein entsprechendes tertiäres Amin der Formel
N-R
mit R1, R2, R3 und R4 wie oben
mit einer Säure der Formel
,in der X ein Anion einer
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starken anorganischen oder organischen Säure bedeutet, und anschließend mit Epichlorhydrin umgesetzt wird.
3. Verfahren zur Herstellung der Verbindung der Formel von
Anspruch 1 mit R1 = R2 = CH3, R4 = H und X = Cl,
dadurch gekennzeichnet, daß zu vorgelegtem Ν,Ν-Dimethylbenzylamin
allmählich 70 bis 80 Gew.-Teile konz. Chlorwasserstoff
säure zugegeben werden, wobei die Temperatur des Reaktionsgemischs auf 40 bis 80 0C gehalten wird, und
danach 55 bis 75 Gew.-Teile Epichlorhydrin zugegeben werden, worauf die Temperatur des Reaktionsgemischs 1 bis
2 h zwischen 60 und 100 0C gehalten wird.
4. Verfahren zum Färben von Fasermaterialien mit mindestens 15 Gew.-% Cellulosefasern, dadurch gekennzeichnet, daß
man vor dem Färben und/oder gleichzeitig mit dem Färben mit anionischen Farbstoffen mindestens eine kationisierende
Verbindung nach Anspruch 1 auf das Fasermaterial einwirken läßt.
030067/0873
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