DE3021785A1 - Neue verbindung mit laxierender wirkung, pharmazeutische komposition mit dieser verbindung und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Neue verbindung mit laxierender wirkung, pharmazeutische komposition mit dieser verbindung und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
Neue Verbindung mit laxierender Wirkung, pharmazeutische Komposition mit dieser Verbindung und Verfahren zu
ihrer Herstellung.
In einer Hinsicht bezieht sich die Erfindung auf und
gibt an eine neue Verbindung mit laxierender Wirkung,
und zwar Di-jj?- (1-äthoxy-äthoxy) phenyl"! -2-pyridylmethan mit der Strukturformel (I)
gibt an eine neue Verbindung mit laxierender Wirkung,
und zwar Di-jj?- (1-äthoxy-äthoxy) phenyl"! -2-pyridylmethan mit der Strukturformel (I)
Weiter bezieht die Erfindung sich auf und gibt an eine pharmazeutische Komposition mit der Verbindung (I) als
aktivem Bestandteil in Verbindung mit einem pharmazeutischen Träger oder Verdünnungsmittel.
Schließlich bezieht die Erfindung sich auf und gibt an ein Verfahren zur Herstellung der Verbindung (I), wobei
Di-(p-hydroxyphenyl)-2-pyridylmethan nach Strukturformel (II) in Gegenwart eines sauren Katalysators umgesetzt
wird mit Äthylvinyläther nach folgendem Schema:
S3G051/0878
BAD ORIGINAL
1A
3(12178
4-τ
Di-(p-hydroxyphenyl)-2-pyridylmethan selbst läßt sich
leicht gewinnen, beispielsweise durch Hydrolyse des entsprechenden Dxacetoxyderivats, das im Handel erhältlich
ist.
Die Reaktion zwischen der Verbindung (II) und dem Äthylvinyläther
findet vorzugsweise bei einer zwischen 0° C und 60° C liegenden Temperatur statt, am besten zwischen
10° C und 30° C. Als Katalysator kann eine beliebige anorganische Säure dienen (beispielsweise Schwefelsäure,
Phosphorsäure, Salzsäure), oder eine organische SuIfosäure oder schließlich auch ein stark saures Harz. Vorzugsweise
findet die Reaktion in Gegenwart einer kleinen Menge konzentrierter Schwefelsäure statt.
Zweckmäßigerweise wird in inerten Lösungsmitteln gearbeitet, beispielsweise Äthyläther, Tetrahydrofuran oder Dioxan.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch das nachstehende Beispiel erläutert:
BEISPIEL
a) Di-(p-hydroxyphenyl)-2-pyridylmethan
a) Di-(p-hydroxyphenyl)-2-pyridylmethan
48 g Di-(p-acetoxyphenyD-2-pyridylmethan werden in 300 ml
Methanol suspendiert. Dann werden 23 g in 100 ml Wasser
S3Ö051/Ö870
BAD ORIGINAL
gelöstes Natriunhydroxid zugefügt. Das Gemisch wird auf 5O° C erwärmt. Das ungelöste Produkt geht schnell in
Lösung. Man läßt auf Zimmertemperatur abkühlen, das Methanol wird unter Vakuum verdampft, und 200 ml Wasser und
anschließend 103 ml 5n Salzsäure werden zugefügt. Das Gemisch wird auf 0° C abgekühlt und filtriert. Auf diese
Weise ergeben sich 35 g Di)p-hydroxyphenyl)-2-pyridylmethan
(II).
b) Di-^p- (1 -äthoxy-äthoxy) phenyl"] -2-pyridy!methan
14 g des Dihydroxyderivats (II) werden in 100 ml Tetrahydrofuran suspensiert. Hinzugefügt werden 40 ml Äthylvinyläther
und ein Tropfen konzentrierte Schwefelsäure. Das Gemisch wird bei Zimmertemperatur eine Stunde lang
gerührt und dann bei Zimmertemperatur 24 Stunden lang stehen gelassen. Nach dieser Zeit ist die gesamte ungelöste
Substanz in Lösung gegangen.
Das Lösungsmittel wird bei Unterdruck verdampft, der Rest in 250 ml Wasser, das 2 g Natriumhydroxid enthält, aufgenommen,
und das Gemisch wird mit Äthyläther extrahiert. Nach dem Trocknen der Ätherlösung wird das Lösungsmittel
verdampft, und der erhaltene Rückstand (20 g) wird durch Dreifachchromatographie über basischer Tonerde mit Petroläther
als Elutionsmittel gereinigt.
Dadurch ergeben sich 12 g eines dichten Öls, das nicht unzersetzt destilliert werden kann; in der Dünnschichtchromatographie
erweist es sich als völlig einheitliche Substanz .
Analyse:
auf C26H31NO4: gerechnet C: 74,11 %; H: 7,36 %; N: 3,32 %;
gefunden C: 74,34 %; H: 7,31 %; N: 3,38 %.
030051/0876
Spektroskopische Daten (IR, NMR) bestätigen den Aufbau der betreffenden Verbindung.
Die toxikologischen und pharmazeutischen Eigenschaften der Verbindung (I), die nachstehend als "Mepilax" bezeichnet
wird, werden nachstehend beschrieben.
Die akute Toxizität von Mepilax wurde an Mäusen und Ratten bei oraler und subkutaner Verabreichung untersucht.
Benutzt wurden männliche Mäuse der Rasse Sprague-Dawley mit einem Durchschnittsgewicht von 25 g - 10 und Albino-Rattenmännchen
der Rasse Wister mit einem Durchschnittsgewicht von 120 g - 10.
Die zu untersuchende Verbindung wurde oral, mit der Magensonde, gelöst in Propylenglycol, und subkutan, ebenfalls
gelöst in Propylenglycol, verabreicht.
Von den Ratten und den Mäusen ging innerhalb von 24 Std.
nach der oralen Verabreichung kein Tier ein, wobei Dosen bis zu 3000 mg aktive Substanz gegeben wurden; ebensowenig
traten Störungen innerhalb dieser 24 Stunden oder danach ein, abgesehen von einer deutlichen diarrhöischen Wirkung,
die sich aber nur bei oraler Verabreichung zeigte.
1) Die laxierende Wirkung von Mepilax wurde nach der Methode von Lish und Mitarb. (1958) bestimmt, indem die Darmpassage
einer Suspension von Pflanzenkohle beobachtet wurde, um irgendwelche anregenden oder hindernden Wirkungen
auf die Darmbeweglichkeit zu ermitteln.
030051/0870
Material und Methoden
Albinorattenmännchen der Rasse Wister mit einem Körpergewicht von etwa 100 g mußten mindestens 18 Stunden fasten,
hatten aber freien Zugang zu Wasser. Benutzte Produkte: Mepilax und zu Vergleichszwecken das
Binatriumsalz der 4,4'-(2-Picolyliden)-di-phenylschwefelsäure
(bekannt als Natriumpicosulfat), jeweils in Dosen von 37,5 mg/kg; orale Verabreichung.
Zeit 0: Die zu untersuchenden Verbindungen wurden oral verabreicht.
Nach 3 Std.: Eine 6 %ige Suspension von Pflanzenkohle in
5 % Gummi arabicum wurden verabreicht; Dosis 10 ml/kg.
Nach 3 Std. 45 Min.: Das Tier wurde getötet, um die Darmpassage zu überprüfen.
Die Ergebnisse finden sich in Tabelle 1, in der GX das
Natriumsalz der 4,4'-(2-Picolyliden)-di-phenylschwefelsäure
und MX Mepilax bedeuten.
TABELLE 1 - Laxierende Wirkung von GX und MX
(nach dem Test von Lish u. Mitarb.)
Produkt | Tiere | Dosis mg/kg | mittl.prozentuale Änderung |
(Zahl) | oral | d.Verlagerung Pflanzen | |
verabreicht | kohle während 45 Min., be | ||
zogen auf den Abstand Ma | |||
genausgang - Blinddarm | |||
Kontrolle | 10 | 37,5 | 69,68 ± 4,98 |
GX | 10 | 37,5 | 75,20 ± 6,41 |
MX | 10 | 37,5 | 81,3 ± 6,25 |
2) Die laxierende Wirkung von Mepilax wurde außerdem nach
030-051/0870
— Q —
der Methode von Schmidt u. Mitarb. (1962) bestimmt, bei der der' Prozentanteil diarrhöischer Tiere nach der oralen
Verabreichung von Mepilax ermittelt wurde.
Albinorattenweibchen der Rasse Wister mit einem Körpergewicht
von etwa 70 bis 80 g mußten etwa 18 Stunden fasten, hatten aber freien Zugang zu Wasser.
Benutzte Produkte: Mepilax und das Dinatriumsalz der 4,4'-(2-Picolyliden)-di-phenylschwefelsäure, homogenisiert
in 5 % Gummi arabicum und verabfolgt in einer Dosis von 5 ml/kg, was einer Dosis von 37,5 mg/kg entspricht;
orale Verabreichung.
Während des gesamten Versuchs wurden die Tiere in Einzelkäfigen gehalten, deren Boden als Gitter ausgeführt war,
unter dem Fließpapier ausgelegt war, um die Exkremente und ihren Zustand einwandfrei feststellen zu können.
Das Papier wurde nach jeder Bestimmung ausgewechselt.
Folgende Tests wurden zu den angegebeneEeiten unternommen,
um den Zustand der Exkremente festzustellen:
Zeit 0 - Die Tiere, die etwa 18 Stunden gefastet hatten, erhielten die zu untersuchenden Verbindungen.
Nach der Verabreichung wurden die Tiere frei gefüttert.
Nach 5 Stunden - Der Zustand der Exkremente wurde festgestellt.
Nach 7,5 Std. - der Zustand der Exkremente wurde bei Tieren festgestellt, die hatten fasten müssen.
Nach 24 Std. - Der Zustand der Exkremente bei frei gefüt-
030051/0870
terten Tieren wurde festgestellt.
Nach 30 Std. - Der Zustand der Exkremente wurde festgestellt.
Jede Zone auf dem Papier, in der sich offensichtlich diarrhöische Exkremente befanden, wurde bei der Untersuchung
mit einem + gekennzeichnet.
Jede Gruppe umfaßte 10 Tiere, ferner wurde eine Kontrollgruppe eingerichtet, in der die Tiere nur mit dem Aufschlämmungsmittel
(Gummi arabicum) gefüttert wurden. In dieser Gruppe waren während der gesamten Untersuchung
keine diarrhöischen Exkremente festzustellen, weshalb die wiedergegebenen Ergebnisse sich nur auf die mit Laxantien
behandelten beiden Gruppen beziehen.
Die Ergebnisse finden sich in Tabelle 2.
030051/0876
TABELLE 2 - Laxierende Wirkung (Schmidt u. Mitarb.)
MX GX
5 h 7,5 h 24 h 30 h 5 h 7,5 h 24 h 30 h
4 ++
5 ++
6 —
7 ++
8 ++
9 +f+ 10
Prozent.Durch- 2,0 2,3 2,0 0,3 2,5 2,6 2,9 0,2
schnitt diarrh.
Tiere 90 % 100 % 100 % 30 % 90 % 100 % 100 % 10 %
Die Dauer der Laxationswirkung von GX und MX wurde an Ratten für eine Dosis von 37,5 mg/kg (orale Verabreichung) untersucht.
Die Versuchsergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefaßt. TABELLE 3 - Dauer der Laxationswirkung von GX und MX
Tiere Behandlung Zeitdauer der diarrhöischen (Zahl) Erscheinungen an dem Tier
(Zahl dec. - s.d.)
10 Kontrolle, Schleim ο
10 GX 37,5 mg/kg
(orale Verabreichung) 27,6 - 1,77
10 MX 37,5 mg/kg
(orale Verabreichung) 27,7 - 2,54
030051/0870
Wie sich aus dem Obengesagten ergibt, hat Mepilax eine Wirkung, die völlig vergleichbar ist mit derjenigen von
Natriumpicosulfat, das eines der heute am häufigsten verwendeten
Laxantien ist und dessen Struktur offensichtlich analog der erfindungsgemäßen Verbindung ist.
Tabelle 1 läßt aber die Überlegenheit der erfindungsgemäßen
Verbindung wegen ihrer länger anhaltenden Wirkung erkennen. Das ließ sich durch Versuche am Menschen bestätigen.
Hierzu wurden beide Arzneimittel zu verschiedenen Zeiten an mehr als 30 Patienten beiderlei Geschlechts
ausgegeben; die Patienten hatten ein Durchschnittsalter von 30 Jahren und litten normalerweise an Obstipation.
Für Mepilax ergab sich eine weit bessere Verträglichkeit. Insbesondere gaben etwa 75 % der Patienten eine wesentlich
langer anhaltende und weniger heftige Wirkung für Mepilax gegenüber dem anderen Medikament an. Fast alle Patienten
stellten ferner ein Nachlassen von Schmerzen und Nebenwirkungen bei der Anwendung von Mepilax fest.
Mepilax kann in den üblichen Verabreichungsformen gegeben
werden (Kapseln, Tabletten, Suppositorien), die neben den üblichen Arzneimittelträgern 3 bis 10 mg aktiven Grundstoff
enthalten. Ferner kann das Medikament in Tropfenform (Wasser-Glyzerin-Medium) genommen werden, wobei eine äquivalente
Menge aktiven Grundstoffs in 5 bis 15 Tropfen enthalten ist.
030051/0870
ORIGINAL INSPECTED
Claims (6)
1. Di-Γρ-(1-äthoxy-äthoxy) phenyl~]-2-pyridy!methan der Formel
—O CH 0 C0H. (I).
ι 25
2. Pharmazeutische Komposition mit laxierender Wirkung, gekennzeichnet
durch ihren Gehalt an Di-Γρ-(äthoxy-äthoxy)-phenyll-2-pyridylmethan
nach Formel (I) in Anspruch 1 als aktivem Bestandteil in Verbindung mit einem pharmazeutischen Träger oder
Verdünnungsmittel.
3. Verfahren zur Herstellung von Di-Γρ-(äthoxy-äthoxy)-phenyl]-2-pyridy!methan
nach Formel (I) in Anspruch 1, dadurch gekenn-
030051/0870
»GfNÄL INSPECTED
zeichnet, daß Di- (p-hydroxyphenyl-2-pyridylitiethan
nach Formel (II) mit Athylvinyläther in Gegenwart eines sauren Katalysators in folgender Weise umge
setzt wird:
9 r CJc-
(II).
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem sauren Katalysator um Schwefelsäure
handelt.
5. Verfahren nach Anspruch 3, durchgeführt gemäß dem beschriebenen Beispiel.
6. Die Verbindung Di-Γρ-(1-äthoxy-äthoxy)phenylj -2-pyridylmethan
nach Formel (I) in Anspruch 1, angewandt zur Behandlung des menschlichen oder tierischen Körpers in
der Chirurgie oder Therapie oder zur Diagnose am menschlichen oder tierischen Körper.
030051/087©
BAD ORIGINAL
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