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Einstieganordnung für ein Nahverkehrsfahrzeug,
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insbesondere Schienenfahrzeug (Zusatz zu Patent 26 20 683) Die Erfindung
bezieht sich auf eine Einstieganordnung für ein Nahverkehrsfahrzeug, insbesondere
Schienenfahrzeug, mit zwei feststehenden Trittstufen und einem, um eine zur Fahrzeuglängsachse
und horizontal liegende Schürzenwelle drehbaren Schürzenteil, welcher auf seiner
Innenseite einen Auftritt trägt, sowie einer die Einstieganordnung nach oben abschließenden
Trittstufenabdeckung, wobei die Trittsturenabdeckung faltbar ausgeführt ist, daß
an der faltbaren Trittstufenabdeckung sich Führungsnocken befinden, die auf Kurvenscheiben
gleitend geführt sind, und daß die Trittstufenabdeckung insgesamt mittels Stützhebeln
und einer mit den Stützhebeln verbundenen horizontal und parallel zur Fahrzeuglängsachse
liegenden Abdeckungswelle zur Fahrzeuginnenseite hin hinter die festen Trittstufen
schwenkbar ist, wobei einer der Hebel drehfest und der andere der beiden Hebel drehbar
mit der Abdeckungswelle verbunden ist, nach Patent 26 20 683.
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Durch die DE-PS 26 20 683 ist es bekannt, für den Eins steig in Schienenfahrzeuge
eine schwenk- und faltbare Trittstufe vorzusehen, um sie den unterschiedlichen Niveaus
von BahnsteJgen anzupassen, wie sie im Einsatzbereich von
Nahverkehrsfahrzeugen
üblich sind. Zu diesem Zweck sind im Einstiegsbereich neben mindestens einer festen
Trittstufe noch ein um eine Welle schwenkbares Schürzenteil und eine schwenk- und
zugleich faltbare Trittstufenabdeckung vorgesehen. Schürzenteil und Trittstufenabdeckung
sind durch Getriebemittel so verbunden, daß die Trittstufenabdeckung nach innen
geschwenkt wird, während das SchUrzenteil nach außen klappt. in dieser geschwenkten
Stellung können niedere Bahnsteige bedient werden, die Ausgangsstellung ist fußbodengleichen
Bahnsteigniveaus vorbehalten.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diese Einstieganordnung so rortzubilden,
daß der dafür erforderliche Antrieb durch Ausgleich der Gewichtskräfte von Trittstufenabdeckung
und Schürzenteil weitgehend entlastet wird und zugleich die gesamte Anordnung bei
Ausfall.des Antriebes stets in betriebssicherem Zustand gehalten wird.
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Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß die Abdeckungswelle indirekt
von einer pneumatischen Kolben-Zylinder-Einheit antreibbar ist, wobei ein Zylinder
derselben mit einem Ende in einer Lagerung gelenkig an ein Gehäuse der Einstieganordnung
angelenkt ist und die aus dem anderen Ende hervorragende Kolbenstange über einen
drehfest mit der Schürzenwelle verbundenen Ausgleichshebel die Schürzenwelle antreibt,
daß diese Schürzenwelle über Zahnräder, welche der Kolben-Zylinder-Einheit gegenüberliegend
angeordnet sind, die zur Schürzenwelle parallel liegende Abdeckungswelle antreibt,
daß zum Gewichtsausgleich des auf der Schürzenwelle befestigten SchUrzenteils, wie
der auf der Abdeckungswelle drehfest angebrachten Trittstufenabdeckung eine Feder
bzw. die Federn vorgesehen sind, und daß diese Federn jeweils an einem Ende über
Ausgleichshebel
mit der Schürzenwelle bzw. Abdeckungswelle drehfest verbunden sind, während das
andere Ende der Federn über Justierschrauben mit dem Gehäuse der Einstieganordnung
verbunden ist.
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Durch den erfindungsgemäßen Antrieb ist die Kolben-Zylinder-Einheit
weitgehend von Gewichtskräften entlastet. Die Kolben-Zylinder-Einheit braucht nur
noch die Reibungskräfte zu überwinden. Dadurch wirdnicht nur Energie eingespart,
sondern auch eine Minimierung der Kolben-Zylinder-Einheit nebst Kraftübertragungselementen
erreicht, so daß neben Platzersparnis auch die Herstellungskosten gemindert werden.
Durch die Justierschrauben ist es dem Montage- bzw. Wartungspersonal ein leichtes,
den Gewichtsausgleich herzustellen.
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Ein Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen dargestellt.
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Es zeigen Fig. 1 Vorderansicht einer Einstieganordnung mit zur Hälfte
abgenommenem Schürzenteil, Fig. 2 antriebsseitiger Teil der Einstieganordnung mit
ausgeschwenktem Schürzenteil (Schnitt II-II in Fig. 1), Fig. 3 Schnitt III-III mit
Kolben-Zylinder-Einheit und Feder zum Ausgleich eines Schürzenteils, Fig. 4 Schnitt
IV-IV mit Feder zum Ausgleich einer Tri ttstufenabdeckung.
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Fig. 1 zeigt eine Einstieganordnung mit Trittsturenabdeckung 3 und
Schürzenteil 13, welche in einer Abdeckungswelle 2 bzw. Schürzenwelle 12 drehbar
gelagert sind. Zur
besseren uebersicht ist die linke Hälfte der
Figur in geöffneter Stellung der Trittstufenabdeckung gezeichnet0 Angetrieben werden
beide Wellen von einer pneumatischen Kolben-Zylinder-Einheit 50 (Fig. 2, 4), welche
über einen drehfest mit der Schürzenwelle 12 verbundenen Ausgleichshebel 51 ein
der Kolben-Zylinder-Einheit gegenUberliegendes Zahnrad 52 treibt, welches mit einem
zweiten Zahnrad 53 im Eingriff steht, das drehfest auf der Abdeckungswelle 2 angeordnet
ist. Die Abdeckungswelle 2 treibt über Hebel 1 bzw. 31 die Trittstufenabdeckung
3 an.
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Somit sind die Trittstufenabdeckung 3 und das SchUrzenteil 13 funktionell
verbunden, so daß das Schürzenteil 13 nach außen klappt, wenn die Trittstufenabdeckung
3 nach innen schwenkt. Um die Kolben-Zylinder-Einheit 50 und die Zahnräder 52, 53
von den nicht unbeträchtlichen Gewichtskräften zu entlasten, whrden erfindungsgemäß
der Schürzenwelle 12 und der Abdeckungswelle 2 jeweils Federn 54, 55a, 55b zugeordnet.
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Die Trittstufenabdeckung 3 weist an beiden Enden Federsysteme zum
Ausgleich ihrer Gewichtskräfte auf, wobei Teile des Federsystems aus Symmetriegründen
zusätzlich zum Bezugszeichen noch die Buchstaben a und b aufweisen. Diese Federn
sind über Ausgleichshebel 54, 56a, 56b drehfest mit der Schürzenwelle 12 bzw. der
Abdeckungswelle 2 verbunden, wobei die Hebel 56a, 56b vorteilhafterweise mit den
Hebeln 1 bzw. 31 eine Einheit bilden, wobei Hebel 1 bzw.
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Hebel 31 drehfest auf der Abdeckungswelle 2 sitzt, oder auch umgekehrt.
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Fig. 2 zeigt die als Antrieb dienende pneumatische Kolben-Zylinder-Einheit
50, welche in einem Gehäuse 57
der Einstieganordnung in einer Lagerung
58 drehbar gelagert ist. Eine Kolbenstange 59 der Kolben-Zylinder-Einheit 50 greift
an dem Ausgleichshebel 51 an, welcher drehfest mit der Schürzenwelle 12 verbunden
ist. An dem Ausgleichshebel 51 ist auch eine vorgespannte Feder 54 angelenkt, welche
dem Gewichtsausgleich der Schürze dient. Zur Einstellung der Vorspannung ist eine
Justierschraube 6? vorgesehen (Fig.3),welche sich gegen das Gehäuse 57 abstützt.
Mit ihr ist es möglich, die GewichtsWraftw der Schürze 13 vollkommen zu kompensieren
Zur Kompensation der Gewichtskraft der Abdeckungswelle 2 (Fig ist dem Ausgleichshebel
56a eine zweite Feder 55a zugeordnet. Der Ausgleichshebel 56a bildet vorteilhafterweise
mit dem Heber 1 eine bauliche Einheit, wobei Hebel 1 bzw Hebel 31 drehfest mit der
Abdeckungswelle 2 verbunden ist. Die zweite Feder 55a ist mit einer Justierschraube
63a definierbar vorgespannt.\ Eine detaillierte Darstellung der Feder 54 und der
Kolben-Zylinder-Einheit 50 gibt Fig. 3 wieder. Man erkennt im Querschnitt der Einstieganordnung
die Schürzenwelle 12, auf welcher drehfest der Ausgleichshebel 51 sitzt. Am Ausgleichshebel
51 greift die Feder 54 und die Kolbenstange 59 der Kolben-Zylinder-Einheit 50 an.
Bei Betätigung der Kolben-Zylinder-Einheit 50 wird der Ausgleichshebel mit daran
befestigter Schürzenwelle 12 gedreht. Die Gewichtskraft des Schürzenteils 13 wird
von der unter regulierbarer Vorspannung stehenden Feder 54 kompensiert. Zur Regulierung
der Vorspannung dient eine Justierschraube 62, welche an ein im Gehäuse 57 drehbares
Segment 60 angreift, welches wiederum an die Feder 54 angelenkt ist. Die Justierschraube
62 stützt sich auf dem Gehäuse 57 ab. Für den Monteur und das Wartungspersonal ist
es bei abgenommenem Zahnrad
52 oder 53 (Fig. 1) ein leichtes, durch
Verdrehen der Justierschraube 62 die Feder 54 so unter Vorspannung zu setzen, daß
die Gewichtskraft des Schürzenteils 13 ausgeglichen ist, und daß außerdem das Schürzenteil
bei Ausfall der Kolben-Zylinder-Einheit 50 nicht nach unten wegklappen kann. Sie
hat also auch eine Sicherheitsfunktion.
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In Fig. 4 ist der Gewichtsausgleich der Trittstufenabdeckung 3 dargestellt.
Ferner ist der gesamte Mechanismus der um die Abdeckungswelle 2 und um die SchUrzenwelle
12 drehbaren Teile dargestellt. Der Ausgleichshebel 56a bildet mit dem drehfest
auf der Abdeckungswelle 2 .befestigten Hebel 1 eine bauliche Einheit. An den Ausgleichshebel
ist eine ebenso wie Feder 54 unter Vorspannung stehende Feder 5-5a angelenkt, welche
über eine Justierschraube 63a vorgespannt werden kann, wobei sich die Justierschraube
gegen das Gehäuse 57 abstUtzt.
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Mit der Justierschraube 63a kann die Federvorspannung so einreguliert
werden, daß bei abgenommenem Zahnrad 52 oder 53 (siehe Fig. 1) die Gewichtskraft
der Trittstufen.-abdeckung 3 voll ausgeglichen werden kann.
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Durch den separat ausgeführten Ausgleich der Gewichtskräfte von Trittstufenabdeckung
3 und Schürzenteil 13 ist es möglich, die Bewegungsabläufe der synchronisierten
Zahnräder 52, 53 wesentlich zu entlasten, gleiches gilt für die Kolben-Zylinder-Einheit
50. Dies hat zur Folge, daß für den Antrieb wenig Raum benötigt wird, Fertigungskosten
als Folge verringerten Materialverbrauches verringert werden und als ebenso positiver
Nebeneffekt Energie eingespart wird, da nur die Rei bungskräfte zu überwinden sind.
Auch vom Gesichtspunkt
der Betriebssicherheit her gesehen erweist
sich der geschilderte Antrieb als vorteilhaft, da die Vorspannung der Federn 54,
55a, 55b so eingestellt werden kann, daß ein: Herausklappen des Schürzenteils 13
auch bei Ausfall der Kolben-Zylinder-Einheit 50 mit Sicherheit vermieden werden
kann.