DE3024812C2 - Viertakt-Brennkraftmaschine mit Ein- und Auslaßventilen - Google Patents
Viertakt-Brennkraftmaschine mit Ein- und AuslaßventilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Viertakt-Brennkraftmaschine
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Unter Frischgas soll im Rahmen der Erfindung, da diese sowohl bei Vergasermaschinen als auch bei Einspritz-Brennkraftmaschinen
mit Vorteil einsetzbar ist, entweder ein dem jeweiligen Brennraum, beispielsweise
einem Zylinder, zuzuführendes Kraftstoff-Luft-Gemisch oder aber reine Verbrennungsluft verstanden
sein.
Bei der aus der DE-OS 28 09 473 bekannten Maschine dieses Aufbaus ist zwecks Vermeidung einer Gegenspülung
während der Ventilüberschneidung, also des Einschiebens von Abgas in das Saugrohr, das Einlaßventil
über die Einlaßphase hinaus während eines Teiles des Verdichtungstaktes geöffnet, so daß unter Erhöhung
der Verdichtungsarbeit der Maschine in der Vorkammer eine komprimierte Frischgasreserve gebildet wird;
diese dient während der nächsten Ventilüberschneidung zum Spülen des Brennraumes.
Auch bei der ein in Rückströmrichtung sperrendes Rückschlagventil im Saugrohr aufweisenden Maschine
nach der CH-PS 2 62 070 ist das Einlaßventil während des ersten Bereichs des Verdichtungstaktes geöffnet.
Sinn dieser Maßnahme ist eine Verkürzung des wirksamen Verdichtungshubes gegenüber dem Expansionshub, um die Verbrennungsgase auf einen tieferen Druck
als normalerweise expandieren zu lassen.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1 so auszubilden, daß eine Absenkung des spezifischen Kraftstoffverbrauchs der
Maschine und eine Erweiterung ihres Vollastarbeitsbcreiehs zu niedrigeren Drehzahlen auftreten.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist gekennzeichnet durch die Merkmale des Patentanspruchs
I; vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung geben die UntcransDrüche an.
In Abweichung von dem beschriebenen Stand der Technik nutzt die Erfindung also den während der Ventilüberschneidung
vorhandenen und üblicherweise über das Auslaßventil nutzlos abgebauten Abgasdruck zur
Erhöhung des Frischgasdrucks in der Vorkammer cus. so daß diese Erhöhung nicht durch eine Vergrößerung
der von der Maschine aufzubringenden Verdichtungsarbeit erkauft wird.
Der Abstand zwischen Rückschlagventil und Einlaß-
ίο ventil darf nicht beliebig klein sein, da sonst in die Vorkammer,
worunter im Rahmen der Erfindung stets das Saugrohrvolumen zwischen Einlaßventil und Rückschlagventil
verstanden wird, während der Ventilüberschneidung praktisch nur Abgas gelangt, und der Abis
staiid darf andererseits auch nicht beliebig groß werden. da andernfalls durch den während der Ventilüberschneidung
vorliegenden Abgasdruck keine nennenswerte Erhöhung des Drucks des in der Vorkammer enthaltenen
Frischgases auftreten würde. Es kann zweckmäßig sein.
das Saugrohr im Bereich der definierten Vorkammer unter den bekannten Gesichtspunkten der Saugrohrrcsonanz
zu gestalten.
Wie sich überraschenderweise gezeigt hat, bewirken die konstruktiv sehr einfachen erfindungsgemäßen
Maßnahmen eine erhebliche Verlagerung der Leerlaufdrehzahl und des Vollast-Drehzahlbereichs in Richtung
niedrigere Drehzahlwerte, ohne daß im Bereich der praktisch interessierenden hohen Drehzahlen der Maschine
ein sich nachteilig bemerkbar machender Leistungsverlust in Kauf genommen werden muß. Bei ersten
Versuchen mit der Erfindung konnte eine im übrigen serienmäßige Viertakt-Brennkraftmaschine für einen
Pkw mit einer Leerlaufdrehzahl von 500 U/min und bereits bei 650 U/min mit Vollast betrieben werden, und
zwar im Rundlauf und mit vertretbaren Emissionswerten.
Gemäß Anspruch 2 kann das Rückschlagventil ein Membranventil sein. Derartige Rückschlagventile sind
an sieb speziell für Zweitakt-Maschinen bekannt; siehe
beispielsweise die DE-AS 20 34 956 und die DE-OS 19 14 859. Sie dienen dort jedoch der Lösung einer anderen
Aufgabe als sie der Erfindung zugrunde liegt, und zwar einer Aufgabe, die infolge des Fehlens von zeitlich
zwangsgesteuerten Ein- und Auslaßventilen der Viertakt-Brennkraftmaschinen spezifisch ist für die ohne
derartige Ventile arbeitenden Zweitakt-Maschinen:
Wie in der letztgenannten Schrift angegeben, kann durch die Rückschlag-Membranventile nach Ende der
Saugbewegung des Kolbens das Rückströmen bereits in den Brennraum gesaugten Frischgases in das Saugrohr
verhindert werden. Letztlich stellen diese Rückschlagventile bei Zweitakt-Brennkraftmaschinen also eine Art
Ersatz für Einlaßventile dar, wobei allerdings die bei echten Einlaßventilen vorhandene, für die Arbeitsweise
von Viertakt-Brennkraftmaschinen entscheidende Zwangssteuerung der Ventile fehlt.
Einerseits tritt nun die durch die Erfindung speziell bei Viertakt-Brennkraftmaschinen erzielte Wirkung der
Verringerung des spezifischen Kraftstoffverbrauchs durch Drehzahlherabsetzung jedenfalls bei Zweitakt-Brennkraftmaschinen
nicht auf, weil bei dieser Maschinenart Auslaßventile fehlen und demgemäß bei der Auf ■
wärtsbewegung des Kolbens ein Teil des angesaugten Frischgases unverbratint in das Abgassysiem gelangt.
Die Folge ist, daß bei Erniedrigung der Leerlaufdrehzahlen die Kohlenwasserstoffemissioncn und damit die
Umweltbelastung stark ansteigen, weshalb der Trend bei Zweitakt-Brennkraftmaschinen auch in Richtung
höhere Drehzahlen geht Andererseits ist für Viertakt-Maschinen nur an die Anwendung von einen feststehenden
Kern im Saugrohr enthaltenden Vorrichtungen gedacht worden (DE-OS 19 14 859), der nicht eine Druckerhöhung
im Saugrohr bewirkt, sondern infolge spezieller Formgebung die sich vom Vergaser zum Arbeitsraum
bewegende Frischgassäule vor dem frontalen Zusammenstoß mit zuvor angesaugtem, zurückdrängendem
Firschgas schützen soll.
Wie bereits oben ausgeführt, hat sich als überraschender
Vorteil der Erfindung eine praktisch kaum beeinträchtigte Leistungsabgabe der mit der Erfindung ausgerüsteten
Viertakt-Brennkraftmaschine bei hohen Drehzahlen ergeben. Da mithin das Schwergewicht des
durch die Erfindung erzielbaren Leistungsgewinns bei is
niedrigeren Drehzahlen liegt, ist die im Patentanspruch 3 gekennzeichnete Verwendung des erfindungsgemäßen
Saugrohres in einer mit einem Abgasturbolader ausgerüsteten Viertakt-Brennkraftmaschine besonders
vorteilhaft. Bekanntlich läuft ein derartiger Abgasturbolader bei niedrigen Drehzahlen der ihm zugeordneten
Brennkraftmaschine praktisch nur mit, ohne eine Aufladung zu erzeugen, während bei hohen Drehzahlen
das Abgasangebot der Brennkraftmaschine so groß ist, daß nicht das gesamte anfallende Abgas zum Antrieb
des Abgasturboladers verwendet werden kann. Bei Einsatz der Erfindung in einer mit einem Abgasturbolader
ausgerüsteten Brennkraftmaschine ergänzen sich demgemäß die einen Aufladeeffekt in der Vorkammer bewirkenden
erfindungsgemäßen Maßnahmen mit iter
Wirkung des Abgasturboladers bei höheren Drehzahlen.
Zur Abrundung des Standes der Technik sei noch auf die DE-OS 24 42 074 hingewiesen, die das Vorsehen einer
Vorkammer im Saugrohr bei beliebigen Maschinengattungen offenbart. Diese Vorkammer soll sich zwischen
Ansaugzeiten des zugehörigen Brennraums wieder vollsaugen und gegebenenfalls Ansaugresonanz mit
Gemischüberdruck erzeugen. Infolge der durch diese Maßnahmen angestrebten gleichmäßigen Druckverhältnisse
am Vergaser soll eine gleichmäßige Gemischzusammensetzung sichergestellt werden. Diese bekannte
Vorkammer wird nicht durch ein Rückschlagventil definiert und soll letztlich auf die Verhältnisse am Vergaser
Einfluß nehmen, während ein wesentliches Merkmal der Erfindung, deren Einsatz nur bei Viertakt-Brennkraftmaschinen
zur Lösung der oben definierten Aufgabe führt, in einem Rückschlagventil besteht, das
letztlich die Ausnutzung des sonst wirkungslos abzubauenden Abgasdrucks während der Ventilüberschneidung
zur Gewinnung eines Aufladeeffekts bewirkt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Zylinder und
das zugehörige Saugrohr einer Viertakt-Brennkraftmaschine mit einem Vergaser und
F i g. 2 ein Diagramm zur Veranschaulichung der Wirkungsweise der Erfindung.
Der Zylinder 1 enthält in üblicher Weise den Kolben 2. der über nicht dargestellte Pleuel mit einer Kurbelwelle
in Verbindung steht, die ihrerseits in üblicher Weise auf Antriebsräder eines Kraftfahrzeugs wirkt. Dem
Saugrohr 3 ist das Einlaßventil 4, dem Auslaßrohr 5 das Auslaßventil 6 zugeordnet; beide Ventile werden in üblicher
und daher nicht dargestellter Weise über eine von der Brennkraftmaschine angetriebene Nockenwelle
/wangsgesteuert. Dabei erfolgt diese Zwangssteuerung
so. daß. wie noch anhand Fig. 2 erläutert wird, eine endliche Ventilsteuerzeitenüberschneidung zwischen
öffnen des Einlaßventils 4 und Schließen des Auslaßventils 6 vorliegt
Betrachtet man weiter die Konstruktion des Saugrohres 3, so besteht dieses im wesentlichen aus den beiden
Abschnitten 7 und 8, wobei der Abschnitt 7 sich zwischen dem Einlaßventil 4 und dem mit Membranzungen
ausgeführten Rückschlagventil 9 erstreckt, während der Abschnitt 8 zwischen dem Rückschlagventil 9 und der
Drosselklappe 10 des Vergasers liegt
Der Saugrohrabschnitt 7 bildet also zugleich eine Vorkammer, deren Länge so gewählt ist, daß während
der erwähnten Ventilsteuerzeitenüberschneidung der dann noch in dem Brennraum 11 des Zylinders 1 herrschende,
zeitlich veränderliche Abgasdruck das in der Vorkammer 7 befindliche Frischgas auf einen Druck
komprimiert der zumindest ungefähr dem Abgasdruck am Ende der Ventilüberschneidung, also beim Schließen
des Auslaßventils 6, entspricht.
Die Druckverhältnisse sind aus dem in F i g. 2 wiedergegebenen Diagramm entnehmbar, in dem die Kurve a
den Verlauf des Drucks P im Brennraum 11 und die
Kurve b den Verlauf des Drucks P des Frischgases in der Vorkammer 7 über dem Kurbelwinkel KWwiedergibt.
Mit A6 und As sind die Winkel bezeichnet, bei denen
das Auslaßventil öffnet bzw. schließt; dementsprechend bezeichnen E6 und E5 die Winkelwerte, bei denen
das Einlaßventil öffnet bzw. schließt.
Hinsichtlich der Betriebsweise sind vier durch römische Zahlen gakennzeichnete Bereiche in dem Diagramm
zu unterscheiden:
Im Bereich 1 wird das Abgas durch das geöffnete Auslaßventil
6 bei noch geschlossenem Einlaßventil 4 ausgeschoben. Im Bereich II ist das Einlaßventil 4 bereits geöffnet
(Ventilsteuerzeitenüberschneidung), und man erkennt aus dem Diagramm, daß gemäß Kurve b der
Druck in der Vorkammer 7 ansteigt, während der Abgasdruck gemäß Kurve a abfällt, so daß beim Schließen
des Auslaßventils 6 der Druck des Frischgases in der
Vorkammer 7 sich etwa auf einen Wert erhöht hat, der dem Abgasdruck im Brennraum 11 in diesem Zeitpunkt
entspricht.
An diese beiden Arbeitstaktbereiche schließen sich nun in üblicher Weise der Saugu kt 111 und der Verdichtungstakt
IV an.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Viertakt-Brennkraftmaschine mit Ein- und Auslaßventilen,
deren Steuerzeiten am Ende des Auslaßtaktes eine Oberschneidung aufweisen, und mit
einem im Frischgas-Saugrohr zur Bildung einer Vorkammer im Abstand vor dem Einlaßventil angeordneten,
nur in Rückströmrichtung sperrenden Rückschlagventil, das im unteren Drehzahlbereich in einer
bestimmten Taktphase bei geöffnetem Einlaßventil eine Anhebung des Druckes von in der Vorkammer
enthaltenem Frischgas etwa auf den im Arbeitsraum der Maschine herrschenden Druck erlaubt,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand des Rückschlagventils (9) vom Einlaßventil
(4) derart bemessen ist, daD die Druckanhebung während der Überschneidung der Steuerzeiten von
dem im Arbeitsraum noch herrschenden Abgasdruck ohne übermäßiges Füllen der Vorkammer mit
Abgas bewirkt wird.
2. Viertakt-Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückschlagventil
(9) ein Membranventil ist
3. Viertakt-Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einem
Abgasturbolader ausgerüstet ist.
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