-
Füllmaterial für Fahrzeugreifen und Ver-
-
fahren zu dessen Herstellung
Beschreibung Die Erfindung
betrifft ein porenfreies Polyurethanelastomer für einen pannenfreien Luftreifen,
insbesondere ein Fahrzeugreifen - Füllmaterial vom Urethan-Harnstoff-lyp mit sehr
guten Lüpke-Rückprallwerten und einer geeigneten Härte.
-
Ein pannenfreier Reifen der durch das Einfüllen eines Elastomers hergestellt
wird, hat Vorteile gegenüber einem Luftreifen, z.B. hinsichtlich einer maximalen
Einsetzbarkeit der mit diesen Reifen ausgerüsteten Arbeitsvorrichtungen und hinsichtlich
minimaler Stillstandszeiten seiner Luftreifenmaschinen. In vielen Arbeitsbereichen
im schwierigen Gelände stellt die aufgrund einer Panne verursachte Stillstandszeit
der Vorrichtung ein sehr unerwUnschtes Problem dar. Es besteht daher ein großes
Bedürfnis für pannenfreie Reifen für schwierige Arbeitsbereiche, z.B.
-
Flugzeugtransportvorrichtungen, Landmaschinen, Industriefahrzeuge,
wie Gabelstapler und Traktoren, Waldfahrzeugen, Bohrmaschinen und Bohrfahrzeuge,
Militärfahrzeuge,~Schürfmaschinen und computergesteuerte Fahrzeuge. Wenn ein Polyurethan
als Füllmaterial verwendet wird, wird dieses als flüssiges Prepolymer in das Innere
eines auf eine Felge gezogenen Reifens gespritzt wird und das Prepolymer dann im
Reifenhohlraum
ausreagiert, so daß eine geeignete Härte erhalten wird. Die Verwendung des Urethanpolymers
als Reifenfüllmaterial hat den Vorteil, daß die fabrikationsmäßige Herstellung des
Reifens sehr einfach ist.
-
Die Urethanelastomere, die für diesen Zweck verwendet worden sind,
sind Elastomere, die aus Polyestern oder Polyäthern mit endständigen Hydroxylgruppen,nachfolgend
als t'-OH-Gruppe" bezeichnet, und einem Diisocyanat hergestellt worden sind, d.h.
es handelt sich hierbei um Polyurethane, die einen Polyäther oder einen Polyester
als Grundgerüst enthalten. Als Füilmaterial ist z.B. eine Mischung aus Polyoxypropylenglykol
und Polyoxypropylentriol mit Toluoldiisocyanat (2DI) vorgeschlagen worden.
-
Die bekannten Urethanelastomeren haben jedoch den Nachteil, daß sie
keinen hohen Lüpke-Rückprallwert und gleichzeitig eine geeignete Härte aufweisen.
Bei den bekannten Urethanelastomeren wird eine zu hohe Härte erreicht, wenn der
Lüpke-Rückprallwert erhöht wird.
-
Andererseits wird bei den bekannten Urethanelastomeren die Härte herabgesetzt,
wenn der Lüpke-Rückprallwert verringert wird. Außerdem hat das bekannte Urethanelastomer
den Nachteil, daß es unter Dauerbelastung im Reifen erwärmt wird und das in dem
Reifen eingefüllt te Urethanelastomer dann nicht mehr in der Lage ist, der Belastung
standzuhalten, das Elastomere zersetzt sich und beginnt zu schmelzen und verliert
dabei die vorgeschriebene Elastizität und Rückfederkraft.
-
Es ist weiterhin bekannt, eine halogenierte Butylgummischicht zwischen
dem Urethanelastomeren und dem Gummi des Reifens anzuordnen, um die Zersetzung des
Urethan-
elastomeren durch die Aminantioxidantien zu verhindern,
die im Gummi des Fahrzeugreifens, der mit dem Urethanelastomeren in Berührung steht,
enthalten sind. Eine lösung des Problems der Zersetzung des Urethanelastomeren konnte
damit jedoch nicht erreicht werden.
-
Es wurde auch vorgeschlagen, ein Elastomer mit einem Isocyanuratring
zu verwenden, wobei der Isocyanuratring gleichzeitig mit der Bildung und der Aushärtung
des Urethanelastomeren gebildet wird und wobei angenommen wird, daß der Isocyanuratring
für die Wärmestabilität der Elastomeren verantwortlich ist. Es ist jedoch fraglich,
ob unter den sehr milden Bedingungen bei der Bildung des Urethanelastomeren überhaupt
ein Isocyanuratring gebildet wird und selbst dann, wenn ein Isocyanuratring gebildet
wird, ist aufgrund der geringen Konzentration der Isocyanuratringe kaum mit einer
wesentlichen Verbesserung der Widerstandsfähigkeit gegen Wärme zu rechnen. Wenn
jedoch die Menge der gebildeten Isocyanuratringehoch ist und eine gewünschte Wärmestabilität
erreicht wird, liegt die Härte, der Büpke-Rückprallwert und die Elastizität des
Elastomeren nicht mehr in den gewünschten Bereichen.
-
Aus den US-PS'en 3 866 651, 3 854 516 und 3 866 652 sind mit Urethanelastomeren
gefüllte Fahrzeugreifen bekannt.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der
bekannten gefüllten Fahrzeugreifen zu vermeiden und ein Elastomermaterial zur Verfügung
zu stellen, insbesondere zum Füllen von Fahrzeugreifen, das einen sehr guten Büpke-Rückprallwert,
eine geeignete Härte und gute Verarbeitbarkeit bzw. Verwendbarkeit auf-
weist,
keine Wärme bei Belastung erzeugt und komfortable Fahreigenschaften aufweist, wenn
es als Füllmaterial in Fahrzeugluftreifen verwendet wird.
-
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Elastomer, das erhalten wird durch
die Umsetzung von (A) einem Prepolymer mit endständigen Isocyanatgruppen mit (B)
einem Vernetzungsmittel,enthaltend eine Verbindung mit endständigen Hydroxyl- oder
Amin- Gruppen in einem Verhältnis gemäß der Formel (I)
worin A die Zahl der NCO-Gruppen im Prepolymer (A) und B die Zahl der OH-Gruppen
oder Amin-Gruppen im Vernetzungsmittel (B) bedeutet und wobei das Prepolymer (A)
eine Verbindung enthält, die erhalten wird durch die Umsetzung (C) eines Polymerisats,
enthaltend wenigstens ein Dienpolymer mit endständigen Hydroxylgruppen- und einem
Molekulargewicht von weniger als 10 000 mit einer iiisocyanatverbindung im Verhältnis
gemäß der allgemeinen Formel (II)
worin D die Zahl der NCO-Gruppen in der Diisocyanatverbindung und C die Zahl der
OH-Gruppen im Polymerisat (G) bedeutet.
-
Das Dienpolymerisat, das für die Elastomerverbindungen der Erfindung
verwendet wird, besitzt OH-Gruppen an beiden Kettenenden und ist flüssig
oder
halbfest und wird erhalten durch Polymerisation eines konjugierten Dienmonomers
mit 4 bis 5 Kohlenstoffatomen. Die Einführung der OH-Gruppen kann nach üblichen
Verfahren vorgenommen werden, wie sie z.B. in den japanischen Offenlegungsschriften
30103/75 und 30104/75 beschrieben sind, z.B. einer Polymerisation unter Verwendung
eines organischen Metallkatalysators z.B. eines Lithiumalkyls als Starter und eines
Äthylenoxids als Mittel zur Beendigung der Polymerisation, eines Verfahrens unter
Verwendung eines Starters mit OH-Gruppen und ein Verfahren unter Verwendung eines
üblichen Dienpolymers, das oxidiert wird und dann die OH-Gruppen an die Seitenketten
angehängt werden.
-
Zusätzlich zu dem Dienmonomer können auch noch Vinylverbindungen,
z.B. Styrol, Acrylnitril, Acrylsäure und Acrylsäureester in Mengen bis zu 30 Gew.-Teilen
pro 100 Gew.-Teile Dienmonomer verwendet werden.
-
Das erfindungsgemäß verwendete Dienpolymer sollte endständige Hydroxylgruppen
aufweisen und ein Molekulargewicht von weniger als 10 000 besitzen. Falls das Molekulargewicht
zu hoch ist, wird eine zu hohe Viskosität erhalten, wenn das Dienpolymere mit einem
Diisocyanat zur Bildung eines mit endständigen Isocyanatgruppen ausgerüsteten Prepolymers
umgesetzt wird und dann ist das Einfüllen des Prepolymers in den Reifen mit Schwierigkeiten
verbunden.
-
Das Grundgerüst des erfindungsgemäß verwendeten Polymerisats (C) besteht
aus dem Dienpolymer allein, vorzugsweise ist jedoch ein Polyoxyalkylenpolymer im
Polymergrundgerüst enthalten.
-
Die erfindungsgemäß verwendeten Polyoxyalkylenpolyole
sind
Polyäther mit endständigen Hydroxylgruppen, die üblicherweise für die Herstellung
von Polyätherurethanen verwendet werden.
-
Die Polyoxyalkylenpolyole besitzen 2 bis 4 Hydroxylgruppen, wobei
die Alkylengruppen 2 bis 6 Kohlenstoffatome aufweisen. Sie können erhalten werden
durch Kondensation eines Glykols mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, z.B Äthylenglykol
und 1,6-Hexandiol. Die Kondensation kann zwischen einem Alkylenoxid, z.B. Äthylenoxid,
Propylenoxid, Oxetan oder Tetrahydrofuran und einem Glykol, z.B.
-
Äthylenglykol, Propylenglykol, 1, 4-Butandiol, einem Triol, z.B. Glycerin,
Trimethylolpropan, einem minoalkohol, z.B. Monoäthanolamin, Diäthanolamin, einem
vierwertigen Alkohol, z.B. Pentaerythrit oder Äthylendiamin stattfinden.
-
Das Molekulargewicht der Polyoxyalkylenpolyole liegt bei etwa 200
bis etwa 4 000 pro aktives Wasserstoffatom und ist geringer als insgesamt 10 000.
-
Wenn das Polyoxyalkylenpolyol dann zu dem Dienpolyol zugegeben wird,
um das Isocyanatprepolymer zu bilden, ist die Viskosität des Prepolymers geringer
als die des Prepolymers, das allein aus dem Dienpolyol besteht und die Verwendbarkeit
bzw. Verarbeitbarkeit ist dadurch verbessert. Außerdem wird die Verträglichkeit
verbessert und ein gleichmäßig ausgehärtetes Produkt erhalten und ein stabiles Reifenfüllmaterial
erhalten, wenn ein Polyoxyalkylenpolyol im Prepolymergrundgerüst enthalten ist und
wenn ein Vernetzungsmittel verwendet wird, das Polyätherbindungen im Grundgerüst
enthält.
-
Für die Erfindung geeignete Diisocyanatverbindungen sind z.B. Hexamethylendiisocyanat,
2,4-Toluoldiisocyanat, eine
Mischung aus 2,4- und 2,6-Toluoldiisocyanaten
(2,4-Isomer/2,6-Isomermischungsverhältnis von 80/20 oder 65/35), Xylylendiisocyanat,
Tolidindiisocyanat, Phenylendiisocyanat (einschließlich der m- und p-Isomere), Methylen-bis-(2-methyl-p-phenylen)-diisocyanat,
3,3 -Dimethoxyl-4, 4-biphenylen-diisocyanat, 3, 3-iimethyl-4,4-diphenylmethan-diisocyanete,
gesättigte cyclische Diisocyanatverbindungen, die durch Hydrogenierung dieser aromatischen
Diisocyanate erhalten werden, und Isophorondiisocyanat. Die Diisocyanatverbindungen
können einzeln oder in Form von Mischungen von zwei oder mehreren der Verbindungen
verwendet werden.
-
Wenn das Dienpolyol umgesetzt wird mit dem Diisocyanat ist es notwendig,
daß das stöchiometrische Verhältnis (NCO/OH) der Zahl der NCO-Gruppen im Diisocyanat
und der Zahl der OH-Gruppen im Dienpolyol im Bereich von etwa 1,6 bis 3,0 liegt.
-
Entweder wenn das Dienpolyol und das Polyoxyalkylenpolyol umgesetzt
wird, unabhängig voneinander mit dem Diisocyanat oder wenn eine Mischung des Dienpolyols
und des Polyoxyalkylenpolyols umgesetzt wird mit dem Diisocyanat, muß das stöchiometrische
Verhältnis (NCO/OH) der Zahl der NCO-Gruppen im Diisocyanat und der Zahl der OH-Gruppen
im Dienpolyol und Polyoxyalkylenpolyol im Bereich von etwa 1,6 bis 3,0 liegen.
-
Wenn das NCO/OH-Verhältnis geringer ist als 1,6,ist das Molekulargewicht
des erhaltenen mit endständigen Iso-.
-
cyanatgruppen versehenen Prepolymers zu hoch und die Viskosität steigt
an, mit dem Ergebnis, daß das Einfüllen des Prepolymers in den Reifen mit Schwierigkeiten
verbunden ist.
-
Wenn das NCO/OH-Verhältnis größer ist als 3,0 wird die Viskosität
verringert, aber die Reaktivität der NGO-Gruppen im Diisocyanat, die nicht mit OH-Gruppen
reagieren, ist zu hoch und daher ist die Einstellung der Umsetzung schwierig. Darüber
hinaus führt die Verringerung des mittleren Molekulargewichts des Prepolymers dazu,
daß die Dichte der Urethan/Xarnstoff-Bindungen im endgültigen Polymer und damit
auch die Härte im Polymer erhöht wird. Es ist daher notwendig, daß das NCO/OH-Verhältnis
des Prepolymers im Bereich von 1,6 bis 3,0 liegt.
-
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Prepolymer, das mit
endständigen Isocyanatgruppen ausgerüstet ist und-das gemäß dem obigen Verfahren
hergestellt wird, zusammen mit dem Härtungsmittel in den Reifen gegossen und dann
ausgehärtet. Als Härtungsmittel oder Vernetzungsmittel wird eine Verbindung verwendet,
die eine endständige OH-Gruppe oder eine endständige Amingruppe aufweist. Geeignete
Vernetzungsmittel werden nachfolgend aufgezählt.
-
Als Dienpolymerverbindungen mit endständigen OH-Gruppen können z.B.
Dienpolyole für die Bildung des Prepolymers verwendet werden, die erhalten werden
durch die Kondensation von vorzugsweise bis zu 10 Molen Äthylenoxid oder Propylenoxid
mit diesen Dienpolymeren, enthaltend endständige OH-Gruppen, Polyole mit einem relativ
niedrigen Molekulargewicht, z.B. Polyätherpolyol, 1,4-Butandiol, Trimethylolpropan,
1 , 6-Hexandiol, Glycerin, Castoröl und Diäthylenglykol, OH-Gruppen enthaltende
Pflanzenöle, Polyoxyalkylenoxide mit endständigen Amin-gruppen, z.B. Jefferamin
D-2000 und Acrylnitril-Butadien-Copolymere mit endständigen Amin-gruppen, z.B.
-
AUBN 1300x16. Die Vernetzungsmittel können allein oder
in
Form von Mischungen von zwei oder mehreren Verbindungen verwendet werden.
-
Das Umsetzungsverhältnis des Prepolymers zum Vernetzungsmittel sollte
z.B. so sein, daß das NCO/OH- oder NH2-Verhältnis im Bereich von 0,7 bis 1,3, vorzugsweise
im Bereich von 0,8 bis 1,15, liegt. Wenn jedoch die beiden Kettenenden des Prepolymers
mit NCO-Gruppen besetzt sind, kann die Menge der NCO-Gruppen berechnet werden durch
Bestimmung des Molekulargewichts des Prepolymers.
-
Wenn das NCO/OH- oder NH2-Verhältnis kleiner als 0,7 ist, ist die
Vernetzungsgeschwindigkeit zu gering und die physikalischen Eigenschaften, insbesondere
die Dehnung des vernetzten Produkts ist herabgesetzt. Wenn das Verhältnis größer
als 1,3 ist, verändern sich die physikalischen Eigenschaften des vernetzten Produkts
mit der Zeit und sowohl die Dehnung als auch die Zugfestigkeit werden herabgesetzt.
-
Wenn wenigstens das Dienpolyol im Grundgerüst des Polyurethans gemäß
der Erfindung enthalten ist, hat das erfindungsgemäße Polyurethan einen wesentlich
höheren Büpke-Rückprallwert als ein übliches Polyäther- oder Polyester-Polyurethan
und auch eine geeignete Härte.
-
Es wird angenommen, daß der Hysteresisverlust in dem Dien-Polymer
geringer ist als in dem Polyäther- oder Polyester-Polyurethantyp.
-
Wenn bei der Herstellung des Prepolymers mit den endständigen Isocyanatgruppen
ein Diisocyanat mit einer guten Symmetrie zuerst umgesetzt wird und. dann ein asymmetrisches
Diisocyanat, z.B. Toluoldiisocyanat, danach umgesetzt wird, kann die Reaktivität
kontrolliert werden und in diesem Fall, wenn als Vernetzungsmittel ein Mittel mit
einer primären OH-Gruppe oder NH2-
Gruppe mit einer hohen Reaktivität
verwendet wird, um die Umsetzung zu beenden, wird ein engvernetztes Produkt erhalten,
und das so hergestellte ReifenfUllmaterial hält eine hohe Belastung und eine mehrfache
Ermüdung aus.
-
Vorzugsweise sollte das erfindungsgemäße Reifenfüllmaterial die folgenden
Eigenschaften aufweisen: Das Reifenfüllmaterial sollte eine Härte von 15 bis 450
bei 250C,bestimmt nach der JIS-Skala (apanese Industrial Standard) und einen Büpke-Rückprallwert
von wenigstens 50 i bei 250C und wenigstens 70 ffi bei 1000C aufweisen.
-
Die Härte steht in Beziehung zur Durchbiegung des Reifens unter Belastung.
Wenn die Härte z.B. geringer als 150 ist, ist die Zugbelastung des Reifens sehr
groß und es entwickelt sich Wärme in dem laufenden, benutzten Reifen, und das Füllmaterial
beginnt zu schmelzen. Wenn die Härte größer ist als 450, ist der Abfederungseffekt
zu gering, was sich wiederum nachteilig auf die Fahreigenschaften des Fahrzeuges
auswirkt.
-
Wenn der Büpke-Rückprallwert groß ist, erfolgt die Rückstellung nach
der Belastung sehr schnell und die Bildung von Wärme durch Deformation und Belastung
wird verringert und in diesem Fall werden sehr gute Ergebnisse erhalten.
-
Aus praktischen Gründen ist es jedoch ausreichend, wenn der Süpke-Rückprallwert
wenigstens 50 % bei 250C oder wenigstens 70 % bei 1000C ist.
-
Um das erfindungsgemäße Reifenfüllmaterial ohne Schwierigkeiten in
den Reifen einzubringen, ist die Viskosität des Gemisches des Prepolymers und des
Vernetzungs-
mittels, das in den Reifen gegossen wird, so auf einem
geeigneten Niveau eingestellt, z.B. weniger als 100 g/s cm bei 10 bis 5000. Wenn
die Viskosität zu hoch ist, ist es schwierig, das Füllmaterial einzufüllen und wenn
die Temperatur erhöht wird, um die Viskosität herabzusetzen, wird die Umsetzungsgeschwindigkeit
erhöht und damit Elastomere mit schlechten Eigenschaften erhalten.
-
Es werden ungefähr 40 Minuten bis etwa 2 Stunden benötigt, um einen
Reifen der Größe 1000R-20 mit dem Prepolymer zu füllen und daher wird vorzugsweise
ein Prepolymer mit einer relativ geringen Viskosität verwendet, um die Einfüllzeit
nicht unnötig zu verlängern. Bei der angegebenen Viskosität handelt es sich um ein
Prepolymer, das für das Einfüllen in einen Reifen verwendet wird, und wenn die Viskosität
des Polymerisats zu hoch ist, kann sie durch Vermischen mit anderen Polymerisaten
oder Weichmachern, die anschließend näher beschrieben sind, verringert, werden.
Es ist jedoch notwendig, daß das Molekulargewicht des erfindungsgemäß verwendeten
Dienpolymers geringer ist als 10 000.
-
Als Weichmacher sollten solche Verbindungen eingesetzt werden, die
eine gute Verträglichkeit mit dem endgültig hergestellten Polymerisat aufweisen,
z.B. ein aliphatischer Dicarbonsäureester, Glykolester einer Monocarbonsäure, Prozeßöl
für die Gummiherstellung, Nadelholzteer, Polybuten und inaktive flüssige Polymerisate.
Wenn der Weichmacher jedoch in großen Mengen verwendet wird, wird der Lüpke-Rückprallwert
verringert. Daher sollte der Weichmacher vorzugsweise in einer Menge bis zu 100
Teilen, vorzugsweise bis zu 50 Teilen pro 100 Teile Polymerisat verwendet werden.
-
Um das oben angegebene Gemisch möglichst schnell auszuhärten, wird
ein Katalysator verwendet, z.B. ein terti-
äres Amin, z.B. Triäthylendiamin
oder lriäthylentetramin, ein Aminoalkohol, 1,8-Dlazabicyclo(5,4,0)-undecen-7 oder
deren Salze, Imidazol, eine organische Zinnverbindung oder eine organische Eisenverbindung.
Vorzugsweise wird der Katalysator in einer Menge bis zu 0,1 Teilen pro 100 Teile
Prepolymer verwendet.
-
Das erfindungsgemäße Prepolymer bzw. ausgehärtete Polymerisat kann
außerdem Graphit, Ruß, Ton, Talk oder Kieset erde als Füllmaterial enthalten. Wenn
diese Füllmaterialien jedoch in zu großer Menge vorliegen, wird die Härte des Polymerisats
zu sehr erhöht bzw. der Büpke-Rückprallwert zu sehr verringert. Daher liegt die
Menge des Füllmaterials vorzugsweise im Bereich bis zu 10 Teilen pro 100 Teile Polymerisat.
Es wird angenommen, daß diese Füllmaterialien die lokale Erwärmung des Polymerisats
verhindern. Wenn z.B. Graphit mit einer Teilchengröße von mehr als 150 pm als Füllmaterial
verwendet wird, wird ein heterogenes Material erhalten und dadurch die dynamische
Ermüdungsfestigkeit wesentlich herabgesetzt. Die Teilchengröße des verwendeten Graphits
sollte daher möglichst kleiner als 150 Wm sein.
-
Die erfindungsgemäßen Elastomere werden in ihren Eigenschaften und
bezüglich der Herstellung durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
-
Beispiel 1 In einem Reaktiönsgefäß, das mit einem Rührer ausgerostet
war und mit einem Inertgas, z.B. Stickstoff, gefüllt war, wurden i4,7 Teile eines
Gemisches eines 2,4-und 2,6-Toluoldiisocyanats mit einem Mischungsverhältnis von
80/20 (TDI 60/20) zu 100 Teilen eines flüssigen
Polybutadiens mit
endständigen OH-Gruppen (60 % 1,4-trans-Isomeres, 20 % 1,4-cis-Isomeres und 20 %
1,2-Vinylbutadien und ein mittleres Molekulargewicht von 2 700 bis 3 000) gegeben
und dann wurde die Umsetzung bei 600C für 8 Stunden durchgeführt. Bei dieser Umsetzung
betrug das NCOlOH-Verhältnis etwa 2,36. Es wurde ein Prepolymer mit endständigen
NCO-Gruppen erhalten.
-
100 Teile des so erhaltenen Prepolymers wurden mit 100 Teile einer
Mischung,enthaltend 111 Teile des obigen flüssigen Polybutadiens mit endständigen
OH-Gruppen, 20 Teilen Dioctylphthalat und einem Weichmacher und 0,046 Teilen Bleioctoat
als Katalysator vermischt. Die Mischung wurde' mechanisch verrührt und dann in einen
Reifen einer Größe von 1000R20 mittels einer Pumpe eingefüllt. Das NCO/OH-Verhältnis
der NCO-Gruppen im Prepolymer zu den OH-Gruppen im Vernetzungsmittel betrug 1,13.
-
In der gleichen Weise wurde ein Urethanelastomer hergestellt und dann
in eine Form gegossen, um eine Probe herzustellen, an der der Büpke-Rückprallwert
gemessen werden konnte. Das Elastomer wurde in der gleichen Weise wie oben angegeben
ausgehärtet. Die Härte und der Süpke-Rückprallwert des ausgehärteten Produkts wurden
bestimmt und die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengefaßt.
-
Vergleichsbeispiel 1 100 Teile eines Polyoxypropylentriols (Molekulargewicht
1000) wurden mit 60 Teilen eines 2,4-/2,6-DI 80/20 (NCO/OH = 2,3) umgesetzt, um
ein Prepolymer mit endständigen NCO-Gruppen und einem Molekulargewicht von 1510
herzustellen. Dann wurden 100 Teile des so hergestellten Prepolymers mit 230 Teilen
eines Polyoxypropylenglykols mit einem Molekulargewicht von 2000
und
einem NCO/OH-Verhältnis von 1,0 vermischt und das Gemisch wurde dann in einen Reifen
wie in Beispiel 1 angegeben, eingefüllt.
-
Die Reifen gemäß Beispiel 1 und Vergleichsbeispiel 1 wurden gegen
eine Trommel mit einer glatten Oberfläche und einem Durchmesser von 1,6 m unter
einer Belastung von 3000 kg gedrückt. Der Beständigkeitstest wurde unter laufenden
Bedingungen bei einer Umgebungstemperatur von 3500 und einer Geschwindigkeit von
60 km/h durchgeführt. Die Ergebnisse des Tests sind in Tabelle I zusammengefaßt.
-
TABELLE I Beispiel 1 Vergleichsbeispiel spiel 1 Härte (Grad) 30 30
Lüpke-Rückprallwert (%) bei 25° 60 51 bei 100° 90 68 gefahrene Kilometer etwa 10
000 2 200* *eine Fortführung des Versuchs war nicht möglich, da das Elastomer zu
schmelzen begann.
-
Die Ergebnisse der Tabelle I zeigen, daß das erfindungsgemäße Füllmaterial
sehr gute Büpke-Rückprallwerte aufweist und daher die Laufleistung des erfindungsgemäßen
Reifens,der mit dem erfindungsgemäßen Füllmaterial gefüllt ist, wesentlich größer
ist als die des Vergleichsreifens, der das Vergleichsfüllmaterial enthielt, obwohl
die Härte in beiden Elastomerproben die gleiche war.
-
Vergleichsbeispiel 2 121 Teile des Polyoxyäthylenpropylenglykols mit
einem Molekulargewicht von 1000 wurden als Vernetzungsmittel in die Prepolymerprobe
gemäß Beispiel 1 eingearbeitet (NCO/OH-Verhältnis:0,95). Das so erhaltene Füllmaterial
wies eine Härte von 480 und einen Büpke-Rückprallwert von 60 % bei 250C bzw. 85
% bei 1000C auf. Der Lauftest mit diesem Vergleichs-Füllmaterial mußte bereits bei
2000 km unterbrochen werden, da sich in dem Füllmaterial Risse gebildet hatten.
-
B e i s p i e l 2 In einem Reaktionsgefäß, das mit einem Rührer ausgerüstet
war und mit Inertgas, z.B. Stickstoff, gefüllt war, wurden 20 Teile 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
(MDI) zu einem Gemisch aus 80 Teilen eines flüssigen Polybutadiens mit endständigen
OH-Gruppen (60 % 1,4-trans-Isomeres, 20 % 1,4-cis-Isomeres und 20 % 1,2-Vinylpolybutadien
und einem mittleren Molekulargewicht von 2800) und 20 Teilen Polypropylenglykol
mit einem Molekulargewicht von etwa 2000 hinzugegeben und dann wurde die Umsetzung
für 1 Stunde bei 600C durchgeführt.
-
Danach wurden 5 Teile 2,4-/2,6-Toluoldiisocyanat 80/20 (nachfolgend
als TDI bezeichnet) zu dem obigen Reaktionsprodukt hinzugefügt und die Umsetzung
wurde für 2 Stunden durchgeführt.
-
Bei der obigen Umsetzung betrug das NCO/OH-Verhältnis etwa 2,55.
-
Es wurde ein Prepolymer mit endständigen NCO-Gruppen an beiden Kettenenden
erhalten, wobei die Konzentration
der NCO-Gruppen 4,33 ffi betrug.
-
100 Teile des Prepolymers, 100 Teile Polyoxypropylentriol, kondensiert
mit 10 Gew.-% Äthylenoxid an den Kettenenden (Molekulargewicht etwa 3000, OH-Wert
55,4) wurden als Vernetzungsmittel zu.dem Reaktionsprodukt hinzugefügt.
-
Um eine höhere Vermischungseffektivität zu erreichen und um das Gemisch
für die Verarbeitung mittels einer Injektionsvorrichtung geeignet zu machen, wurde
ein Weichmacher enthaltend Dioctylphthalat in das Prepolymer und in das Vernetzungsmittel
eingearbeitet, und zwar so, daß ein Mischungsverhältnis nach Volumenteilen von 1:1,
bezogen auf die fertigen beiden Mischungsteile entsteht, und dann wurden die beiden
Mischungskomponenten miteinander verrührt und dann in einen Reifen der Größe 1300R-20
eingepumpt.
-
Das NCO/OH-Verhältnis der NCO-Gruppen im Prepolymer zu den OH-Gruppen
im Vernetzungsmittel betrug 1,03.
-
Nachdem das Füllmaterial ausgehärtet war, wurde der erhaltene Reifen
gegen eine Trommel mit einer glatten Oberfläche und einem Durchmesser von 1,6 m
unter einer Belastung von 3000 kg gedrückt. Der Beständigkeitstest wurde unter laufenden
Bedingungen bei einer Raumtemperatur von 350C und einer Geschwindigkeit von 60 km/h
durchgeführt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengefaßt.
-
Die Härte und der Lüpke-Rückprallwert des Füllmaterials wurden an
einer gesonderten Probe gemessen. Die Ergebnisse sind ebenfalls in der Tabelle II
enthalten.
-
TABELLE II Härte nach der JIS-Skala (Grad) 30 Lüpke-Rückprallwert
bei 25°C 58 bei 100°C 89 \ gefahrene Kilometer etwa 10 000 Beispiel 3 100 Teile
eines flüssigen Polyisoprens mit endständigen OH-Gruppen (60 % 1,4-trans-Isomeres,
20 % 1,4-cis-Isomeres und 10 1,2-Polyisopren und 10 % 3,4-Polyisopren und einem
mittleren Molekulargewicht von 3000 und einem OH-Gruppengehalt von 0,075 mäq/g),
wurden zu 18,8 Teilen Diphenylmethandiisocyanat (MDI) gegeben und dann wurde die
Umsetzung bei 600C für 1 Stunde durchgeführt. Dann wurden 4,4 Teile Toluoldiisocyanat
hinzugefügt und die Reaktion für 2 Stunden weitergeführt. Das NCO/OH-Verhältnis
bei dieser Umsetzung betrug 2,70.
-
Es wurde ein Prepolymer mit NCO-Gruppen an beiden Kettenenden erhalten.
Die Konzentration der NCO-Gruppen betrug 4,26 %. Das so erhaltene Prepolymer wurde
als "Prepolymer X" bezeichnet.
-
Getrennt davon wurden 100 Gew.-Teile Polyoxypropylenglykol mit einem
mittleren Molekulargewicht von 2000 und einem OH-Grupengehalt von 0,1 mäq/g mit
17,5 Teilen TDI bei 70°C für 3 Stunden umgesetzt, wobei ein Prepolymer mit einer
Konzentration an NCO-Gruppen von 3,5 % erhalten wurde. Dieses Prepolymer wurde als"Prepolymer
Y" bezeichnet.
-
Dann wurden 80 Teile des Prepolymers X mit 20 Teilen des Prepolymers
Y und 10 Teile Äthylenglykoldibenzoat als Weichmacher für die Verbesserung der Verträglichkeit
und der Verarbeitbarkeit vermischt und das Gemisch wurde gründlich verrührt.
-
Getrennt davon wurde ein Vernetzungsmittel hergestellt durch Vermischen
von Polyoxypropylentriol, dessen Kettenenden mit 10 Gew.-% Äthylenoxid kondensiert
sind (Molekulargewicht etwa 3000 und OH-Gruppengehalt 0,10 mäq/g) mit 17 Teilen
des obigen Weichmachers.
-
Dann wurde das obige Prepolymer mit dem Vernetzungsmittel vermischt
in einem Mischungsverhältnis pro Volumenteile von etwa 1:1 unter Verwendung einer
üblichen Pumpe.
-
Die Mischung wurde dann in einen Reifen einer Größe von 1300R-20 eingefüllt,
wobei die Mischung gerührt wurde.
-
Das NCO/OH-Verhältnis der NCO-Gruppen des Prepolymers zu den OH-Gruppen
in dem Vernetzungsmittel betrug 1,10.
-
Dann ließ man das Füllmaterial bei Raumtemperatur stehen, um die Vernetzung
zu beenden. Der so erhaltene Reifen wurde gegen eine Trommel mit glatter Oberfläche
und einem Durchmesser von 1,6 m unter einer Belastung von 3000 kg gedrückt. Der
Beständigkeitstest wurde unter laufenden Bedingungen bei einer Raumtemperatur von
350C und einer Geschwindigkeit von 60 km/h durchgeführt. Die Laufleistung betrug
ca. 10000 km. Wenn die Vernetzung gleichzeitig mit der Formgebung durchgeführt wurde,
betrug der Süpke-Rückprallwert 56 % bei 250C bzw. 87 ffi bei 1000C. Es wurde festgestellt,
daß selbst wenn die Prepolymeren getrennt hergestellt wurden und dann miteinander
vermischt wurden, auch Elastomere mit den gewünschten Eigenschaften erhalten wurden
Beispiel
4 Wie in Beispiel 2 beschrieben,wurde das flüssige Polybutadien mit endständigen
OH-Gruppen mit TDI umgesetzt, so daß NCO/OH-Verhältnisse wie in der folgenden Tabelle
III angegeben erhalten wurden.Die so hergestellten Prepolymeren mit endständigen
NCO-Gruppen wurden vermischt und umgesetzt mit dem flüssigen Polybutadien mit endständigen
OH-Gruppen gemäß Beispiel2(R45HT), und zwar so, daß das NCO/OH-Verhältnis 1f0 betrug.
Diese Polymerisate wurden dann in Fahrzeugreifen eingefüllt und gleichzeitig wurden
gesondert davon Proben zur Messung des Lüpke-Rückprallwertes hergestellt. Die Testergebnisse
sind in der folgenden Tabelle III zusammengefaßt.
-
TABELLE III Ver- NCO/OH- Härte lüpke-Rück- Lauf- Bemerkungen such
Verhält- (Grad) prallwert leistung nis bei der Her- (%) (in km) stellung bei bei
des Pre- 25°C 100°C polymers 1 1,5 15 40 60 - kein Einfüllen des Polymerisats in
den Reifen möglich wegen zu hoher Viskosität 2 1,6 18 50 70 8 000 3 2,0 35 60 88
>10 000 4 3,0 40 63 82 >10 000 5 3,2 47 50 69 200 Biegung unzureichend wegen
zu hoher Härte
Die Ergebnisse gemäß Tabelle III zeigen, daß das
NCO/OH-Verhältnis während der Herstellung des Prepolymers einen Einfluß hat auf
die Eigenschaften des Elastomers, insbesondere auf den Süpke-Rückprallwert und daß
dieses NCO/OH-Verhältnis im Bereich von 1,6 < NCO/OH < 3,0 liegen sollte.
-
Beispiel 5 Es wurde das gleiche Prepolymer wie in Beispiel 2 verwendet
und zu diesem Prepolymer wurde das flüssige Polybutadien mit endständigen OK-Gruppen
gemäß Beispiel 2 hinzugefügt als Vernetzungsmittel, und zwar in einer solchen Menge,
daß das NCO/OH-Verhältnis jeweils bei den in Tabelle IV angegebenen Werten lag.
Die Eigenschaften der so hergestellten Polymerisate wurden wie in den bisherigen
Beispielen angegeben ermittelt. Die Ergebnisse sind in Tabelle IV zusammengefaßt.
-
TABELLE IV Ver- NCO/OH- Härte Lüpke-Rück- Lauf- Bemerkungen such
Verhält- (JIS - rallwert leinis bei Skala) in %) stung der Herstellung bei bei (in
km) des 250C 1000C Elastomer 6 0,6 10 - - - Messung unmöglich 7 0,7 30 55 72 6400
8 1,0 35 60 88 >10000 9 1,3 38 63 86 8000 10 1,4 35 57 65 200
Die
Ergebnisse der Tabelle IV zeigen, daß dann, wenn der Lüpke-Rückprallwert hoch ist,
die Menge der im Elastomer aufgebauten Wärme bei der wiederholten Druckbelastung
bzw. Dehnungsbelastung gering ist und daher die Laufleistung eines Fahrzeugreifens,
der mit einem solchen Elastomer mit einem hohen Lüpke-Rückprallwert gefüllt ist,
erheblich verlängert wird.
-
Beispiel 6 Es wurden 100 Gew.-Teile des Füllmaterials gemäß Versuch
7 aus Beispiel 5 mit 5 Gew.-Teilen Graphit mit einer Teilchengröße von 10 bis 20
Wm vermischt und dann wurden die bei den vorhergehenden Beispielen angegebenen Tests
durchgeführt. Die Härte des Materials nach der JIS-Skala betrug 310, der Lüpke-Rückprallwert
54 % bei 25° oder 71 ffi bei 1000C und die Laufleistung etwa 10000.km. Es wurde
festgestellt, daß obwohl der Lüpke-Rückprallwert durch die Einarbeitung des Graphits
verringert worden ist, die Laufleistung des Reifens mehr als 10000 km betrug. Daraus
ist zu schließen, daß eine lokale Erwärmung im Elastomer durch das eingearbeitete
Graphit verhindert wurde.
-
Beispiel 7 In Tabelle V sind die Eigenschaften einiger erfindungsgemäßer
Füllmaterialien zusammengefaßt, die unter Verwendung verschiedener Kombinationen
von Polymerisaten einschließlich Dienpolymerisaten hergestellt worden sind. Die
Polyurethanharnstoff-Elastomeren wurden im übrigen wie in Beispiel 2 angegeben vernetzt.
TABELLE
V Versuch 11 12 13 14 15 16 17 18 19 Prepolymer P (Gew.-Teile) 100 100 100 100 100
100 100 50 Q (Gew.-Teile) 100 50 Vernetzungsmittel (Gew.-Teile) Polyoxypropylenglykol
(MG 2000) 88 45 ARBN* (MG 8500) 148 Polybutadien mit endständigen OH-Gruppen (MG
2700) 111 46 50 13 150 180 Dien-Ätherpolyol** (MG 2800) 116 Äthylenglykol (MG 62)
1,5 8 1,4-Butandiol (MG 90) Polyisopren mit endständigen OH-Gruppen (MG 10000) 30
MCO/CH- oder NH2-Verhältnis bei der Herstellung des Elastomer 0,94 0,95 0,94 0,95
0,95 0,96 0,95 1,02 0.99 Katalysator (Gew.-Teile) Bleioctoat 0,04 0,04 0,04 0,04
0,04 0,04 0,04 Triäthylendiamin 0,04 Weichmacher (Gew.-Teile) Dioctylphthalat 27
20 20 30 20 50 50 40 Physikalische Eigenschaften Lüpke-Rückprallwert (%) bei 25°C
60 60 62 63 65 65 58 61 55 bei 100°C 82 90 85 88 92 85 80 80 78
BEMERKUNGEN:
*Butadien-Acrylnitril-Copolymerisat mit endständigen ständigen Amin-gruppen.
-
**Polymerisat mit endständigen OH-Gruppen mit einem mittleren Molekulargewicht
von 2800, das durch Kondensation von Äthylenglykol an ein polyfunktionelles Polybutadien
mit endständigen OH-Gruppen erhalten wurde.
-
Das Prepolymer P in der Tabelle V ist das gleiche wie in Beispiel
2 und das Prepolymer Q ist ein Prepolymer mit einem Isocyanatgehalt von 6 %, das
erhalten wurde durch Kondensation von Äthylenoxid an beide Kettenenden eines flüssigen
Polybutadiens mit einem mittleren Molekulargewicht von 2800 unter Bildung eines
Dien-Äther-Polyols und Umsetzung dieses Dien-Äther-Polyols mit 2,4-TDI.
-
Es wurden Fahrzeugreifen mit den Füllmaterialien gemäß Tabelle V gefüllt
und einem Dauertest unterworfen.
-
Keiner der Reifen zeigte eine Veränderung nach einer Laufleistung
von mehr als 10 000 km.
-
Beispiel 8 In der Tabelle VII sind die Eigenschaften von Füllmaterialien
zusammengefaßt, die hergestellt wurden unter Verwendung verschiedener Polymerkombinationen
des Dienpolyols und des Polyoxyalkyl enp olyol s.
-
Die Verfahren zum Aushärten des Polyurethanelastomers und zur Herstellung
der Prepolymeren waren die gleichen wie in Beispiel 2 beschrieben, wobei jedoch
die Mengen
des eingesetzten flüssigen Polybutadiens und P-olyoxypropylenglykols
geändert worden- sind, Die Verbindungen und Zusammensetzungen zur Herstellung der
Prepolymeren sind in der Tabelle VI zusammengefaßt. Es wurde gefunden, daß es vorteilhaft
ist, daß das Polyoxyalkylenpolyol in einer Menge von 5 Teilen pro 100 Teile des
Polyols mit der Dienstruktur-v-erwendet wird.
-
Das Prepolymer R in der Tabelle V-II ist das gleiche wie das Prepolymer,
das gemäß Versuch 21 nach Tabelle VI erhalten wurde und das Prepolymer S ist ein
Prepolymer mit einem Isocyanatgehalt von 6,2 , das erhalten wurde durch Addition
von Äthylenoxid an beide Kettenenden eines flüssigen Polybutadiens mit einem mittleren
Molekulargewicht von 2800, Vermischen von 20 Teilen des Polyoxypropylenglykols mit
einem Molekulargewicht von 2000 mit 100 Teilen des so hergestellten Dien-Äther-Polyols
und Umsetzung der Mischung mit 2,4-TDI.
-
Die Füllmaterialien gemäß Tabelle VII wurden in Fahrzeugreifen eingefüllt
und dann einem Dauertest unterworden Keiner der Reifen zeigte eine Veränderung nach
einer Laufleistung von mehr als 10 000 km.
-
TABELLE VI Versuch 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Flüssiges Polybutadien
mit endständigen CH-Gruppen (R45HT) 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100
POlyexypropylendicl (NG 1000) 5 10 20 POlyaxyproylendiel (MG 4000) 30 50 Polyoxypropylentriol
(MG 4000) 80 100 1,6-Hexandiol 3 5 Polytetramethylenätherglykol (MG 800) 40 MDI
8 14 20 20 25 25 25 2,4-/2,6-TDI 14 12 15 21 25 27 20 40 Hexamethylendlisocyanat
20 15 15 NCO-Gehalt (%) 7,6 4,5 5,6 6,6 5,2 4,7 4,7 4,4 7,1 8,2 4,8 NCO/OH-Verhältnis
2,4 2,4 2,7 2,9 2,9 2,9 2,7 2,5 2,8 2,6 2,0 Viskosität (cps bei 30°C) 11000 12500
13000 14000 9800 87000 7000 6300 13000 14000 12000
TABELLE VII
Versuch 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 Prepolymer R 100 100 100 100 100 100 50 80
Prepolymer S 100 100 50 20 Vernetzungamitel Polyoxypropylenglykol (MG 1000) 60 40
66 65 6 ATBN* 260 Polybutadien mit endständigen OH-Gruppen (R-45HT) 145 100 Dien-Äther-Polyol**
180 N,N-Bis-(2-hydroxypropyl)-anilin 5 3 Polyisopren mit endständigen OH-Gruppen***
150 NCO/OH- oder NCO/NH2-Verhältnis bei der Herstellung des Elastomers 1,10 1,0
1,10 1,05 1,04 1,18 1,00 1,19 1,02 1,05 Katalysator Trisaminomethylphenol 0,02 Triäthylendiamin
0,01 0,02 0,02 35 Weichmacher 34 2-Äthylhexylphthalat 30 60 20 chloriertes Paraffin
60 Äthylenglykolbenzoat 45 60 physikalische Eigenschaften Lüpke-Rückprallwert (%)
bei 25°C 60 55 63 58 64 58 57 61 59 61 bei 100°C 83 78 85 80 86 79 77 84 81 70 Härte
(JIS-Skala) 35 36 38 33 40 35 32 39 41 32
BEMERKUNC-EN: *Butadien-Acrylnitril-Copolymerisat
mit endständigen Aminogruppen (ATBN 1300X16).
-
**Polymerisat mit einem OH-Gehalt von 0,070 mäq/g, das erhalten wurde
durch Kondensation von Äthylenoxid mit R-45Ht.
-
***Flüssiges Polyisopren mit einem OH-Gehalt von 0,075 mäq/g und einem
mittleren Molekulargewicht von etwa 3000, das hergestellt wurde gemäß der japanischen
Offenlegungsschrift 30103/75.