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"Kochventil für Dampfdruckkochtöpfe"
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Die Erfindung betrifft ein Kochventil für Dampfdruckkochtöpfe mit
einem in einer Aussparung des Deckels gehaltenen, einen Ventilsitz aufweisenden
oder ausbildenden Ventil sockel, einem in einer Bohrung des Ventilsockels geführten,
in Verschlußrichtung gegen den Ventilsitz durch eine Verschlußfeder belasteten,
von einem einen vorgegebenen Wert übersteigenden Topfinnendruck von dem Ventilsitz
gegen die Wirkung der Verschlußfeder abhebbaren und dadurch den Dampfaustritt aus
dem Topf durch wenigstens eine Ventilcffnunq zulassenden Ventilkörper, welche Verschlußfeder
sich mit ihrem oberen Ende an einer gegenüber dem Ventil sockel zur Einstellung
der Vorspannung der Verschlußfeder verdrehbaren Kappe abstützt, sowie mit einem
sich auf dem Ventilkörper abstützenden, gegen die Wirkung einer Rückstellfeder von
dem Topfinnendruck in dem Ventilkörper verschiebbaren und unter der Wirkung des
Topfinnendruckes mit seinem oberen Abschnitt aus der Kappe austretenden Druckanzeigestift,
welche Rückstellfeder sich mit ihrem oberen Ende ebenfalls an der Kappe abstützt.
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Ein derartiges Kochventil ist beispielsweise aus der DE-PS 976 952
(Fissler) bekannt. Die Kappe ist bei dem bekannten Kochventil auf einem in eine
Gewindebohrung des Deckels eingeschraubten, den Ventilsitz ausbildenden Gewindestutzen
aufgeschraubt. Je tiefer die Kappe auf den Stutzen geschraubt wird, umso stärker
ist die Verschlußfeder vorgespannt und ein umso höherer Topfinnendruck ist erforderlich,
bei dem das Ventil öffnet. Durch das Verdrehen der Kappe lassen sich also verschiedene
sogenannte Koch stufen einstellen. Da die Kappe
während der Drehung
und ihrer dadurch bedingten axialen Verschiebung nicht nur auf die Verschlußfeder,
sondern auch auf die Rückstellfeder wirkt, werden die Rückstellkräfte beider Federn
verringert. Gleichwohl ist es jedoch für den Benutzer notwendig, für jede mit der
Kappe eingestellte Kochstufe sich an einer anderen Markierung am oberen Ende des
Kochstiftes zu orientieren, da beispietsweise der Kochstift bei dem bekannten Kochventil
bei maximal möglichem Topfinnendruck umso weiter aus der Öffnung der Kappe nach
oben austritt, desto höher die Kochstufe, d.h. der für das Kochen eines bestimmten
Kochgutes vorgewählte Topfinnendruck gewählt ist. Dies kann leicht zur Verwirrung
des Benutzers führen, da er, weil mehrere Markierungen beachtet werden müssen, nicht
sofort erkennt, ob der Kochstift bereits den gewünschten Tcpfinnendruck anzeigt
oder nicht.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kochventil der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, daß der gewünschte Topfinnendruck anhand der Stellung
des Koch stiftes einfacher überwacht werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sich Verschlußfeder
und Rückstellfeder je an einer Schraubenfläche der Kappe abstützen, deren Steigungen
so bemessen sind, daß mit dem Drehen der Kappe das Verhältnis der Rückstellkräfte
von Verschlußfeder und Rückstellfeder konstant bleibt.
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Auf diese Weise kann also mit einfachen Mitteln erreicht werden, daß
der Kochstift für jede beliebige Kochstufe, d.h. bei jeder beliebigen Drehstellung
der Kappe und daher beliebiger Vorspannung der Verschlußfeder des Ventilkörpers
um die gleiche Länge aus der oberen Öffnung der Drehkappe austritt. Zur Überwachung
des Kochvorganges braucht also lediglich eine einzige, für alle Kochstufe gleiche
Markierung beachtet zu werden.
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Aus der DE-OS 25 47 004 (Fissler) ist es zwar an sich bekannt, die
Verstellung der Vorspannung der Verschlußfeder unter Zuhilfenahme einer
an
der Kappe ausgebildeten Schraubenfläche vorzunehmen. Dort ist jedoch ein besonderer
Handhebel für die Drehung eines Ringes in der Kappe erforderlich, welcher Ring sich
einerseits geeignet an der besagten Schraubenfläche und andererseits an der Verschlußfeder
abstützt.
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Eine Veränderung der Vorspannung der Rückstellfeder des Kochstiftes
ist bei diesem bekannten Kochventil nicht vorgesehen.
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Zur Vereinfachung der Fertigung des erfindungsgemäßen Kochventils
können die Schraubenflächen an einem gesonderten, aber mit der Kappenhülle verdrehbaren
Kulissenstein der Kappe ausgebildet sein.
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Da sich bei der erfindungsgemäßen Kochventilausführung die Kappe,
im Gegensatz zu den vorbekannten Lösungen, bei ihrer Drehung nicht mehr axial verschiebt,
sondern lediglich in einer Ebene dreht, ist der Ventilaufbau zweckmäßigerweise so
getroffen, daß der sich auf der Deckelinnenfläche abstützende Ventil sockel mit
einem die Deckelaussparung durchgreifenden Gewindeabschnitt mit einem sich auf der
Deckelaußenfläche abstützenden Ventilhalter verschraubt ist, an welchem Ventilhalter
die Kappe drehbar gelagert ist.
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Der Ventilhalter selbst kann zweckmäßigerweise zur drehbaren Führung
des Kulissensteins der Kappe dienen, indem der Ventilhalter den Kulissenstein wenigstens
über einen wesentlichen Teil seiner Höhe mantelförmig umgibt. Der Ventilhalter ist
zweckmäßigerweise auch dasjenige Element des Kochventils, in welchem die Ventilöffnungen
vorgesehen sind, durch welche der Dampf bei Abheben des Ventilkörpers von dem an
dem Ventilsockel vorgesehenen Dichtsitz ausströmen kann.
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Eine zweckmäßige Lagerung für die Kappe besteht darin, daß sie einen
Umfangsflansch aufweist, der von einem an den Ventilhalter festgelegten Abschnitt
des Deckeldrehgriffs übergriffen ist. Dadurch wird nicht nur die sichere Lagerung
der Drehkappe erreicht, sondern auch die Möglichkeit eröffnet, durch bloßes Abschrauben
des Ventilsockels und damit Freigabe des Ventilhalters auch den gesamten Deckeldrehgriff
zu
Reinigungszwecken abnehmen zu können. Außerdem wird durch den den Umfangsflansch
der Drehkappe übergreifenden Abschnitt des Deckeldrehgriffs das Kochventil zur Schaffung
eines ästhetischen äußeren Bildes umschlossen und abgedeckt, so daß lediglich der
obere zur Elandbetätigung bestimmte Abschnitt der Drehkappe mit dem daraus austretenden
Koch stift freiliegt.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
anhand der beiliegenden Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich
dargestellten Alerkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand
der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen
oder deren Rückbeziehung.
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Die einzige Figur zeigt auschnittsweise im Schnitt einen Deckel eines
Dampfdruckkochtopfes mit einem darin vorgesehenen die Erfindung aufweisenden Kochventil.
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Der Deckel 1, der in üblicher Weise auf einen Topf unter Zwischenlage
eines Dichtungsringes 14 zwischen Topf- und Deckelrand aufsetzbar und mit Hilfe
von Randsegmenten bajonettartig gegen den Topf verriegelbar ist, weist eine Deckelaussparung
19 auf, durch welche von unten ein Ventil sockel 5 mit einem Gewindeabschnitt 24
hindurchgreift. Auf den Gewindeabschnitt 24 ist eine Ventilhalter 10 mit einet Innengewinde
aufschraubbar, bis sich der Ventilhalter 10 auf der Deckelaußenfläche 21 und der
Ventil sockel 5 unter Zwischenlage eines O-Ringes 13 auf der Deckelinnenfläche 20
abstützt. Der Ventilhalter 10 hat seitliche Ventilöffnungen 23 für den Dampfaustritt.
Am oberen Ende einer Axialbohrung 25 des Ventil sockels 5 ist ein Ventilsitz ausgebildet,
gegen welchen ein Ventilkörper 7 von einer Verschlußfeder 2 in Verschlußrichtung
gedrückt wird. Der Ventilkörper 7 selbst hat ebenfalls eine Axialbohrung 26, in
welcher ein Kochstift 4 koaxial geführt ist. Der Kochstift 4 hält sich mit einer
Sicherungsscheibe
auf dem Ventilkörper 7 und wird in diese Lage
von einer Rückstellfeder 3 gedrückt, die an der Oberseite des Sicherungsrings 12
angreift. Die Verschlußfeder 2 und die Rückstellfeder 3 stützen sich jeweils oben
an einer zugehörigen Schraubenfläche 16 bzw. 17 ab. Die Schraubenflächen 16 und
17 sind an einem Kulissenstein 6 ausgebildet, der in einem oberen }'antelabschnitt
27 des Ventilhalters 10 drehbar geführt ist und mit Hilfe einer den h;antelabschnitt
27 übergreifenden Kappe 8 um die Ventilachse verdreht werden kann, welche Kappe
8 über Stege 28 an der Oberseite des Kulissensteins 6 angreift. Die Steigungen der
Schraubenflächen 16 und 17 sind unter Berücksichtigung der Art und Beschaffenheit
der Federn 2 und 3 jeweils so bemessen, daß bei Drehung der Kappe 8 und damit des
Kulissensteins 6 jeweils das Verhältnis der Rückstellkräfte konstant bleibt.
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Wird also beispielsweise die Rückstellkraft der Verschlußfeder 2 zur
Erhöhung des Kochdruckes, also zur Einstellung einer höheren Kochstufe auf das 1,5-Fache
des Ausgangswertes erhöht, so erhöht sich gleichzeitig auch die Rückstellkraft der
Rückstellfeder 3 auf das 1,5-Fache ihres Ausgangswertes. Auf diese Weise tritt der
Kochstift 4 bei Aufbau des Topfinnendruckes bis zu dem maximal möglichen Topfinnendruck,
bei welchem der Ventilkörper 7 vom Ventilsitz abhebt, unabhängig von der eingestellten
Kochstufe um die gleiche Länge mit seinem oberen Ende aus der in der Kappe 8 vorgesehenen
Öffnung 29 aus. Zur Überwachung des gewünschhten Kochdruckes genügt also eine einzige
Markierung 30 am oberen Ende des Kochstiftes 4. Die aus Kulissenstein 6 und Kappenhülle
18 bestehende Kappe 8 hat am unteren Rand der Kappenhülle 18 einen Umfangsflansch
22, der sich auf einer Ringscheibe 9 zum Ventilhalter 10 abstützt. Der Umfangsflansch
22 liegt in einer Ringaussparung des Deckeldrehgriffs 15, welcher mit einem Abschnitt
das Kochventil bis auf den oberen Teil der Drehka?pe 8 übergreift. Dieser Abschnitt
des Deckeldrehgriffes 15 ist über einen Zackenring 11, der sich an dem Ventilhalter
10 abstützt, an dem Ventilhalter 10 festgelegt. Damit wird also der Deckeldrehgriff
15 indirekt von der Ventilsockelschraube 5 am Deckel 1 gehalten und ist dementsprechend
auch leicht zu Reinigungszwecken gemeinsam mit dem Kochventil vom Deckel 1 lösbar.
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Bezugszeichenliste: 1 Deckel 2 Verschlußfeder (Kochstufe) 3 Rückstellfeder
(Kochstift) 4 Koch stift 5 Ventil sockel 6 Kulissenstein 7 Ventilkörper 8 Kappe
9 Scheibe 10 Ventilhalter 11 Zackenring 12 Sicherungsscheibe 13 O-Ring 14 Dichtungsring
15 Deckeldrehgriff 16 Schraubenfläche 17 Schraubenfläche 18 Kappenhülle 19 Deckelaussparung
20 Deckelinnenfläche 21 Deckelaußenfläche 22 Umfangsflansch 23 Ventilöffnungen 24
Gewindeabschnitt 25 Bohrung 26 Bohrung 27 Mantel abschnitt 28 Stege 29 Öffnung 30
Markierung